Vor allem junge Menschen stellen sich diese Frage: Braucht man eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)? Ist das Risiko wirklich so hoch, oder kann man auf eine BU getrost verzichten? Was genau spricht für den Abschluss einer BU, was sollte man beachten und für wen lohnt sie sich? In welchen Fällen springt eine BU ein und ab welchem Alter ist es überhaupt sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen?

Im nachfolgenden Artikel nehmen wir das Thema Berufsunfähigkeit einmal etwas eingehender unter die Lupe. Denn letzten Endes sind sich auch Verbraucherschützer einig: Wer keine BU hat, trägt ein ziemlich hohes Risiko.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

  • Wann genau springt eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein?
  • Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
  • Wie groß ist die Gefahr einer Berufsunfähigkeit?
  • Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
  • Worauf sollte man achten?

Wann genau springt eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein?

Eine BU ist eine sinnvolle Ergänzung zur staatlichen Erwerbsminderungsrente. Wer keine BU abgeschlossen hat, bekommt im Fall der Fälle Geld  von der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente. Der Betrag ist allerdings relativ gering und reicht kaum, um die täglichen Lebenshaltungskosten zu decken. Im Durchschnitt liegt der Betrag der vollen Erwerbsminderungsrente bei weniger als 800 Euro im Monat. Wer selbständig oder als Freiberufler tätig ist, hat gar keinen Anspruch darauf.

Eine BU springt ein, wenn ein Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf  mindestens sechs Monate ununterbrochen nicht mehr ausüben kann. Denn wenn das passiert, kann eine Einkommenslücke entstehen. Die wird durch die Berufsunfähigkeitsversicherung geschlossen. Wird die BU ausreichend hoch abgeschlossen, lassen sich damit die laufenden Kosten für Miete, Nebenkosten, Einkäufe des täglichen Bedarfs, wichtige Versicherungen und Kredite in der Regel abdecken.

Lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wahrscheinlich fragst du dich, ob sich für dich speziell eine BU lohnt. Gut ist schon mal, dass du dich mit dieser wichtigen Frage auseinandersetzt. Tatsächlich lässt sich diese Frage in den meisten Fällen mit Ja beantworten.

Darüber sind sich übrigens auch Experten einig: Stiftung Warentest urteilte beispielsweise, dass eine BU eine der wichtigsten Versicherungen ist, die man haben sollte. Die Verbraucherzentrale in Hamburg sieht dies ähnlich und schreibt sogar, dass eine BU für alle Berufsgruppen notwendig und unverzichtbar ist.

Wie groß ist die Gefahr einer Berufsunfähigkeit?

Hier ist es wie mit vielen anderen Dingen auch: Man denkt sich „warum sollte es ausgerechnet mich treffen?“ Die Wahrscheinlichkeit spricht hier aber eine ganz klare Sprache. Statistisch gesehen wird jeder vierte Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal berufsunfähig. Die Gefahr ist also nicht von der Hand zu weisen. 

Depression kann auch zur Berufsunfähigkeit führen.

Wer berufsunfähig wird, macht sich verständlicherweise Sorgen um seine Existenz. Denn ohne Verdienst wird es schwierig, die Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Wenn Kinder im Spiel sind, wird es noch komplizierter. Kein Gehalt mehr zu verdienen bedeutet Existenznot, die nicht sein muss, wenn man rechtzeitig mit einer BU vorgesorgt hat.

Für wen lohnt sich eine BU?

Wie bereits angedeutet, ist eine BU sinnvoll für jeden, der berufstätig ist. Die Gefahr, berufsunfähig zu werden, besteht in jedem Beruf, nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei geistig herausfordernden Tätigkeiten und Berufen. Wer im Job körperlich belastet ist, scheidet oftmals aufgrund von Rückenproblemen oder Bandscheibenvorfällen vorzeitig aus dem Berufsleben aus, wer geistige Hochleistungen bringen muss, scheidet möglicherweise wegen eines Burnouts aus. 

Brauchen Azubis eine Brufsunfähigkeitsversicherung?

