Die Rentenlücke mit grüner Altersvorsorge schließen
Viele träumen nach einem langen Arbeitsleben von einem entspannten und sorgenfreien Ruhestand. Am besten mit einer nachhaltigen Altersvorsorge, die auch noch den folgenden Generationen zugutekommt.
Wir leben in Zeiten des Umbruchs: Während für die Menschen nach 1945 vor allem Wohlstand und Sicherheit im Mittelpunkt standen und sich dank dem sogenannten „Wirtschaftswunder“ auch viele Normalverdiener ein ordentliches finanzielles Polster für das Alter ansparen konnten, muss sich bereits die „Boomer-Generation“ der ab 1960 Geborenen möglichst frühzeitig Gedanken über ihre finanzielle Versorgung im Ruhestand machen. Auch Menschen, die 40 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, kommen heute mit ihrer gesetzlichen Rente kaum über die Runden.
Die Lage bleibt auch für die Folgegenerationen angespannt: Eine immer geringere Zahl von jungen Arbeitnehmern zahlt in die gesetzliche Rentenkasse ein. Gleichzeitig scheiden derzeit die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben aus. Deshalb werden Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenkasse auch in den kommenden Jahren weiter sinken. Laut Prognosen der Bundesregierung im Rentenversicherungsbericht könnte das Rentenniveau bis 2030 auf 47,6 Prozent sinken.
Existenzgrundlage im Alter nachhaltig sichern
Es ist daher wichtig, privat möglichst früh mit einer zusätzlichen Geldanlage für den Ruhestand vorzusorgen. Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Existenzgrundlage zu sichern und gleichzeitig noch Gutes für die Umwelt und nachfolgende Generationen zu tun – etwa mit einer nachhaltigen betrieblichen Altersvorsorge oder einer nachhaltigen privaten Rentenversicherung.
Gründe für eine soziale und ökologische Altersvorsorge
Es ist jedoch nicht nur der demografische Wandel, der unsere Gesellschaft derzeit zum Umdenken zwingt. Auch die Klimaerwärmung mit immer heftigeren Wetterextremen und Umweltkatastrophen wird die Welt in den kommenden Jahren zunehmend belasten. Viele Menschen wollen nicht länger hinnehmen, dass unser Wohlstand auf der Ausbeutung von Billigarbeitskräften, fossilen Ressourcen und der kontinuierlichen Zerstörung unserer Umwelt beruht.
Wer seinen Ruhestand also genießen und gleichzeitig Kindern und Enkeln eine gute Zukunft mit angenehmen Lebensbedingungen sichern möchte, sollte sich für eine ökologische und ethische Altersvorsorge entscheiden. Dabei wird in Unternehmen investiert, die sich ihrer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft bewusst sind und diese auch wahrnehmen.
Leider ist es bis heute sehr schwierig nachhaltige Investitionsmöglichkeiten zu erkennen. Denn Begriffe wie „nachhaltig“, „grün“ oder „öko“ werden nicht einheitlich verwendet und können verschiedene Aspekte beschreiben. Bei vielen Geldanlagen besteht nach wie vor die Gefahr, dass die Emittenten lediglich Greenwashing betreiben. Deshalb: Fragen Sie Ihre Finanzberaterin oder Ihren Finanzberater explizit nach nachhaltigen Formen der Altersvorsorge. Die Experten sind seit August 2022 durch den Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ dazu verpflichtet, Ihnen über nachhaltige Anlage-Möglichkeiten Auskunft zu geben.
SDG, ESG & UN-PRI: Welche Faktoren zeichnen eine nachhaltige Alters-vorsorge aus?
Bereits im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung unserer Welt definiert – die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG). Die Nachhaltigkeitsziele der UN umfassen dabei nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte – nachfolgend einige Beispiele. Bis 2030 …
- soll es keinen Hunger mehr auf der Welt geben.
- soll es nur noch Arbeitsverhältnisse geben, die mit den Prinzipien der Menschenwürde vereinbar sind.
- soll Wirtschaftswachstum ausschließlich auf sauberer Energie beruhen.
- sollen Produktion und Konsum etwa durch Kreislaufwirtschaftsmodelle nachhaltig gestaltet werden.
