Wenn wir an Tod und Sterben denken, kommen uns Dinge wie Krankheit, Trauer und Endgültigkeit in den Sinn. In den meisten Fällen trifft er uns völlig unvorbereitet und wirft uns in ein tiefes Loch. Dass das Thema Tod jedoch nicht immer tragisch sein muss, sondern auch Stoff für faszinierende Geschichten zu beispielsweise fröhlich und skurrile Beerdigungen liefern kann, zeigen diese fünf kuriosen Beispiele aus den verschiedensten Teilen der Welt.

Ein letzter Striptease für die Toten

Was in Deutschland unvorstellbar wäre, ist in Taiwan seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Trauerkultur: Stripperinnen auf Beerdigungen.

Dieser Brauch entstand vor rund 20 Jahren. Beerdigungen in Taiwan wurden schon früher dazu genutzt, das Leben des Verstorbenen zu feiern und ihm einen möglichst schönen Abschied zu bereiten. Das Festprogramm richtet sich nach seinen Vorlieben. Wenn er beispielsweise zu Lebzeiten ein begeisterter Musiker war, organisieren die Hinterbliebenen Sänger oder Musikgruppen, die die Feier begleiten sollen. Mit der Zeit wurden aus der Musik Theaterstücke, Musicalperformances und eben auch Stripteaseshows. Die Tänzerinnen sollen nicht nur für ein rauschendes Fest sorgen und viele Gäste anlocken, sondern auch die Götter besänftigen.

Mittlerweile findet man diese Auftritte jedoch fast ausschließlich in den ländlichen Gegenden, da sie in den Großstädten als verpönt gelten.

Der Ort, an dem das Sterben verboten ist

Die Inselgruppe Spitzbergen ist einer der nördlich gelegensten Orte der Welt. Er ist vor allem bekannt für seinen Saatguttresor, in dem Samen der wichtigsten Nutzpflanzenarten aufgrund der regionalen Permafrostböden gelagert werden. Wegen dieses dauerkalten Untergrunds gibt es das kuriose Gesetz, das Sterben in der Stadt Longyearbyen auf Spitzbergen verbietet.

Das Gesetz wurde in den 1950er Jahren verabschiedet und besagt, dass sich die Bewohner der Stadt vor ihrem Tod auf das Festland begeben sollen – was natürlich nicht immer vorhersehbar ist. Nach einem schon eingetroffenen Todesfall muss zumindest der Leichnam auf das Festland überführt werden. Aufgrund des Permafrosts sind Beerdigungen in Longyearbyen nämlich schlichtweg nicht möglich. Der gefrorene Boden würde den Leichnam konservieren und ihn früher oder später wieder zu Tage fördern.

Der Mythos des Bermudadreiecks

Das Bermudadreieck – um kaum einen anderen Ort auf der Welt ranken sich so viele Legenden. Diese Stelle im Atlantik sorgt seit jeher mit Geschichten von verschwundenen Schiffen und Flugzeugen für Aufsehen.

Der wohl bekannteste Fall ist die sagenumwobene Einheit Flug 19 der US Navy, die im Dezember 1945 spurlos im Atlantik verschwand. Die fünf Flugzeuge seien vom Kurs abgekommen. So lautete das letzte Lebenszeichen der Besatzung, deren Kompasse während des Flugs ausgefallen waren. Nach der Meldung wurden diverse Rettungs- und Suchtrupps losgeschickt, doch bis heute konnten im Bermudadreieck weder Wrackteile, noch Anzeichen Überlebender gefunden werden. Alle 14 Besatzungsmitglieder blieben verschollen.

Die Erklärungsversuche für dieses und ähnliche Unglücke reichen von Kraftfeldern über Aliens und Tiefseeungeheuern bis zu übernatürlichen Kräften. Einige logische Lösungsansätze liefert die Wissenschaft: Bei Untersuchungen des Bermudadreiecks wurden riesige Wellen festgestellt, die durch Unterwasserbeben auftreten. Diese können Schiffe problemlos mitreißen und auch versenken. Warum aber auch Flugzeuge häufig im Bermudadreieck verschwinden, bleit bisher ungeklärt.

Symbolischer Tod und Wiedergeburt

Im Tempel Wa Ta Kien in Thailand werden mehrmals täglich buddhistische Zeremonien abgehalten, die einem gemeinschaftlichen Massensterben gleichen. Wirklich gestorben ist dabei noch niemand, denn der Tod ist hierbei nur symbolisch zu betrachten.

Der Buddhismus glaubt an die Auferstehung bzw. Reinkarnation, die eine zweite Chance auf ein gutes und tugendhaftes Leben bieten soll. In Anlehnung an diese Annahme begehen gläubige Buddhisten ein Ritual, bei dem sie symbolisch sterben und wiederauferstehen: Nach mehrmaligem Beten und dem Darbringen von Gaben, die das Karma verbessern sollen, legen sich die Gläubigen eine Minute lang in einen verdeckten Sarg und „sterben“. Nach erneuten Gebeten dürfen sie die Särge wieder verlassen und ihre Wiedergeburt feiern.

Der Sinn dieser Zeremonie liegt darin, ein bevorstehendes Unglück abzuwenden oder eine missliche Lage zu beenden. Die symbolische Wiedergeburt markiert den Beginn eines neuen Lebens, das nur Positives mit sich bringen soll. So sind sich einige Buddhisten sicher, dass sie schwere Unfälle nur wegen ihrer Teilnahme am Sterberitual überlebt haben.

Der untote Mönch

In einem sibirischen Kloster an der Grenze zur Mongolei lässt sich ein unglaubliches Phänomen bestaunen: Der Mönch Itigelow, der von 1852 bis 1927 lebte, scheint den Tod überwunden zu haben.

Der Körper von Itigelow ist in einem Glaskasten im buddhistischen Kloster von Ivolginsk ausgestellt, im Lotossitz positioniert, komplett ohne Stütze. Die Mönche glauben daran, dass er nicht tot sei, sondern sich seit 1927 in einer tiefen Meditation befinde. Um der Sache genauer auf den Grund zu gehen, wurden medizinische Untersuchungen des Körpers unternommen. Anzeichen einer Verwesung konnten am Leichnam Itigelows nicht entdeckt werden. In seinen Adern befinden sich laut Ergebnissen noch Reste seines Blutes, alle Organe seien noch vorhanden und seine Haut und Gelenke nach wie vor elastisch.

Der gute Zustand des Körpers könnte von verschiedenen Konservierungsmethoden herrühren. Beispielsweise wurde Itigelow bei seiner Beerdigung mit Salz bedeckt. Für genauere Erklärungen dieses Phänomens wären weitere Untersuchungen notwendig, jedoch fehlt dafür die Einwilligung der Mönche von Ivolginsk.

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