Viele junge Menschen denken nach dem Abitur über ein Auslandsstudium nach. Die Vorteile liegen auf der Hand, denn wer beim Lebenslauf Erfahrungen im Ausland vorweisen kann, hat gute Karten. Dennoch hat das Studium im Ausland auch Nachteile und will wohlüberlegt sein. Die eine oder andere Hürde gibt es ebenfalls.

Was sind die Vor- und Nachteile bei einem Studium im Ausland?

Wenn du dir noch unsicher bist, ob ein Auslandsstudium das Richtige für dich sein könnte, dann solltest du die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Wobei auch das nicht immer ganz einfach ist, denn was für den einen eindeutig ein Vorteil ist, kann der andere als Nachteil empfinden. Schließlich hat jeder andere Vorstellungen von seinem Studium und jeder Mensch ist anders gestrickt.

Differenziert werden muss bei der Betrachtung außerdem, ob du nur ein Semester lang ins Ausland gehst oder gleich dein ganzes Studium dort absolvierst. In dem einen Fall handelt es sich in der Regel um ein paar Wochen, in dem anderen um drei bis fünf Jahre.

Vorteile:

  • Du kannst bei einem Studium im Ausland deine Fremdsprachenkenntnisse erweitern
  • Ein Studium im Ausland ermöglicht dir später wahrscheinlich einen Karrieresprung
  • Du kannst Erfahrungen sammeln, die für deinen Lebenslauf wichtig sind
  • Du lernst viele neue Menschen, aber auch ein anderes Land und eine neue Kultur kennen
  • Bei einem Auslandsstudium kannst du wichtige Kontakte knüpfen
  • Mitunter sind die Studienbedingungen besser als in Deutschland
  • Fächer wie Psychologie oder Medizin sind aufgrund des fehlenden NCs einfacher in der Zulassung
  • Du förderst damit deine Selbständigkeit und deine Unabhängigkeit
  • Du hast keinen Nachteil beim Studienabschluss zu befürchten, denn das Bachelor- und Mastersystem ist international gültig.

Nachteile:

  • Es ist gar nicht so einfach, ein Studium in einer fremden Sprache zu absolvieren. Dies läuft auf eine Doppelbelastung hinaus
  • Es kann durchaus sein, dass du Heimweh bekommst
  • Du hast vielleicht Probleme damit, dich in der fremden Kultur zurechtzufinden und einzuleben
  • Es besteht immer die Gefahr, dass du doch nicht so viel Anschluss findest, wie gewünscht – immerhin gibt es auch hier die sprachliche Hürde
  • Deine Kontakte in der Heimat werden vernachlässigt
  • Es gibt im Gegensatz zu Deutschland meistens höhere Studiengebühren
  • Der Planungsaufwand ist nicht zu unterschätzen

Was schließt du aus diesen Vor- und Nachteilen? Wenn du ein Studium im Ausland planst, brauchst du ein wenig Mut, Selbstbewusstsein und organisatorisches Geschick. Es ist definitiv aufwendiger als ein Studium in Deutschland. Nicht zu vergessen sind die Kosten, die möglicherweise höher ausfallen, als wenn du in Deutschland bleibst.

Auf der anderen Seite sind da die vielen wertvollen Erfahrungen, die du im Ausland sammeln wirst, du verbesserst deine Sprachkenntnisse, kannst erste Netzwerke aufbauen und hast später im Lebenslauf ein paar eindeutige Vorteile.

Was sind die beliebtesten Länder für ein Studium im Ausland?

Es gibt eine Hitliste in Sachen Auslandsstudium. Die beliebtesten Länder sind demzufolge

  • Österreich
  • Niederlande
  • Großbritannien
  • Schweiz und
  • USA

Wer in Österreich oder in der Schweiz studiert, genießt den großen Vorteil, dass die Vorlesungen auf Deutsch stattfinden. Das Problem mit der Fremdsprache fällt hier also schonmal weg. Allerdings ist ein Studium in der Schweiz richtig teuer und will daher wohlüberlegt sein.

Viele Schulabsolventen zieht es in die USA – verständlich, denn das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist nicht nur faszinierend, sondern ein Studium in Englisch ist für die meisten noch gerade so vorstellbar.

Ebenfalls interessante Länder und daher auf der Hitliste gleich nach den bereits genannten sind Frankreich, Italien und Schweden. Die meisten Studenten, die sich für ein Studium im Ausland entschieden, bleiben also in Europa.

Warum ist ein Studium im Ausland sinnvoll?

