Gesetzliche Rentenversicherung

Klärung Rentenkonto

  • Was ist das Rentenkonto?

  • Warum ist Vollständigkeit wichtig?

  • Maximalen Rentenanspruch sicherstellen

Warum ist ein vollständiges Rentenkonto so wichtig?

Spätestens mit 43 Jahren müssen Sie Ihr Rentenkonto klären. Denn nur so stellen Sie sicher, dass Sie später Ihre maximale gesetzliche Rente erhalten. Wir zeigen, wie eine Klärung des Rentenkontos abläuft, welche Unterlagen Sie vielleicht benötigen und wie Sie mit der Klärung Rentenkontolücken einfach schließen.

Ihr Rentenkonto wird von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) geführt. Darin sind alle Zeiträume und Beiträge gespeichert, die später für Ihre gesetzliche Rente wichtig sind – vor allem für die Höhe der Rente. Darum ist es wichtig, dass Ihre Daten im Rentenkonto vollständig und korrekt aufgeführt sind. Falls hier Zeiträume fehlen sollten, in denen Sie zum Beispiel Rentenbeiträge gezahlt oder Angehörige gepflegt haben, würde Ihre Rente also niedriger ausfallen. Daher sollte es für jeden Arbeitnehmer Priorität haben sein Rentenkonto zu klären. Selbst bei einer nur kurzen Lücke verschenken Sie Geld, das Ihnen zusteht!

Was ist ein Rentenkonto genau?

Das Rentenkonto wird auch Versicherungskonto genannt. Hier werden alle Zeiten erfasst, die später in die Berechnung Ihrer Rente miteinfließen. Dazu zählen nicht nur Berufsjahre, sondern zum Beispiel auch Ausbildungszeiten (z.B. Schulbesuch, Studium), Kindererziehungszeiten und Wehr- oder Zivildienst. Persönliche Daten wie eine Eheschließung, die Geburt von Kindern oder eine Scheidung werden ebenfalls im Rentenkonto erfasst.

Beiträge, die Arbeitgeber für Sie einzahlen, werden automatisch in Ihrem Rentenkonto hinterlegt. Das ist aber nicht bei allen rentenrechtlichen Zeiten der Fall. Falls Sie zum Beispiel Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben, werden diese Zeiträume nur Ihrem Rentenkonto hinzugefügt, wenn Sie die Deutsche Rentenversicherungen darüber informieren.

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Rentenkonto klären: Was bedeutet das?

Auf dem Rentenkonto können Lücken entstehen, wenn zum Beispiel Erziehungszeiten nicht oder zu kurz gemeldet wurden oder, wenn beim Erfassen von Ausbildungszeiten oder bei einem Arbeitgeberwechsel Fehler gemacht wurden. Denken Sie immer daran: Selbst dann, wenn „nur“ ein einzelner Monat fehlt, bekommen Sie weniger Rente oder müssen länger arbeiten. Vor allem, wenn sich mehrere einzelne Monate dann doch zu einem längeren Zeitraum aufaddieren. Mit einer regelmäßigen Rentenkontoklärung können Sie eventuell entstandene Lücken schließen.

Klärung Rentenkonto: So funktioniert's

Ab dem 43. Geburtstag bekommen Sie alle sechs Jahre automatisch per Post ein Schreiben zur Kontenklärung zugeschickt, ab dem 55. Geburtstag passiert das alle drei Jahre. Bei einer Scheidung wird ebenfalls automatisch eine Kontenklärung veranlasst. Das Schreiben zur Kontenklärung enthält ein Anschreiben, den bisherigen Versicherungsverlauf sowie einen Antwortbrief. Der Versicherungsverlauf listet alle gemeldeten Zeiträume, die für Ihre gesetzliche Rente relevant sind, chronologisch auf.

Kontenklärung frühzeitig selbst beantragen

Alternativ können Sie Ihren Versicherungsverlauf selbst anfordern. Das geht jederzeit, also auch vor dem 43. Geburtstag. Dafür benötigen Sie lediglich Ihre Rentenversicherungsnummer, die in Deutschland auch als Sozialversicherungsnummer genutzt wird. Diese Nummer wird seit 2005 bereits ab Geburt vergeben und Sie behalten sie in der Regel Ihr Leben lag. Die Rentenversicherungsnummer finden Sie auf Ihren Gehaltsabrechnungen sowie auf allen Schreiben der Deutschen Rentenversicherung.

