Wenn sich irgendwo in der Wohnung oder im Haus graue oder schwarze Stellen zeigen, deutet das in der Regel auf einen Schimmelbefall hin. Tatsächlich ist sogar jede 3. bis 4. Wohnung irgendwann einmal von Schimmel befallen. Das Problem: Schimmel wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Der Schaden lässt sich also nicht einfach mal aussitzen oder ignorieren, denn wenn der Schimmel erst einmal da ist, befinden sich die Sporen überall in der Luft.
Jetzt ist es wichtig, dagegen vorzugehen. Zum einen muss der Schimmel effizient beseitigt werden und zum anderen ist es wichtig, einem erneuten Schimmelpilzbefall vorzubeugen. Denn es ist natürlich besser, wenn er erst gar nicht kommt, der Schimmel, als wenn man ihn erst mühsam beseitigen muss.
Wie man dem Schimmel den Kampf ansagt, erfährst du hier.
Schimmel macht krank
Generell ist nicht jede Menge an Schimmel sofort eine Gefahr für unsere Gesundheit. Es kommt schlicht auf den Einzelfall an. Jeder Mensch ist verschieden und eine geringe Menge an Schimmel kann das Immunsystem sogar in der Regel ganz gut wegstecken. Außerdem kommt es darauf an, wie empfindlich die Atemwege sind. Für Allergiker stellen schon geringe Mengen an Pilzsporen in der Luft ein Problem dar. Aber auch gesunde Menschen bekommen Probleme mit Schimmelpilz, wenn sie über einen längeren Zeitraum eine entsprechende Menge einatmen, was sich ja nicht verhindern lässt, wenn der Schimmel sich bereits breitgemacht hat.
Nicht jeder, der Schimmel in der Wohnung hat, wird davon krank. Dennoch ist zum Beispiel ein Befall von Schimmelpilz in der Wohnung ein Grund, die Miete zu mindern.
Wie kommt es zu Schimmel in der Wohnung?
Schimmelpilzsporen fliegen immer und überall in der Luft herum – mal mehr, mal weniger. Ob sie sich rasant vermehren und ansiedeln, hängt von mehreren Umständen ab. Generell wächst Schimmel dort, wo sich zu viel Feuchtigkeit befindet. Außerdem hängt es vom Material und vom Untergrund ab, ob der Schimmel wächst und gedeiht oder eher nicht.
Befindet sich also zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung, ist das für Schimmel ein idealer Nährboden. So kann sich Schimmel vor allem dann ansammeln, wenn ein Wasserschaden entstanden ist, zum Beispiel bei Rohrbruch, durch Hochwasser, undichte Wände oder wenn die Außenwände schlecht gedämmt sind.
Es müssen nicht zwingend äußere Umstände sein, die den Pilz zum Sprießen bringen. Der Mensch produziert nämlich ebenfalls eine ganz beachtliche Menge an Feuchtigkeit. Schon alleine durchs Atmen oder Schwitzen verlieren wir Feuchtigkeit. Hinzu kommt die Feuchtigkeit, die wir durch das Duschen, Kochen und Waschen regelmäßig produzieren. Immerhin produziert ein Drei-Personen-Haushalt bis zu einen Eimer voll Wasser am Tag. Dieser Wasserdampf hängt in der Luft – klar, dass sich dann auch Schimmel bilden kann.
Wo sammelt sich Schimmel am ehesten?
Schimmel zeigt sich zum Beispiel im Badezimmer, in der Dusche, in den Fugen und Ecken. Außerdem bildet er sich am ehesten dort, wo keine Luft zirkuliert – hinter Schränken und Kommoden zum Beispiel. Am Anfang des Befalls zeigen sich nur ganz kleine, schwarze Punkte, später dann breitet sich der Schimmel großflächig aus. Das Problem: Der Schimmel besteht nicht nur aus dem sichtbaren Teil, denn ein Großteil davon verbirgt sich unsichtbar unter der Tapete und sogar in den Dämmstoffen.
Wenn der Kleiderschrank modrig riecht, kann das ein Hinweis auf Schimmelbefall sein.
Wer an Kopfschmerzen oder Atemwegsproblem leidet und keinen Grund dafür kennt, sollte ebenfalls die Wohnung auf Schimmelpilze untersuchen.