Neben den SDG-Kriterien der Vereinten Nationen sollten Anleger bei nachhaltigen Investments auch die ESG-Kriterien kennen: Hinter der Abkürzung verbergen sich diese drei Begriffe:
- Environment (Umwelt: ökologisch verantwortungsvolles Handeln)
- Social (Soziales: gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln)
- Governance (Aufsichtsstrukturen: nachhaltige Unternehmensführung, geprägt durch einen fairen Umgang mit Mitarbeitern und Lieferanten, aber auch durch gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein)
Auch die SDG- und ESG-Kriterien schaffen keine allgemeinverbindlichen Standards für nachhaltige Investments, verbessern aber die Transparenz, in welchen Bereichen sich die emittierenden Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit engagieren.
Eine Investoreninitiative hat 2006 außerdem in Zusammenarbeit mit dem UN-Umweltprogramm UNEP und dem UN Global Compact die UN Principles for Responsible Investment (UN-PRI) formuliert. Mehr als 1.200 Anbieter von Finanzprodukten – darunter auch die LV 1871 – haben die Prinzipien mittlerweile unterschrieben und bekennen sich damit zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. UN-PRI fordert von den Unterzeichnern die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken im Anlageprozess und eine regelmäßige Berichterstattung zu deren Umsetzung.
Die Altersvorsorge nachhaltig, ökologisch, sozial oder ethisch gestalten: Individuelle Schwerpunkte setzen
Vielen Menschen mag die Förderung erneuerbarer Energien besonders am Herzen liegen. Andere wollen vielleicht mit ihrer Geldanlage ein Zeichen gegen die Abholzung tropischer Regenwälder setzen. Und wieder andere wollen Unternehmen unterstützen, die sich für faire Arbeitsbedingungen und gegen Kinderarbeit stark machen. Auch Firmen, die für Herstellung, Vertrieb und Wiederverwertung ihrer Produkte Kreislaufwirtschaftssysteme entwickelt haben, sind für die ökologische Altersvorsorge interessant. Wer seine Altersvorsorge also nachhaltig, sozial und ökologisch aufbauen will, hat viele Möglichkeiten, unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Finanz- oder Versicherungsprodukte auszuwählen, die am besten zu den individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen passen: Entweder man pickt sich gezielt Anlagen heraus, die bestimmte ökologische, ethische oder soziale Ziele in den Mittelpunkt stellen und trifft dabei seine Wahl nach den ESG-Kriterien. Oder man schließt Produkte aus, die den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit in einem oder mehreren Punkten widersprechen (Ausschlussverfahren) – zum Beispiel von erdölverarbeitenden Unternehmen. Es ist aber auch möglich, durch eine gezielte Auswahl die Umsetzung bestimmter Nachhaltigkeitsaspekte zu unterstützen (Impact-Verfahren).
Breite Diversifizierung federt Nachhaltigkeitsrisiken ab
Laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) können sowohl die Bereiche Umwelt, Soziales als auch die Unternehmensführung eines Investment-Anbieters Nachhaltigkeitsrisiken beinhalten – wenn sich beispielsweise die Folgen des Klimawandels negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder die Reputation eines Unternehmens auswirkten. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die nachhaltige Altersvorsorge - wie andere Investments auch – breit zu streuen, um sich gegen Nachhaltigkeitsrisiken abzusichern.
Sparer finden hier mittlerweile eine breite Auswahl an nachhaltigen Altersvorsorge-Produkten, die gut durchdacht und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Erfahrene Experten stellen für sie einen Mix aus Anlagemöglichkeiten zusammen, der verschiedene Nachhaltigkeitskriterien erfüllt und zudem Rendite-Chancen bietet. Häufig übernehmen Experten auch die Umschichtung innerhalb der Portfolios, um auf Chancen und Risiken am Kapitalmarkt zu reagieren.
Abfrage der individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen erleichtert die Wahl der passenden Altersvorsorgeprodukte
Anlageberater sind seit August 2022 dazu verpflichtet für Versicherungsanlageprodukte die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden zu berücksichtigen. Die individuellen Nachhaltigkeitswünsche werden neben den finanziellen Zielen abgefragt und fließen in die Produktauswahl und Beratung mit ein. Die nachhaltigkeitsbezogenen Beratungspflichten sind in der Insurance Distribution Directive (IDD) geregelt. Ziel ist es Kleinanlegern den Zugang zu nachhaltigen Investitionen zu erleichtern.
Gemeinsam mit Ihrem Anlageberater können Sie durch die Abfrage Ihrer persönlichen Nachhaltigkeitspräferenzen verschiedene Schwerpunkte setzen:
1. Investitionsentscheidungen vermeiden, die negative Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren haben. Dabei können Themenschwerpunkte gelegt werden wie u.a.:
- Klimawandel
- Natürliche Ressourcen (z.B. Emissionen in Gewässer)
- Grundbedürfnisse (z.B. Arbeits- und Menschenrechte)
- Selbstbestimmtheit und Gleichheit
2. Positives bewirken, indem durch den gewählten Fonds eine Mindestinvestition in Unternehmensumsätze, die ESG-Themen fördern, sichergestellt wird.
