Welche Berufe sind das eigentlich, bei denen man permanent einem größeren Risiko ausgesetzt ist? Welche Berufe sind gefährlich und in welchen Jobs läuft man statistisch gesehen am meisten Gefahr, einen Unfall oder eine schwere Krankheit zu erleiden?

Gefahr droht prinzipiell überall

Wahrscheinlich hast du dir noch nicht großartig Gedanken über die Gefährlichkeit deines Berufs gemacht. Prinzipiell kann jeder Beruf irgendwie gefährlich werden. Wer im Büro arbeitet und mit einer Leiter Akten aus dem obersten Schrank holt, ist absturzgefährdet, wer viel am Rechner sitzt, läuft Gefahr, Rückenprobleme zu bekommen. Wer am Fließband oder mit Maschinen arbeitet, kann sich verletzen. Insofern steckt der Teufel im Detail und jeder Beruf kann grundsätzlich jedem Arbeitnehmer irgendwann mal zum Verhängnis werden, wenn es dumm läuft.

Immerhin gibt es jedes Jahr 900.000 Arbeitsunfälle laut Statista, 430 davon verliefen im Jahr 2018 sogar tödlich. Ist das viel oder nicht? Kommt auf die Perspektive an. Wenn man überlegt, wie viele Menschen täglich arbeiten gehen, erscheint die Zahl überschaubar. Dennoch ist natürlich jeder einzelne Fall ein persönliches Schicksal und einer zu viel.

In bestimmten Berufen läuft sogar jeder zweite Arbeitnehmer Gefahr, dauerhaft aus dem Erwerbsleben auszuscheiden, das betrifft zum Beispiel Gerüstbauer und Dachdecker.

Gefährliche Berufe: Mittlere Berufsgefahr

Als mittelmäßig gefährdet durch ihren Job gelten unter anderem Köche, Busfahrer, Metzger und Lehrer. Bei Letzteren kann es weniger zu Unfällen als zu seelischen Krankheiten wie zum Burnout kommen.

Hohe Gefährdungsstufe im Job

Wer ist denn nun aufgrund seines Jobs besonders in Gefahr? Als Erstes denken da vermutlich viele an Polizisten. Naheliegend, oder? Und, Tatsache: Polizist ist einer der gefährlicheren Berufe. Ebenso gefährlich sind die Lebensläufe von Soldaten, Feuerwehrleuten, Piloten, Gerüstbauern, Waldarbeitern und Hochseefischern. Auch Zimmermann und Klempner haben einen ziemlich gefährlichen Beruf.

Jeden Tag aufs Neue sind sie Gefahren ausgesetzt und daher ist es nicht verwunderlich, dass es leider immer wieder zu Unfällen und Verletzungen kommt, die mitunter so weit führen, dass diese Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Gefährliche Berufe: Welches ist der gefährlichste Job der Welt?

Worauf würdest du tippen, wenn es um den gefährlichsten Beruf der Welt geht? Sprengmeister? Falsch. Wer am meisten durch seinen Beruf gefährdet ist, ist der Fensterputzer. Und eigentlich ist das auch keine Überraschung, denn hier kommt es immer mal wieder zu Stürzen und bei der Höhe, in der Fensterreiniger arbeiten, ist es kein Wunder, dass die Verletzungsrate hoch ist.

Statistisch gesehen ist der Job von Fensterputzern sogar noch gefährlicher als der von Artisten. 

Sonderfall Hausmann/Hausfrau

Demzufolge müssten doch eigentlich Menschen, die zu Hause bleiben, so gut wie überhaupt nicht gefährdet sein, oder? Das stimmt nicht ganz. Hier scheint sich das Zu-Hause-Bleiben, zumindest beim männlichen Geschlecht, tatsächlich negativ auf die Gesundheit und sogar die Lebenserwartung auszuwirken. Hausfrauen hingegen leben länger als berufstätige Frauen. Woran das liegt? Möglicherweise daran, dass Männer, die zu Hause bleiben, dies oftmals nicht freiwillig tun, sondern weil sie krank oder arbeitslos sind. Das heißt, die Lebensumstände sind von vornherein schlechter, als wenn eine Frau zu Hause bleibt. Sie tut dies nämlich in der Regel, weil ihr Mann so viel verdient, dass sie gar nicht arbeiten gehen muss oder sie sich um die Kinder und den Haushalt kümmern. Auch hier gelten noch ein Stück weit die tradierten Geschlechterrollen.

Wer im Homeoffice arbeitet, läuft eine ähnlich hohe Gefahr zu verunglücken wie Büroangestellte. 

Beruf Kellner und Koch – gefährlicher als gedacht

Hättest du gedacht, dass auch Kellner und Köche einen ziemlich riskanten Job ausüben? Zumindest wird der Beruf Kellner und Koch bei Versicherungen häufig als gefährlich eingestuft.

Immerhin hantieren Köche und Kellner mit scharfen Messern, sie arbeiten mitunter an der offenen Flamme, sie können aber auch mal beim Servieren stürzen. Außerdem gibt es gefährliche Maschinen und eine Gefahr des Verbrühens.

