Nachhaltigkeit macht auch vor dem Thema Finanzen nicht Halt. Und da das Thema Nachhaltigkeit den meisten Verbrauchern am Herzen liegt, wird es immer wichtiger, auch bei der Geldanlage darauf zu achten. Aber was heißt das eigentlich konkret, nachhaltig Geld anlegen, nachhaltig investieren? Was sind nachhaltige Investments? Wie lässt sich das bewerkstelligen? Welche Geldanlagen sind wirklich nachhaltig, welche Kriterien gelten, welche Auswahl hat der Kunde?
Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Warum sollte man überhaupt nachhaltig investieren?
- Nachhaltig investieren: Eine emotionale Sache?
- Das Problem bei nicht nachhaltigen Geldanlagen
- Wie kann man in Nachhaltigkeit investieren? Was sind nachhaltige Investments?
- Kann man von nachhaltigen Geschäftsmodellen profitieren?
- Aspekte der Nachhaltigkeit – woran erkennt man nachhaltige Anlageformen?
- Was bedeutet Greenwashing?
Warum sollte man überhaupt nachhaltig investieren?
Im Endeffekt geht es darum, mit gutem Gewissen Geld anzulegen, sodass es sicher geparkt wird und Projekte gefördert werden, die grün und nachhaltig sind.
Wenn du mit deinem Geld nachhaltig investieren willst, ist das ein deutliches Signal für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Du wirkst dadurch an einem sinnvollen Wertewandel mit und hast Teil an der Steigerung der allgemeinen Lebensqualität. Denn eine gesündere Umwelt bedeutet immer auch ein Plus an Lebensqualität.
Grün investieren, das bedeutet, Projekte, Unternehmen und Staaten zu fördern, die einen positiven Beitrag für die Welt und für die Gesellschaft leisten.
Du hast damit also die Chance, je nach Art der nachhaltigen Geldanlage, direkt etwas zu bewirken.
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Mehr InformationenNachhaltig investieren: Eine emotionale Sache?
Sicherlich ist die nachhaltige Investition auch zum Teil eine emotionale Angelegenheit. Manchmal brennt man regelrecht für ein Projekt und möchte dieses unbedingt unterstützen, ohne darüber nachzudenken, wie das Risiko auf der einen Seite oder die Rendite auf der anderen Seite aussehen. Du solltest dir darüber im Klaren werden, wie wichtig dir persönlich die Rendite ist.
Es ist jedenfalls nicht verwerflich, auch bei nachhaltigen Geldanlagen auf eine ausreichend hohe Rendite Wert zulegen. Manchmal, wenn die Angelegenheit emotional behaftet ist, ist die Rendite tatsächlich eher zweitrangig, auch das ist häufig der Fall.
Das Problem bei nicht nachhaltigen Geldanlagen
Wer sich zum ersten Mal näher damit beschäftigt, wo genau er sein Geld eigentlich angelegt hat, wird regelrecht auf den Boden der Tatsachen geholt. Die einen Firmen sind aktiv an Umweltverschmutzung beteiligt, die nächsten investieren in Waffen und wieder andere begehen Menschenrechtsverletzungen. Wer in derlei Unternehmen investiert, wird, wenn Gewinne ausgeschüttet werden, direkt daran beteiligt. Will man das? Wahrscheinlich eher nicht.
Und genau daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen, in welche Geschäfte man sein Geld steckt und in welche besser nicht.
Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit zwingen
Fast jeder Firma wäre es grundsätzlich möglich, sich nachhaltiger auszurichten. Insofern ist es also durchaus sinnvoll, als Geldanleger zu zeigen, worauf man Wert legt. Zwar profitiert ein Unternehmen nicht direkt davon, wenn eine Aktie an der Börse gehandelt wird, aber mit jedem Kauf wird der Aktienkurs beeinflusst und somit auch die Bewertung. Besteht generell weniger Interesse an einem Unternehmen, dann entwickelt sich meistens der Kurs schlechter. Der Aktienkurs spiegelt immer die Gesamtheit des Interesses an einer Firma wider.
Wie kann man in Nachhaltigkeit investieren? Was sind nachhaltige Investments?
Möglichkeiten gibt es jede Menge – man muss sich nur mal eingehender mit dieser Thematik beschäftigen. Das Spektrum nachhaltiger Anlageformen reicht von nachhaltigen Fonds und ETFs über Themenfonds bis hin zu Einzelinvestments.
Willst du die Auswirkungen des von dir eingesetzten Geldes direkt sehen, dann solltest du beispielsweise in Windparks oder Aufforstungsprojekte investieren. Dies funktioniert weniger über Aktien als über andere Anlageformen. Hierbei allerdings ist immer ein gewisses Risiko vorhanden – du solltest dir also im Zweifelsfall darüber im Klaren sein, dass möglicherweise nicht nur die Rendite, sondern das ganze Geld weg ist und dies dann als Spende betrachten.
Nachhaltige Anlageformen mit weniger Risiko
Es gibt aber auch weniger risikoreiche Anlageformen wie zum Beispiel Themenfonds, bei denen du in Wasser oder in erneuerbare Energien investierst. Es handelt sich dabei um ein Portfolio an Aktien, bei dem das Risiko zumindest überschaubar bleibt.
In der Regel kann man sagen, dass mit einem breiter gestreuten Investment das Risiko geringer wird, mit einer gezielten Investition hingegen ist das Risiko meistens höher. Es kann auch sinnvoll sein, verschiedene Strategien miteinander zu kombinieren.
