Die Schulzeit ist vorüber und jetzt geht es direkt in die Berufsausbildung. Was ändert sich eigentlich in dieser Zeit in Sachen Versicherung? Immerhin könnte jederzeit etwas passieren. Nur: Ist es realistisch, all diese Versicherungen abzuschließen? Zwar verdienen Azubis schon ihr erstes Gehalt, allerdings meist nicht gerade im Übermaß. Ob es also für die oft empfohlene Maximalversicherung reicht, ist die Frage. Und die Frage ist natürlich auch, ob diese Versicherungen in der Ausbildung wirklich alle zwingend erforderlich sind.

Wir bringen ein wenig Licht ins Dunkel auf die Frage nach den notwendigen Versicherungen in der Ausbildung für Azubis. Die wichtigsten Versicherungen für die Ausbildung stellen wir dir nachfolgend vor.

Welche Versicherungen braucht man in der Ausbildung?

Generell sind drei Versicherungen am wichtigsten, wenn der junge Mensch als Azubi in das Berufsleben einsteigt.

Das sind die Krankenversicherung, die private Haftpflichtversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Auf diese drei Versicherungen in der Ausbildung sollte, wenn möglich, nicht verzichtet werden bzw. sie sind zum Teil ohnehin gesetzlich vorgeschrieben. Wir sagen dir auch, was es damit auf sich hat.

Ergänzt werden können diese 3 Versicherungen natürlich mehr oder weniger beliebig – auch hierauf gehen wir am Ende des Artikels noch näher ein.

Versicherungen Ausbildung: das solltest du beachten.

Pflichtversicherung in der Ausbildung: Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist während der Ausbildung und auch danach gesetzlich vorgeschrieben. Diese sichert dich im Krankheitsfall ab. Sie übernimmt die Kosten für die Behandlung und für die Medikamente. Allerdings musst du zum Teil je nach Art von Behandlung dennoch Zuzahlung leisten. Solltest du längere Zeit erkrankt sein, dann springt die Krankenversicherung ebenfalls ein. Der Betrieb zahlt bei Krankheit 6 Wochen lang das Gehalt weiter, danach bekommst du von der Krankenkasse Krankengeld.

Die Leistungen der Krankenkasse sind übrigens weitgehend gleich und unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Dennoch lohnt sich der Blick auf Details. Manche Kassen bezahlen auch Zusatzleistungen wie zum Beispiel Akupunktur oder professionelle Zahnreinigung, andere hingegen nicht. Auch die Beiträge unterscheiden sich minimal, je nach Gehalt kann sich das aber ganz schön summieren. 

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Private Haftpflichtversicherung

Wenn du eine Ausbildung machst, wirst du in aller Regel noch über die Eltern haftpflichtversichert sein, aber natürlich nur dann, wenn deine Eltern eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Das solltest du also in jedem Fall checken, denn eine private Haftpflichtversicherung ist immer sinnvoll. Sie springt dann ein, wenn du jemand anderem einen Schaden zufügst – zum Beispiel, wenn du deinem Freund oder Kollegen auf den Laptop Wasser schüttest oder wenn du bei einem Unfall jemand anderen schwer verletzt. Wenn im letzten Fall keine private Haftpflichtversicherung existiert, kannst du damit schnell in existenzielle Not geraten.

Prüfe also zuerst einmal, ob du über deine Eltern mitversichert bist und wenn nicht, solltest du checken, welche Versicherung sich für dich während der Ausbildung eignen könnte.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Sollte dir während deiner Ausbildung ein Unfall widerfahren und du berufsunfähig werden, dann wird hier keine staatliche Rente bezahlt. Daher ist eine BU, auch wenn viele das in dem Alter noch nicht auf dem Schirm haben, besonders wichtig. Hinzu kommt, dass die Beiträge für eine BU als junger Mensch deutlich niedrigerer sind als im Alter. Wenn du später an einer Krankheit leidest, kann es sogar vorkommen, dass die Versicherungen dich überhaupt nicht mehr aufnehmen. Eine BU zählt für Berufstätige und somit auch für Azubis zu den sinnvollsten Versicherungen überhaupt. Sie ist existenziell und kann dich vor einer finanziellen Notlage bewahren.

