Was passiert nach dem Tod? Menschen suchen ihr Leben lang nach Antworten. Sei es zur Entstehung der Welt oder zu der Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Frage, wie das Leben nach dem Tod in den verschiedenen Religionen aussieht, beschäftigt die Menschheit schon immer. Wie die Welt entstanden sein muss, wurde mittlerweile umfassend wissenschaftlich erforscht. Doch beim Leben nach dem Tod stößt die Wissenschaft an ihre Grenzen. Das Thema bleibt eine Frage des Glaubens und der Religion. Jede der fünf Weltreligionen hat davon ihre ganz eigenen Vorstellungen. Unser Beitrag liefert einen Überblick über die wichtigsten Fakten.
Was kommt nach dem Tod? – die fünf Weltreligionen
Die Frage, was nach dem Tod wohl passiert und was dann auf uns wartet, stellt sich wohl jeder mindestens einmal in seinem Leben. Das Leben nach dem Tod in den Religionen wird unterschiedlich aufgefasst. Dabei gibt es unendlich viele Ansätze und Möglichkeiten. Gerade aus Berichten von Nahtoderfahrungen geht immer wieder hervor, dass es nach dem Tod vielleicht doch nicht vollständig vorbei ist. Einige Menschen berichten hier von dem bekannten Licht am Ende eines Tunnels. Aber auch Treffen mit schon verstorbenen Bekannten sind nicht selten. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Berichte häufig ein noch ungelöstes Rätsel. Denn die Nahtoderfahrungen traten häufig schon nach dem Hirntod auf. Träume oder Halluzinationen sind also eigentlich nicht möglich.
Selbstverständlich setzten sich auch die fünf Weltreligionen mit dem Thema Leben nach dem Tod auseinander. Dabei haben sie teilweise die unterschiedlichsten Ansichten. Von einem Leben im Paradies bis hin zur Wiedergeburt sind alle Möglichkeiten vertreten.
Christentum – Was passiert nach dem Tod?
Was passiert nach dem Tod im Christentum? Wie sich Christen ein Leben nach dem Tod vorstellen, zeigt sich in der Bibel und dem Glaubensbekenntnis. Drei Tage nach seiner Kreuzigung ist Jesus von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Seitdem ist der Glaube an das ewige Leben ein fester Bestandteil des Christentums, wie Feiertage wie beispielsweise Allerheiligen zeigen.
Wie sieht also das Leben nach dem Tod im Christentum aus? Gläubige Menschen, die ein Leben nach christlichen Moralvorstellungen lebten, kommen nach ihrem Tod also in den Himmel. Es gibt jedoch keine einheitlichen Vorstellungen darüber, wie es dort aussieht. Das Neue Testament beschreibt den Himmel als einen Ort, an dem die Menschen Gott begegnen. Im Alten Testament wurde er mit dem Paradies gleichgesetzt – dem Ort, den Adam und Eva verlassen mussten, nachdem sie sich den Verboten Gottes widersetzt hatten. Der Tod aus der Sicht des Christentums wird beispielsweise in vielen Trauersprüchen und -liedern widergespiegelt.
Auch nach heutigem Glauben werden Sünder und schlechte Menschen bestraft. Statt zu Gott zu gelangen und das ewige Leben zu erhalten, werden sie in die Hölle verbannt. Am Tag des Jüngsten Gerichts werden die guten und schlechten Taten eines Menschen abgewogen. Im Neuen Testament heißt es, dass Jesus über die Menschen richtet. Während er gerechte Menschen in den Himmel leitet, schickt er die Ungerechten in die Hölle oder auch das ewige Feuer, damit sie dort ihre ewige Strafe erhalten. Das Leben nach dem Tod im Christentum spielt also bereits im Leben eine große Rolle.
Was passiert nach dem Tod im Judentum?
Im Judentum wird weniger über den Tod gesprochen, als in anderen Religionen. Das Leben vor dem Tod spielt eine viel wichtigere Rolle, als das Leben nach dem Tod im Judentum. Der Tod wird deshalb als Übergang zwischen dem irdischen und dem ewigen Leben angesehen.
Darüber, was nach diesem Übergang geschieht, gehen die Meinungen der Juden weit auseinander. Viele Juden glauben an die Auferstehung. Anders als im Christentum sind im jüdischen Glauben vor Gott alle Menschen gleich. Die Hölle gilt als eine Art Zwischenstation, in der die Seelen der Sünder auf ihrem Weg zu Gott gereinigt werden. Die Angehörigen eines Verstorbenen beten regelmäßig, um Gott gnädig zu stimmen und den Verstorbenen bei seiner Seelenreinigung zu unterstützen.
Verschiedene Religionen: Der Islam. Was kommt nach dem Tod?