Auch als Berufsanfänger ist man leider nicht davor befreit, einen Unfall zu erleiden und im schlimmsten Fall ohne Einkommen dazustehen. Nicht jeder kann sich darauf verlassen, von den Eltern unterstützt zu werden. Daher kann sich eine BU auch schon für Azubis lohnen. Hier gibt es passende, auf das Azubigehalt zugeschnittene Optionen, zum Beispiel einen Starter-Tarif mit niedrigen Beiträgen.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist auch für Studenten sinnvoll.

Lohnt sich eine BU für Studierende?

Auch Studierende können davon betroffen sein, einen Unfall zu erleiden oder eine Krankheit zu bekommen, die es ihnen nicht mehr ermöglicht, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Ebenfalls hier kann es sich also lohnen, frühzeitig eine BU abzuschließen. Für Studierende – wie auch für Azubis – ist der Vorteil, dass sie von niedrigen Beiträgen profitieren können. Auch hier gibt es passende Einsteiger- und Starter-Tarife für geringes Geld.

Wie sieht es mit einer BU für Freiberufler aus?

Gerade Freiberufler sollten eine BU abschließen. Für sie ist es besonders wichtig, weil sie keinen Anspruch auf die staatliche Erwerbsminderungsrente haben. Eine private Vorsorge für den Fall einer Berufsunfähigkeit ist also unbedingt empfehlenswert.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, eine BU abzuschließen?

Je früher, desto besser – das ist die Faustregel. Der Gesundheitszustand des Versicherten spielt nämlich eine wichtige Rolle beim Abschuss. Wer sich also schon in jungen Jahren darum kümmert und eine BU abschließt, bekommt bessere Tarife und hat es beim Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens leichter. Wer noch jung ist, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit von bereits bestehenden Krankheiten geringer.

Heißt das, dass sich eine BU eher bei Vorerkrankungen lohnt? Nein, das heißt es nicht. Im Gegenteil, auch Menschen ohne Vorerkrankungen sollten hier vorsorgen. Denn eine Krankheit stellt sich leider auch mal völlig unerwartet von heute auf morgen ein. Außerdem kann auch ein Unfall zur Berufsunfähigkeit führen.

Berufsunfähigkeitsversicherung –  was ist wichtig?

Viele Berufstätige, die eine BU abschließen, kommen auf eine viel zu geringe BU-Rente. Ist der Schaden dann erst mal eingetreten, ist das Entsetzen groß: Mit durchschnittlich 400 Euro BU-Rente lassen sich wahrlich keine großen Sprünge machen. Es bleibt eine nicht zu überbrückende große finanzielle Lücke. Du hast dann zwar eine BU, die aber dennoch nicht ihren Zweck erfüllt, nämlich dir eine solide Lebensgrundlage auch ohne Einkommen zu ermöglichen. Die Höhe ist daher in jedem Fall ein wichtiger Aspekt.

Hier sollte man sich im Idealfall von unabhängigen und kompetenten Maklern oder Vermittlern beraten lassen. Sie helfen auch bei der Aufarbeitung der persönlichen Krankengeschichte und übernimmt in den meisten Fällen die Kommunikation mit den Versicherungsanbietern. 

Darauf solltest du beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten.

5 Tipps: Darauf solltest du bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten 

1. Frühzeitig absichern erspart Aufschläge

Wer die BU frühzeitig abschießt, erspart sich Aufschläge und kann beispielsweise als Student oder Azubi von günstigen Einsteigertarifen profitieren. Wer später einem gefährlichen Beruf nachgeht, erspart sich durch rechtzeitiges Abschließen ebenfalls Aufschläge. Typische Risikoberufe sind zum Beispiel viele Jobs im Handwerk wie Gerüstbauer, Dachdecker oder auch Künstler. Zudem sind junge Menschen weniger häufig vorerkrankt, was das Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens vereinfacht.

2. Mindestens 2/3 des monatlichen Bruttoeinkommens einkalkulieren

Wichtig ist, gleich von vornherein richtig zu planen, sodass die BU mindestens zwei Drittel

des monatlichen Nettoeinkommens umfasst.Damit ist gewährleistet, dass die Lebenshaltungskosten weiterhin finanziert werden können und dass der Lebensstandard nicht komplett umgestellt werden muss.

