Dass viel zu viele Lebensmittel auf dem Müll landen, die eigentlich noch problemlos verzehrbar wären, ist ein bekanntes Problem. Nur: Was kann man dagegen tun? Vieles. Zum Beispiel nicht immer zu viele Lebensmittel einkaufen, sondern nur so viele, wie man auch wirklich (ver-)braucht.
Außerdem werfen leider noch immer viel zu viele Verbraucher Lebensmittel auf den Müll, die eigentlich noch gut essbar wären, allein aufgrund der Tatsache, dass sie das Mindesthaltbarkeitsdatum – MHD – erreicht haben.
Das ist schade und es zeugt von Unwissenheit. Denn sehr viele Lebensmittel sind nicht exakt an dem Tag, an dem sie ablaufen, nicht mehr genießbar.
Ein flapsiger Spruch in diesem Zusammenhang lautet: Es heißt MINDESTENS haltbar bis, nicht tödlich ab.
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Mehr InformationenWas sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aus?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt genau das aus: Das Datum, bis zu dem ein Produkt mindestens (und nicht maximal) haltbar ist. Das heißt, es kann durchaus sein, dass das betreffende Lebensmittel noch deutlich über diesen Zeitpunkt hinaus haltbar ist. Es kann, muss aber nicht. So hört man immer mal wieder, dass auch ein vergessener Joghurt hinten im Kühlschrank noch wochenlang nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum gut geschmeckt hat und essbar war.
Das ist wichtig, dass wir uns genau das verinnerlichen: Das MHD ist nur eine Richtlinie, die uns sagt, was das früheste Verfallsdatum ist. Es kann aber eben auch sein, dass das Lebensmittel sich noch wochenlang darüber hinaus hält.
Ab wann sind Lebensmittel wirklich schlecht?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt aber eine überzeugende Faustregel: lasse dich von deinem Geruchs- und Geschmackssinn leiten.
Zuallererst aber mal sollte das Produkt noch gut, also „normal“ aussehen. Ebenso wichtig ist der Geruch: Was sagt uns die Nase? Riecht das Lebensmittel ganz normal oder eher säuerlich, vergoren, vergammelt? In dem Fall ist es wahrscheinlich nicht mehr genießbar. Wie ist die Konsistenz? So wie üblich? Und als Letztes gibt es immer noch die Geschmacksprobe. Wenn du dir unsicher bist, probiere ein klein wenig von dem Lebensmittel, dein Geschmack wird dich nicht täuschen.
Sei mutig, probiere es einfach aus. Wenn du allerdings aufgrund der Optik oder des Geruchs skeptisch bist, dann verlass dich besser darauf und esse das jeweilige Lebensmittel nicht mehr.
Allerdings kann auch die Optik falsch gedeutet werden. Schokolade zum Beispiel läuft mitunter weiß an, wenn sie warm geworden ist, das sagt aber rein gar nichts aus über ihre Haltbarkeit oder das Mindesthaltbarkeitsdatum. Letzten Endes sind also der Geruch oder Geschmack das, was zählt.
Mindesthaltbarkeitsdatum bei Kühlware und anderer Ware
Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Kühlware und Ware wie Nudeln, Reis oder Produkten in Dosen. Dass Kühlware schneller verderblich ist, liegt auf der Hand. Gerade Milchprodukte sind meistens nicht ewig über das MHD hinaus haltbar. Wenn es sich jedoch um trockene Ware handelt wie Getreide, vor allem aber um Produkte in Dosen, dann ist die Haltbarkeit nahezu unbegrenzt.
Bei Nüssen oder Samen musst du vorsichtig sein, diese können nämlich ranzig werden oder schimmeln. Auch Öle können übrigens ranzig werden. Aber auch das lässt sich mit einer Geruchsprobe schnell und eindeutig feststellen.
Fakt ist also, dass sehr viele Produkte deutlich länger verzehrt werden können, als es auf der Verpackung angegeben ist. Und das völlig ohne Geschmacksverlust und ohne gesundheitliche Bedenken.
Viele Hersteller sind aus dem Grund sogar schon dazu übergegangen, auf der Ware direkt neben das MHD zu schreiben: oft länger haltbar.
