Berufe sind einem Wandel unterlegen und genauso verhält es sich mit ihrer Beliebtheit. Jedes Jahr aufs Neue geht die Bewerbungsphase bei den beliebtesten Ausbildungsberufen teilweise schon mehr als ein Jahr vorher los. Die beliebtesten Ausbildungen sind allerdings einem Wandel unterlegen, denn was noch vor Jahren oder Jahrzehnten gefragt war, erscheint heute mitunter nicht mehr auf der Hitliste und was noch vor einigen Jahren als Ausbildung undenkbar war, mischt vielleicht dieses Jahr bei den ganz vorderen Rängen auf der Beliebtheitsskala mit.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch Ausbildungsberufe, die noch nie so wirklich beliebt waren und es auch heute nicht sind.
Beliebteste Ausbildungsberufe im Jahr 2023 – eine Hitliste
Welche sind denn nun die beliebtesten Ausbildungsberufe im Jahr 2023? Nachfolgend stellen wir dir die beliebtesten Ausbildungsberufe vor. In dem Ranking kommen Berufe aus allen Bereichen vor, darunter kaufmännische, IT-Berufe, Metallberufe und Elektroberufe sowie viele andere. Die Anzahl der Ausbildungsberufe ist so groß, dass problemlos jeder für sich die passende Ausbildung finden kann. Der Vorteil: Du hast eine solide Ausbildung als Grundlage für deinen weiteren Berufsweg und kannst danach mithilfe diverser Weiterbildungen darauf aufbauen und an deiner Karriere feilen.
Tendenzen und Entwicklungen bei den beliebtesten Ausbildungsberufen
Zwar erscheint dieser Beruf derzeit noch nicht in den Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe, aber er hat den größten Sprung von allen nach vorne gemacht: Der Beruf Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Zahl der Ausbildungen hat sich dieses Jahr im Vergleich zum letzten sogar verdoppelt.
Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe im Jahr 2023
Hier hat sich tatsächlich nicht allzu viel verändert im Vergleich zum letzten Jahr: Die Top 10 sind ungefähr gleich. Allerdings ist die Tendenz beim Kfz-Mechatroniker in Richtung Spitze, wo er jetzt schon den Verkäufer vom zweiten Platz verbannt hat.
- Kaufmann/-frau für Büromanagement
- Kfz-Mechatroniker*in
- Verkäufer*in
- Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel
- Fachinformatiker*in
- Medizinischer Fachangestellte*r
- Industriekaufmann/-frau
- Elektroniker/in
- Anlagenmechaniker*in Sanitär, Heizung- und Klimatechnik
- Zahnmedizinische*r Fachangestellte*r
Insgesamt überrascht diese Liste also nur wenig, da sich hier im Vergleich zum Vorjahr nicht allzu viel verändert hat.
Wie sieht es aus mit den beliebtesten Ausbildungsberufen bei den Frauen?
In jedem Fall gibt es bei den Hitlisten über die beliebtesten Ausbildungsberufe Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern. Bei den Frauen beispielsweise rangieren medizinische Fachangestellte, Kauffrau für Büromanagement sowie Zahnmedizinische Angestellte und Verkäuferin auf den obersten Plätzen. Ebenfalls unter den Top 10 befinden sich Friseurin, Kauffrau im Einzelhandel, Industriekauffrau, Hotelfachfrau und Steuerfachangestellte. Die technischen Berufe hingegen schaffen es erfahrungsgemäß bei den Frauen nie in die Top 10. Frauen suchen also oftmals eher eine Tätigkeit in Büros, im medizinischen und im sozialen Bereich.
Die beliebtesten Ausbildungsberufe bei den Männern
Bei den jungen Männern hingegen stehen alljährlich Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Informatiker, Elektroniker und Mechaniker ganz oben auf der Liste. Ebenfalls taucht der Verkäufer unter den Top Ten auf und auch der Kaufmann im Einzelhandel sowie der Industriekaufmann befinden sich oben auf der Liste. Letztere also sind geschlechterübergreifend meistens unter den Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe zu finden.
Warum unterscheiden sich die beliebtesten Ausbildungsberufe bei Männern und Frauen immer noch?
Warum sind bei den Männern technische Berufe beliebter und bei den jungen Frauen eher kaufmännische Berufe, Friseurin oder zahnmedizinische Fachangestellte? Warum gibt es immer noch weniger Frauen in MINT-Berufen (Berufe im Themenfeld Mathematik, Informatik, Natur und Technikwissenschaften) als Männer? Es ist in jedem Fall schwierig, hierfür Gründe zu nennen, ohne Klischees zu bedienen.