3. BU zahlt auch bei zeitlich befristeter Berufsunfähigkeit

Auch wenn die Berufsunfähigkeit nur vorübergehender Natur ist, zahlt die BU. Versicherungen wie die LV 1871 helfen dabei, nach und nach wieder in den Beruf einsteigen zu können. Für die Übergangszeit ist die finanzielle Unterstützung viel wert.

4. Berufsunfähigkeitsversicherung auch für Teilzeitkräfte 

Teilzeitarbeit wird immer beliebter. Auch der Europäische Gerichtshof hat geurteilt, dass Teilzeitarbeitende bei der BU nicht benachteiligt werden dürfen. Darauf zielen viele neue Teilzeitklauseln ab. Die LV 1871 berücksichtigt bei Teilzeitbeschäftigten, die unter 30 Wochenstunden arbeiten, bei der Prüfung des BU-Grades auch die Tätigkeiten im Rahmen der Versorgung der kindergeldberechtigen Kinder oder pflegebedürftiger Angehöriger. Heißt also: Auch wenn du diese Tätigkeiten nicht mehr nachgehen kannst, zahlt die LV 1871 eine BU-Rente.

5. Kundenfreundliche und risikoadäquate Eingruppierung und Unterstützung im Leistungsfall

Vor dem Vertragsabschluss prüfen Versicherung genau die etwaigen beruflichen und gesundheitlichen Risiken ihrer potenziellen Kunden. Die LV 1871 nimmt diesen Prozess sehr ernst. Das Team der Risiko- und Leistungsprüfung hat die Möglichkeit, das bestehende Risiko im jeweiligen Beruf solide zu prüfen und den Kunden dem Risiko entsprechend einzugruppieren, was wiederum Auswirkungen auf den Preis hat. Dadurch lassen sich individuelle Modelle finden, die auch eventuelle Vorerkrankungen berücksichtigen.

Die häufigsten Diskussionen gibt es darüber, dass Berufsunfähigkeitsversicherungen angeblich die Zahlung verweigern, sobald jemand tatsächlich berufsunfähig wird. Leider gibt es diese Fälle, aber die Statistiken, unter anderem des Branchenverbands GDV, zeigen: Nur in einem von fünf Fällen wird ein Antrag abgelehnt. Der häufigste Grund dafür ist, dass gar kein Versicherungsfall vorliegt. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Job noch mehr als der Hälfte ausgeübt werden kann. Manchmal werden auch nach der Antragstellung keine weiteren Unterlagen eingereicht. Das passiert häufig dann, wenn sich der Gesundheitszustand wider Erwarten schnell bessert. Das ist grundsätzlich natürlich großartig, aber die Versicherung kann dann keine Zahlungen mehr leisten. 

Sollte es zum Versicherungsfall kommen, ruft das Team aus der LV 1871 Leistungsprüfung unmittelbar danach den Kunden an und ermittelt den konkreten Bedarf sowie den Ablauf.

Fazit

Eine BU lohnt sich also fast immer und fast für jeden Berufstätigen. Wer seine Arbeitskraft verliert, muss in der Regel auch erhebliche Einkommenseinbußen in Kauf nehmen, egal, ob es sich um einen Unfall oder um eine Krankheit handelt. Dies kann Arbeitnehmer auch schon in jungen Jahren treffen, das sollte dir klar sein. Keiner ist davor gefeit, auch wenn er noch so gesund ist und gesund lebt. Vor allem für alle, die von ihrem Einkommen leben oder sogar noch eine Familie mitversorgen müssen, ist eine BU unverzichtbar. Ein Unfall oder eine Krankheit bringen sonst schnell finanzielle Probleme und Existenznöte mit sich.

Die BU deckt das existenzbedrohende Risiko ab. Neben der privaten Haftpflichtversicherung ist eine BU daher eine unverzichtbare Versicherung, zu der es keine Alternative gibt.

Eine unabhängige Beratung bei einem Spezialisten ist allerdings unabdingbar, damit du den für dich besten Vertrag und eine optimale Absicherung bekommst.

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