Nachhaltigkeit im Alltag wird immer wichtiger. Dabei gibt es sehr viele unterschiedliche Facetten und Aspekte. Zuerst einmal denken viele beim Thema Nachhaltigkeit an weniger Müll, weniger Plastik und recyclebare Verpackungen. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, nur so viel zu kaufen, wie man selber verbraucht. Zudem umfasst es, wie man Lebensmittelverschwendung vermeiden kann.
Immer noch wandern viel zu viele Lebensmittel in den Müll. Wir leben im Überfluss, kaufen Dinge unbedacht ein und ehe man sich versieht, ist das eine oder andere schon wieder verfallen und wird weggeworfen, ohne dass man sich groß darüber Gedanken macht.
Lebensmittelverschwendung zu vermeiden ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit – wir alle sollten anfangen, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen, denn wenn weniger Lebensmittel im Müll landen würden, müssten diese gar nicht erst produziert werden. Das schont Ressourcen.
Das Problem ist also bekannt, nur: Was kann jeder Einzelne von uns tun, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden?
Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Warum ist Lebensmittelverschwendung schlecht für die Umwelt?
- Wie kommt es eigentlich zu Lebensmittelverschwendung?
- 18 effektive Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Warum ist Lebensmittelverschwendung schlecht für die Umwelt?
Wenn etwas im Übermaß im Müll landet, ist das fast immer ein Umweltproblem. Lebensmittel müssen zum Teil aufwendig hergestellt werden – schon das ist in aller Regel mit schädlichen Emissionen und viel Energieaufwand verbunden. Würden Lebensmittel nur in der Menge produziert werden, in der sie auch verbraucht werden, sähe es ganz anders aus. Hinzu kommt, dass diese Lebensmittel nicht nur umsonst produziert werden, sondern auch die Müllmenge erhöhen. Nicht zu vergessen die ganzen Verpackungen, in die die Lebensmittel verpackt werden, die Transportwege, die in diesem Fall völlig unnötig anfallen etc. etc.
Es liegt also auf der Hand: Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist ein wichtiger Grundsatz für den Umweltschutz und in Sachen Nachhaltigkeit.
Wie kommt es eigentlich zu Lebensmittelverschwendung?
Das hat vielerlei Gründe. Es fängt beim Einkaufsverhalten jedes Einzelnen an und geht bis hin zu strengen Auflagen, wie zum Beispiel, dass bestimmte Lebensmittel gar nicht erst verkauft werden dürfen, weil sie keiner vorgegebenen Norm oder Form entsprechen.
Lebensmittel sind allgemein – so scheint es zumindest – noch nicht teuer genug, als dass wir es direkt am eigenen Geldbeutel spüren würden, wenn wir mehr einkaufen als konsumieren. Wer umweltbewusst und nachhaltig denkt, dem tut es regelrecht weh – und zwar nicht nur am Geldbeutel – wenn Lebensmittel im Müll landen.
Ein weiteres Problem ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. Immer noch sind viele Menschen der Meinung, dass ein Lebensmittel nicht mehr konsumiert werden kann, wenn das MHD erreicht ist. Dabei ist ein Großteil der Lebensmittel noch darüber hinaus problemlos ess- oder trinkbar.
Der Verbraucher ist generell nicht unschuldig an dieser Problematik. Ein Beispiel: Du kommst abends kurz vor Ladenschluss in den Bäcker und willst ein bestimmtes Brot kaufen. Hat der Bäcker nun nur noch das halbe oder gar viertel Sortiment im Angebot, ist der eine oder andere verärgert. Dieses Anspruchsdenken führt möglicherweise dazu, dass der Bäcker mehr Brot backt, als er eigentlich braucht, nur um seinen Kunden bis kurz vor Ladenschluss das gesamte Sortiment anbieten zu können. Am nächsten Tag aber ist das Brot nicht mehr frisch und er muss es zum halben Preis weiterverkaufen oder im schlimmsten Fall sogar entsorgen. Es liegt also auf der Hand, dass gerade wir Verbraucher einen nicht unerheblichen Anteil an der Problematik haben. Wer darauf pocht, dass jederzeit und überall alles verfügbar sein muss, der sorgt auch dafür, dass mehr Lebensmittel produziert als konsumiert werden. Lebensmittelverschwendung vermeiden heißt, sich im Klaren darüber zu sein, dass es auch mal vorkommen kann, dass ein bestimmtes Lebensmittel eben nicht mehr erhältlich ist und nicht jederzeit alles im Überfluss vorhanden ist.
