Die Menge an Müll, die wir produzieren, wird immer mehr. Was kann man als Einzelner eigentlich gegen den permanent wachsenden Müllberg tun? Ziemlich viel. Man muss nur wissen, wo ansetzen und wie umsetzen. Nachfolgend ein paar gute Tipps für Zero Waste, wie du im Alltag deine Müllmenge reduzieren und Müll vermeiden kannst. Oftmals geht es ganz einfach, es ist nur erforderlich, das Bewusstsein dafür zu schärfen.
Müllprobleme durch Plastik und Co.
Zwar sind wir Deutschen richtig gut in Sachen Mülltrennung – das System ist ausgeklügelt und gut umgesetzt. Doch in Sachen Müllvermeidung brauchen viele noch Nachhilfe. Immerhin produziert der durchschnittliche Bürger in Deutschland ganze 617 Kilogramm Müll im Jahr. Das sind ganze 130 Kilo mehr als im EU Durchschnitt. Es gibt also einige Ansatzpunkte, etwas zu verbessern und Müll zu vermeiden. Probleme machen vor allem Elektrogeräte und Plastik.
1. Stoffbeutel statt Plastiktüten
Schon seit vielen Jahren weisen Umweltschützer darauf hin, wie schädlich Plastiktüten beim Einkaufen sind. Dennoch schaffen es viele immer noch nicht, komplett darauf zu verzichten. Dabei ist es gar nicht so schwierig. Versuche, konsequent zum Einkaufen einen Beutel, eine Tasche oder einen Korb mitzunehmen. Deponiere im Auto, in der Handtasche, im Fahrrad, einfach überall eine Tasche aus Stoff, sodass du, auch wenn du mal spontan entscheidest, einkaufen zu gehen, immer eine Tasche dabei hast. Damit kannst du Tüten und somit Müll vermeiden.
Obst und Gemüse kannst du ebenfalls in kleine Beutel stecken, diese werden zum Teil sogar in den Supermärkten verkauft und können immer und immer wieder verwendet werden.
2. Plastikfolien und Tüten noch mal verwenden
Viele Plastikverpackungen oder Tüten lassen sich ein zweites und drittes Mal verwenden. Ausgediente Plastikgefäße taugen noch für diverse Dinge; anstelle von kleinen Müllbeuteln kannst du Plastiktüten oder Verpackungen aufheben, die sich nicht vermeiden ließen. Die Plastikverpackung von Klopapierrollen eignet sich zum Beispiel häufig prima als Müllsack.
3. Kaffeekapseln ade!
Unglaubliche Mengen an Müll produzieren Kaffeekapseln. Auch wenn es noch so schick und bequem ist – umweltfreundlich geht anders. Steige entweder auf eine herkömmliche Kaffeemaschine um oder kaufe dir wiederbefüllbare Kaffeekapseln. Die gibt es nämlich! Damit kannst du aktiv etwas gegen wachsende Müllberge tun.
4. Lebensmittel, wenn möglich lose einlaufen
Obst und Gemüse, welches in Plastikfolie verpackt ist? Besser nicht. Äpfel und Co. lassen sich genauso auch unverpackt kaufen. Wozu sollten sie in Plastik eingeschweißt werden? Genauso verhält es sich mit vielen anderen Lebensmitteln wie Nudeln oder Getreide. Erkundige dich, ob es in deiner Nähe einen Unverpackt-Laden gibt. Hier kannst du viele Waren ganz ohne Plastikverpackungen kaufen.
5. Müll vermeiden im Badezimmer
Duschgel, Shampoo und Co. verursachen eine ganze Menge an Müll. Das muss aber nicht sein. Statt Flüssigseife und Duschgel könntest du auf feste Seife umsteigen, dann fällt der Plastikmüll schon mal weg. Sogar Shampoo gibt es mittlerweile am Stück.
6. Großpackungen kaufen
Eine Großpackung macht in der Regel weniger Müll als viele kleine. Müssen es wirklich 20 kleine Chips- oder Gummibärchentüten sein oder wäre es nicht besser, stattdessen 3 große zu kaufen? Auch gibt es in vielen Drogerien Minipackungen zu kaufen: Shampoo, Spülmittel, Duschgel, Sonnencreme etc. Aber genau das ist es, was Unmengen an Müll verursacht. Mit der kleinsten Packungsgröße verursachst du 2,5 Mal mehr Müll, als wenn du gleich auf eine große Einheit umsteigst.
