Nicht nur Mode und Musik unterliegen regelmäßig Veränderungen. Auch beim Gärtnern gibt es je nach Jahr und Jahrzehnt verschiedene neue Trends. So ist auch das Gärtnerjahr 2020 unter anderem von unterschiedlichen Schwerpunkten geprägt. Traditionelles wird neu entdeckt und modern aufbereitet. Außerdem geben aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und die schwindende Zahl der Wildbienen dem Garten neue Aufgaben.

  1. Vertikales Gärtnern

Der Boden ist nicht der einzige Platz für Blumen, Gemüse und Kräuter. Vertikales Gärtnern erlebt eine Renaissance. Nachdem Blumenampeln lange Zeit als nicht zeitgemäß bezeichnet wurden, kommen sie nun aus neuen Materialien wie Glas oder Metall zurück. Auch den Formen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Zwar kommt der Trend aus dem „Urban Gardening“, findet aber mittlerweile überall Verbreitung. Gerade in kleineren Gärten oder Balkons ist vertikales Gärtnern eine platzsparende Alternative. Darüber hinaus ist es rückenfreundlich.

  1. Smart Garden

 Der Smart Garden oder das Smart Gardening ist das Outdoor-Äquivalent zum Smart Home. Wer eine Zeitlang nicht zu Hause ist, braucht sich um seine Pflanzen keine Sorgen mehr zu machen: Entsprechende Apps beobachten das Wetter und sorgen automatisch für ausreichende Bewässerung entweder durch Sprinkleranlagen oder selbstwässernde Blumentöpfe. Auch das Rasenmähen kann von der intelligenten Technik übernommen werden, sodass man sich viele Routinearbeiten spart und sich den schönen Aufgaben zuwenden kann.

  1. Gestaltungselement Wasser

 Wasser in allen Formen und Varianten ist beliebt. Das können entweder ganze Teiche sein, kleine Bächlein oder Wasserspiele – stille Wasserflächen wirken beruhigend, das Plätschern belebend. Sie sorgen für eine erholsamere und entspannte Atmosphäre, sind dekorativ und kommen auch den Tieren zugute: Insekten und kleine Tiere wie Igel können sich im Sommer erfrischen.

  1. Blühende Zäune

 Verschiedene Kletterpflanzen und Stauden an seinem Zaun emporwachsen lassen: Auf diese Weise wird er auf natürliche Weise kaschiert und fügt sich in das Gartenbild ein, den Sichtschutz genießt man aber dennoch. Hierfür eignen sich die unterschiedlichsten Gewächse wie Kletterrosen und Blauregen, die den Zaun zu einem farbenfrohen Blickfang machen.

  1. Organisches Düngen

 Organisches, nachhaltiges Düngen löst in vielen Gärten die mineralischen Kunstdünger ab, denn diese können schnell für eine Überdüngung der Pflanzen sorgen und gleichzeitig ein Ungleichgewicht im Boden bewirken. Besser sind daher organische Dünger wie Kompost, die es mittlerweile auch abgepackt zu kaufen gibt, sodass man selbst keinen Komposthaufen anlegen muss. Die organischen Dünger bleiben dank ihrer Depotfunktion länger im Boden und können ihre Wirkung daher nach und nach abgeben.

  1. Bienenfreundliche Gärten

Das Insektensterben und insbesondere die schwindende Bienenpopulation sorgen bei immer mehr Naturfreunden für Besorgnis. Jeder kann ein bisschen gegensteuern, indem er seinen Garten bienenfreundlich gestaltet. So sorgen kleine Wasserstellen dafür, dass die Bienen sich während trockener Sommer erfrischen können. Den Garten vollständig chemiefrei zu halten und keine Insektenmittel zu benutzen, hilft ebenfalls sehr. Auch ziehen bienenfreundliche Pflanzen wie Rosengewächse und Hülsenfrüchtler die kleinen Insekten an. Mittlerweile gibt es in Städten wie München oder Wien auch Imker, die sich für Stadtbienen engagieren und den urbanen Lebensraum für Bienenvölker anpassen.

  1. Kräuterschnecke und Hochbeet

Das Hochbeet wird schon seit einigen Jahren immer beliebter – nicht nur, weil durch seine Lage ein rückenfreundliches Arbeiten möglich ist. Hinzu kommt in diesem Jahr noch die Kräuterschnecke, eine Form des Hochbeets, die sich schneckenartig nach oben windet, sodass auf ihr verschiedene Gewächse in verschiedener Höhe sprießen können. Auf diese Weise kann man unterschiedliche Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen dennoch dicht nebeneinander pflanzen. Kräuter aus dem mediterranen Raum brauchen beispielswiese viel Sonne, sodass sie oben gepflanzt werden können. Pfefferminze braucht viele Nährstoffe und sollte deswegen unten angepflanzt werden. Außerdem sparen Kräuterschnecken Platz im Garten und sind durch ihre Vielfalt ein Blickfang.

  1. Naturnaher Garten

Englische Akkuratesse weicht in diesem Jahr einem romantischen wilden Garten. Unterschiedliche Pflanzen können frei sprießen und verleihen dem Grundstück einen mystischen Anstrich. Hierfür eignen sich vor allem Wildblumen und Wiesen, die mit Naturmaterialien dekoriert werden können. So fühlen sich auch unterschiedliche Tiere im Garten wohl.

  1. Eigenes Obst und Gemüse

 Immer größerer Beliebtheit erfreut sich das Anlegen von Obst- und Gemüsebeeten selbst im kleinen Format oder auf dem Balkon. So ist es mittlerweile durchaus möglich, nicht nur kleine Tomaten, sondern auch Kürbisarten auf beengtem Raum zu züchten. Sorten wie Mangold und Rote Beete sind besonders witterungsbeständig. Die Vielfalt kleiner Sorten wird immer größer – dasselbe gilt für Obst, wobei sogar Äpfel und Kirschen gezüchtet werden können.

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