Wie viel Rente braucht man?

Benötigte Rente ist abhängig vom Lebensstandard

Sinkendes Rentenniveau, Rentenlücke, Altersarmut: Viele Menschen sehen dem Ruhestand mit Sorge entgegen. Denn bei den meisten Rentenbeziehenden werden die Bezüge aus der gesetzlichen Rente wohl nicht ausreichen, um ihren aktuellen Lebensstandard zu halten. Die gesetzliche Rente stellt nämlich lediglich eine Basisabsicherung dar.

Wie viel Rente man später einmal brauchen wird, hängt von den individuellen Lebensumständen ab. Genau wie in der Zeit vor dem Renteneintritt auch, spielen bei der Kalkulation die persönlichen Ausgaben eine wichtige Rolle. Diese können sich im Alter allerdings verändern. Kredite und Baufinanzierungen sind zu diesem Zeitpunkt in der Regel abbezahlt. Und auch die Beiträge für Versicherungen wie die Berufsunfähigkeitsversicherung und die private Rentenversicherung fallen nun weg. Gleichzeitig steigen durch die neu gewonnene Freizeit womöglich die Ausgaben für Urlaubsreisen und Hobbys. Darüber hinaus können im Alter höhere Kosten für private Gesundheitsleistungen wie Sehhilfen und Zahnersatz anfallen.

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Privat vorsorgen

Wer sich im Alter nicht einschränken möchte, sollte rechtzeitig privat vorsorgen – beispielsweise durch den Abschluss einer privaten Rentenversicherung. Dabei sollte man sich folgende Frage stellen: Wie viel Geld brauche ich im Alter?

Richtwert für die Rente: 80 Prozent vom letzten Nettogehalt

In ihren früheren Berechnungen gingen Expertinnen und Experten für Altersvorsorge davon aus, dass man mit 70 Prozent des letzten Nettogehalts im Alter gut leben kann. Heute nennt die Stiftung Warentest 80 Prozent des letzten Nettogehalts als Richtwert, um während der Rente ein komfortables Leben führen zu können.

Das hat mehrere Gründe: Moderne Seniorinnen und Senioren sind mobiler und unternehmungslustiger. Sie wollen aktiv am Leben teilhaben, die Welt bereisen und ihre Enkelinnen und Enkel finanziell unterstützen. Zudem werden die Menschen immer älter. Derzeit liegt die Lebenserwartung in Deutschland bei 78,5 Jahren für Männer und bei 83,4 Jahren für Frauen. Das aktuelle Renteneintrittsalter beträgt 67 Jahre. Das heißt: Mit der monatlichen Rente muss im Schnitt ein immer längerer Zeitraum finanziert werden.

Persönlichen Vorsorgebedarf ermitteln

Insbesondere junge Menschen wird die schrittweise Absenkung des Bruttorentenniveaus treffen. Derzeit ist für das Jahr 2030 ein Rentenniveau von 47,6 Prozent prognostiziert. Das bedeutet: Wer 2030 in Rente geht und 45 Jahre lang auf Basis des Durchschnittseinkommens in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hat, erhält 47,6 Prozent des durchschnittlichen Einkommens eines Arbeitnehmenden als gesetzliche Rente ausbezahlt. Da dies lediglich auf Prognosen basiert, kann das Rentenniveau bis 2030 auch weiter sinken. Bis zum Jahr 2025 wird ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent garantiert. Sollten Prognosen bis zum Jahr 2030 ein Absinken des Rentenniveaus auf unter 43 Prozent voraussagen, müssten Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden. Nach 2030 ist gar keine Untergrenze mehr für das Rentenniveau vorgesehen.

Was heißt das nun für die Frage, wie viel Rente man braucht? Wie kann man ausrechnen, wie groß die zu erwartende Rentenlücke ausfallen wird und den persönlichen Vorsorgebedarf ermitteln? Zunächst gilt es, sich einen Überblick über die erworbenen Rentenansprüche zu verschaffen. Wie hoch die gesetzliche Rente voraussichtlich ausfallen wird, können Beitragszahlende der Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung entnehmen. Allerdings sollten hierbei etwaige Steuern und Preissteigerungen berücksichtigt werden: Die anhaltende Inflation und die anfallende Rentensteuer werden die tatsächliche Kaufkraft noch einmal drücken. Den errechneten Betrag können Arbeitnehmende dann ins Verhältnis zu ihrem monatlichen Nettogehalt setzen. Unterschreitet die prognostizierte gesetzliche Rente 80 Prozent vom Nettogehalt, besteht Handlungsbedarf: Die Rentenlücke kann dann beispielsweise durch den Abschluss einer privaten Rentenversicherung geschlossen werden.

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