Sie besteht immer aus elf Ziffern und einem Buchstaben in einem festen Format, zum Beispiel 12 010167 A 901. Die Sechsergruppe ist das Geburtsdatum (hier der 1. Januar 1967), der Buchstabe ist der Anfangsbuchstabe des Geburtsnamens. Die beiden Ziffern am Anfang sind die Bereichsnummer, die drei Ziffern am Ende eine Prüfnummer. Falls Sie Ihre Nummer nicht mehr wissen und keine Dokumente zur Hand haben, können Sie die Nummer auch bei der Deutschen Rentenversicherung schriftlich mit Ihrem Geburtsnamen und -datum anfordern. Sie erhalten diese dann per Post. Eine telefonische Auskunft ist aus Datenschutzgründen nicht möglich.

Frau prüft Unterlagen Ihres Rentenkontos

Stimmen die Angaben im Versicherungsverlauf?

Ihr Versicherungsverlauf listet alle Ihre Zeiten, die bereits bei der Deutschen Rentenversicherung gespeichert sind. Prüfen Sie diese Angaben, und wenn alle richtig und vollständig sind, kreuzen Sie das einfach im beigefügten Antwortschreiben zur Kontoklärung an.

Was sind „ungeklärte Zeiten“?

Falls der Deutschen Rentenversicherung aber noch Informationen zu bestimmten Zeiträumen fehlen, stehen diese sogenannten „ungeklärten Zeiten“ auf der Mitte der ersten Seite Ihres Anschreibens zur Kontenklärung. Diese ungeklärten Zeiten sollten Sie nachtragen, um Nachteile bei der Rentenhöhe oder Wartezeit zu vermeiden.

Prüfen Sie anhand Ihrer eigenen Unterlagen, was Sie während der ungeklärten Zeiten gemacht haben. Hier zählen alle Möglichkeiten, die für die deutsche Rentenversicherung relevant sind: Waren Sie zum Beispiel erwerbstätig oder in einer Ausbildung, haben Sie Sozialleistungen bezogen oder Ihr Kind erzogen? Diese Angaben machen Sie im Antwortschreiben. Fügen Sie gleich Kopien der entsprechenden Unterlagen als Beleg hinzu. Falls Sie keine Unterlagen haben oder besorgen können (etwa, weil der ehemalige Arbeitgeber nicht mehr existiert), schreiben Sie das ebenfalls in das Antwortschreiben.

Um ungeklärte Zeiten nachträglich zu belegen, reichen in der Regel diese Nachweise:

Ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis können Sie mit den entsprechenden Gehaltsabrechnungen belegen. Auch die jährliche Lohnsteuerbescheinigung hilft, falls Ihnen im Versicherungsverlauf ganze Jahre fehlen. In den neuen Bundesländern wurden Arbeitszeiträume und Entgelte bis 1991 in den „grünen“ Sozialversicherungsausweis eingetragen. Darin sind auch Zeiten der Arbeitsunfähigkeit aufgeführt. Diese Angaben wurden aber nicht maschinell gespeichert, sondern manuell eingetragen, und konnten deshalb nicht automatisch an die Deutsche Rentenversicherung übermittelt werden. Wenn Sie diesen Ausweis haben, sollten Sie die Daten bei der Deutschen Rentenversicherung unbedingt übertragen lassen.

Relevante Ausbildungszeiten an der Uni oder der Schule belegen Sie mit Studienbescheinigungen beziehungsweise Schulbescheinigungen der jeweiligen Bildungseinrichtung. Das gilt auch, wenn Sie keinen Abschluss gemacht haben.

Bei längeren Krankheiten genügt ein Nachweis der Krankenkasse oder des Arztes. Bei einer Reha können Sie eine Kopie des Bewilligungsbescheides an die Deutsche Rentenversicherung schicken.

Falls Sie arbeitslos waren und Arbeitslosengeld bezogen haben, fügen Sie dem Antwortschreiben den Arbeitslosengeldbescheid bei.

Zeiten für die Kindererziehung, die Sie für Ihr Rentenkonto gelten machen wollen, müssen Sie immer selbst bei der deutschen Rentenversicherung beantragen, das geht am einfachsten online über das Formular V0800.

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Frist beachten

Für die Kontenklärung haben Sie nach dem Erhalt des Schreibens ganze sechs Monate Zeit. Wenn Sie innerhalb dieser Frist nicht antworten, betrachtet die Deutsche Rentenversicherung den Vorgang als erledigt. Die ungeklärten Zeiten werden dann nicht mehr als Lücken gespeichert und  werden bei der nächsten Kontenklärung auch nicht mehr als ungeklärte Zeiten aufgelistet.