Ein Warnhinweis ist es in jedem Fall, wenn sich an den Fenstern viel Kondenswasser ansammelt, denn darüber freut sich jeder Schimmelpilz: Das sind regelrecht paradiesische Umstände zum Ansiedeln.
Was hilft effektiv gegen Schimmel?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Schimmelpilz den Garaus zu machen. Es hängt vor allem davon ab, wo er sich konkret festgesetzt hat.
Eine kleine Menge an Schimmel lässt sich relativ einfach entfernen. Dazu sollte man sich aber sicherheitshalber eine Atemschutzmaske aufsetzen, da dabei die Sporen umherfliegen und in die Atemwege gelangen können. Zudem sollte man Einmalhandschuhe tragen. Die befallenen Stellen sollten auf keinen Fall trocken gewischt werden, sondern mit einem feuchten Lappen, auf den man ein normales Reinigungsmittel gegeben hat. Wenn der Schimmel entfernt ist, muss die Stelle mit hochprozentigem Alkohol desinfiziert werden. Entgegen der Annahme, Essig wäre geeignet, um Schimmelpilze zu entfernen, ist das Gegenteil der Fall. Manchmal kann Essig die Schimmelbildung sogar noch fördern.
Speziell für Schimmelbefall im Badezimmer oder in der Dusche gibt es im Baumarkt oder Fachhandel Anti-Schimmel-Sprays zu kaufen, die nur aufgesprüht werden und dann einwirken. Danach können sie einfach abgewischt werden. Diese Mittel sind teilweise hochwirksam, danach ist es aber unbedingt notwendig, das Badezimmer gut zu lüften.
Mit dem Beseitigen alleine ist es allerdings noch nicht getan. Ist der Schimmel eliminiert, sollte man die Ursache für den Schimmelbefall suchen. Ist möglicherweise noch mehr Schimmel unter der Tapete versteckt? Dann bleibt kein anderer Weg, als die Tapete zu entfernen und den Untergrund mit einem speziellen Anti-Schimmel-Mittel zu behandeln.
Außerdem stellt sich die Frage: Lag es am mangelhaften Lüften? Ist vielleicht ein unentdeckter Wasserschaden der Auslöser? Beim Neubau stellt sich die Frage, ob das Baumaterial möglicherweise schon beim Bau verschimmelt war.
Wie kann man Schimmelbildung vorbeugen?
Am besten lässt sich Schimmel vorbeugen, indem man die Feuchtigkeit, die sich zwangsläufig bildet, aus der Wohnung lässt. Wasserdampf, der vom Menschen produziert wird, verschwindet am zuverlässigsten durch eine ganz einfache Methode: Lüften. Am besten sollte zweimal am Tag, nämlich morgens und abends für 5 bis 10 Minuten stoßgelüftet werden. Beim Kochen sollte generell die Dunstabzugshaube verwendet werden und im Bad ist es wichtig, unmittelbar nach dem Duschen zu lüften.
Wichtig ist auch, die Möbel richtig zu platzieren, damit gerade in den Zimmerecken die Luft ausreichend zirkulieren kann.
Wann muss der Fachmann ran?
Wenn der Schimmelbefall großflächig ist oder immer wieder zurückkommt, dann muss ein Fachmann beauftragt werden. Die Faustregel ist hier: Bei mehr als einem halben Quadratmeter Schimmelbefall sollte sich ein Profi die Sache anschauen. Dann führt meistens kein Weg daran vorbei: Die Tapete muss ab und es muss geprüft werden, ob der Schimmel noch tiefer sitzt. Bei einer Mietwohnung ist dafür der Vermieter zuständig.
Der Spezialist kann nicht nur den Schimmel bekämpfen, er kann die Ursachen dafür feststellen und besonders gefährdete Stellen erkennen. Er entlarvt eventuelle Wärmebrücken wie schlecht isolierte Fenster.
Zahlt die Versicherung?
Es kommt darauf an, wie der Schaden entstanden ist. Wenn der Schimmel beispielsweise durch einen Leitungswasserschaden entstanden ist, dann zahlt die Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung, die Haftpflicht- oder die Elementarversicherung. Es kommt aber immer auf die individuellen Umstände an.
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