Wie sinnvoll ist die private Altersvorsorge?
Eine private Altersvorsorge wird durch den demografischen Wandel immer wichtiger, da die gesetzlichen Renten in Zukunft nicht mehr ausreichend sein könnten, um den gewohnten Lebensstandard zu erhalten. Für die private Altersvorsorge hat der Staat verschiedene Möglichkeiten der Förderung geschaffen, allerdings gibt es auch Optionen ohne Förderung. Generell ist die Angebotspalette diesbezüglich in den letzten Jahren immer breiter geworden. Somit gibt es neben der klassischen Rentenversicherung inzwischen eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten. Nicht jede ist allerdings für jeden geeignet und generell hängt die Wahl der Altersvorsorge von verschiedenen, individuellen Faktoren ab.
Um herauszufinden, welche Art der Rentenversicherung am besten zu einem passt, sollte man sich daher einige Fragen stellen und prüfen, was einem wichtig ist. Abhängig ist die Wahl der Altersvorsorge unter anderem vom Berufsstand, dem Betrag, den man einmalig oder monatlich investieren kann, beziehungsweise will, sowie der gewünschten Rentenhöhe.
Die Meinung der Experten:
Möchten Sie kompetent beraten werden?
Wir helfen Ihnen gerne:
Markus Pohlschröder
(Beratung und Verkauf)
Abteilung Zentralvertrieb
Maximiliansplatz 5
80333 München
Frank Kohrt
(Beratung und Verkauf)
Abteilung Zentralvertrieb
Maximiliansplatz 5
80333 München
Tobias Lanzinger
(Beratung und Verkauf)
Abteilung Zentralvertrieb
Maximiliansplatz 5
80333 München
1. Klassische Rentenversicherung
Die klassische Rentenversicherung kann sich vor allem für Sparer eignen, die auf Sicherheit setzen. Ein festgelegter Betrag wird monatlich an den Versicherer gezahlt, der das Kapital (abzüglich der Kosten) zu einem vorab festgelegten Zinssatz verzinst. Der gängige Garantiezinssatz liegt derzeit bei 0,25 Prozent. Ab dem 1. Januar 2025 steigt er für neu abgeschlossene Verträge auf 1 Prozent. Durch gutes Wirtschaften seitens des Versicherers können aber noch Überschüsse entstehen, die die Auszahlungssumme ebenfalls ansteigen lassen.
Zudem sind Sparer vor Kursschwankungen weitestgehend sicher. Allerdings fällt die Rendite im Gegensatz zur fondsgebundenen Rente in der Regel geringer aus. Darüber hinaus bietet die klassische Rentenversicherung Steuervorteile, weil unter bestimmten Voraussetzungen nur der Ertragsanteil versteuert wird und nicht die komplette monatliche Rente. Dieser Anteil sinkt außerdem mit jedem Jahr, mit dem die Rente später angetreten wird.
2. Kapitallebensversicherung
Es gibt vor allem zwei Vorteile einer Lebensversicherung beziehungsweise einer Kapitallebensversicherung. Zum einen kann für das Alter vorgesorgt werden. Zum anderen beinhaltet sie einen Hinterbliebenenschutz im Todesfall des Versicherungsnehmers während der Versicherungslaufzeit – beides zu einem Beitrag. Besonders gute Renditechancen im Vergleich zur klassischen Lebensversicherung verspricht die fondsgebundene Lebensversicherung.
Generell eignet sich diese Möglichkeit für Sparer, die eine lange Laufzeit einplanen und sich sicher sind, diese auch durchzuhalten. Denn eine vorzeitige Kündigung der Kapitallebensversicherung geht mit Verlusten einher. Auch steuerlich ist eine lange Laufzeit sinnvoller, weil die erwirtschafteten Überschüsse ab einer Dauer von 12 Jahren zur Hälfte steuerfrei sind.