3. Positives bewirken, indem durch den gewählten Fonds eine Mindestinvestition in mindestens eines der definierten EU-Umweltziele sichergestellt wird.
Zu beachten in Bezug auf Punkt 2 und 3: Erst seit 2023 sind in der EU Unternehmen, in die die Fonds investieren können, dazu verpflichtet ihre Zahlen offenzulegen. Deshalb fallen die Mindestanteile bei den meisten Fonds noch sehr gering aus. Dies wird sich künftig jedoch verbessern, so dass die Angabe einer Mindestinvestition mit der Zeit wirkungsvoller und aussagekräftiger wird.
Offenlegungs-VO bietet lediglich Orientierung
Beim Thema Auswahl- und Orientierungsmöglichkeiten kommt die Sprache auch oft auf die EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (Offenlegungs-VO; SFDR). Hier ist wichtig zu beachten, dass diese primär die Produktanbieter adressiert. In der Offenlegungs-VO wird geregelt, welche Informationen Anbieter zur Verfügung stellen müssen, wenn sie ihre Produkte mit dem Zusatz „nachhaltig“, „ökologisch“ oder ähnlichem bewerben. Indem das Nachhaltigkeitsprofil der Produkte vergleichbarer und für den Endanleger verständlicher gemacht wird, soll die Markttransparenz für nachhaltige Anlageprodukte verbessert werden. Die Offenlegungs-VO kann Privatanlegern oder Beratern also lediglich eine Orientierung bieten, dient aber grundsätzlich einem anderen Zweck.
Ideal für Angestellte: Der Rentenlücke mit der nachhaltigen betrieblichen Altersvorsorge entgegenwirken
Einer Versorgungslücke im Rentenalter kann nicht nur mit einer privaten Rentenversicherung vorgebeugt werden, auch die betriebliche Altersvorsorge ist hier ein wichtiger Baustein. Dabei wird beispielweise bei einer sogenannten Direktversicherung im Rahmen der Entgeltumwandlung monatlich ein vereinbarter Betrag des Brutto-Einkommens in die private Altersvorsorge investiert. Seit Januar 2022 sind Arbeitgeber verpflichtet, zu allen Entgeltumwandlungen einen Arbeitgeberzuschuss zu zahlen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren dabei von Steuervorteilen und geringeren Lohnnebenkosten. Und die betriebliche Altersvorsorge kann auch nachhaltig gestaltet werden: Bei der LV 1871 kann zum Beispiel eine fondsgebundene Rentenversicherung als Direktversicherung abgeschlossen werden. Hier haben Versicherte dann die Wahl aus exklusiven Portfolio-Lösungen wie beispielsweise der Strategie Nachhaltigkeit oder dem ETF-Portfolio Plus.
Nachhaltig für das Rentenalter vorsorgen lohnt sich immer
Ob klassische, fondsgebundene oder betriebliche Altersvorsorge: Es empfiehlt sich in jedem Fall, die gesetzliche Rente durch ein privates Vorsorgemodell aufzustocken, um auch nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben seinen gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können.
Dabei ist es heute ganz einfach, das Thema Nachhaltigkeit mit den drei traditionellen Sparzielen des „magischen Dreiecks der Vermögensanlage“ (Sicherheit, Rendite und Liquidität) zu verbinden. Nachhaltige Anlageprodukte für die Altersvorsorge helfen dabei, nicht nur den eigenen Ruhestand solide abzusichern, sondern auch nachfolgenden Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Langfristiger Vermögensaufbau mit der Strategie Nachhaltigkeit
Für die fondsgebundene Rentenversicherung MeinPlan hat die LV 1871 das exklusive Portfolio "Strategie Nachhaltigkeit" entwickelt: Dabei handelt es sich um ein von den LV 1871 Anlagenexperten gemanagtes Portfolio, das auf zertifizierte nachhaltige Investmentfonds setzt. Mit der Strategie Nachhaltigkeit können Sie eine nachhaltige Altersvorsorge aufbauen, indem Sie in ein diversifiziertes Portfolio aus bis zu fünf Aktien- und Renteninvestmentfonds aus dem Bereich nachhaltiger Geldanlagen investieren.
Die Meinung der Experten:
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