Ab einem gewissen Alter sind einige Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge durchaus sinnvoll. Männer jedoch gelten generell als Vorsorgemuffel: Sie gehen deutlich seltener zur Vorsorge als Frauen, und das, obwohl sie eine niedrigere Lebenserwartung haben. Muss das mit der Vorsorge wirklich sein? Ja, zumindest einige davon sind definitiv wichtig und angebracht. Vorsorgeuntersuchungen können dabei helfen, schwere Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und sie dann sofort effizient zu behandeln. Wird eine gravierende Krankheit zu spät erkannt, lässt sich leider häufig nichts mehr machen.

Es gibt einige Untersuchungen in der Gesundheitsvorsorge, welche keinesfalls ausgelassen werden sollten.Männervorsorge? Fifty-fifty

Tatsächlich geht nur jeder zweite Mann in dem Maß zur Gesundheitsvorsorge, wie es auch offiziell empfohlen wird. Und sowieso neigen Männer dazu, wenn sie Krankheiten oder Unwohlbefinden haben, dies eher auszusitzen, anstatt beizeiten den Arzt aufzusuchen. Männer scheinen generell Arztbesuche zu scheuen und auf die lange Bank zu schieben. Nur etwa jeder Zehnte geht zur Krebsvorsorge, was im Zweifelsfall fatal enden kann. Je früher der Arzt die Erkrankung diagnostizieren kann, desto eher besteht die Chance auf Heilung und vollständige Genesung.

Welche Vorsorgeuntersuchungen werden für Männer angeboten?

Die Check-Ups und Vorsorgeuntersuchungen beziehen sich auf Krankheiten, die man früh erkennen und in diesem Stadium auch noch gut behandeln kann. Dazu zählen unter anderem Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Denn genau diese beiden Krankheiten sorgen in Deutschland für die meisten Todesfälle. Ergänzt werden diese durch Bluthochdruck, Diabetes und Hautkrebs Check-Ups.

Für welchen Mann welches Angebot in Frage kommt, richtet sich vor allem nach dem Alter. So wird für eher jüngere Männer beispielsweise ein Hodenkrebs Check-Up angeboten, während bei Männern über 50 eher Darm- und Prostatakrebs im Mittelpunkt stehen.

Wie läuft ein Check-Up ab?

Bei einem Check-up werden wichtige Körpermessungen gemacht.Es kommt darauf an, um welche Art von Check-Up bzw. Vorsorge es sich handelt. Zuerst einmal wird der Arzt mit den Patienten ein ausführliches Gespräch führen und dann einen Ganzkörpercheck machen. Dazu gehören zum Beispiel die Messung des Blutdrucks, aber auch eine Urinprobe sowie eine Blutabnahme. Zugleich wird der Bewegungsapparat untersucht und eine Anamnese zu eventuellen Vorerkrankungen oder Erkrankungen in der Familie erstellt.

Bluttest

Beim Bluttest lässt sich zum Beispiel feststellen, ob das Cholesterin erhöht ist und ob andere Mangel wie Vitamin- oder Nährstoffmangel bestehen. Ein erhöhter Cholesterinwert geht meistens mit einem höheren Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt einher.

Herz-Kreislauf-Check

Wenn ein Herz-Kreislauf-Check ansteht, wird der Arzt möglicherweise ein Belastungs- oder Langzeit EKG schreiben. Zumeist wird das bei Vorerkrankungen des Patienten durchgeführt. Daraus ergibt sich, ob die Funktionsfähigkeit des Herzens und der Herzklappen vollständig ist.

Hautkrebs Screening

Für das Hautkrebs Screening ist in der Regel der Hautarzt zuständig, einige Hausärzte führen diesen Check-Up aber ebenfalls durch; bezahlt wird dies von der Krankenkasse alle 2 Jahre. Der Arzt kann dabei kleine Leberflecken, Hautwucherungen oder Warzen auf ihre Gutartigkeit untersuchen und einen Rückschluss bekommen, ob es sich möglicherweise um Hautkrebs im Frühstadium handelt.

Darmkrebs Vorsorge

Zur Darmkrebs Vorsorge muss der Patient eine Stuhlprobe abgeben und bei Bedarf schließt sich auch eine Darmspiegelung an. Der Gastroenterologe führt hierzu unter örtlicher Betäubung einen kleinen Spiegel in den Darm ein, um festzustellen, ob dieser möglicherweise gefährliche Polypen enthält.

Welche Untersuchungen in welchem Alter?

Auch der regelmäßige Zahnarztbesuch gehört zur Gesundheitsvorsorge von Männern.Je fortgeschrittener das Alter, desto mehr Vorsorgeuntersuchungen sind angebracht.

Männer unter 45 Jahren sollten einmal jährlich zu ihrem Hausarzt gehen und dort einen allgemeinen Gesundheits Check-Up machen lassen. Dabei wird der Impfstatus abgefragt, der Urin und das Blut untersucht, außerdem der Blutdruck und der allgemeine Gesundheitszustand.

Alle zwei Jahre ist ein Hautkrebs-Screening auf Kosten der Kasse möglich.

Ab 45 Jahren kommt dann die Krebsfrüherkennung ins Spiel, außerdem wird in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauer hingeschaut und die Prostatakrebs Vorsorge steht ebenfalls auf dem Programm.

Über 50 legt man besonderen Wert auf das Darmkrebs Risiko. Bis zum 55. Lebensjahr besteht ein Recht auf eine Tastuntersuchung und eine Untersuchung der Stuhlprobe pro Jahr, zudem kann alle fünf Jahre eine Darmspiegelung durchgeführt werden – für alle diese Vorsorgemaßnahmen übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Für Männer ab 65 Jahren kommt dann noch ein ausführlicher Check der Bauchschlagader hinzu, bei dem das Risiko eines Bauchaortenaneurysma verringert werden soll.

Patienten mit erhöhtem Blutdruck profitieren von einer weiteren Vorsorgemöglichkeit, der Blutdruckmessung nach der Knöchel Arm Methode. Dadurch kann das Risiko für eine Herzerkrankung oder einen Arterienverschluss besser eingeschätzt werden.

Nicht zu vergessen: die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt. Wenn der Besuch zweimal pro Jahr erfolgt, kann der Zahnarzt eventuelle Schäden wie Karies oder Parodontose rechtzeitig feststellen und eine Behandlung einleiten.

Wichtige Versicherungen der LV 1871

Vorsorge spielt nicht nur in der Gesundheit eine wichtige Rolle, sondern auch in Bezug auf die Finanzen. Wer gesundheitlich vorsorgt, verhindert möglicherweise, dass er schwer erkrankt und wer finanziell vorsorgt, verhindert zum Beispiel eine Altersarmut oder eine existenzielle Versorgungslücke aufgrund von Krankheit oder Unfall.

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