Ware, die vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum verfällt
Es kann natürlich auch umgekehrt der Fall sein, dass die Ware schon vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums verfällt und nicht mehr genießbar ist. Meistens wurde dann die Kühlkette unterbrochen, die Ware ist mangelhaft verpackt oder die Verpackung hat Löcher.
Wenn du eindeutig Schimmel erkennen kannst, dann solltest du diesen bei Nahrungsmitteln mit geringem Wasseranteil großzügig wegschneiden. Lebensmittel, die einen großen Anteil an Wasser haben (Beispiel: Gurken) sollten ganz entsorgt werden, auch wenn sich nur an einer Stelle Schimmel zeigt.
Genießbar ist Ware auch dann nicht mehr, wenn sich sichtbar Motten darin breit gemacht haben (das erkennt man an Gespinsten).
Bei Pilzen allerdings ist Schimmel gar nicht so leicht zu erkennen. Wenn Champignons einen leichten weißen Flaum haben, muss das nicht zwingend Schimmel sein. Hier gilt aber: Wenn du dir nicht sicher bist, wirf das jeweilige Produkt lieber weg.
Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum – ein Unterschied
Das ist nicht dasselbe. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist etwas anderes als das Verbrauchsdatum. Wenn auf einem Produkt steht: „Zu verbrauchen bis“, dann solltest du das auch wörtlich nehmen. Dieses Lebensmittel hält dann tatsächlich nur bis zum genannten Zeitpunkt und könnte danach mit Keimen belastet sein. Es darf dann auch nicht mehr verkauft werden und gehört in den Abfall.
Wie kann man Lebensmittel länger haltbar machen?
Am besten ist es natürlich, wenn man Lebensmittel gleich von vornherein so lagert, dass sie länger haltbar sind bzw. maximal haltbar bleiben.
Die richtige Lagerung erfordert eine passende Temperatur und eine möglichst ressourcenschonende Lagerung. Bei richtiger Lagerung kann man viele Lebensmittel länger haltbar machen. Nachfolgend ein paar Tipps, wie das gelingen kann.
Lebensmittel länger haltbar machen – 13 wertvolle Tipps
Beim Lebensmittel länger haltbar machen kommt es zweifellos auf die richtige Lagerung an, denn Sauerstoff und Wasserverdunstung begünstigen ein schnelles Verderben der Waren, vor allem, wenn sie frisch sind.
1. Behälter ohne Plastik
Plastikschüsseln zur Lagerung kennt wohl jeder von uns, wenn du aber versuchen willst, Lebensmittel auch ohne Plastik länger haltbar zu machen, kannst du auf andere Materialien zurückgreifen. Behälter aus Glas oder Edelstahl zum Beispiel. Diese stellen im Kühlschrank oder im Vorratsschrank eine Alternative zur Tupperschüssel dar, nur eben ohne Plastik.
2. Frischhaltefolie
Es muss nicht immer die hauchdünne Frischhaltefolie sein, die man nach einem Gebrauch entsorgt. Viel nachhaltiger sind hier zum Beispiel Wachstücher, die wiederverwendet werden können. Übrigens gibt es diese Tücher schon längst auch als vegane Alternative. Damit kannst du zum Beispiel angeschnittenes Obst, Gemüse oder Produkte in offenen Schüsseln abdecken und somit diese Lebensmittel länger haltbar machen.
3. Baumwolltuch
Ein trockenes Baumwoll- oder Geschirrtuch kannst du zum Frischhalten von Brot verwenden, im Kühlschrank kannst du das Tuch leicht anfeuchten und darin Wurzelgemüse oder Spargel einwickeln. Das erhöht die Haltbarkeit dieser Lebensmittel.
4. Brotkasten
Wenn du Brot länger frisch halten willst, solltest du dir einen entsprechen Brottopf kaufen. Im Idealfall verbleibt dann die Feuchtigkeit im Gefäß und wird nicht durch die Raumluft entzogen. Es kann ein Behälter aus Edelstahl oder ein Tontopf sein – hierbei scheiden sich die Geister, welches die beste Variante ist. Es wird aber generell empfohlen, einmal am Tag den Behälter zu öffnen, damit die Feuchtigkeit sich nicht staut und das Brot nicht schimmelt.
