15. Januar 2019
LV 1871 Vertriebsvorstand Hermann Schrögenauer im Interview zu Provisionsdeckel, Regulierung, Digitalisierung und Erwartungen an die Politik.
Diskussion um Provisionsdeckel aus Kundensicht führen
Die Schlagworte Digitalisierung und Regulierung werden auch das Jahr 2019 bestimmen. Im Interview erläutert LV 1871 Vertriebsvorstand Hermann Schrögenauer, unsere Haltung zum Provisionsdeckel und zeigt wie wir uns 2019 aufstellen, um unsere Geschäftspartner zu unterstützen. Auch gegenüber der Politik hat er klare Erwartungen für das neue Jahr.
Welche Herausforderungen sehen Sie im neuen Jahr für Makler und Vermittler?
Hermann Schrögenauer: Viele Vermittler haben Sorge, dass die überbordende Regulierung und Komplexität des Versicherungsgeschäftes für einen Makler nicht mehr bewältigbar ist. Beraterhaftung und Dokumentation, die bevorstehende Pflicht zur Aufzeichnung von Gesprächen erscheinen oft als unüberwindbare Hürden im Streben nach einer guten und stabilen Kundenbeziehung.
… und für die LV 1871?
Hermann Schrögneauer: Wir sehen im Moment zwei große Entwicklungen: Einerseits eine steigende Komplexität durch zunehmende Regulierung, andererseits einen großen Wunsch nach Einfachheit und Klarheit auf Seiten der Vermittler und der Kunden.
Wie wird die LV 1871 Vermittler im neuen Jahr unterstützen?
Hermann Schrögenauer: Zum einen mit neuen Vorsorgelösungen; Ende Oktober 2018 haben wir neue innovative Sparprodukte vorgestellt – damit wollen wir 2019 den Altersvorsorge-Markt „rocken“. Mein Plan und StartKlar sind zwei fondsbasierte Lösungen, die Kundenwünsche nach Flexibilität, Einfachheit und Garantie maximal bedienen und auch für die Vermittler neue attraktive Vergütungsmodelle bieten.
Zum anderen in dem wir die Chancen der Digitalisierung auf intelligente Weise nutzen. Digitalisierung heißt Vereinfachung und Technik als Unterstützung für den Beratungsprozess und ist kein Selbstzweck. Komplexe Lösungen brauchen die Technik. Der Mensch wird aber immer wichtiger in Zeiten maximaler Informationsflut. Digitalität braucht also auch Mentalität.
Zwei Beispiele dafür sind unser Tool zum Thema IDD und unser Co-Creation-Tool zu unseren neuen fondsgebundenen Sparprodukten Startklar und MeinPlan. Es zielt auf Einfachheit. Denn: Nur wer unser Produkt schnell und übersichtlich verstehen kann, kann es auch klar und verständlich an den Kunden transportieren.
Zudem setzen wir auch 2019 auf Verlässlichkeit und auf einen Betreuungsmix. Dafür unterstützen wir unsere Geschäftspartner vor Ort. So können wir maßgeschneiderte und schnelle Lösungen erarbeiten. Denn: Der Berater braucht Mehrwerte und zielgruppenorientierte Aktionen.
Was wünschen Sie sich für 2019?
Hermann Schrögenauer: Dass insbesondere in der Politik die Vernunft siegt und die Diskussion über den Provisionsdeckel immer aus Sicht des Kundennutzens geführt wird. Vor allem muss erkannt werden, dass Beratung einen Preis haben muss und die Kunden bei komplexen Produkten, die etwa weit in die Zukunft reichen, gut beraten werden können.
In der Altersvorsorge wünsche ich mir einen steuerlichen Impuls, denn nur so kann nachhaltig die drohende Altersarmut bekämpft werden. Sich dabei zu sehr auf den Staat zu verlassen, reicht nicht.
Was sollten unsere Geschäftspartner 2019 unbedingt tun?
Hermann Schrögenauer: Nicht aufgeben, viel technisieren und die Bürokratie abgeben beziehungsweise im Zaum halten, damit mehr Zeit im Verkauf verbracht werden kann. Wer im Büro bleibt oder den Kopf in den Sand steckt, verkauft nichts. Der Kundenbedarf ist enorm und alle Umfragen zeigen, dass der Kunde mehr Zeit mit seinem Berater verbringen möchte.
Video: Hermann Schrögenauer über Blockchain, Digitalisierung, 5G und Herausforderungen 2019
Im Interview mit Robin Kiera von Digitalscouting spricht LV 1871 Vertriebsvorstand Hermann Schrögenauer über Herausforderungen für Versicherungsvermittler 2019, Wachstumsfelder der LV 1871 in diesem Jahr, 5G, Blockchain und Chancen der Digitalisierung.
Anja Schöne
Social Media Managerin
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