Beerdigung planen. Welche Bestattungsarten gibt es? Wie läuft eine Trauerfeier ab? Worauf muss ich bei der Organisation achten? Was nimmt man zur Beerdigung mit? Was muss ein Bestatter alles machen? Wer eine Beerdigung vorbereiten muss, muss an eine Menge Details denken. Manchmal helfen ein paar einfache Hinweise, um das Vorgehen zu erleichtern. Unsere Checkliste fasst die wichtigsten Tipps zusammen.
So kannst du eine Beerdigung planen
- Bestatter auswählen und Bestattungsvertrag abschließen
- Friedhof, Kirche, Trauerhalle auswählen
- Sarg oder Urne auswählen
- Termin für Trauerfeier festlegen und bekannt geben
- Ablauf der Beisetzung mit Sprechen oder Pfarrer besprechen
- Blumenschmuck und Musik auswählen
- Abholung und Überführung des Toten organisieren
- Leichenschmaus organisieren
- Eventuell Sonderurlaub beantragen
- Kleidung für die Trauerfeier bereitlegen
Beerdigung planen: Dies gilt zu beachten
Wichtig vorab bei der Planung: Man sollte sich vorab informieren, ob der Verstorbene vielleicht bereits selbst Vorkehrungen für die Bestattung getroffen hat. Besonders ältere Menschen planen die wichtigsten Umstände ihrer Beerdigung häufig zu Lebzeiten. Manche haben eventuell einen Vorvertrag bei einem Bestatter hinterlegt oder eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen, die für die Kosten aufkommen kann. Wer seine Bestattung selbst organisiert, entlastet Angehörige und kann sicherstellen, dass die eigenen Vorstellungen verwirklicht werden. Egal, ob du deine Bestattung selbst planen willst oder die Organisation für einen verstorbenen Freund oder Angehörigen vornehmen musst: Unterstützung findest du unter anderem bei Bestattungsunternehmen oder professionellen Trauerbegleitern. Bei der Suche nach einem geeigneten Beerdigungsinstitut helfen ein regionales Branchenbuch oder Online-Verzeichnisse. Alternativ kannst du auch überlegen, du die die Bestattung digital planen möchtest.
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Mehr InformationenCheckliste: Zehn Dinge, die du bei der Organisation einer Beerdigung bedenken solltest
- Bestatter auswählen und Bestattungsvertrag abschließen – Bei einem plötzlichen Todesfall muss dies sogar relativ schnell geschehen. Im Regelfall hat man 36 Stunden Zeit, bevor der Verstorbene dem Bestatter übergeben werden muss. Die Frist schwankt, je nach Bundesland, zwischen 24 und 36 Stunden.
- Friedhof, Kirche, Trauerhalle auswählen – Generell kann jeder Friedhof oder jede Kirche frei gewählt werden. Einen Anspruch auf das Grab hat der Verstorbene jedoch ausschließlich in der Stadt oder Gemeinde, in welcher dieser auch gemeldet war. Eine weitere Voraussetzung für eine kirchliche Beerdigung ist, dass die verstorbene Person auch Mitglied der Kirche war. Andernfalls ist eine kirchliche Bestattung nur in wenigen Ausnahmefällen möglich.
- Sarg oder Urne auswählen.
- Termin für Trauerfeier festlegen und bekannt geben.
- Ablauf der Beisetzung mit Sprecher oder Pfarrer besprechen – Oftmals hat man bei der Gestaltung der Beisetzung einen recht großen Handlungsspielraum. Je nachdem, ob es sich um eine kirchliche Bestattung handelt oder nicht, muss diese in jedem Fall mit dem Pfarrer oder Sprecher aufgearbeitet werden. Hier bietet es sich an Raum für kleinere Trauerrituale wie Kerzen anzünden oder auch das Vortragen eigener kleiner Texte mit einzubauen.
- Blumenschmuck und Musik auswählen.
