Die Morbus Parkinson ist keine seltene Krankheit. Weltweit gibt es sogar zahlreiche Prominente, die daran erkrankt sind und denen man dies gleich auf den ersten Blick ansieht. Darunter der Fernsehmoderator Frank Elstner oder der Schauspieler Ottfried Fischer. Sie nutzen ihre Bekanntheit, um über die Krankheit aufzuklären.
Auf den ersten Blick fällt bei den Betroffenen direkt der Ruhetremor, also das typische Zittern der Hände auf. Doch kaum einer weiß, dass die Krankheit noch von vielen weiteren Merkmalen geprägt ist, die für Außenstehende zwar erst auf den zweiten Blick sichtbar sind, die Lebensqualität jedoch stark einschränken können.
Da Parkinson mit mehreren Krankheitsanzeichen einhergeht, die parallel auftauchen, spricht man auch von einem Syndrom oder eben von Morbus Parkinson. Obwohl Morbus Parkinson bis heute nicht heilbar ist, existieren mittlerweile zahlreiche Therapiemöglichkeiten, die das Leben verbessern und die beschwerdefreie Zeit verlängern können.
Was genau verbirgt sich hinter der Parkinson-Krankheit?
Morbus Parkinson ist, ebenso wie Alzheimer, eine neurodegenerative Erkrankung. Das bedeutet, in erster Linie sind Nervenzellen im Gehirn betroffen. Als neurodegenerativ wird etwas immer dann bezeichnet, wenn der Verlust von Nervenzellen und Zellfunktionen so groß ist, dass das Gehirn ihn nicht mehr kompensieren kann.
Bei Parkinson betrifft das Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren, der hauptsächlich für die Koordinierung der Bewegungssteuerung zuständig ist. Dieser Mangel äußert sich dann vor allem in Form eines Ruhetremors (Zittern), Rigor (Muskelsteife), Akinesie (Bewegungsarmut) oder Freezing (Bewegungsunfähigkeit). Zusätzlich kann es mitunter zu atypischen Ausprägungen kommen wie Sprech- oder Schluckbeschwerden, Störungen der vegetativen Funktionen, sowie Schlafstörungen und geistigen Beeinträchtigungen.
Der Ruhetremor ist das Symptom, das die meisten Menschen eins zu eins mit Parkinson in Verbindung bringen. Befindet man sich im Ruhezustand, zittern die Hände stark. Erst durch Bewegung lässt dieses Zittern etwas nach.
Die Akinesie führt dazu, dass nur noch langsame Bewegungen möglich sind und der eigene Gang zögerlichen und schlurfenden Gang wirkt. Es fällt zum einen schwer in Bewegung zu kommen, andererseits aber auch auf Kommando wieder stehen zu bleiben. Diese Schwierigkeiten zeigen sich nicht nur beim Laufen, auch die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln nimmt ab, sodass das Gesicht fast versteinert und emotionslos wirkt.
Eine Muskelsteifheit kann mitunter dazu führen, dass nicht einmal eine zweite Person es schafft, Arme oder Beine in Bewegung zu setzen. Starke Muskelschmerzen können die Folge sein.
Durch diese Einschränkungen haben viele Erkrankte das Gefühl am normalen Alltag nicht mehr mithalten zu können und ziehen sich zurück. Einige von ihnen entwickeln deshalb sogar Depressionen.
Wann und durch wen wurde die Krankheit entdeckt?
Erstmals beschrieben wurde Parkinson im Jahr 1871 durch den englischen Arzt James Parkinson. Ihm ist es auch zu verdanken, dass an seinem Geburtstag dem 11. April jährlich der Welt-Parkinson Tag stattfindet. James Parkinson selbst war eigentlich Chirurg und beschrieb in seinem Buch sechs Fälle dieser Krankheit. Er bezeichnete sie als „Schüttellähmung“.
Unterschieden wird zwischen dem idiopathischen und dem degenerativen Parkinson-Syndrom. Die degenerative Form zeichnet sich durch eine schnelle Verschlechterung des klinischen Verlaufs aus und wird durch anderweitige Beschwerden, wie zum Beispiel Demenz zusätzlich verschlechtert. Darüber hinaus gibt es auch das symptomatische Parkinsonsyndrom, das unter anderem durch bestimmte Medikamente wie Neuroleptika hervorgerufen wird.
Wer ist von Parkinson betroffen?
Laut Krankenkassendaten sind in Deutschland aktuell etwa 400.000 Menschen betroffen, wobei die Häufigkeit in den höheren Altersklassen natürlich zunimmt. Unterschiedliche Lebensstandards oder Bildungsstände scheinen keinen Einfluss auf das Auftreten zu haben, allerdings ist eine gewisse Vererbbarkeit gegeben. Weltweit sind es sogar 6,3 Millionen Betroffene, was die Krankheit zur häufigsten neurogenerativen Krankheit macht.
Da wir immer älter werden, geht der Trend auch weiter nach oben. Man rechnet bis zum Jahr 2030 mit einem Zuwachs auf 8,7 Millionen Patienten weltweit.
Parkinson ist zwar nicht ansteckend, doch man nimmt an, dass neben der vererblichen Veranlagung auch bestimmte Risikofaktoren bestehen, die den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Dazu zählen unter anderem Schlaganfälle, Vergiftungen, Psychopharmaka, sowie der übermäßige Konsum von Rausch- und Suchtmitteln.
Wie wird Parkinson diagnostiziert und wie wird therapiert?
Morbus Parkinson wird in der Regel von einem Neurologen diagnostiziert, der eine körperliche und neurologische Untersuchung bei seinen Patienten vornimmt. Liegt ein Verdacht vor, wird zunächst auf Bewegungsstörungen untersucht, um ähnliche Krankheiten auszuschließen. Neben Dauer und Art der Symptome werden mögliche Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen und Krankheiten in der engeren Verwandtschaft genau unter die Lupe genommen. Werden die Symptome bei Einnahme des Medikaments L-Dopa (Dopamin) schwächer, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Parkinson. Dieses Medikament hilft übrigens auch Patienten, die am
Neben den Dopamin-Präparaten werden den Patienten auch weitere Medikamente verschrieben, die die Symptome verringern oder den Verlauf verlangsamen sollen. Mit Hilfe dieser in Kombination mit gezielter Physiotherapie können Betroffene über Jahre hinweg eine gute Lebensqualität genießen.
Die Suche nach einer ursächlichen Therapie spielt in der Parkinsonforschung eine große Rolle. Feststeht: je früher die Krankheit diagnostiziert und therapiert wird, desto besser lässt sich der Ausbruch der Krankheit hinauszögern und der Verlauf verlangsamen.
Lebensqualität trotz Parkinson
Vielen Betroffenen macht weniger die Krankheit an sich zu schaffen, sondern viel mehr ihr Umfeld und wie dieses mit ihrer Erkrankung umgeht. Was auf den ersten Blick wie Unverständnis erscheint, kann auf den zweiten Blick einfach Unsicherheit sein, wie man mit einem an Parkinson Erkrankten am besten umgeht.
In vielen Städten und Gemeinden gibt es daher Selbsthilfegruppen, die den Patienten und Angehörigen einen Austausch unter Gleichgesinnten ermöglichen und dabei helfen, offen und ehrlich mit der Erkrankung umzugehen. Zusätzlich kann Psychotherapie helfen, um nicht in eine Depression abzurutschen.
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