Ein Studium im Ausland ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll: Du erweiterst deinen Horizont, weil du ein neues Land, eine andere Sprache und eine unbekannte Kultur kennenlernst. Das bringt dich in jedem Fall ein ganzes Stück voran und festigt deine Persönlichkeit. Ein Auslandsstudium ist eine Erfahrung, die dir keiner mehr nehmen kann, samt positiver und negativer Erfahrungen, die es sicherlich auch geben wird. Im Endeffekt zeigt das bei einer späteren Bewerbung, dass du eigenständig, unabhängig und selbstbewusst bist. In jedem Fall sind das Pluspunkte bei den Soft Skills, wenn es um eine Neuanstellung geht.

Studentinnen und Studenten bei einer Vorlesung im Hörsaal.

Was musst du beachten, wenn du zum Studieren ins Ausland gehst?

Der Planungsaufwand für ein Auslandsstudium ist natürlich deutlich höher, als wenn du dich einfach an einer Uni in Deutschland einschreibst. Es braucht also etwas Vorbereitung und am besten einen Zeitplan, damit du nichts Wichtiges vergisst.

Am besten wäre es, du würdest mit deinen Planungen schon 12 bis 18 Monate vor der Abreise anfangen.

Zuallererst musst du ein Ziel finden und darüber Informationen zusammentragen. Dann gilt es, eine Entscheidung zu treffen und Bewerbungen zu schreiben.

Etwa sechs Monate vorher kannst du die Einschreibemodalitäten erledigen, BaFöG fürs Ausland beantragen, mit der Wohnungssuche beginnen, ein Visum beantragen, einen internationalen Führerschein besorgen usw.

Ab drei Monate vorher kümmerst du dich um Versicherungen, den Flug, das Bahnticket, die Kreditkarte. Was passiert mit der Wohnung in Deutschland?

Die meiste Zeit wirst du in der ersten Phase benötigen: Wo genau soll es hingehen, was willst du studieren, welche Hochschulangebote gibt es vor Ort, welche Voraussetzungen gibt es dafür? Du wirst viel Zeit brauchen, um dich umfassend zu informieren und einzulesen.

Sprachkenntnisse

Sind deine Sprachkenntnisse ausreichend für ein Studium im Ausland? Bei einem Studium in Österreich oder in der Schweiz stellt sich die Frage nicht, wohl aber in Ländern wie den USA, Großbritannien oder Frankreich. Zwar findet man sich in der Regel schneller in die Fremdsprache hinein als gedacht, unterschätzen solltest du diese zusätzliche Anforderung aber nicht. Erkundige dich, wenn du Länder wie Frankreich, Italien oder Norwegen in der engeren Auswahl hast und die Sprache nicht sprichst, ob an der jeweiligen Uni auch Vorlesungen in Englisch stattfinden.

Sobald du dir über dein Zielland im Klaren bist, solltest du damit anfangen, deine Sprachkenntnisse auszubauen und zu verbessern. Manchmal ist auch ein Sprachtest zur Aufnahme vorgeschrieben. 

Auslandsstudium oder Auslandssemester?

Das ist ein erheblicher Unterschied. Wer sich dafür entscheidet, seinen Bachelor oder Master im Ausland zu absolvieren, muss ganz anders planen als jemand, der im Rahmen seines Studiums in Deutschland für ein Semester ins Ausland geht. Aber auch ein Auslandssemester wird im Lebenslauf gerne gesehen und ist eine wichtige Erfahrung, die die meisten Studenten danach nicht missen wollen.

Die Finanzen

Ein Auslandsstudium kostet Geld – in einigen Fällen mehr, als ein Studium zu Hause. Neben der An- und Abreise sowie Fahrten nach Hause kostet die Unterkunft Geld, die Lebenshaltungskosten sind zu berücksichtigen und du brauchst in der Regel auch zusätzliche Versicherungen wie eine Krankenversicherung für Studenten. Du solltest also unbedingt vorher klären, wie du das Studium im Ausland finanzieren kannst. Gibt es Zuschüsse wie ein Auslands-BAföG? Bei Auslandssemestern: Gibt es Stipendien?

Jetzt schon an die Rente denken? Auf jeden Fall!

Wer studiert, denkt in der Regel nicht über die Rente nach. Verständlich, denn die ist ja noch ein paar Jahrzehnte entfernt. Es kann aber nie schaden, sich schon heute über morgen Gedanken zu machen. Wer schon in jungen Jahren damit anfängt, kleine Beträge für später auf die Seite zu legen oder in eine private Rentenversicherung einzuzahlen, profitiert vom Zinseszinseffekt und kann bis zum Ruhestand ganz ordentliche Summen ansparen. Für die Altersvorsorge gibt es viele Möglichkeiten, nur eine davon ist die gesetzliche Rente.

Wenn du dich für eine private Altersvorsorge interessierst – und dafür ist es wirklich niemals zu früh – dann lass dich am besten bei uns beraten. Wir finden auch passende Vorsorgelösungen für Studenten und schmale Geldbeutel.

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