18 effektive Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
1. Nicht hungrig einkaufen gehen
Dieser Tipp schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel und beim einen oder anderen auch die Figur. Wer hungrig einkaufen geht, kauft in der Regel zu viel – oftmals viel mehr, als er konsumieren kann. Dann ist vorprogrammiert, dass immer mal wieder ein Produkt im Müll landet, weil es schlichtweg unnütz war.
Stattdessen solltest du dir immer eine Einkaufsliste machen und wirklich nur das kaufen, was du brauchst und was du auch verbrauchen kannst.
2. Das MHD richtig verstehen und interpretieren
Die Sache mit dem MHD ist ein großes Problem der Lebensmittelverschwendung. Leider hält sich das Vorurteil immer noch, dass Lebensmittel, bei denen das MHD erreicht oder gar überschritten wurden, nicht mehr konsumiert werden sollten. Dabei ist das schlichtweg falsch: MHD heißt genau das, was das Wort aussagt: Das Mindesthaltbarkeitsdatum. Das heißt, dieses Produkt ist mindestens (und nicht etwa maximal) bis zu diesem Zeitpunkt haltbar, meistens aber noch deutlich darüber hinaus. Wer das einmal verstanden hat, kann sich auf den eigenen Geschmacks- und Geruchssinn verlassen, darüber hinaus aber auch auf die Optik des Lebensmittels. Das ist die einfachste Möglichkeit, herauszufinden, ob ein Lebensmittel noch essbar ist oder eben nicht.
3. Besser planen beim Kochen
Eine gute Planung beim Kochen hilft dabei, nicht etwa immer wieder angebrochene Lebensmittel zu entsorgen. Wer kennt es nicht? Man hat ein Päckchen Sahne angebrochen und braucht dann tagelang keine Sahne mehr, bis diese sauer geworden ist und man sie leider entsorgen muss. Gewöhne dir am besten an, deinen Speiseplan so zu gestalten, dass du angebrochene Dinge wenige Tage später aufbrauchst. Sprich: Wenn du eine Dose Mais anbrichst und nur zur Hälfte aufbrauchst, überlege dir gleich, was du in den nächsten Tagen mit der zweiten Hälfte kochen kannst. Eine gute Planung beim Essen kochen kann enorm dabei helfen, Speise- und Essensreste zu verbrauchen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Perfektionieren kannst du das mit einem Kochplan, den du dir regelmäßig erstellst, der dir dabei hilft, optimiert einzukaufen und Gerichte so zu planen, dass alles Vorhandene verbraucht wird.
4. Obst und Gemüse kaufen, was nicht mehr „taufrisch“ ist
Zugegeben, wir neigen wohl alle dazu, genau das Obst und Gemüse herauszusuchen und in unseren Einkaufswagen zu legen, was gut und appetitlich aussieht. Du kannst aber, wenn du Lebensmittelverschwendung vermeiden willst, ruhig auch mal auf weniger schönes Obst und Gemüse zurückgreifen. Es muss nicht perfekt aussehen, wichtig ist, dass es reif ist und schmeckt. Auch eine krumme Gurke oder leicht runzelige Paprika kann man noch gut verbrauchen, wichtig ist nur, dass sie keine schimmeligen Stellen hat. Da die meisten Menschen eher makelloses Obst und Gemüse kaufen, rettest du es damit ziemlich sicher vor der Tonne.
5. Lebensmittel kaufen mit kurzem MHD
Noch ein weiterer Punkt in Sachen MHD. Wenn du sicher weißt, dass du ein Produkt ohnehin bald benötigst, dann kaufe gleich eines mit kürzerem MHD. Denn auch das würde andernfalls möglicherweise in der Tonne landen. Auch hier verhält es sich so, dass die meisten Menschen eher diejenigen Produkte kaufen, die noch ein ziemlich langes MHD haben. Und wenn du es erst ein paar Tage nach Erreichen des MHD verbrauchst, ist das in der Regel kein Problem – siehe Punkt 3.