- Abholung und Überführung des Toten organisieren – Es ist gesetzlich festgelegt, dass die Überführung eines Verstorbenen nur durch ein Bestattungsinstitut durchgeführt werden darf. Die Termine müssen daher selbstverständlich auch rechtzeitig mit dem jeweiligen Bestatter kommuniziert werden.
- Leichenschmaus – Eventuell Restaurant oder Catering für Trauerkaffee reservieren.
- Eventuell Sonderurlaub beantragen – Leider wird der Sonderurlaub oftmals nur engsten Verwandten des Verstorbenen gewährt. Dieser ist aber durchaus sinnvoll, da ein Todesfall in der Familie nicht nur viel Zeit für die Verarbeitung des Ereignisses bedarf, sondern auch einen hohen Grad an Organisation mit sich bringt.
- Kleidung für die Beerdigung bereitlegen.
Weitere hilfreiche Tipps für die Planung einer Beerdigung
Die Kosten planen: Beerdigungskosten nicht unterschätzen
Viele unterschätzen die Kosten einer Beerdigung. Im Durchschnitt belaufen sie sich auf rund 5.000 Euro. Die Kosten können aber – je nach Region und Umfang der Beisetzung – schon einmal bis zu 10.000 Euro betragen. Wesentliche Kostenpunkte sind Gebühren, die im Zusammenhang mit der Friedhofsnutzung anfallen, Kosten für die Dienstleistungen von Bestatter, Steinmetz, Friedhofsgärtner oder Florist und gegebenenfalls Catering.
Kostenvoranschlag beim Bestatter erbitten
Man sollte beim Gespräch mit dem Bestatter deshalb auf jeden Fall um einen Kostenvoranschlag bitten. Darauf kann man sich bei Vertragsabschluss berufen. Zudem empfiehlt es sich, die Preisangaben genau zu prüfen. Manche Dienstleister nennen einen Pauschalpreis, der nicht alle Inklusivleistungen auflistet und den Vergleich erschwert oder die Angaben sind irreführend. Manchmal wird ein „Sarg mit Innenauskleidung“ aufgelistet, es gibt aber keine Särge ohne Innenauskleidung. Bisweilen handelt es sich also nicht um ein Komplettangebot. Es können weitere Kosten entstehen, die nach Aufwand berechnet werden. Sofern möglich empfiehlt es sich also immer, die Preise zu vergleichen.
Die Art der Bestattung
Ist ein Bestatter gefunden und ein Vertrag geschlossen, gilt es, die Details der Beisetzung festzulegen. Wichtig zu wissen ist die Art der Bestattung: Sarg oder Urne sind am häufigsten, aber auch eine Seebestattung oder eine Baumbestattung sind in Deutschland möglich. Die Urne wird dabei im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.
Angehörige und Freunde über die Beerdigung informieren
Als nächstes informiert man Angehörige und Freunde über den Tag der Bestattung. Man kann entweder dafür eine Traueranzeige in der (regionalen) Tageszeitung schalten oder Menschen aus dem Umfeld des Verstorbenen telefonisch oder mit einer Trauerkarte zur Beisetzung einladen.
Beerdigung planen: Wünsche für die Trauerfeier
Mit dem Bestatter, einem Pfarrer oder einem Trauerbegleiter können Wünsche für den Ablauf der Trauerfeier besprechen werden. Diese feierliche Zeremonie zur Abschiednahme findet meist in einer Trauerhalle oder bei kirchlichen Bestattungen in einer Aussegnungshalle oder Friedhofskapelle statt. Man sollte sich überlegen, ob die Trauerhalle mit persönlichen Gegenständen, einem Bild des Verstorbenen oder besonderen Blumen geschmückt werden soll. Bestatter, geschulte Trauerredner und Pfarrer können ebenso bei der Auswahl der passenden Musik helfen. Sollen es klassische Stücke sein oder legt man mehr Wert darauf, die Lieblingsmusik des Verstorbenen zu spielen? Welche Trauersprüche sollen verwendet werden?