Nice to have – weitere Versicherungen in der Ausbildung

Kfz-Versicherung

Wenn du einen Führerschein hast und ein Auto dein Eigen nennst, ist diese Versicherung nicht optional, sondern zwingend vorgeschrieben: die Kfz-Versicherung. Allerdings sind die Versicherungsbeiträge für Fahranfänger ziemlich hoch. Vielleicht kannst du dein erstes Auto vorläufig über deine Eltern anmelden, das ist in der Regel günstiger.

Hausratversicherung

Eine Hausratversicherung kommt für Azubis erst dann infrage, wenn sie aus dem Elternhaus ausziehen. Du kannst damit dein Möbel, Kleidungsstücke, Computer, Schmuck, Bargeld und diversen weiteren Hausrat absichern. Als Hausrat gilt sogar auch das, was du mit auf Reisen nimmst.

Tritt ein Schaden ein, beispielsweise durch Feuer, Sturm oder Blitzschlag, Einbruch oder Vandalismus, dann springt die Hausratversicherung ein und kommt für beschädigte Gegenstände, aber auch für die erforderlichen Aufräumarbeiten auf.

Bevor du aber die Versicherung abschließt, solltest du prüfen, ob du nicht noch bei deinen Eltern mitversichert bist. Das kann sogar dann der Fall sein, wenn du schon in einer anderen Wohnung wohnst und nicht mehr bei denen Eltern.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung in der Ausbildung zu haben ist sinnvoll.

Rechtsschutzversicherung

Eine Rechtsschutzversicherung ist zwar im Zweifelsfall immer sehr hilfreich, aber auch hier gilt: Als Azubi brauchst du sie nicht zwingend und möglicherweise bist du, wenn deine Eltern rechtsschutzversichert sind, ohnehin im Tarif mitversichert. Meistens ist das bis zum 25. Lebensjahr der Fall.

Krankenzusatzversicherung

Bei einer privaten Zusatzversicherung ist der Vorteil, dass du zum Beispiel beim Kauf einer neuen Brille, bei Problemen mit den Zähnen oder beim Besuch eines Heilpraktikers zusätzlich versichert bist. Diese Versicherung springt also für Leistungen ein, die die gesetzliche Krankenkasse nicht abdeckt. Manchmal sind in den Verträgen auch Sonderbehandlungen im Krankenhaus eingeschlossen, zum Beispiel Anspruch auf Besuch des Chefarztes oder ein Einzelzimmer.

Auslandskrankenversicherung

Eine Auslandskrankenversicherung brauchst du als Azubi eventuell dann, wenn du in Länder fährst, in denen kein Versicherungsschutz bei der Krankenkasse besteht. Oftmals ist das in Nicht-EU Ländern der Fall. Du sollst dich also vor einer Reise erkundigen, ob eine Krankenbehandlung dort bezahlt wird oder nicht. Falls nicht, ist diese Versicherung dringend anzuraten. Sie kostet nicht viel und kann dir im Zweifelsfall viel Geld sparen – zum Beispiel, wenn du im Urlaub kurzfristig operiert werden musst. Dies aus eigener Kasse zu zahlen, sprengt meistens das Budget bei Weitem.

Versicherungen Ausbildung: BU für Azubis bei der LV 1871

Die Bedeutung der BU ist nicht zu unterschätzen. Tritt ein Notfall ein, etwa weil du schwer erkrankst oder einen Unfall hast und kannst aufgrund dessen deinen Beruf nicht mehr ausüben, dann springt die BU ein. Eine staatliche Erwerbsminderungsrente springt hingegen erst nach 5 Jahren Berufstätigkeit bzw. nach 60 Beitragsmonaten ein. Und selbst dann ist die bezahlte Rente niedrig und wird ohnehin nur bei vollständiger Erwerbsunfähigkeit bezahlt.

Das heißt ganz klar, dass die BU während der Ausbildung, aber auch darüber hinaus, eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt ist.

Sprich uns gerne einmal an, wir finden gemeinsam mit dir heraus, welche BU für dich als Azubi am besten geeignet ist und wie du deine Arbeitskraft am besten absichern kannst, sodass du finanziell im Fall der Fälle auf der sicheren Seite bist.

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