Die Entstehungsgeschichte des Museums für Sepulkralkultur

Das Museum wurde 1992 vom damaligen Vorsitzenden des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal“ gegründet. In den 80er Jahren reifte die Idee, einen Ort zu gründen, der den Menschen das bis dato oft tabuisierte Thema, näherbringt. Zunächst wurde dieser Plan von der Öffentlichkeit als irre abgetan. Nach viel Vorarbeit und Überzeugungsarbeit wurde nach über zehn Jahren Planung das Museum dann doch eröffnet.

Die Wortherkunft von „Sepulkralkultur“

Der Begriff Sepulkralkultur leitet sich vom lateinischen sepulcrum = Grab ab und erfährt im Museum eine thematische Erweiterung. Kulturelle Erscheinungen, die sich in Zusammenhang mit dem Thema Tod entwickelt haben, werden berücksichtigt. Zum Beispiel Bestattungs- und Trauerriten, aber auch künstlerische Sichtweisen auf Leben und Tod.

Die Architektur des Museums

Das Gebäude wurde von Wilhelm Kücker erbaut, der unter anderem auch Honorarprofessor an der Technischen Universität München gearbeitet hat. Die Architektur des Hauses greift das Thema des Museums auf. Auf den ersten Blick und von außen gesehen, wirkt das Gebäude sehr verschlossen. Tritt man aber ein, öffnet sich das Haus und man gewinnt durch die Hanglage einen wunderbaren Weitblick über die Stadt Kassel.

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Ausstellungen

Das Museum zeigt viele Formen von Ausstellungen. Sie reichen von kulturhistorischen Ausstellungen, bildlicher Kunst, Volks- und Handwerkskunst über Produktdesign, Textilien, Realien und Schmuck bis hin zu Alltagsobjekten.

Zuletzt befasste sich eine Ausstellung mit dem Thema Aberglaube und Tod. Aktuell ist bis zum 14. Juli die Ausstellung „Deadline“ von Stefan Balkenhol zu sehen. Balkenhol ist einer der renommiertesten internationalen Bildhauer. Er arbeitet gegenständlich und stellt vorwiegend Figuren aus. Normalerweise macht er keine thematischen Ausstellungen.

Daher sind die ausgestellten Skulpturen auch nicht extra für das Museum geschaffen worden, sondern sind Werke Balkenhols, die in den letzten dreißig Jahren entstanden sind. Sie befassen sich mit dem Thema Sterblichkeit und Endlichkeit.

Nicht immer muss der Bezug direkt gegeben sein – das Besondere ist, dass anhand der Zusammenstellung der Werke, diese von den Besuchern des Museums in die Richtung Sepulkralkultur gedeutet werden können. Die offenen Arbeiten von Stefan Balkenhol bieten sich für solch eine Art der Ausstellung an.

Ein umfangreiches Angebot für Jung und Alt

Das Museum für Sepulkralkultur bietet aber nicht nur eine Vielzahl von Ausstellungen an. Es werden auch unterschiedliche Führungs- und Bildungsprogramme für die Besucher organisiert. Abgerundet wird das Museumsprogramm durch Vorträge, Konzerte, Lesungen, Tagungen und Seminare sowie einem umfangreichen Kinder- und Jugendprogramm.

Interessierte können das Museum von Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr und mittwochs von 10 Uhr bis 20 Uhr besuchen. Geöffnet hat das Museum für Sepulkralkultur aber auch an einigen Feiertagen. Montags hat es geschlossen.

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