5. März 2021
Das Vertrauen spielt bei der Beratung zur Altersvorsorge für Frauen eine entscheidende Rolle. Wir sprechen mit Julia Dentler und Christopher Meyer-Mölleringhof über ihre Erkenntnisse aus zahlreichen Veranstaltungen mit Frauen zur finanziellen Vorsorge.
Weltfrauentag: Frauen brauchen bei Altersvorsorge Vertrauen
Einige Vorurteile rund um Frauen und Altersvorsorge halten sich hartnäckig – allen voran ihr angeblich fehlendes Finanzwissen. Julia Dentler und Christopher Meyer-Mölleringhof von der LV 1871 haben im letzten Jahr einige Veranstaltungen zum Thema finanzielle Vorsorge von Frauen mitgestaltet. Zum Weltfrauentag am 8. März berichten sie von ihren Erfahrungen.
Es gibt das Vorurteil, dass sich Frauen viel schlechter mit Finanz- und Versicherungsthemen auskennen als Männer. Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht?
Julia: In der Beratung habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen nicht schlechter auskennen als Männer, aber dass sie andere Fragen stellen. Sie haben oft den Wunsch, das Produkt wirklich zu 100 Prozent zu verstehen und wollen sich ganz sicher sein, bevor sie einen Antrag unterzeichnen. Das hat aber meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass sie weniger Wissen bei diesen Themen haben.
„Frauen setzen sich immer noch zu wenig mit Finanzen und Versicherungen auseinander“
Die Themen Sparen und Altersvorsorge schieben viele Berufseinsteiger vor sich her. Habt ihr das Gefühl, dass sich Frauen noch später mit der Altersvorsorge auseinandersetzen als Männer?
Christopher: In der Regel befassen sich alle zu spät mit dem Thema der Altersvorsorge – Männer wie Frauen. Wie gerne wäre ich schon früher dafür sensibilisiert worden. Ich hoffe, dass die junge Generation an Eltern sowohl Söhne als auch Töchter früher dafür sensibilisieren wird. Dass Frauen sich teilweise noch später oder weniger intensiv damit auseinandersetzen, liegt auch daran, dass Rollensterotype immer noch weit verbreitet sind und auch unbewusst weitergegeben werden. So haben Studien aufgezeigt, dass Eltern z.B. mit Söhnen früher und mehr über Geld sprechen als mit Töchtern oder Jungs auch mehr Taschengeld geben. Ich hoffe, dass die junge Generation an Eltern sowohl Söhne als auch Töchter früher dafür sensibilisieren wird.
Julia: Die Sozialisation ist hier tatsächlich immer noch ein großes Thema. Über Generationen hinweg waren Geldangelegenheiten hauptsächlich Männersache. Inzwischen hat sich das glücklicherweise geändert. Aber dennoch setzen sich Frauen meiner Meinung nach immer noch anders mit dem Thema Finanzen und Versicherungen auseinander. Sie machen sich mehr Gedanken darüber, was künftig noch in ihrem Leben passieren wird. Ganz oft ist hier die Familienplanung ein wichtiges Thema. Und leider rückt dabei der eigene Vorsorgebedarf dann oft in den Hintergrund.
Frauen wünschen sich umfangreiche Beratung zu Altersvorsorge
Einige Vermittlerinnen und Vermittler haben sich auf die Beratung von Frauen spezialisiert. Welche speziellen Sorgen und Bedürfnisse haben Frauen beim Thema Altersvorsorge?
Julia: Ich denke, Frauen wollen in erster Linie als eigenständige Person wahrgenommen werden. Zudem möchten sie oft eine umfänglichere Beratung, die nicht nur den Blick auf ihre aktuelle Situation legt, sondern direkt künftige Lebensphasen mit einbezieht. Das Thema Vertrauen ist dabei extrem wichtig. Sie wollen „nicht für dumm“ verkauft werden nur, weil sie Frauen sind…
Christopher: Mein Tipp für Vermittler: Hört ihnen zu, holt sie dort ab, wo sie stehen und erläutert ausführlich ohne Fach-Chinesisch. Denn genau das schafft Vertrauen.
