Der erste Arbeitstag ist immer aufregend – egal ob beim allerersten Job oder im späteren Verlauf der Karriere. Man lernt neue Kollegen kennen, bekommt erste Einblicke in den Arbeitsalltag und beginnt, sich mit Aufgaben und Projekten vertraut zu machen sowie Informationen zu sammeln. Damit der erste Arbeitstag dennoch möglichst entspannt wird und man einen guten Eindruck hinterlässt, ist es ratsam, sich vorzubereiten und über einige Punkte vorab Gedanken zu machen. Einige Tipps lassen sich auch auf einen ersten Arbeitstag im Home Office übertragen.
Allerdings ist es unnötig, sich zu sehr unter Druck setzen: Obwohl Vorgesetzte und Kollegen Erwartungen haben, genießt man gerade zu Anfang noch Welpenschutz.
Zwischen leger und formell: die richtige Kleidung
Wie beim Bewerbungsgespräch, so ist der Eindruck, den man am ersten Arbeitstag optisch hinterlässt, ebenfalls wichtig. Ist unklar, welcher Dresscode im Unternehmen gepflegt wird, kann man zuvor nachfragen oder sich am Outfit beim Bewerbungsgespräch orientieren. Bei Unsicherheit gilt: Lieber etwas zu formell als zu leger kleiden. Natürlich ist der Dresscode auch von der Branche abhängig: Im Banken- und Finanzwesen ist eventuell ein konventioneller Kleidungsstil an der Tagesordnung, während es in kreativen und sozialen Berufen auch lockerer sein kann.
Pünktlichkeit: vor allem am ersten Arbeitstag
Am ersten Arbeitstag sollte man definitiv pünktlich sein. Oft beginnt er etwas später als die regulären Arbeitstage, damit sich das Team darauf einstellen und zuvor etwaige Vorbereitungen treffen kann. Es empfiehlt sich, ein wenig früher da zu sein, aber auch nicht zu früh. Fünf bis zehn Minuten sind ausreichend und zeigen, dass man motiviert ist. Am ersten Tag zu spät zu kommen, ist ein absolutes No-Go, deswegen am besten zuvor den einfachsten Arbeitsweg anschauen und einen zeitlichen Puffer einbauen.
Namen merken: Vorstellung der Kollegen
Sobald die Kollegen sich vorgestellt haben gilt es, sich die Namen schnellstmöglich zu merken und am besten zu notieren. Im Laufe des Tages kann man die Kollegen so mit Namen ansprechen, das wirkt sympathisch und trägt außerdem dazu bei, dass man sie nicht vergisst. Bei vielen Unternehmen wird das Team oder zumindest ein Teil des Teams bereits auf der Webseite vorgestellt. Sich dies vorher anzuschauen hilft ebenfalls, die Namen und auch die Positionen schneller den passenden Gesichtern zuzuordnen.
Dazu gehört mitunter auch die Frage des Duzens oder Siezens. Sofern es im Unternehmen keine eindeutige Regelung dazu gibt, gilt: So lange niemand das Du von sich aus anbietet, sollte man Kollegen und Vorgesetzte siezen.
Sympathischer Eindruck mit der richtigen Einstellung
Der erste Arbeitstag steht und fällt auch sehr mit der persönlichen Einstellung. Trotz Nervosität und Unsicherheit hilft es, offen, empathisch und positiv zu sein und so auch auf die Vorgesetzten und Kollegen zuzugehen. Humor, Flexibilität und Aufgeschlossenheit lassen einen den Tag gut meistern und einen entsprechenden Eindruck im Team hinterlassen.
Dazu gehört auch, Engagement und Motivation zu zeigen, von sich aus aktiv nach Aufgaben zu fragen und nicht passiv darauf zu warten, dass einem welche zugeteilt werden. Während man sich in seine ersten Aufgaben einarbeitet, ist es förderlich, weiterhin seine Verfügbarkeit und Erreichbarkeit zu signalisieren – oder, wenn man bereits alles erledigt hat, den Kollegen seine Hilfe anzubieten.
Fehler sollte man nicht vertuschen, sondern offen die Kollegen um Hilfe fragen. Niemand erwartet am ersten Tag, dass alles perfekt läuft, außerdem lernt man bei einem ehrlichen Umgang mit Fehlern am schnellsten dazu.
Persönlicher Kontakt mit den Kollegen
Zu forsch zu sein ist allerdings auch nicht ratsam – besser ist es, sich ansonsten beobachtend und zurückhaltend zu zeigen. Anpassung ist gefragt. Das gilt auch für die Kaffee- und Mittagspause: Diese Gelegenheiten kann man für den informellen Austausch nutzen und mehr über die Kollegen erfahren. Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, also lieber zuhören und Aufmerksamkeit sowie Interesse zeigen – auf diese Weise bekommt man auch ein Gefühl für die Dynamik der Kollegen untereinander.
Natürlich kann man ebenfalls von sich erzählen, wobei auch frühere Arbeitsplätze und privatere Informationen dazugehören. Offenheit ist wichtig, allerdings sollte man in seiner Kommunikation immer positiv bleiben, nicht über vorherige Arbeitgeber lästern und auch keine privaten Dramen preisgeben. Wenn unter den neuen Kollegen Lästereien über andere Kollegen oder die Vorgesetzten aufkommen gilt es, sich keinesfalls in sie hineinziehen zu lassen.
Gelungener Ausklang: Feierabend
Gegen Feierabend sollte man den Arbeitsplatz nicht einfach verlassen, sondern sich bei den Kollegen noch einmal erkundigen, ob sie Hilfe benötigen. Auch ist es ratsam sich zu informieren, was am nächsten Tag ansteht. Das zeigt Eigeninitiative und stärkt die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Häufig ist das Ende des Arbeitstages auch der Zeitpunkt, an dem der neue Chef fragt, wie der erste Arbeitstag verlaufen ist. Hier sollte man vorerst keinesfalls destruktive Kritik üben, sondern die positiven Aspekte herausstellen. Lässt sich negative Kritik nicht vermeiden, kann man sie mit einem Lösungsvorschlag verbinden. Generell gilt aber, auch bei den Kollegen, nicht sofort seine eigenen Ideen und Verbesserungsvorschläge für das Unternehmen einzubringen. Das wirkt überheblich und aufdringlich, viel mehr ist es besser, in den ersten Wochen in Ruhe alles kennenzulernen und sich dann eine Meinung zu bilden.
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