Neben Trauersprüchen hilft uns auch Trauermusik, Gedanken und Gefühle wiederzugeben, die sich nur schwer in Worte fassen lassen – Schmerz, Ohnmacht, Verzweiflung, Enttäuschung, Wut; aber auch Erleichterung, Dankbarkeit oder Liebe. Und obwohl jeder Verlust einzigartig ist, gibt es Lieder, die nahezu jeden berühren. Jedes Jahr befragt das Informationsportal Bestattungen.de Bestatter und Angehörige bundesweit nach den meistgespielten Liedern auf Beerdigungen und Trauerfeiern. Meistgespielte Lieder bei Beerdigungen – Ein Überblick.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Lieder zur Beerdigung – Welche Lieder sind angemessen?
  • Meistgespielte Lieder bei Beerdigungen und Trauerfeiern in Deutschland?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Trauermusik bei der Beerdigung?

Wenn Trauersprüche nicht mehr helfen, kommt die Musik zur Hilfe. Trauerrituale sind weltweit je nach Kultur unterschiedlich, doch die Musik hat in den meisten Kulturen eine besondere Rolle. Zu den meistgespielten Liedern auf Beerdigungen zählen internationale Trauer-Klassiker wie „My Way“ von Frank Sinatra oder „Time to Say Goodbye“ von Sarah Brightman und Andrea Bocelli. Aber auch deutschsprachige Lieder und klassische Musik werden regelmäßig in die Hitliste gewählt. Besonders beliebt sind Lieder, die Trauenden aus der Seele sprechen, weil sie das Vermissen eines geliebten Menschen thematisieren. Ganz oben steht im Jahr 2016 Andreas Gabalier mit seiner Ballade „Amoi seg ma uns wieder“. Auch klassische Werke wie Ave Maria von Franz Schubert oder Johan Sebastian Bachs „Air – Ouvertüre Nr. 3“ hört man seit Jahren häufig bei Bestattungen.

Top 10: meistgespielte Lieder bei Beerdigungen und Trauerfeiern in Deutschland

Liederliste - meistgespielte Lieder bei Beerdigungen

Welche Trauermusik ist die richtige für eine Bestattung? Entsprechende Lieder zur Beerdigung

Die richtige Trauermusik für die Beerdigung oder die Trauerfeier zu finden, ist oft keine leichte Sache. Bei der Auswahl der Trauermusik für die Beerdigung kann man sich aber von ein paar einfachen Fragen leiten lassen. Welche Musik haben die Verstorbenen bevorzugt? Hatten sie ein Lieblingsstück oder ein besonderes Faible für einen Komponisten? Vielleicht hatte der oder die Verstorbene auch schon selbst festgelegt, welche Trauermusik bei der Trauerfeier gespielt werden soll. Gerade wenn sie zu Lebzeiten selbst musiziert haben, ist Livemusik eine schöne Untermalung; zum Beispiel von einem Solisten oder gar dem Ensemble, in dem der oder die Verstorbene mitgewirkt hat. Es sollte aber auch nicht vergessen werden: Welche Musik mögen die Angehörigen? Welche Titel helfen ihnen, mit dem Verlust umzugehen?

So kann manche christliche Musik helfen, mit der Trauer umzugehen. Zu den häufig bei Beerdigungen gespielten Stücken gehören „Der Herr, mein Hirte führet mich (Psalm 23)“ oder „Jesus bleibet meine Freude“ aus der Kantate BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ von Johann Sebastian Bach. Gerade in der klassischen Musik gibt es viele Stücke, die Tod und Trauer selbst zum Thema haben, Frédéric Chopins „Trauermarsch“ oder „Ases Tod“ von Edvard Grieg sind nur zwei von etlichen Beispielen. Sie sind beliebte Klassiker bei Trauerfeiern – auch weil sie zum Teil bei Staatsbegräbnissen oder großen öffentlichen Beisetzungen gespielt wurden. Der Gefangenenchor aus Giuseppe Verdis Oper Nabucco wurde beispielsweise auf Verdis eigener Bestattung gespielt.

Auch Elton Johns „Candle in the Wind“, das er bei der Beisetzung der britischen Prinzessin Lady Diana spielte, gehört zu den Lieblingen der Trauermusik; ebenso wie der Titelsong des Films Titanic „My Heart will go on“ der kanadischen Sängerin Celine Dion. Gleichfalls beliebt sind der Beatles Klassiker „Let it be“ oder „What a Wonderful World“ von Louis Armstrong.

Der richtige Zeitpunkt für Musik bei der Trauerfeier

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Musik in die Bestattung einzubinden. Häufig wird schon vor dem Beginn leise Musik gespielt, während die Gäste noch Platz nehmen. Ein Lied oder Musikstück kann eine Feier auch einleiten oder beenden. Auch während der Traueransprache lassen sich passenden Musikstücke einbinden und auch das Absenken des Sargs oder der Urne in die Erde kann musikalisch begleitet werden.

Das zeitliche Verhältnis zwischen Trauerrede und Trauermusik sollte ausgeglichen sein. Das heißt: 15 Minuten Redezeit werden durch 15 Minuten Musik unterlegt. Das entspricht etwa drei Musikstücken. In den meisten städtischen Friedhofskapellen ist es heute unkompliziert, Musik von einer CD oder ähnlichem abzuspielen. An geweihten Orten, insbesondere in Kirchen, ist dies allerdings eine Frage der Sensibilität. Hier wäre Orgelmusik eine denkbare Alternative. In der Synagoge ist das Abspielen von Musik grundsätzlich nicht erlaubt. Auch bei muslimischen Trauerfeiern wird keine Musik gespielt.

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