Im Rahmen einer Kooperation unterstützt ihr das Karrierenetzwerk Nushu beim Thema Finanzbildung für Frauen. Wie gut kam das Angebot bei den Teilnehmerinnen an?
Christopher: Wir haben letztes Jahr zusammen mit Nushu einige größere Events gemacht und die Teilnehmerinnen dort zum Thema „finanzielle Vorsorge“ aufgeklärt. Der Andrang war groß und das Feedback war super, denn es waren bewusst keine Verkaufsveranstaltungen.
Julia: Das kann ich nur bestätigen. Ich war bei der Veranstaltungsreihe als Referentin für das Thema betriebliche Altersversorgung dabei. Es war toll zu sehen, wie interessiert die Teilnehmerinnen waren. Oft habe ich auch die Rückmeldung erhalten, dass sie es super fanden, einfach mal alle möglichen Fragen stellen zu können – ohne das Gefühl, im Nachgang etwas abschließen zu müssen. Der Wissendurst ist definitiv vorhanden und viele Frauen haben erkannt, dass sie in diesem Bereich dringend tätig werden müssen.
Julia Dentler ist Expertin für betriebliche Altersvorsorge. Sie berät unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens zu ihren Vorsorgemöglichkeiten.
Christopher Meyer-Mölleringhof ist Head of Innovation bei der LV 1871 und hat die Veranstaltungskooperation mit dem Frauen- und Karrierenetzwerk Nushu mit initiiert.
Rebecca Groeger
Social Media Managerin
Teilen:
Ebenfalls interessant:
Das könnte auch interessant sein
DKM 2024: Persönlicher Austausch auch in digitaler Ära unverzichtbar
Die DKM 2024 in Dortmund hat auch in diesem Jahr ihrem Ruf als Klassentreffen der Versicherungsbranche alle Ehre gemacht. Auf der Messe treffen digitale Transformation und die Kraft der persönlichen Begegnungen aufeinander. Digitalisierung und Social Media stehen im Fokus. Aber vor Ort wird auch deutlich, wie viel Potenzial im persönlichen Austausch steckt.
Die Wichtigkeit einer guten Risikoprüfung und mögliche Gefahren bei unpräzisen Formulierungen
In der Versicherungswelt sind Risikofragen ein entscheidender Faktor – doch was steckt eigentlich dahinter? In diesem Artikel klären wir die Frage, warum Risikofragen so wichtig sind, wie sie die Auswahl des passenden Tarifs beeinflussen und was bei der Formulierung idealerweise zu beachten ist. Wir geben zudem Einblicke in die Unterschiede zwischen verschiedenen Versicherern und beantwortet die Frage, ob die Risikoprüfung der LV 1871 strenger ist als bei anderen Anbietern.
Personal Branding für Vermittler – 5 Praxistipps für deinen Erfolg
Die Versicherungsbranche ist im Wandel. Während ältere Generationen den persönlichen Kontakt beim Abschluss einer Versicherung bevorzugen, wächst eine Generation heran, die mit Smartphones, Apps und Social Media aufgewachsen ist. Wie können Makler und Vermittler diese jungen Kunden erreichen und für sich gewinnen? Genau darauf möchte ich im folgenden Text eingehen.
Maklerstimmen: Schnelle Abwicklung und die Möglichkeit zur digitalen Unterschrift
Wie kann man junge Menschen an die Altersvorsorge heranführen? Darüber haben wir mit Richard Weber aus dem Team der Finanzberatung Bierl gesprochen. Im Interview erläutert er unter anderem, warum er die neue LV 1871 MeinPlan Lösung für eine sinnvolle Lösung hält und wie die neue LV 1871 Angebotssoftware seine Kundenberatung erleichtert.
Wir sind für sie da
Ihr direkter Draht zu uns
Sie haben Fragen zu unseren Geschäftspartner-Services?
Melden Sie sich gerne telefonisch an: 089/55167-1871
Sie möchten Kontakt zu Ihrem persönlichen Ansprechpartner aufnehmen?