Du hast keine Lust aufs Studium? Hier erfährst du mehr über die besten Alternativen zum klassischen Studium und welche Karrieremöglichkeiten am besten zu dir passen könnten.
Muss es eigentlich immer ein Studium sein, wenn man das Abitur in der Tasche hat? Die landläufige Meinung ist ja durchaus, dass man es nur „zu etwas bringen“ kann, wenn man studiert hat. Das kann man aber so auf keinen Fall stehen lassen. Wichtig ist doch vielmehr, dass der Beruf Spaß macht. Was nützt es, zu studieren, wenn du eigentlich gar keine Lust darauf hast, dich in irgendwelche Vorlesungen zu zwingen, die dich nicht wirklich interessieren? Nicht jeder ist fürs Studium gemacht, nicht jeder ist der Typ zum Büffeln.
Es ist mittlerweile längst so, dass es zu einem Studium auch zahlreiche Alternativen gibt, in denen du dich selbst verwirklichen und glücklich werden kannst. Und wenn nicht, ist das halb so wild, denn ein Studium kannst du ja auch später noch in Angriff nehmen, falls du feststellen solltest, dass die Alternative eben doch nicht das Richtige war.
Du hast das Abi in der Tasche, somit stehen dir fast alle Wege offen – es steht also auch einem späteren Studium nichts im Weg. Dennoch: Heutzutage ist der Arbeitsmarkt flexibler. Es muss nicht zwingend ein Doktortitel sein, um eine bestimmte Stelle oder Position zu erreichen. Oftmals zählen der Lebenslauf oder das fachliche Wissen viel mehr.
Die Ausbildung
Eine Ausbildung ist immer eine gute Lösung, wenn du nach dem Abi nicht genau weißt, wo die Reise hingehen soll. Solltest du dabei feststellen, dass du vielleicht doch nach „höherem strebst“, dann kannst du prima danach immer noch ein Studium anhängen. Ausbildungen gibt es in wirklich jedem Berufszweig, sodass sich für jeden das Passende finden sollte. Du brauchst allerdings in vielen Fällen – je nach Sparte – ein ganzes Jahr Vorlaufzeit für die Bewerbung. Das gilt zumindest für die meisten großen und renommierten Firmen. Falls du spät dran bist, versuche es trotzdem, manchmal hat man auch Glück und ergattert kurzfristig noch einen freien Ausbildungsplatz bei einem kleinen Betrieb oder es ist ein anderer Azubi abgesprungen und es besteht wieder Bedarf. Auf der Suche nach der richtigen Ausbildung kannst du Jobportale und Berufsbildbeschreibungen durchstöbern oder dir die derzeit beliebtesten Ausbildungsberufe ansehen.
Als Abiturient kannst du oftmals sogar die Ausbildung verkürzen. Der Vorteil, falls du danach doch noch studieren willst: Du hast dann ein paar Wartesemester und rückst, falls es einen Numerus Clausus (NC) gibt, auf der Warteliste deutlich nach vorne.
Freiwilliges soziales Jahr
Solltest du einen Beruf oder ein Studium im sozialen Bereich anstreben oder noch nicht genau wissen, wo deine berufliche Reise hingeht, kann ein freiwilliges soziales Jahr eine sinnvolle Lösung sein. Du gehst in der Regel für zwölf Monate in eine soziale Einrichtung wie Kindergarten, Altersheim oder Behindertenwerkstatt und arbeitest dort mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen. Du wirst dabei zwar nicht reich an Geld, dafür aber definitiv reich an Erfahrungen, auch wenn du dich danach für einen ganz anderen Berufszweig entscheiden solltest.
Freiwilliges Umweltjahr
Das freie Ökologische Jahr ist sicherlich auch eine spannende Alternative nach dem Abitur. Du arbeitest beispielsweise auf einem Biobauernhof oder bei einer Umweltorganisation mit. Klingt spannend? Ist es auch. Auch hier gibt es eine Menge an Möglichkeiten und im Thema Umweltschutz liegt ohnehin die Zukunft.
Work & Travel
Work & Travel ist eine super Methode, um die Welt kennenzulernen und dabei den Geldbeutel nicht über zu strapazieren. Möglichkeiten gibt es hier wie Sand am Meer und rund um den gesamten Globus. Beliebt bei Work & Travel ist vor allem Australien, aber auch in anderen Ecken der Erde bieten sich interessante Optionen, Arbeit und Reisen sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Vielleicht wirst du dir in der Zeit klarer darüber, welche Arbeit dir Spaß machen könnte und welche nicht.
