Wenn jemand verstorben ist, ist es üblich, sich um einen Grabstein zu kümmern, der die wichtigsten Daten über den Verstorbenen beinhaltet und der mit einem passenden Spruch versehen wird. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind heute äußerst vielfältig, auch kreative Grabsteine sind kein Problem mehr.

Es gibt in Sachen Grabsteine aber auch einige Kuriositäten, von denen wohl die meisten von uns noch nie etwas gehört haben. Nur ein Beispiel: Grabsteine mit QR-Code.

Umso interessanter ist es, sich mal damit zu befassen: Es geht hier um die sogenannten sprechenden Grabsteine von Amrum. Diese Grabsteine beinhalten nicht nur das Geburts- und das Sterbedatum, sondern sie erzählen eine Geschichte des Verstorbenen. Die „sprechenden Steine“ sind ein Monument und Denkmal und ermöglichen dem Besucher eine Reise durch die äußerst interessante Geschichte der Nordseeinsel Amrum. Wer sich dort in der Nähe aufhält, sollte diese einzigartige Sehenswürdigkeit unbedingt besuchen.

Was genau sind die sprechenden Grabsteine von Amrum?

Es handelt sich dabei um Grabsteine von Amrumer Walfängern und Kapitänen vor ca. 300 Jahren. Auf den Beschriftungen der Grabsteine finden sich deren Geschichten, ihr Lebenswandel und ihre Schicksale wieder. Zudem stehen darauf Informationen über die Hochzeit, das Eheleben und die Anzahl der Kinder. Auf einigen der Steine ist der Text so lang, dass auch die Rückseite des Steins beschriftet wurde.

Dadurch wird dem Besucher ein Einblick in das Leben der Inselbewohner im 17. und 18. Jahrhundert ermöglicht. Auf den Grabsteinen finden sich aber nicht nur Geschichten aus dem Leben der Verstorbenen, sondern auch Bibelzitate und Motive.

Wer einen solchen Grabstein bekam, gehörte vermutlich der Oberschicht an, denn nur wohlhabende Familien konnten sich derartige Denkmäler leisten. Wer weniger wohlhabend war, bekam hingegen nur ein einfaches Holzkreuz oder aber eine einzelne Rotsteinfliese mit kurzer Inschrift.

Die sprechenden Grabsteine stehen auf einem separaten Areal rund um die St. Clemens Kirche in der Gemeinde Nebel.

Grabsteine auf Amrum

Sprechende Grabsteine: Kunstvoll gestaltete, historische Gedenksteine

Die steinernen Zeugen der Vergangenheit, die überwiegend aus Sandstein bestehen, standen lange Zeit unbeachtet auf dem Friedhof, denn ihre Inschriften wurden aufgrund der Witterung zunehmend unleserlich und beschädigt.

Die Inschriften sind zumeist eingemeißelt und man geht davon aus, dass die Steine von Steinmetzen bearbeitet wurden.

Heute stehen die 169 Steine unter Denkmalschutz.

Die Symbole und Bilder auf den sprechenden Grabsteinen

Auf den Grabsteinen finden sich nicht nur Erinnerungen und Geschichten über das Leben des Verstorbenen. Viele sind regelrecht üppig verziert und aufwendig gestaltet. So sieht der Betrachter unter anderem auf zahlreichen Grabsteinen Schiffe unterschiedlichster Art. Das Schiff steht aber in diesem Fall nicht dafür, dass der Verstorbene Kapitän war, sondern symbolisiert vielmehr das Ende des Lebens durch die Fahrt in den Hafen.

Weitere verwendete Symbole für die Grabsteine sind Kreuz, Herz, Anker und Blumen wie Rosen oder Tulpen.

Der Grabstein von Hark Olufs

Dieser Grabstein gehört als sogenannter sprechender Stein zu einem der wichtigsten Kulturdenkmäler auf der Insel Amrum. Die Inschrift dieses Grabsteins ist besonders lang, auf der Vorderseite befindet sich eine Krone, darunter ist der gesamte Lebenslauf des damals gefeierten Kriegshelden eingemeißelt.

Neuaufstellung und Restaurierung der sprechenden Grabsteine

Im Jahre 2009 nahm sich dann eine Amrumer Projektgruppe der immer mehr verwitterten Grabsteine an. Weil sie so lange nicht gepflegt wurden, waren viele der Steine mit Flechten befallen, verschmutzt und von Algen grün verfärbt. Ein Teil der Grabsteine hatte zudem Beschädigungen wie Risse oder Verwitterungen. Die salzige Witterung aufgrund der Nähe zum Meer tat ihr Übriges und machte dem Material der Grabsteine mehr und mehr zu schaffen. Andere Gräbe sind deutlich in das Erdreich abgerutscht, zum Teil sogar komplett im Friedhofsgraben versunken, wodurch die Grabinschrift gar nicht mehr lesbar war.

Grabsteine Amrum

Dank der Initiative der Projektgruppe konnten alle Steine geborgen, restauriert und gereinigt werden. Dass dieses Projekt einiges an Geld erforderte, liegt auf der Hand. Vom Verein wurden eigens dafür Gelder und Zuschüsse beantragt und Spenden gesammelt. Ein für die kleine Gemeinde Nebel enormes Projekt, welches zuerst zu scheitern drohte. Dann jedoch kam man auf die Idee, für die Grabsteine Paten zu akquirieren und konnte mit deren Hilfe die Restaurierung bewerkstelligen.

Heute stehen die sprechenden Grabsteine von Amrum im direkt an den Friedhof angrenzenden Kurpark auf einer Gesamtfläche von 450 Quadratmetern. Sie sind thematisch geordnet und eine unschätzbare, einzigartige historische Quelle.

Die Projektgruppe, die die Restaurierung der Grabsteine initiierte, ist aber mit ihrer Arbeit noch lange nicht fertig: Noch heute werden von ihnen einzelne Familienschicksale der Verstorbenen beleuchtet und aufgerollt.

Grabstein mit QR Code

Neben einigen Grabsteinen gibt es kleine Täfelchen mit QR-Code. Die „digitalen Grabsteine“ ermöglichen es dem Besucher ermöglichen, die Inschrift gut lesbar direkt auf dem Handy angezeigt zu bekommen. Man geht also mit der Zeit und will dieses Kulturdenkmal für die nachfolgenden Generationen am Leben erhalten.

Sterbegeldversicherung der LV 1871

Was kommt nach dem Tod? Für die Angehörigen erst mal eine tiefe Trauer und eine Zeit, in der man damit umgehen muss, einen lieben Menschen nicht mehr in seiner Mitte zu haben. Aber zuerst einmal geht es an das Organisieren der Beerdigung, was gerade während der Trauerbewältigung eine echte Herausforderung ist. Unschön ist es allemal, wenn die Angehörigen dann auch noch mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, denn eine Beerdigung kann schnell mal richtig teuer werden und mehrere tausend Euro verschlingen. Und wer will schon, wenn er gerade in tiefer Trauer ist, jeden Cent umdrehen? Daher kann eine Sterbegeldversicherung eine gute Sache sein. Sie kann individuell abgeschlossen werden, sodass nach dem Tod die ganze oder zumindest ein Großteil der Beerdigung bezahlt werden kann. In jedem Fall ist eine Sterbegeldversicherung eine Erleichterung für die Hinterbliebenen.

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