Aber, Klischee hin oder her: Technische Ausbildungsberufe sind zwar auch bei Mädchen im Kommen, sind aber auf der Beliebtheitsskala immer noch nicht weit vorn. Das mag zum einen daran liegen, dass einfach nicht wirklich Interesse an technischen Berufenbesteht. Das wiederum könnte daran liegen, dass es zu Schulzeiten nicht möglich war, das Interesse der Mädchen an technischen Themen zu wecken. Mädchen trauen sich den technischen Beruf häufig gar nicht zu, sie denken, dass es sich dabei um eine reine Männerwelt handele und sie dort sang- und klanglos untergehen. Das ist schade und wird sich vielleicht in den nächsten Jahren ändern. Das geht aber nur dann, wenn man es schafft, die Gleichberechtigung hier noch weiter voranzubringen, sodass es ganz selbstverständlich ist, dass Mädchen oder junge Damen in technischen Berufen arbeiten.
Häufig sind es auch fehlende Vorbilder in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis, die junge Damen davon abhalten, einen technischen Beruf zu erlernen. Das ist übrigens beim Thema Studium nach dem Abitur auch nicht viel anders. Immer noch sind technische Studiengänge vorwiegend fest in männlicher Hand. Aus den gleichen Gründen, so kann man es zumindest vermuten. Dabei sind die Chancen gerade in technischen und handwerklichen Berufen besonders gut.
Generell aber ist das weibliche Geschlecht bei der Ausbildung eher aufgeschlossen für das Friseurhandwerk, für kaufmännische Berufe, für Berufe mit Tieren oder mit Menschen, also zum Beispiel im pflegerischen Bereich.
Der Ausbildungsberuf Verkäufer*in ist bei beiden Geschlechtern von Interesse, vermutlich deshalb, weil es hier sehr viele Möglichkeiten bei der Spezialisierung und Weiterbildung on the Job gibt. Wer eine Ausbildung als Verkäufer startet, kann hinterher in vielen anderen Berufszweigen einsteigen. Gleiches gilt für den kaufmännischen Sektor.
Warum sind kaufmännische Berufe so beliebt?
Kaufmännische Berufe sind nicht nur bei Realschulabsolventen beliebt, sondern auch bei Abiturienten. Warum das so ist, liegt auf der Hand. Wer eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat, hat schier endlos viele Einsatzmöglichkeiten, weil er in fast jedes Unternehmen einsteigen kann. Kaufmännische Tätigkeiten sind in vielen Branchen wichtig und gefragt, daher ist der Arbeitsmarkt für diese Berufe groß und für jeden lässt sich eine passende Stelle finden. Zudem sind die Verdienstmöglichkeiten relativ gut. Auch die Möglichkeit, Karriere zu machen, ist mit entsprechenden Weiterbildungen attraktiv.
Welche Ausbildungsberufe sind eher unbeliebt?
Welche Berufe besonders beliebt sind bei jungen Männern, jungen Damen und bei beiden Geschlechtern, das hast du jetzt erfahren, aber wie sieht es eigentlich aus mit den weniger beliebten Berufen? Welche Ausbildungsberufe müssen um die Bewerber regelrecht buhlen, welche Berufe sind auf der Beliebtheitsskala eher im unteren Bereich angesiedelt? Das sind zum Beispiel:
- Bäcker
- Fleischer
- Schlosser
- Koch
Begründet werden kann das unter anderem damit, dass bei diesen Berufen zum einen ein eher geringes Einkommen winkt. Zum anderen sind die Arbeitsbelastungen hoch. Wer im Baugewerbe oder in der Gastronomie arbeitet, muss mit einer hohen Arbeitsbelastung rechnen, mehr als zum Beispiel in kaufmännischen Berufen. Das führt dazu, dass viele Menschen genau diese Berufe als wenig attraktiv ansehen.
Der Arbeitsmarkt für Bäcker und Maurer ist eher begrenzt, es gibt aber auch Regionen, in denen gerade hier interessante Einsatzmöglichkeiten bestehen.
Die Möglichkeiten nach der Ausbildung
Was eine Ausbildung ebenfalls unter Umständen beliebter macht als eine andere, sind die Möglichkeiten danach. Generell jedoch ist eine Ausbildung in jedem Bereich eine gute Grundlage für Fertigkeiten und Wissen, die später in vielen anderen Berufen nützlich und hilfreich sein können.
