Vorstellungsgespräche können für jeden Jobanwärter zu einer richtigen Zerreißprobe werden. Um sicher und souverän im Vorstellungsgespräch aufzutreten, ist eine gute Vorbereitung auf das Gespräch entscheidend. Dabei ist es nicht nur wichtig, typische Fragen richtig beantworten zu können, sondern auch Eigeninitiative zu beweisen und selber Fragen zu stellen. Lerne im folgenden Artikel 15 Fragen kennen, die du in einem Vorstellungsgespräch stellen kannst.
Warum du unbedingt eigene Fragen stellen solltest
Bei der Durchführung eines Vorstellungssgesprächs hält sich der Personaler selbst an einen Leitfaden. Man kann daher fest davon ausgehen, dass bestimmte Fragen so gut wie sicher in jedem Vorstellungsgespräch gestellt werden. Dazu gehört auch die berühmte und häufig zum Ende des Gesprächs gestellte Frage: „Haben Sie noch Fragen?“. Dieser Teil des Gesprächs wird eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Kandidaten spielen.
Auf gar keinen Fall solltest du diese Frage verneinen, denn der Personaler prüft mit dieser Frage, wie groß dein Interesse an der Stelle wirklich ist und wie gut du dich auf das Gespräch vorbereitet hast. Natürlich möchte er dir auch die Chance geben, noch offene Fragen in deinem Interesse zu beantworten.
- Durch das Stellen von eigenen Fragen kannst du Eigeninitiative und deine intrinsische Motivation an der Stelle beweisen.
- Du kannst die Gelegenheit nutzen, um herauszufinden, ob die Stelle wirklich zu dir passt, indem du spezifische Fragen über den künftigen Arbeitsplatz und dessen Anforderungen stellst.
- Es ist die ideale Gelegenheit, um im Kopf des Personalers zu bleiben und durch gute Fragen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
- Durch aktives Zuhören kannst du deine Kompetenzen unter Beweis stellen und clevere Rückfragen kontextbezogen im Gesprächsverlauf stellen.
Aktives Zuhören als ultimativer Tipp für ein gelungenes Vorstellungsgespräch
Das Entscheidende am aktiven Zuhören ist, dass man nicht nur auf den gesagten Inhalt einer Aussage achtet, sondern zusätzlich, die Gefühle und das Wohlbefinden des Gegenübers berücksichtigt. Dabei spielt vor allem die eigene Empathie eine wichtige Rolle, damit die Gefühle des Gegenübers interpretiert werden können. Aktives Zuhören ermöglicht es dir also auch auf der persönlichen Ebene im Vorstellungsgespräch zu punkten.
Aktives Zuhören bietet dir folgenden Bonus:
- Du vermeidest Fragen zu stellen, deren Antwort bereits zu Beginn des Gesprächs beantwortet wurde.
- Du knüpfst an die Vorstellung des Unternehmens eigene spezifische Fragen an.
- Du beweist eine hohe Aufmerksamkeit und eine offene Grundhaltung.
- Du bringst durch Empathie ein hohes Maß an Selbstkompetenz in das Gespräch mit ein.
Die besten Rückfragen im Vorstellungsgespräch
Wenn du am Zug bist, Fragen zu stellen, dann achte besonders darauf, nicht zu viele Fragen auf einmal zu stellen. Das Gespräch sollte schließlich angenehm für beide Gesprächspartner verlaufen und sich nicht wie ein Verhör anfühlen. Außerdem solltest du die Fragen offen formulieren, damit du möglichst viel über deinen Gesprächspartner erfährst und zugleich an viele Informationen kommst. Geschlossene Fragen wie: „Arbeiten Sie gerne für dieses Unternehmen?“ lassen sich nur mit ja oder nein beantworten und können das Gespräch holprig werden lassen. Frage stattdessen lieber: „Warum arbeiten Sie gerne für dieses Unternehmen?“
Folgende 15 Beispielfragen kannst du im Vorstellungsgespräch jederzeit stellen:
- „Was muss ein Kandidat aus Ihrer Sicht mitbringen, um in dieser Position erfolgreich zu sein?“
- „Was erwarten Sie von dem idealen Kandidaten?“
- „Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?“
- „Wie würden Sie den Führungsstil meines Chefs beschreiben?“
- „Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?“
- „Wie wird bei Ihnen Leistung gemessen und bewertet?“
- „Wie werden Mitarbeiter bei Ihnen gefördert?“
- „Warum arbeiten Sie gerne für dieses Unternehmen?“
- „Wann kann ich mit Ihrer Entscheidung rechnen?“
- „Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“
- „Welche typischen Eigenschaften die Mitabreiter in Ihrer Firma zeichnen aus?“
- „Wie gehen Sie mit Ideen, Anregungen und Feedback Ihrer Mitarbeiter um?“
- „Wie erfolgt die Einarbeitung?“
- „Wie ist die Arbeitsumgebung (Einzelbüro/Großraumbüro) in dieser Position gestaltet?“
- „Wie ist die Arbeitszeit in Ihrem Unternehmen geregelt?“
Besonders die erste Frage bietet die Möglichkeit, viel über die Herausforderungen des Jobs erfahren. Und zwar mehr, als nur in der Stellenausschreibung steht. Du bekommst einen Einblick darauf, wie deine Chancen stehen, den Job zu bekommen. Passt dein eigenes Profil auf die Antwort des Personalers, desto besser stehen die Chancen auf die freie Stelle.
10 Fragen, die Bewerber NIE stellen sollten:
Es gibt aber ebenso Fragen, die dich sofort ins Aus katapultieren können. Im Vorstellungsgespräch solltest du auf keinen Fall Fragen stellen, die du auch im Internet oder auf den Unternehmenswebseiten in Erfahrung bringen kannst. Fragen wie: „Hat Ihr Unternehmen auch Filialen im Ausland?“ oder „Seit wann gibt es Ihre Firma eigentlich schon?“, sind ein No-Go.
Bekommt der Personaler den Eindruck, du hättest dich nicht über das Unternehmen ausgiebig informiert, sinken Jobchancen deutlich. Das gleiche gilt, wenn aufdringliche Fragen gestellt werden oder die Rückfrage lautet: “Habe ich den Job?”. Hier sind 10 Fragen, die du im Bewerbungsgespräch vermeiden solltest:
- „Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen?“
- „Wann kann ich eine Gehaltserhöhung ansprechen?“
- „Darf ich in der Probezeit Urlaub nehmen?“
- „Muss mein Chef meine Aufgaben überprüfen?“
- „Kann ich ein bisschen eher kommen und dafür früher nach Hause gehen?““
- „Was verdienen Kollegen in derselben Position?“
- „Wie schnell kann ich befördert werden?““
- „Darf ich meinen Firmenwagen verleihen?“
- „Werden die Arbeitszeiten streng überwacht?“
- „Kriege ich die Stelle?“
Mache dir vor dem Vorstellungsgespräch auf jeden Fall Gedanken darüber, was dir wichtig an deiner zukünftigen Arbeitsstelle ist und formuliere die noch offenen Fragen entsprechend. Du solltest dich also nicht nur auf Fragen vorbereiten, die du selbst beantworten musst, sondern auch im Vorfeld Fragen aufschreiben, die du auch stellen möchtest. Das Bewerbungsgespräch dient schließlich nicht nur dazu, dich selbst vorzustellen, sondern auch mehr über das Unternehmen zu erfahren. Nimmst du dir die oben genannten Tipps zu Herzen, kann nicht mehr viel schief gehen.
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