Schulische Ausbildung
Die schulische Ausbildung unterscheidet sich insofern von der klassischen Ausbildung, als dass du hier vorwiegend in der Theorie unterrichtet wirst. Diese Ausbildungen gibt es unter anderem im Bereich Ergotherapie, Sozialbetreuer oder Grafikdesign. Kleiner Wermutstropfen: Du bekommst dafür keinerlei Entgelt, im Gegenteil, du musst für diese Art von Ausbildung meistens bezahlen und das nicht wenig.
Öffentlicher Dienst
Als Abiturient kannst du im öffentlichen Dienst eine Karriere für den gehobenen Dienst anstreben. Das Prinzip ist hier genau gleich wie bei einer klassischen Ausbildung: Du wirst sowohl praktisch als auch theoretisch geschult, die Praxisphasen erfolgen bei Behörden, städtischen Betrieben oder ähnlichen Einrichtungen. Sogar Ausbildungen im technischen Bereich sind möglich, zum Beispiel bei der Deutschen Bahn.
Volontariat
Wenn du einen Beruf in der Medienbranche anstrebst, kommst du ohne Volontariat häufig nicht weit. Ein Volontariat dauert bis zu zwei Jahre lang und wird teilweise auch vergütet. Meistens wirst du in Redaktionen eingesetzt und zwischendurch geht es auch auf Seminare und Weiterbildungen. Oftmals wird allerdings für ein Volontariat ein Studium vorausgesetzt, in wenigen Ausnahmefällen geht es aber auch ohne.
Auslandsjahr
Du kannst natürlich auch auf jede andere Art und Weise ein Jahr lang ins Ausland. Es gibt hier ungefähr 1001 Möglichkeiten, wie du die Zeit verbringen kannst. Manche sind allerdings ziemlich kostspielig. So kannst du in Uganda im Krankenhaus helfen, du kannst in Südafrika bei Tierauffangstationen mitarbeiten oder ins Waisenhaus gehen und dort tätig werden. Du kannst bei Umweltprojekten mitwirken oder mit Behinderten arbeiten. Das macht viel Spaß und bringt definitiv nachhaltige Erlebnisse mit sich. Allerdings solltest du dich auch hierfür rechtzeitig bewerben.
Wenn dir ein Jahr zu lang ist, kannst du das natürlich auch beliebig verkürzen. Auslandsaufenthalte gibt es natürlich auch für kürzere Zeiträume. Du weißt nicht, was du in der restlichen Zeit anfangen sollst? Du könntest beispielsweise irgendwo jobben und schon hast du ein wenig Geld in der Tasche, um den Aufenthalt auch zu finanzieren.
Duales oder triales Studium
Okay, du wolltest eigentlich nicht studieren, aber vielleicht ist das ja eine Alternative für dich? Das duale Studium gleicht einerseits einer Ausbildung, andererseits ist es aber eben doch ein Studium. Genauer gesagt, eine anspruchsvollere Ausbildung mit intensiveren Theoriephasen an der Uni. Zugegeben, ein duales Studium kann ziemlich stressig sein, es ist aber für jene, die nicht ausschließlich Theorie im Hörsaal mögen, eine gute Option. Außerdem verdienst du dabei schon verhältnismäßig viel Geld. Der Vorteil: Du hast danach vielleicht die Möglichkeit, im ausbildenden Betrieb einzusteigen oder du hängst noch einen Masterstudiengang dran.
Neuerdings gibt es sogar ein triales Studium. Bei einem trialen Studium hast du einerseits einen anerkannten Ausbildungsberuf, weiterhin einen Bachelorabschluss und zusätzlich auch noch den Meisterbrief in der Tasche. Diese Art von Ausbildung ist also im Handwerk zu finden. Allerdings ist diese Ausbildung nicht deutschlandweit realisierbar.
Dein Berufsstart mit der LV 1871
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann auch schon für Azubis und Berufseinsteiger sinnvoll sein. Schneller als du denkst, ist es passiert – zum Beispiel durch einen Unfall oder eine Krankheit – dass du deine Berufung nicht mehr ausüben kannst. Das kann dich schnell in eine finanzielle Notlage bringen. Es ist also auch schon in jungen Jahren empfehlenswert, über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken.
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