Die Anzahl der Lebensmittelunverträglichkeiten hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten sprunghaft zugenommen. Allerdings wissen viele Betroffene gar nicht, dass sie unter einer Lebensmittelunverträglichkeit leiden. Nicht immer werden Symptome wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen richtig gedeutet. Es gibt Menschen, die vertragen keinen Fruchtzucker, andere wiederum bekommen mit Laktose oder Gluten massive Probleme.

Welche Lebensmittelunverträglichkeiten es gibt und was man dagegen tun kann, das wollen wir im nachfolgenden Beitrag näher erläutern.

Laktoseunverträglichkeit

Laktoseintoleranz ist eine der bekanntesten Lebensmittelunverträglichkeiten.

Du musst nach einem Glas Milch unweigerlich zur Toilette oder hast Probleme beim Verzehr von Käse? Vielleicht liegt die Ursache darin, dass du laktoseintolerant bist. Diese Unverträglichkeit ist gar nicht mal so selten. Immerhin vertragen geschätzte 15 Prozent aller Menschen keine Laktose, die auch als Milchzucker bekannt ist. Die Ursache ist in einem Enzymmangel begründet. Um Milchzucker richtig verwerten zu können, muss das Enzym Laktase im Darm die Laktose aufspalten. Fehlt dieses Enzym, wird die Laktose nicht abgebaut und gelangt in den Dickdarm, wo es von den Darmbakterien zerlegt wird. Das zieht dann leider häufig Bauchschmerzen und Blähungen nach sich. 

Wer unter Laktoseunverträglichkeit leidet, verträgt keine Milchprodukte wie Sahne, Käse, Quark und Frischkäse. Oftmals wird Hartkäse aber besser vertragen als Weichkäse und Sahne besser als Milch. 

Ein Problem ist das aber heute nicht mehr. In den Supermärkten gibt es schon jede Menge laktosefreie Produkte oder pflanzliche Milch, die gut vertragen werden.

Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie

Es handelt sich hierbei nicht wirklich um eine Allergie und auch nicht um eine klassische Unverträglichkeit. Es ist vielmehr so, dass jene Menschen, die unter Zöliakie leiden, eine entzündete Darmschleimhaut haben aufgrund des Klebereiweißes Gluten. Das körpereigene Abwehrsystem betrachtet Gluten als Feind und dadurch wird eine Immunreaktion ausgelöst. Das wiederum zieht eine Entzündung nach sich. Der Darm kann dann aus den anderen Lebensmitteln die Nährstoffe nicht mehr ausreichend herausziehen, was wiederum einen Mangel an Nährstoffen nach sich zieht.

Eine Zöliakie kann also einhergehen mit Mangelzuständen, Gewichtsverlust, Durchfall, Wassereinlagerungen, Vitaminmangel und sogar Haut- und Gelenkproblemen.

Wenn feststeht, dass eine Zöliakie besteht, bleibt nur eins: der Patient muss konsequent auf Gluten verzichten. Dieses findet sich in Getreidearten wie Weizen, Dinkel und Roggen und leider auch in sehr vielen verarbeiteten Lebensmitteln. 

Du solltest in diesem Fall die Ernährung umstellen und auf Hirse, Quinoa, Buchweizen, Amaranth, Reismehl etc. ausweichen – allesamt glutenfreie Lebensmittel.

Fructoseintoleranz

Bei dieser Lebensmittelunverträglichkeit reagieren Betroffene auf Fruchtzucker.

Natürlicherweise kommt Fruktose in Obst vor und verleiht ihm die typische Süße. Manche Menschen vertragen Fruchtzucker nur in geringen Mengen und reagieren dementsprechend empfindlich mit unterschiedlichen Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall. Ob eine Fructoseunverträglichkeit besteht oder nicht, kann der Arzt mit einem Atemtest feststellen. Wenn die Diagnose feststeht, müssen die Ernährungsgewohnheiten umgestellt werden.

Lebensmittelunverträglichkeit – nie wieder „normal“ essen?

Für die meisten ist es erstmal ein mehr oder weniger großer Schock, wenn der Arzt die Diagnose Lebensmittelunverträglichkeiten stellt. Darf ich nun nie wieder ganz normal essen? Keine Milch, kein Brot, kein Obst? Wie soll das gehen? Hier gilt ganz klar: ruhig Blut! Heutzutage ist so eine Lebensmittelunverträglichkeit wahrlich kein Beinbruch mehr. Klar kannst du nicht mehr einfach so drauf los essen und musst immer genau nachschauen, worin was enthalten ist. Schwierig ist das aber nicht, sondern vielmehr reine Gewohnheitssache.

Keine Milchprodukte mehr – was soll’s? Es gibt mittlerweile so viele leckere pflanzliche Alternativen, dass das wirklich keine allzu große Herausforderung ist. Mit den anderen Intoleranzen ist es ganz ähnlich. Längst hat sich der Markt darauf eingestellt, dass viele Kunden auf alternative Produkte angewiesen sind. Es gibt jede Menge Produkte für Menschen mit Unverträglichkeiten, die lecker und außerdem erschwinglich sind.

Auch Kuchen backen geht völlig problemlos, wenn du erst einmal den Dreh raus hast. Also: keine Panik, eine Lebensmittelunverträglichkeit ist heute mit ein paar Einschränkungen wirklich kein Problem. Man muss sich eben darauf einstellen und an der einen oder anderen Stelle doch einmal etwas weglassen, wirklich tragisch ist das aber nicht.

Worin liegt der Unterschied zwischen Lebensmittelunverträglichkeit und Allergie?

Allergie und Lebensmittelunverträglichkeit sind nicht dasselbe, auch wenn es auf den ersten Blick danach aussieht. 

Bei einer Allergie verhält es sich so, dass der Körper den einen oder anderen Bestandteil im Essen als Feind betrachtet und allergisch darauf reagiert. Häufig steckt hier eine Kreuzallergie dahinter und der Patient leidet bereits an einer Allergie beispielsweise gegen Pollen oder Gräser. 

Handelt es sich hingegen um eine Unverträglichkeit, liegt dies meistens im Darm begründet, der manche Bestandteile in Lebensmitteln nicht richtig verdauen kann.

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