Auch beim Blumenschmuck gibt es einige Entscheidungen zu treffen. Das Bukett, das Sarg oder Urne schmückt, wird von den Angehörigen ausgewählt. Üblicherweise werden diese Buketts mit einer breiten Schleife und einem Abschiedsgruß versehen. Für die Blumenauswahl kommt jahreszeitlicher Blumenschmuck infrage oder auch die Lieblingsblumen des Verstorbenen.
Beerdigung: Trauerrede von Freunden oder mit Sprecher gestalten
Zu den wesentlichen Elementen einer Trauerfeier gehört die Trauerrede, entweder von einem weltlichen oder geistlichen Sprecher. Alternativ kannst du auch auf einen Sprecher verzichten und stattdessen Freunde zu Wort kommen lassen. Im Mittelpunkt der Rede sollte die Persönlichkeit des Verstorbenen stehen. Sie gilt es in der Trauerrede nachzuzeichnen.
Kleiderauswahl
Der Tag der Beerdigung selbst ist für viele eine emotionale Belastung. Kleiden Sie sich in gedeckten Farben, üblich sind ein schwarzer oder dunkler Anzug mit entsprechender Krawatte für Männer und ebensolche Farben für Kleid, Kostüm, Rock oder Hose bei Damen. Auf extravaganten Schmuck oder Make-up sollte man verzichten. Achte bei der Kleiderwahl aber auch auf die Wetterlage und stecken für den Notfall einen Regenschirm ein. Ebenso sollten genügend Taschentücher und Kleingeld für die Kollekte oder andere Helfer vorhanden sein, die dir im Laufe des Tages zur Seite stehen – zum Beispiel Sargträger oder Fahrer. Nahe Angehörige haben je nach Tarifregelung übrigens Anspruch auf Sonderurlaub für die Beerdigung.
Der Leichenschmaus
Traditionell findet im Anschluss an die Bestattung ein Leichenschmaus oder Trauerkaffee für Familie und enge Freunde statt. Dabei wird häufig Kaffee und Kuchen gereicht, seltener ein Mittagessen. Wie viele Gäste man einlädt, hängt auch davon ab, wie viel Geld man ausgeben will und kann. Meist erfolgt diese Einladung mündlich. Häufig wird ein Restaurant dafür gewählt. Wer Geld sparen oder lieber in seiner gewohnten Umgebung sein will, kann auch zu sich nach Hause einladen.
Mit Freunden und Angehörigen über den Abschied auf der Beerdigung sprechen
Gelegentlich kommt es auch vor, dass Verstorbene gar keine Trauerfeier wünschen oder aber sehr spezielle Wünsche für Ihre Bestattung haben. Wenn man die Bestattung für einen Freund oder Angehörigen planen muss, sollte man sich nach den Wünschen und Vorstellung der Verstorbenen richten, natürlich insofern man diese kennt. Es empfiehlt sich also schon vorausschauend einmal über die Vorstellungen zu sprechen. Mehr zum Ablauf und dem richtigen Verhalten auf einer Beerdigung erfahren: Trauer-Knigge.
Was man außerdem in Zeiten der Covid-19-Pandemie beachten sollte
- Abstandsregeln einhalten:
Auf körperliche Gesten von Trauer sowie nahes Beieinandersitzen sollte aus Ansteckungsgefahr vermieden werden. - Nur im engsten Kreis trauern:
Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, sollte nur im engsten Familienkreis getrauert werden. Größere Trauerfeiern soll man auf eine Zeit nach der Pandemie verlegen. - Der Bestatter vor Ort kennt sich mit den genauen Regeln aus: Da jedes Bundesland andere Regeln für Beerdigungen hat, solltest man sich an einen lokalen Bestatter wenden, um genauere Fragen rund um Teilnehmerzahl und Ablauf der Beerdigung mit ihm zu klären.
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