Im Islam wird das Leben nach dem Tod als einen Übergang in eine weitere Ebene des Lebens gesehen. Wie in vielen anderen Religionen hat sich die Unterscheidung zwischen dem Paradies und der Hölle auch im Islam verbreitet. Muslime glauben, dass sie nach dem Tod über eine Brücke gehen, die zum Paradies führt. Diese ist nur für diejenigen breit genug, die ein Leben nach muslimischen Werten gelebt haben. Alle anderen fallen hinunter in die Hölle.
Der Körper und die Seele der Verstorbenen werden durch den Todesengel Izrail getrennt. Der Todesengel entscheidet darüber, ob der Verstorbene eine gute oder eine schlechte Seele hat. Gute Menschen werden vor ihrem Eintritt in den Zwischenbereich in die sieben Himmel vor Gott gebracht, wobei der siebte Himmel, nach islamischer Überlieferung, eine Art Vorraum des Paradies darstellt.
Schlechten Menschen wird bereits vor dem ersten Himmel der Eintritt verwehrt. Ob die Sünden bestraft werden, entscheidet sich vor einem Zwischengericht. Dort werden den Seelen Fragen zu ihrem Glauben gestellt. Wenn sie diese richtig beantworten, wartet auf sie bis zum Tag des Jüngsten Gerichts ein Leben im Paradies. Bei einer falschen Antwort droht ihnen die Hölle (Dschahannam). Und auch diese kann wieder in sieben Bereiche unterteilt werden:
- Ein Feuer für die Sünder unter den Muslimen
- Ein Inferno für die Christen
- Bestimmungsort für Juden
- Ein brennendes Feuer für Abtrünnige
- Ein Ort für Hexen und Wahrsager
- Ein Ofen für die Ungläubigen
- Ein bodenloser Abgrund für die Hochmütigen und Heuchler, die nach außen hin Muslime scheinen, aber im Inneren ungläubig wären.
Leben nach dem Tod: Hinduismus
Was kommt nach dem Tod im Hinduismus? Der Hinduismus sieht das Leben nach dem Tod als Neugeburt: Er ist eine von den fünf Weltreligionen, die an eine Reinkarnation glaubt. Nach dem Tod wird die Seele eines Menschen in einem anderen Lebewesen wiedergeboren. Welche Gestalt diese annehmen wird, hängt vom Karma ab – der Summe aller positiven, aber auch negativen Taten und Gedanken.
Tod und Wiedergeburt sind im Glauben der Hindus ein ewiger Kreislauf. Dieser Kreislauf, den sie als Samsara bezeichnen, wird als großes Leid angesehen. Denn die Reinkarnation in bestimmten Lebewesen zählt als Strafe für schlechte Taten oder Eigenschaften.
Der Kreislauf der Reinkarnation wird durch Moksha erreicht. Moksha bedeutet, dass die Seele erlöst und von allen Begierden befreit wird. Durch die Erlösung erlischt sie letztendlich, was für die Hindus als höchstes Lebensziel gilt.
Was passiert nach dem Tod im Buddhismus?
Da sich der Buddhismus aus dem Hinduismus entwickelt hat, lassen sich zwischen den Jenseitsvorstellungen der beiden Religionen einige Parallelen erkennen. Das Leben nach dem Tod im Buddhismus wird also ähnlich empfunden, wie im Hinduismus.
Aber was kommt nach dem Tod im Buddhismus? Auch Buddhisten glauben an Samsara – den Kreislauf der Reinkarnation. Anders als bei den Hindus endet der Kreislauf der Buddhisten im Nirwana. Dieses wird erreicht, wenn die Seele frei von Wahn, Gier und Hass ist.
Für das Nirwana gibt es kein einheitliches Bild. Es beschreibt keinen Ort. Es resultiert auch nicht im Erlöschen der Seele, wie es bei den Hindus der Fall ist. Es ist vielmehr die höchste Bewusstseinsstufe, die eine Seele erreichen kann. Buddha selbst erreichte diesen Zustand bereits zu Lebzeiten. Doch auch Buddhisten glauben daran, dass das Erreichen des Nirwana die Voraussetzung für ein Erlöschen der Seele ist.
Zusammenfassung – Was passiert nach dem Tod?
Die Frage, was nach dem Tod passiert, lässt sich also auch durch die Religion nicht einheitlich beantworten. Nur in einer Sache scheint man sich hier einig zu sein: Das irdische Leben ist nicht das Ende. Alle 5 Weltreligionen haben eigene Bestattungsriten und glauben an eine Form von Leben nach dem Tod. Sie schreiben dem sogar oftmals den eigentlichen Sinn des Lebens zu.
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