6. Was tun mit Gemüseresten?
Gemüsereste sind oftmals viel zu schade für die Tonne. Du kannst aus Gemüseresten zum Beispiel eine Suppe oder einen Eintopf zubereiten oder einen Smoothie mixen. Aus Spargel-Schalen lässt sich ganz wunderbar Suppe kochen, aus Kartoffel- oder Zucchini-Schalen lassen sich mit wenig Öl erstaunlich gute Chips herstellen. Sogar für Bananenschalen gibt es Rezepte im Internet. Brokkoli-Stiele brauchst du ohnehin nicht wegzuwerfen, sondern du kannst diese einfach in Scheiben schneiden und wie das Gemüse verwenden.
7. Dinge einfrieren, wenn sie gerade Saison haben
Wenn du eine große Gefriertruhe zur Verfügung hast, kannst du alles Mögliche einfrieren – zum Beispiel Kräuter, wenn du sie gerade geerntet hast oder wenn du einen Strauß Petersilie gekauft und etwas davon übrig hast.
Die Sache mit dem Einfrieren gilt natürlich generell für alles. Viele Obst- und Gemüsesorten lassen sich einfrieren, das ist allemal besser, als sie wegzuwerfen.
8. In Onlineshops gerettete Lebensmittel einkaufen
Mittlerweile gibt es gleich mehrere davon: Motatos und Sirplus sind nur zwei Beispiele für Onlineshops, in denen Lebensmittel verkauft werden, die das MHD bereits erreicht haben oder in Kürze erreichen werden. Wie bereits vorher beschrieben, halten diese Dinge in der Regel viel länger und somit kannst du dich wirklich günstig eindecken, dabei eine Menge Geld sparen und Lebensmittelverschwendung vermeiden. Kein Wunder, dass sich diese Shops immer größerer Beliebtheit erfreuen.
9. Beteilige dich an Foodsharing
Foodsharing ist eine super Sache, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Nebenbei sparst du auch noch eine Menge Geld. Erkundige dich, wo es in deinem Umkreis ein Foodsharing Netz gibt und werde Mitglied. Es gibt Stützpunkte, an die die Lebensmittel geliefert werden, von dort holen es Ehrenamtliche ab und verteilen es an Tafeln oder unter den Foodsharing Mitgliedern. In jedem Fall ein ausgesprochen sinnvolles Konzept.
10. Lebensmittel richtig lagern
Durch die richtige Lagerung von Lebensmitteln kannst du beeinflussen, wie lange sich diese halten. Bestimmte Obstsorten dürfen nicht zusammen mit anderen Obstsorten gelagert werden, manche Lebensmittel lagerst du besser weiter unten im Kühlschrank, andere weiter oben. So kannst du jedes Lebensmittel genau so aufbewahren, dass es möglichst lange hält.
11. Einkaufsverhalten ändern: Kaufe nur das, was du wirklich brauchst
Das ist wohl einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Kaufe nicht mehr, als du verbrauchen kannst. Dir ist mal wieder eine halbe Schale Erdbeeren im Kühlschrank verschimmelt? Dann solltest du dich fragen: warum eigentlich? Vergessen, keine Lust darauf, zu viel davon eingekauft? Nur wer sein Verhalten reflektiert, kann Konsequenzen daraus ziehen. Wenn dir immer wieder Sachen verschimmeln oder vergammeln, dann liegt es vermutlich an deinem Einkaufsverhalten, welches du überdenken solltest.
12. Erst Produkt A verbrauchen, bevor Produkt B geöffnet wird
Kleines Beispiel: Du hast in deinem Kühlschrank 3 verschiedene Joghurts stehen, alle sind aufgerissen und nur ein wenig davon gegessen, kurz darauf verschimmeln 2 davon. Was wäre die logische Konsequenz? Na klar: Nur noch eins öffnen und erst leer essen, bevor ein anderes geöffnet wird. Bevor man immer wieder etwas Neues aufreißt, kommen erst die Reste weg. Das sollte ohnehin immer ein Grundsatz sein beim Verbrauchen von Lebensmitteln.