Ausbildung oder Studium: Was ist besser?
Diese Frage lässt sich verständlicherweise nicht pauschal beantworten. Auch wenn es für viele Schulabsolventen nur ein einziges Ziel gibt, nämlich das Studium, ist eine Ausbildung aufgrund des praktischen Ansatzes ein guter Einstieg in die Berufswelt und darüber hinaus eine gute und solide Grundlage für später. Wer eine praktische Ausbildung absolviert hat, wird häufig sogar bei der Vergabe von Arbeitsplätzen vorrangig behandelt. Wer hingegen Akademiker ist, hat außerdem höhere Ansprüche an das Gehalt, was für viele Betriebe ein K.-o.-Kriterium ist.
Wenn du dich für eine Ausbildung entscheidest, geht das deutlich schneller als ein Studium und du verdienst bei den meisten sogar noch Geld. Zusätzlich kannst du auch in der Ausbildung BAföG erhalten. Unter dem Strich ist eine Ausbildung für dich kostengünstiger und du hast danach prima die Möglichkeit, dich individuell und deinen Wünschen entsprechend weiterzubilden und dich zu spezialisieren. Das wiederum ist eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Karriere.
Welche Ausbildungsberufe im Handwerk sind gefragt?
Die beliebtesten Ausbildungsberufe im Handwerk wollen wir hier ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen. Wer sich nach der Schule fürs Handwerk entscheidet, hat die Qual der Wahl. Wie immer gibt es mal mehr und mal weniger beliebte Berufe bzw. Ausbildungen.
An der Spitze der beliebtesten Handwerksberufe steht der Kfz-Mechatroniker, gefolgt von Elektroniker und Anlagenmechaniker.
Ebenfalls unter den Top 10 der beliebtesten Ausbildungsberufe im Handwerk tauchen Ausbildung zum Friseur, Tischler und Maler auf.
Weil Kunden trotz aller Digitalisierung, KI und Automatisierung heute immer noch auf Reparaturen, Konstruktionen und Installationen angewiesen sind, suchen viele Unternehmen dringend Nachwuchs und Fachkräfte gerade in diesen Bereichen. Du musst also nicht zwingend studieren, um einen zukunftsträchtigen und lukrativen Job zu bekommen, ganz im Gegenteil. Handwerker sind nach wie vor gesucht.
Ausbildungen: Wer die Wahl hat, hat die Qual
Du hast dich für eine Ausbildung entschieden, weißt aber nicht so recht, welche passend für dich ist? Tatsächlich gibt es mittlerweile eine enorme Auswahl: Insgesamt stehen mehr als 300 verschiedene Ausbildungsberufe zur Auswahl in Industrie und Handwerk, sodass sich ganz sicher auch für dich der passende Beruf finden lässt. Viele davon allerdings sind gänzlich unbekannt, was aber nicht heißt, dass sich eine Ausbildung hier nicht auch lohnen würde.
Allerdings ist bei der Anzahl der anerkannten Ausbildungsberufe ein Rückgang zu erkennen, was daran liegt, dass viele Handwerksberufe heute durch Studiengänge abgelöst werden.
Azubi und BU – ist das noch zu früh?
Macht eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Azubis überhaupt Sinn? Immerhin ist die Gefahr, jetzt schwer zu erkranken, noch nicht allzu hoch – so zumindest die landläufige Annahme. Das kann man aber so nicht stehen lassen. Zwar stimmt es, dass junge Menschen nur selten an einer Vorerkrankung leiden, genau das aber ist ein guter Grund, um genau jetzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Ohne Vorerkrankungen sind die Beiträge nämlich deutlich günstiger, als wenn du beispielsweise wartest, bis du Mitte 50 bist, wenn sich schon die ersten Leiden eingestellt haben. Davon abgesehen ist natürlich auch ein junger Mensch niemals davor gefeit, so zu erkranken, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Ohne Gehalt kommt es zu finanziellen Nöten, die Lebensgrundlage fehlt und du kannst deinen Lebensunterhalt nicht mehr wie gewohnt bestreiten. Das stellt verständlicherweise eine enorme Belastung dar. Genau aus diesem Grund empfehlen Experten, eine Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich, also durchaus auch schon während der Ausbildung oder des Studiums abzuschließen.
Bei der LV 1871 gibt es passende Angebote für junge Leute mit verringerten Beiträgen in den ersten 10 Jahren. Die Golden BU Start ist eine speziell auf Berufseinsteiger zugeschnittene Berufsunfähigkeitsversicherung.
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