7. Zahnbürsten aus Holz
Zahnbürsten aus Holz sind nachhaltiger als jene aus Plastik. Und da man Zahnbürsten relativ häufig wechseln sollte, kommt dabei ganz schön viel zusammen an Müll. Zahnbürsten aus Bambus sind deutlich ökologischer, nicht nur, weil die Borsten kompostierbar sind, sondern auch weil Bambus ein schnell nachwachsender Rohstoff ist.
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Mehr Informationen8. Glas statt Plastik
Milch, Joghurt und Co. gibt es häufig im Plastikbecher oder aber im Tetrapak. Umweltfreundlicher ist es aber, wenn du stattdessen auf Produkte zurückgreifst, die in Glas verpackt sind. Teilweise handelt es sich dabei um Pfandflaschen, was besonders umweltfreundlich ist.
9. Windeln aus Stoff
Den meisten Eltern ist vermutlich überhaupt nicht klar, welche Unmengen an Müll sie mit ihrem Nachwuchs produzieren. Dabei sollte gerade jungen Eltern die Umwelt am Herzen liegen. Kinder, die mit Wegwerfwindeln gewickelt werden, brauchen, bis sie sauber sind, 5000 bis 6000 Windeln. Diese müssen nicht nur aufwendig im Restmüll entsorgt werden, auch ihre Herstellung ist alles andere als umweltfreundlich. Zum Beispiel, weil dafür jede Menge Rohstoffe und Wasser benötigt werden.
Stattdessen gibt es heute sehr moderne und einfach zu handhabende Stoffwindelsysteme, die sogar von 2 und mehr Kindern getragen werden können. Du kaufst einmal 20 bis 30 Stück und wickelst damit mehrere Kinder über Jahre hinweg. Trotz der anfallenden Wasser- und Stromkosten ist das unter dem Strich nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger. Mit Stoffwindeln kannst du richtig viel Müll vermeiden.
10. Monatshygiene
Wie heißt es so schön? Kleinvieh macht auch Mist. Damenbinden und Slipeinlagen summieren sich zu einer enormen Menge an Müll auf. Es ist zwar zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, aber umweltfreundliche Alternativen wie waschbare Binden oder Menstruationstassen gibt es reichlich. Informiere dich darüber, lasse deine Vorurteile hinter dir und probiere es einfach mal aus.
11. Mehrwegflaschen statt Einwegflaschen
Einwegflaschen sind zwar praktisch, umweltfreundlich sind sie aber nicht. Steige also komplett auf Mehrwegflaschen um. Am besten welche aus Glas, da sich daraus keine Schadstoffe ablösen können.
Oder steige auf einen Wassersprudler um, sodass du dein Getränk zu Hause selber machen kannst. Noch einfacher ist es natürlich, nur noch Leitungswasser zu trinken. Dann entfällt jeglicher Verpackungsmüll komplett und du kannst unnötigen Müll vermeiden.
12. Reparieren statt Neukauf
Dir ist etwas kaputt gegangen? Kein Problem, dann kauft man es eben einfach neu. Oder? Das muss nicht sein. Viele Dinge, die auf den ersten Blick als irreparabel erscheinen, können beim genaueren Hinsehen eben doch repariert werden. Warum auch nicht? Häufig sind Dinge viel zu schade für den Müll und können mit wenigen Handgriffen – oder in einem Reparatur-Café – wieder zum Leben erweckt werden.
13. Plastikdosen statt Papier oder Plastiktüte
Wer öfter mal etwas zum Essen mitnehmen muss, braucht dafür keine Plastikverpackungen und auch keine Verpackung aus Papier. Kaufe dir ein paar hochwertige Brotdosen, die ideal sind für Reiseproviant. Damit sparst du Papier, Alufolie und /oder Plastik.
14. Verschenken statt Wegwerfen
Dein altes Kaffeeservice gefällt dir nicht mehr? Du hast einen neuen Toaster geschenkt bekommen, obwohl es der alte eigentlich noch tut? Dann wirf es nicht in den Müll, sondern verschenke es oder spende es für einen guten Zweck. Funktionsfähige Dinge sollten niemals im Müll landen, sondern immer weitergegeben werden.
15. Müll vermeiden: Kein Wegwerf-Besteck und -geschirr verwenden
Zugegeben, manchmal scheint es einfach praktischer zu sein, Wegwerf-Besteck zu verwenden, als stundenlang zu spülen. Dennoch: Plastikgeschirr ist stillos und einfach vermeidbar. Auch größere Mengen an Geschirr können gespült werden, wenn man es nur richtig organisiert.