Kann man von nachhaltigen Geschäftsmodellen profitieren?
Auf jeden Fall! Bei jeder Geldanlage gibt es gewisse Risiken, aber auch bei der nachhaltigen Geldanlage gibt es Optionen, bei denen die Rendite an erster Stelle steht. Gerade bei einer sinnvollen Auswahl von Themenfonds kannst du von den Erfolgen und Gewinnausschüttungen der Firmen profitieren.
Aspekte der Nachhaltigkeit – woran erkennt man nachhaltige Anlageformen?
Nachhaltig, das heißt bei einer Geldanlage nicht nur, dass es um maximalen Umwelt- und Klimaschutz geht. In Sachen nachhaltige Geldanlage ist das Feld breiter gesteckt. Meistens werden diese Aspekte unter dem Kürzel ESG zusammengefasst. Diese Kriterien werden in der Regel dazu verwendet, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen oder Ländern zu bewerten. Mithilfe dieser Kriterien lassen sich unter anderem nachhaltige ETFs zusammenstellen.
E steht dabei für Environment, also die Umwelt
S steht für soziale Aspekte und
G wie Governance für Unternehmensführung.
Beim Punkt Umwelt geht es um Unternehmen, die auf moderne, ressourcenschonende Technologien bauen, die erneuerbare Energien einsetzen und ihren Abfall wiederverwerten.
Beim Thema Soziales spielt beispielsweise eine Rolle, ob die Firma Menschenrechte achtet oder missachtet und ob es nachhaltig wirtschaftet, denn auch das ist ein soziales Verhalten. Es geht nicht nur um den Umgang mit den Mitarbeitern, sondern auch mit Dienstleistern oder Zulieferern, um Gesundheitsschutz und gesellschaftliches Engagement.
Der letzte Punkt bezieht sich auf die Unternehmensführung und die Struktur. Die Mitarbeiter sollen fair vergütet und behandelt werden, außerdem ist eine ausgewogene Machtverteilung zu bevorzugen. Korrupte Unternehmen sind hier außen vor.
Das Kriterium ESG gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auf Basis dieser drei Säulen werden Scores erstellt, die die Nachhaltigkeit von Unternehmen analysieren und bewerten. Dadurch wird die Entscheidung für den Anleger leichter, ob ein Investment in ein bestimmtes Unternehmen empfehlenswert ist oder eher nicht.
Was bedeutet Greenwashing?
Gerade im Zusammenhang mit nachhaltiger Geldanlage solltest du diesen Begriff kennen. Einige Unternehmen nämlich zielen durch ganz spezielle Marketing-Maßnahmen darauf ab, sich nachhaltiger und umweltfreundlicher darzustellen, als sie es eigentlich sind. Vor allem jene Unternehmen betreiben Greenwashing, die etwas zu verbergen haben und die nur zu gut wissen, dass sie mit ihren Produkten oder Dienstleistungen die Umwelt zerstören.
Ein einfaches Beispiel für Greenwashing: Ein Energie-Unternehmen wirbt mit Windkraft, obwohl 99 % seiner Energie aus Kohlekraft stammt.
Beispiele dieser Art gibt es jede Menge, die Liste ist schier unendlich. Man vergleicht sich mit noch umweltschädlicheren Unternehmen, bastelt sich sein eigenes Gütesiegel, stellt ein einziges umweltfreundliches Produkt als symbolhaft für den ganzen Betrieb heraus etc.
Für den Verbraucher allerdings ist Greenwashing nicht so einfach zu erkennen. Was kann man also tun, um darauf nicht hereinzufallen? Du solltest generell Produkte und Angebote ganz konkret hinterfragen. Nicht überall, wo grün draufsteht, ist auch grün drin!
Wichtig zu wissen: Die Begriffe nachhaltig, klimafreundlich, umweltschonend, regional und ökologisch (sowie viele weitere) sind nicht geschützt und können daher ohne nähere Definition verwendet werden. Geschützte Begriffe hingegen sind Bio, Öko, aus kontrolliert biologischem Anbau.
Da das aber alles für den Verbraucher ziemlich schwierig zu durchschauen und auch zeitaufwendig ist, sind die ESG-Kriterien eine gute und zuverlässige Richtlinie, wenn es um nachhaltige Geldanlagen geht.
Was sind nachhaltige Investments bei der LV 1871?
Auch die LV 1871 bietet verschiedene Möglichkeiten einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Altersvorsorge an. Die Strategie Nachhaltigkeit ist unsere exklusive Fondslösung mit zertifizierten nachhaltigen Investmentfonds.
Für uns ist es ein wichtiger Grundsatz, nachhaltig zu investieren. Zugleich versuchen wir, Gelder so anzulegen, dass sie möglich langfristig Ertrag erzielen. Für unsere Kunden kann damit ein langfristig leistungsstarker Versicherungsschutz erreicht werden.
Bei den Kriterien für nachhaltige Kapitalanlagen berücksichtigen wir neben ökologischen, sozialen und unternehmerischen Kriterien auch andere Nachhaltigkeitsaspekte.
Sprich uns gerne an, wir beraten unsere Kunden zum Thema nachhaltige Altersvorsorge umfassend, sodass diese sich selbst ein Bild davon machen können, welche Form von Anlage für sie am besten passt – zu ihren Finanzen, ihrer Erwartung, ihrer Einstellung und ihrer Wertschätzung gegenüber verschiedener Projekte.
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