13. Werde kreativ
Du hast eine kleine Menge Erbsen aus der Dose übrig und weißt nicht, was tun damit? Da ist noch ein bisschen Sahne in der Packung, die weg muss? Dann werde kreativ und schummle diese Lebensmittelreste einfach unter irgendein Gericht. Dabei kannst du richtig leckere Kreationen zaubern und nichts landet im Müll.
Es gibt Gericht, bei denen sich wunderbar diverse Reste aufbrauchen lassen, manche nennen das auch flapsig: „Rumfort“-Gerichte. Was liegt herum, was muss fort? Eintöpfe sind da zum Beispiel prädestiniert oder Nudelsoßen und Aufläufe, aber auch Pizza kann kreativ belegt werden. Bowls lassen sich ebenfalls wunderbar aus Resten zusammenstellen.
14. Brotreste
Brotreste musst du, wenn sie nicht verschimmelt, aber schon steinhart sind, keinesfalls in den Müll werfen. Du kannst die prima in Croutons oder mit einem guten Mixer einfach in Semmelbrösel umwandeln.
15. Tee mehrfach aufbrühen
Das geht bei den meisten Teesorten sogar richtig gut: Du kannst Tee mehrfach aufgießen und jede Tasse hat dann ein anderes Aroma. Am besten geht das mit losem Tee, aber du kannst es natürlich auch mal mit Teebeuteln ausprobieren. Das ist nicht etwa geizig, sondern nachhaltig und hilft dabei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
16. Mehr essen, kleinere Mengen kochen oder verschenken
Du hast von irgendeinem Lebensmittel zu viel da, du hast zu viel gekocht oder du hast etwas übrig? Dann iss einfach etwas mehr davon und koche nächstes Mal weniger. Oder verschenke es an deine Nachbarn, vielleicht freuen die sich ja darüber. Die Alternative Mülltonne sollte immer die allerletzte sein!
Generell ist es hilfreich, nur so viel zu kochen, wie du auch selber verbrauchen kannst. Klar lässt es sich nicht vermeiden, das eine oder andere Mal Reste zu haben, aber irgendwann bekommt man es meistens ins Gefühl, wie viel man essen kann und was zu viel des Guten wäre.
17. Essen, was andere wegwerfen
Nicht alles, was nicht mehr ganz frisch ist, muss in den Müll. Beispiel Banane: Überreife, weiche Bananen kannst du als Pancakes verwerten, du kannst sie zu Mus pürieren oder einfrieren und Nice-Cream daraus zubereiten.
18. Kenne den Inhalt deines Kühlschranks!
Eine effektive Möglichkeit, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist es, wenn du immer ungefähr im Blick hast, welches Lebensmittel wann abläuft und es dann rechtzeitig konsumierst. Sonst verschwinden schnell mal Dinge in den Untiefen des Kühlschranks und tauchen erst Monate später wieder auf. Okay, vielleicht sind sie auch dann noch genießbar, aber natürlich ist es besser, du vermeidest das.
Nachhaltig unterwegs in Sachen Finanzen – LV 1871
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor, vor allem für Menschen, denen ihre Umwelt am Herzen liegt. Was viele aber nicht bedenken: Nachhaltigkeit umfasst viele Dinge. Du kannst dich dafür einsetzen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, du kannst ökologisch und nachhaltig Urlaub machen, aber du kannst auch bei deinen Finanzangelegenheiten auf Nachhaltigkeit achten.
Nachhaltige Geldanlagen bekommst du bei der LV 1871. Du investierst dein Geld hierbei in Projekte oder Unternehmen, die nachweislich nachhaltig agieren und nicht etwa Menschenrechtsverletzungen begehen, Waffen herstellen oder klimaschädlich produzieren.
Dabei kannst du gezielt Fonds auswählen, die deinen ethischen Standards entsprechen. Gerne beraten wir dich in Sachen nachhaltige Geldanlage und nachhaltige Versicherung, sodass du dein Geld gewinnbringend, aber auch nachhaltig anlegen kannst.
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