Nahaufnahme eines Kochs, der etwas flambiert.

Dementsprechend klingt die Tatsache, dass jeder dritte Koch in Deutschland nicht regulär in Altersrente kommt, sondern schon vorher Erwerbsminderungsrente bezieht, nicht überraschend.

Körperliche Arbeit korreliert mit Risiko

Aus dieser Auflistung wird schnell klar: Je mehr ein Arbeitnehmer körperlich oder im Freien arbeitet, desto höher ist seine Gefahr, zu erkranken oder zu verunfallen. Wer vorwiegend am Schreibtisch oder beratend, aber auch im Verkauf tätig ist, bei dem ist die Gefahr, dass etwas passiert, eindeutig geringer.

Was wirkt sich positiv auf das Berufsrisiko aus?

Nicht nur die Tatsache, dass ein Arbeitnehmer weniger körperlich, sondern mehr geistig aktiv ist, wirkt sich positiv auf die Gefährlichkeit aus. Auch ist es ein Mix aus ruhigen Phasen und Anspannung, der dafür sorgt, dass ein Beruf weniger gefährlich ist. Denn beim Risiko darf man nicht nur das körperliche Risiko bewerten, sondern auch das Risiko für die Psyche. Auch wer viel Verantwortung trägt, erleidet ein gewisses Risiko, da das für diese Arbeitnehmer durchaus auch eine gewisse psychische Belastung darstellt. Es ist also wichtig, dass Körper und Geist im Einklang sind, nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Job. Mentaler Ausgleich durch Sport und eine gesunde Work-Life-Balance können hier zumindest in Bezug auf Stress helfen. 

Risikoeinteilung von Berufen bei Versicherungen

Bei Versicherungen gibt es riesige Datenbanken, in denen Tausende von Berufen zu finden sind. Dabei werden diese Berufe in mehrere Gruppen eingeteilt, je nachdem, für wie gefährlich sie erachtet werden.

Somit kann die Versicherungsgesellschaft, wenn ein Kunde sich versichern lassen will, schnell feststellen, wie gefährlich der künftig Versicherte lebt. Dementsprechend wird die Versicherungsprämie angepasst. Wer riskanter lebt, zahlt in aller Regel auch mehr.

Der Blick auf diese Liste zeigt übrigens auch, warum bestimmte Menschen gewisse Berufe öfter wählen als andere und warum der eine oder andere Beruf ausstirbt. Wirklich gefährliche Berufe sind nämlich eher unattraktiv. Wen wundert’s?

Nur ein einziger Beruf, der unter den Top 20 aufgelistet ist, erfreut sich immer noch großer Beliebtheit: der Beruf der Krankenschwester.

Gefährliche Berufe: an die Berufsunfähigkeitsversicherung denken

Je höher das individuelle Risiko für dich ausfällt, einen Unfall oder eine Krankheit zu erleiden, desto eher solltest du dich absichern. Wenn du nämlich aufgrund deines Berufs krank wirst oder dich verletzt, kann es infolgedessen natürlich auch passieren, dass du zeitweise oder – noch schlimmer – dauerhaft berufsunfähig wirst. Die meisten Menschen haben es gar nicht auf dem Schirm, was das für sie bedeuten würde: Existenzprobleme, finanzielle Sorgen bis hin zur Armut. 

Bei Berufsunfähigkeit bekommt man zwar vom Staat einen Ausgleich, dieser ist jedoch in aller Regel so gering, dass du deinen bisherigen Lebensstandard nicht halten kannst. Und auch wenn du der Meinung bist, dir passiert schon nichts – die Zahlen sagen da ganz anderes. Schon junge Menschen werden berufsunfähig, und dabei muss gar nicht mal ein Unfall der Grund sein: Burnout oder Depressionen sind hier häufig der Auslöser.

Solange du noch jung bist, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung einfacher zu bekommen – es ist also viel besser, rechtzeitig vorzusorgen als später das Nachsehen zu haben.

Gerne beraten wir dich in Sachen Berufsunfähigkeit und der damit verbundenen Beitragshöhe in deinem individuellen Fall.

Risikolebensversicherung

In diesem Zusammenhang ist auch die Bedeutung einer Risikolebensversicherung nicht von der Hand zu weisen. Wer einen riskanten Job ausübt, läuft Gefahr, sich zu verletzen oder gar zu sterben. Auch wenn die Vorstellung unschön ist und die meisten sie verständlicherweise von sich schieben: Passieren kann jedem etwas, jederzeit. Und dann ist guter Rat teuer, weil deine Hinterbliebenen nicht nur mit der Trauer schon schwer belastet sind, sondern weil sich dann auch noch finanzielle Sorgen und Existenznöte hinzugesellen. Eine Risikolebensversicherung deckt die verschiedenen Risiken ab und springt ein, wenn die versicherte Person sterben sollte. Die Hinterbliebenen sind dann bestmöglich abgesichert – das ist viel mehr wert, als es den meisten bewusst ist.

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