Wichtig: Sie können solche Lücken auch unabhängig von Fristen oder Kontenklärungsschreiben jederzeit klären lassen. Zum Beispiel dann, wenn Sie bisher fehlende Unterlagen beschaffen konnten. Bewahren Sie Schreiben zur Kontenklärung am besten auf, falls es ungeklärte Zeiten enthält. Denn so behalten Sie den Überblick, für welche Zeiträume Sie noch Unterlagen benötigen.

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Rentenkonto-Klärung erledigt: Was passiert jetzt?

Wenn das Antwortschreiben und die eventuell beigefügten Belege bei der Deutschen Rentenversicherung eingegangen sind, prüft diese wiederum Ihre Angaben und passt Ihre Daten gegebenenfalls an. Sie erhalten dann ein abschließendes Schreiben mit dem aktuellen Versicherungsverlauf. Diesen sollten Sie erneut auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüfen.

Häufige Fehler bei der Kontenklärung vermeiden

Denn je älter die Lücken im Versicherungsverlauf sind, desto schwieriger kann es werden die benötigten Belege zu beschaffen. Das gilt in den alten Bundesländern oft für Zeiten vor 1970, denn erst ab Anfang der Siebzigerjahre wurden die Daten maschinell an die Rentenversicherung gemeldet. In den neuen Bundesländern war dies erst ab 1992 der Fall.

Fehler können immer passieren, kontrollieren Sie den Versicherungsverlauf also sorgfältig und melden Sie Fehler wie falsche Zeiträume oder Entgelte sofort der deutschen Rentenversicherung.

Wie beschrieben zählen nicht nur Beschäftigungszeiten für das Rentenkonto, sondern auch sogenannte Anrechnungszeiten. Das sind beispielsweise auch Ausbildungszeiten für Schule, Studium oder eine Weiterbildung, sowie Zeiten für die Kinderziehung und Pflege von Angehörigen. Auch Lohnersatzleistungen können die Rente erhöhen. Weil aber nicht alle dieser Fälle automatisch an die Rentenversicherung gemeldet werden, sollten Sie das selbst nachholen. Andernfalls verschenken Sie letztendlich bares Geld.

Wenn Sie unsicher sind, ob ein bestimmter Zeitraum in Ihrem Lebenslauf für das Rentenkonto relevant ist, geben Sie ihn bei der Klärung trotzdem an. Die Deutsche Rentenversicherung klärt die Relevanz dann automatisch.

Rentenkonto klären: Wer kann mir helfen?

Sie brauchen Hilfe bei der Klärung Ihres Rentenkontos? Dann ist der wichtigste Ansprechpartner die Deutsche Rentenversicherung. Nur sie kann die eigentliche Klärung durchführen. Die DRV berät Sie auch kostenlos und hilft gegebenenfalls bei der Beschaffung von fehlenden Unterlagen. Die Rentenversicherung erreichen Sie über das Servicetelefon unter oder Sie vereinbaren einen Termin bei der nächstgelegenen Beratungsstelle.

Alternativ wenden Sie sich beim Thema Rentenkontoklärung an eine zugelassene Rentenberatung. Beachten Sie aber, dass eine Beratung dann kostenpflichtig sein kann und die Kontoklärung selbst nur von der Deutschen Rentenversicherung im Versicherungsverlauf gespeichert werden kann.

Klärung Rentenkonto: Vorsorgelücken aufdecken

Je frühzeitiger Sie Ihr Rentenkonto klären, desto eher haben Sie auch eine zuverlässige Auskunft über die tatsächliche Höhe der erwartbaren gesetzlichen Rente. So wird schnell deutlich, ob Sie mit einer Rentenlücke rechnen müssen. In diesem Fall fällt die gesetzliche Rente zu niedrig, um den bisherigen Lebensstandard zu finanzieren. Generell wird die Rentenlücke bundesweit immer größer, da die Zahl der Rentenbezieher steigt, aber gleichzeitig die Menge der Einzahler in die Rentenkasse abnimmt. Darum ist eine zusätzliche private Altersvorsorge äußerst wichtig, zum Beispiel mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung.

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Frühzeitige private Vorsorge zahlt sich aus

Je eher Sie mit einer zusätzlichen privaten Vorsorge beginnen, desto besser. Mit der fondsgebundenen Rentenversicherung MeinPlan der LV1871 können Sie beispielsweise am Aktienmarkt partizipieren und gleichzeitig für den Ruhestand vorsorgen. Wir helfen Ihnen gerne dabei, eine maßgeschneiderte Altersvorsorge für Sie zusammenzustellen, damit Sie im Ruhestand finanziell abgesichert sind.

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