3. Riester-Rente
Die Riester-Rente ist eine Form der staatlich geförderten Altersvorsorge, wobei die Förderung aus zwei Modulen besteht. Es gibt auf der einen Seite staatliche Zulagen, auf der anderen Steuervorteile. 175 Euro Grundzulage stehen jedem Sparer jährlich zu. Darüber hinaus erhalten Familien Kinderzulagen von 185 Euro für vor 2008 geborene Kinder und 300 Euro für später geborene. Berufseinsteiger erhalten bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres außerdem einmalig einen Zuschlag von 200 Euro.
Auch für Besserverdienende kann sich die Riester-Rente über den Steuervorteil lohnen. Bis zu 2.100 Euro können pro Jahr in der Einkommenssteuer-Erklärung geltend gemacht werden. Voraussetzung für beide Varianten der Förderung ist, dass der Sparer mindestens vier Prozent seines Bruttogehalts monatlich einzahlt. Für Geringverdiener gilt ein Sockelbetrag von 60 Euro.
4. Fondsgebundene Rentenversicherung
Für Sparer, denen Renditechancen wichtiger sind als Sicherheit, könnte sich die fondsgebundene Rentenversicherung anbieten. Hierbei wird ein gewisser Betrag an den Versicherer gezahlt, der diesen in unterschiedlichen Fonds anlegt. Bei positiver Entwicklung profitiert der Sparer durch Kursanstiege und Dividenden, die den späteren Auszahlungsbetrag ansteigen lassen.
Diese Option der Altersvorsorge unterliegt Schwankungen an der Börse, durch eine lange Laufzeit konnten diese aber in der Vergangenheit wieder ausgeglichen werden. Eine Garantie für die Zukunft gibt es allerdings nicht. Auch die Wahl der Fonds beeinflusst das Risiko und die mögliche Rendite. Sparer sollten sich daher mit ihrem Versicherungsvermittler beraten. Darüber hinaus ist die fondsgebundene Rentenversicherung bei vielen Versicherern flexibel genug, um auch während der Laufzeit auf Kursschwankungen zu reagieren und in schwankungsärmere Fonds umzuschichten.
Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann unter anderem als Riester- oder Rürup-Rente abgeschlossen werden, was sich wiederum günstig auf die Steuer auswirken kann.
5. Basisrente (Rürup-Rente)
Vor allem für besserverdienende Selbständige und Freiberufler eignet sich die Rürup-Rente oder auch Basisrente genannt. Diese Form der Altersvorsorge wurde auf die eben genannten zugeschnitten, da sie meist nicht über die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert sind. Ein Betrag wird einmalig oder regelmäßig an den Versicherer gezahlt, woraufhin die Rente monatlich ab Rentenbeginn ausgezahlt wird. Eine einmalige Auszahlung ist bei der Rürup-Rente nicht möglich.
Ab dem 1. Januar 2023 sind die Beiträge bis zum Höchstbetrag von 26.528 Euro zu 100 Prozent steuerlich absetzbar (Quelle: Jahressteuergesetz 2022). Wer gut verdient, profitiert daher besonders von der steuerlichen Begünstigung der Rürup-Rente, das gilt auch für angestellte Arbeitnehmer mit einer hohen Steuerlast.
6. Sofort-Rente
Bei der Sofortrente handelt es sich um eine Sondervariante der Altersvorsorge. Sie zählt nicht zur „aufgeschobenen Rentenversicherung“, wird also nicht viele Jahre im Vorfeld mit entsprechenden Ansparungen begonnen. Viel mehr zahlt der Versicherte einen einmaligen hohen Beitrag, den die Versicherung sofort verrentet und unverzüglich mit der monatlichen Auszahlung beginnt.
Diese Art der Altersvorsorge kann Sinn machen, wenn man zum Beispiel kurz vor Rentenbeginn noch einmal seine Rente aufstocken will und über einen größeren Geldbetrag verfügt.
Um aus dem vielfältigen Angebot das richtige herauszusuchen und sicher zu sein, dass die Wahl für die eigene Situation passend ist, sollten Sie einen Berater hinzuziehen.