11. März 2021
Millennials wird in Sachen Finanzwissen und Altersvorsorge häufig kein gutes Zeugnis ausgestellt. Wie kann man junge Leute fürs Sparen begeistern? Tobias Bierl erläutert seinen Beratungsansatz.
Wie kann man junge Leute für Altersvorsorge begeistern, Tobias Bierl?
Welche Erfahrungen haben Sie in Sachen Finanzwissen bei Ihren jungen Kunden gemacht?
Tobias Bierl: Die Erfahrungen bei uns sind sehr unterschiedlich – je nachdem, wie uns die Interessenten erreichen. Bei überregionalen Kunden, welche über unsere Homepage und Social Media Aktivitäten auf uns aufmerksam geworden sind, bemerken wir schon eine hohe Affinität für das Ansparen in ETFs und Investmentfonds. Viele besitzen auch schon ein eigenes Depot und handeln sogar selbstständig mit Aktien. Hier können wir nur hoffen, dass beim nächsten Crash – analog Dotcom-Krise im Jahr 2000 und der Finanzkrise im Jahr 2008 – nicht die Panik überhandnimmt und man das Handtuch wirft. Das Finanzwissen ist auf jeden Fall schon sehr ausgeprägt.
Bei regionalen Kunden – also die Kunden eines typischen Versicherungsmaklers – merken wir eine gewisse Unsicherheit. Aktien und Fonds sind Teufelszeug – auch aufgrund der Erfahrungen der Eltern. Riester wird medial schlecht geredet, ebenso wie private Rentenversicherungen. Diese Personen sehen zwar das Problem, dass sie etwas „machen“ müssen, sind aber in einer Schockstarre gefangen. Aus dieser müssen wir sie befreien.
Wie gelingt es Ihnen, junge Kunden für das Thema Altersvorsorge zu begeistern?
Tobias Bierl: Indem ich die Leute auf ihren Alltag und das Wochenende anspreche. Man wird merken, dass jeder von uns täglich mit Produkten in Kontakt kommt, die ein börsennotiertes Unternehmen herstellt. Sei es Apple (iPhone), Siemens (Fahrt mit der Bahn), zwischendurch was von Unilever (Magnum Eis) oder Bayer (Kopfschmerztablette), nachdem der Abend zuvor mit zu viel Bier feuchtfröhlich endete. Wir sorgen für Umsätze bei den Unternehmen, haben aber Angst, uns zu beteiligen. Völlig surreal.
Wir sagen dann: „Es stehen jeden Tag tausende Mitarbeiter des Unternehmens auf, damit dieses mehr Umsatz und Gewinn macht. Beteilige Dich am Unternehmen. Somit arbeiten die Personen für Dich.“
Spartipp für junge Leute: Erst die Pflicht, dann die Kür
Wann ist ein guter Zeitpunkt, um das Thema Sparen fürs Alter bei jungen Kunden anzusprechen?
Tobias Bierl: Zu Beginn sollte erst die Pflicht erfüllt werden: Was passiert, wenn das Leben nicht so läuft, wie es sein sollte? Sprich, die Absicherung gegen Risiken, welche ich nicht selber tragen kann, muss gewährleistet sein. Hier steht eine sauber ausgestaltete Berufsunfähigkeitsversicherung an erster Stelle.
Sind diese wichtigen Hausaufgaben erledigt, so sprechen wir über das Thema Vermögensaufbau und Altersvorsorge. Auf die Frage nach dem passenden Zeitpunkt zum Einsteigen zeigen wir einen Chart über mehrere Jahrzehnte vom S&P 500 mit den 500 größten US-Unternehmen und fragen „Wo wäre der beste Zeitpunkt gewesen, mit dem Sparen zu beginnen?“. Die Antwort lautet dann immer „Jetzt“.
Welches ist die häufigste Frage und die Antwort darauf, die junge Leute im Beratungsgespräch stellen?
Tobias Bierl: Ist das denn sicher, was ich hier mache?
Auch hier folgt dann wieder der Hinweis darauf, dass die Altersvorsorge in tausende von Unternehmen auf der ganzen Welt geht. Wenn Du an den Weltuntergang glaubst, dann ist das eher keine Investition für Dich. Wenn Du aber davon ausgehst, dass sich die Welt in Jahrzehnten noch weiterhin dreht, dann wird es auch immer Unternehmen geben, die Umsätze und somit Gewinne schaffen. Es gibt eigentlich langfristig keine sicherere Anlage.
Sie sind auf sehr vielen Social Media Kanälen unterwegs. Das hilft sicher bei der Ansprache junger Zielgruppen. Mit welcher Strategie gehen Sie an dieses Thema an?
Tobias Bierl: Eine besondere Strategie haben wir nicht. Wir sind einfach so wie wir sind und man merkt wohl auch unser Herzblut, wenn wir für eine Sache brennen – dies ist bei der privaten Altersvorsorge und Vermögensaufbau ganz klar das Faible für eine aktienorientierte Anlage. Unsere Interessenten schätzen es, dass wir unseren Beruf nicht nur als Beruf ansehen, sondern als Berufung.
Über Tobias Bierl:
Tobias Bierl ist im Hause der Finanzberatung Bierl für die Sparte der Biometrischen Absicherung und insbesondere der Berufsunfähigkeitsversicherung zuständig. Die Beratung und Vorgehensweise erfolgt immer sehr praxisorientiert statt mit großem Fachchinesisch. Auf ihrer Internetseite unter www.finanzberatung-bierl.de gibt es immer wieder Einblicke in die tägliche Arbeit eines Versicherungsmaklers. Auch in Fachzeitschriften ist er ein gern gesehener Schreiber. Die Beratung von seinen Interessenten erfolgt auch Dank der Digitalisierung deutschlandweit.
Anja Schöne
Social Media Managerin
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