5. Kartoffelkisten
Wenn du Kartoffeln lagern willst, bietet sich eine spezielle Kartoffelkiste an, die du am besten mit Papier auslegst und dann im dunklen und kühlen Keller lagern solltest. Diese Kiste sollte gut belüftet sein und niemals neben Früchten wie Äpfeln, Pfirsichen oder Bananen stehen.
Obst kannst du übrigens ganz ähnlich lagern. Es sollte aber nicht direkt aufeinander gestapelt werden, weil es sonst schnell schimmelt.
6. Kiste mit Sand
Wenn du Karotten für lange Zeit haltbar machen willst, dann könntest du sie in eine kleine Kiste mit Sand eingraben und mit wenig Wasser besprühen. Du solltest sie dann aber in einem kühlen, unbeheizten Keller lagern bei einer Temperatur von ca. 5 Grad und einer möglichst hohen Luftfeuchtigkeit.
7. Kühlschrank mit Null-Grad Fach
Wenn der Kauf eines neuen Kühlschranks ansteht – vielleicht verbraucht dein alter ja ohnehin zu viel Energie und sollte mal ausgetauscht werden – dann ist ein Modell mit Null-Grad Fach empfehlenswert. In diesem Gemüsefach kannst du fast alle Gemüsesorten viel länger lagern als im normalen Gemüsefach. Allerdings ist das Null-Grad-Fach nicht für alle Gemüse- und Obstsorten ideal.
8. Lebensmittel haltbar machen mit dem Dörrautomat
Weiterhin kannst du Lebensmittel länger haltbar machen, wenn du sie im Dörrautomat trocknest. Das geht zum Beispiel mit Zucchini, Obst, Kräutern und vielen weiteren Lebensmitteln mehr. Durch die niedrige Trocknungstemperatur lässt sich das getrocknete Obst/Gemüse lange lagern und behält weitgehend seine gesunden Inhaltsstoffe.
9. Öl zum länger haltbar machen von Lebensmitteln
Durch Einlegen in Öl kannst du viele Lebensmittel lange haltbar machen. Gemüse zum Beispiel, selber gemachtes Pesto etc. Du kannst selbst getrocknetes Gemüse mit Öl bedecken oder auf ein selber gemachtes Pesto eine Schicht Oliven- oder anderes Öl geben, sodass es darunter nicht schimmeln kann.
10. Essig zum Einmachen
Eine weitere Möglichkeit zum Lebensmittel länger haltbar machen, ist das Einmachen in Essig. Zwar ist diese Methode ein wenig in Vergessenheit geraten, aber Gurken, Maiskolben, Blumenkohl, Bohnen, Zwiebeln, Karotten, Paprika und Zucchini lassen sich prima mit Essig und etwas Zucker haltbar machen.
11. Lebensmittel haltbar machen mit Salz
Auch Salz ist ein gutes natürliches Konservierungsmittel. Das Einlegen in Salzlösung eignet sich für viele Arten von Gemüse wie Kohl, Karotten, Bohnen, Erbsen, Knoblauch etc. du brauchst allerdings spezielle Einmachgläser dafür, die vorher penibel sauber ausgespült werden müssen.
12. Einkochen
Einkochen bedeutet, dass du ein gerade eben gekochtes Essen oder eine Zutat noch heiß in Schraub- oder Bügelgläser füllst und dies dann monatelang haltbar ist. Wichtig ist aber, dass sowohl das Glas als auch der Deckel heiß ausgespült und nach dem Verschließen mindestens 10 Minuten lang auf den Deckel gestellt werden, damit Keime abgetötet werden. Es sollte dabei ein Vakuum entstehen.
13. Lebensmittel haltbar machen mit Zucker
Es ist zwar nicht gerade die gesündeste Methode, aber bekanntermaßen kann man unter anderem Obst durch Zucker haltbar machen. Es wird dabei zum Kompott oder zur Marmelade verarbeitet. So hält sich das Obst jahrelang.
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