25. November 2020
In welchen Netzwerken werden wir uns in Zukunft tummeln? Welche Themen oder Inhalte werden wichtig? Sechs Social Media Trends zeichnen sich ab, die für Vermittler und Makler in Zukunft relevant sein könnten.
What’s next: Sechs Social Media Trends, die man kennen sollte
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung, oder rund 3,8 Milliarden Menschen, sind heutzutage in den sozialen Medien aktiv – zu den meistgenutzten Netzwerken zählen immer noch Facebook, Youtube und WhatsApp. So geht es aus dem Digital 2020-Bericht von Hootsuite und We are Social hervor. Doch nichts ist so beständig wie der Wandel – gerade in den sozialen Medien. Neue Netzwerke und Plattformen wie das Musik- und Videoportal TikTok, die lokale App Jodel oder das Videospiele-Streamingportal Twitch sorgen regelmäßig für frischen Wind in der Social Media Welt. Aber nicht nur die Plattformen verändern sich, sondern auch das Verhalten der Userinnen und User.
Vergängliche Inhalte
Der Siegeszug der vergänglichen Inhalte begann mit Snapchat. Die App war eine der ersten, bei denen Kurzvideos nur für 24 Stunden verfügbar waren. Heute ist dieses Feature aus den meisten Social Media Plattformen kaum noch wegzudenken. Instagram hat die sogenannten Stories als eines der ersten großen Netzwerke übernommen. Inzwischen hat sogar das Businessnetzwerk LinkedIn Stories eingeführt. Die kurze Verfügbarkeit der Inhalte schafft eine gewisse Exklusivität und zugleich bei Nutzern die Angst etwas zu verpassen. Deshalb kehren User häufig zurück, um zu schauen, was es Neues gibt.
(Live) Videos
Der Trend zu Bewegtbild setzt sich weiterhin fort. Etwas mehr als zwei Drittel der Deutschen sehen sich Videos im Internet an. Das ergab die aktuelle ARD- und ZDF-Onlinestudie aus dem Herbst 2020. Besonders YouTube ist beliebt, aber auch viele andere Social Media Plattformen bieten inzwischen die Möglichkeit, „live zu gehen“. Damit wird es zunehmend einfacher, Videoinhalte plattformübergreifend zu veröffentlichen. Experten gehen sogar davon aus, dass bis 2022 ungefähr 82 Prozent aller Inhalte als Video veröffentlich werden.
User Generated Content
Nutzergenerierte Inhalte wie die Empfehlung von Freunden und Familie sind für viele im Netz eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf. Sie vertrauen ihnen eher als Unternehmen, die mit klassischen Werbebotschaften auf sich aufmerksam machen. Wer die Inhalte, die Nutzer erstellen geschickt für sich nutzt, kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen lässt sich so relativ leicht Content erstellen, zum anderen steigen Reichweite und Vertrauen in eine Marke, wenn sie häufig – positiv – erwähnt wird.
Private Communities
Die große Reichweite und Öffentlichkeit der Kommunikation war jahrelang einer der größten Vorteile von Social Media. Inzwischen ist allerdings ein Trend hin zu kleineren, privaten Communities erkennbar. Nutzer wollen Nachrichten nicht einfach empfangen, sondern darüber auch – in mehr oder weniger geschütztem Rahmen – diskutieren können. Dieser Trend zeigt sich zum Beispiel in der steigenden Zahl von WhatsApp-Chat-Gruppen oder Communities und Gruppen auf Facebook. Dort steht der direkte Austausch von User zu User im Fokus. Damit steigen auch die Interaktionen wieder an.
Soziales Bewusstsein
„No Future“ ist „Fridays for Future“ gewichen. Politische und gesellschaftliche Diskussionen werden nicht mehr in elitären Zirkeln, sondern offen und von breiten Teilen der Bevölkerung geführt. Das führt zum einen dazu, dass gesellschaftliche Dissonanzen deutlicher zu Tage treten. Zum anderen führt es aber auch dazu, dass Themen wie Gleichberechtigung, Umweltbewusstsein, psychische Gesundheit oder der verantwortungsvolle Umgang mit einander für viele Menschen wichtiger wird. Darauf achten sie auch bei ihren Konsumentscheidungen. So haben es die Expertinnen und Experten beobachtet, die Talkwalker und Hubspot gemeinsam für ihren Social Media Trend Report 2021 befragt haben.
Große Netwerke vs. Nischenangebote
Die Zahl der sozialen Netzwerke wird weitersteigen. In den meisten Fällen richten sie sich an spezielle Zielgruppen und werden in ihrer jeweiligen Nische in gewissem Maße erfolgreich sein. Es kann sinnvoll sein, sich gerade diese Netzwerke genauer anzusehen, insbesondere, wenn man auf eine bestimmte Kundengruppe abzielt. Grundsätzlich erweisen sich Platzhirsche wie Facebook, YouTube und Co. als sehr wandlungsfähig und adaptiv. Sie kaufen Nischenplattformen auf (So zum Beispiel geschehen bei Vine. Twitter hatte den Kurzvideodienst erst gekauft und dann eingestampft.) oder übernehmen Funktionalitäten von anderen Plattformen und bauen sie in der eigenen Umgebung ein. Bestes Beispiel dafür sind Instagram-Reels, die ihre Ähnlichkeit zu TikTok nicht verbergen. Es empfiehlt sich also immer die Augen offenzuhalten und neue Dinge mutig auszuprobieren.
Anja Schöne
Social Media Managerin
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