16. Hochwertiges Spielzeug
Eltern können meistens ein Lied davon singen: Der Nachwuchs hat Spielzeug ohne Ende, vieles davon ist günstig und überdauert nur wenige Wochen. Muss das wirklich sein? Eher nicht. Eltern können darauf achten, dass ihr Nachwuchs vornehmlich Spielsachen bekommt, die mehrere Jahre überdauern, zum Beispiel aus Holz. Kleinkram und Billigspielzeug kann man ganz gut vermeiden. Überhaupt brauchen kleine Kinder bis zu einem Alter von 3 Jahren noch keine Unmengen an Spielzeug.
Andere Möglichkeit: Kaufe das Spielzeug gebraucht. Meistens sind die Sachen nur kurz verwendet worden und daher durchaus noch bereit für eine weitere Runde.
17. Taschentücher und Haushaltstücher aus Stoff
Mit einem Wisch ist das Malheur schnell beseitigt – in der Küche sind Haushaltspapiere Usus. Aber sie verbrauchen jede Menge Müll. Ein Schwamm, ein Putztuch oder ein Handtuch haben genau die gleiche Funktion, nur können sie gewaschen und etliche Male wieder verwendet werden. Ähnlich verhält es sich bei Taschentüchern.
18. Statt Geschenkpapier kreative Verpackungen wählen
Geschenke in Zeitungspapier packen ist stillos? Von wegen. Es spart Geld und Müll. Papier, welches ohnehin schon da ist, ein zweites Mal zu verwenden, ist durchaus sinnvoll. Du kannst deiner Fantasie aber auch freien Lauf lassen und stattdessen auf andere kreative Verpackungen zurückgreifen. Wiederverwendbare Stofftücher zum Beispiel oder bereits vorhandene Verpackungen.
19. Frischhaltefolie in der Küche ersetzen
Frischhaltefolie und Alufolie sind aus den meisten Haushalten nicht wegzudenken. Nur: Brauchen wir sie wirklich? Nicht zwingend. Es gibt mittlerweile so viele Alternativen, die anstelle von Plastik und Co. verwendet werden können. Folien aus Stoff oder mit Wachsschicht erfüllen nämlich denselben Zweck.
20. Weniger Kleidung kaufen oder gebraucht kaufen
Es liegt auf der Hand: Wer immer wieder neue Klamotten kauft, verursacht Müllberge. Denn, mal ehrlich: Viele der Klamotten, die wir günstig erstehen, ziehen wir überhaupt nicht an. Viel nachhaltiger ist es also, erst gar nicht so viele Klamotten zu kaufen. Eine gute Alternative ist der Kauf von gebrauchter Kleidung. Bei Kleiderbörsen oder im Internet lassen sich günstige Schnäppchen erstehen, die meistens noch in einem guten Zustand sind.
21. Müll vermeiden durch Upcycling
Viele alte Dinge sind viel zu schade für den Müll. Du kannst viele Sachen umwandeln und ihnen somit eine zweite Chance geben. Aus Stoffen kannst du Babylätzchen nähen, aus Verpackungen Dekoartikel oder Blumengefäße für die Terrasse basteln. Kinderhosen können mit Stoff-flicken versehen werden und sind dann noch gut für eine zweite Runde.
22. Waschmittel & Co. zum Nachfüllen kaufen
Umweltfreundlicher sind Waschmittel, die du in Nachfüllpackungen kaufen kannst. Dabei fällt deutlich weniger Müll an, als wenn du jedes Mal die normale Packung nimmst.
23. Müll vermeiden: plastikfreie Verpackungen – Zero Waste
Viele Hersteller haben schon reagiert und ihre Verpackungen auf plastikfrei und/oder Zero Waste umgestellt, das ist unterstützenswert. Kaufe also besser Waren, die so wenig wie möglich verpackt sind.
24. E-Books statt Papier
Für manch einen ist es ein komisches Gefühl, kein echtes Buch zum Umblättern, sondern einen E-Reader in der Hand zu halten. Eines aber steht fest: Du sparst damit Papier und die wenig umweltfreundliche Herstellung der Bücher.
25. Kein Mikroplastik mehr!
Mikroplastik befindet sich in unglaublich vielen Produkten, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Es steckt in Flüssigseife, in Shampoo, im Duschgel und oft sogar im Putzmittel. Schaue daher explizit nach Produkten, die frei sind von Mikroplastik.
Nachhaltigkeit in Sachen Investment
Nachhaltigkeit fängt im Haushalt beim Müll vermeiden an, macht aber auch vor dem THema Investment nicht Halt. Wenn du Tipps brauchst für nachhaltige Geldanlagen, dann sprich unsere Fachberater mal an. Du wirst erstaunt sein, was du mit einer nachhaltigen Geldanlage alles bewirken kannst!
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