Wegwerfmode ist zurzeit leider mehr in Mode, als es sein sollte. Früher, noch vor wenigen Jahren, war es üblich, sich Kleidung zu kaufen, die dann mehrere Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte überdauerte. Von wegen Mode! Alte Kleidungsstücke wurden aufgetragen und an Geschwister oder Freunde weitergegeben. Bedauerlicherweise ist davon heute nicht mehr viel übrig geblieben. Die Mode wandelt sich permanent und wer meint, er müsse immer dem neuesten Modetrend hinterher eilen, der kommt nicht umhin, seine Garderobe ständig auszutauschen – sprich: die alten Klamotten, kaum dass sie gekauft wurden, schon wieder zu entsorgen. Es ist ja verständlich, dass man sich trendy kleiden will und es entspricht bedauerlicherweise auch dem Zahn der Zeit. Nur: Nachhaltig ist das Ganze nicht. Im Gegenteil: Wer nachhaltig leben will, sollte auch im Kleiderschrank auf Nachhaltigkeit Wert legen.
Die heutigen Billigketten kommen ohnehin zum Großteil aus Asien, die Bedingungen für die Herstellung sind katastrophal. In Deutschland gibt es kaum mehr Produzenten von Kleidung. Fast alle Betriebe, egal, ob Marke oder Billigfashion, lassen im Ausland unter fragwürdigen Bedingungen produzieren. Das hat zweifellos seinen Preis.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Was bedeutet Fast Fashion?
- Der Nachteil von der Wegwerfmode
- Kinderarbeit und miserable Arbeitsbedingungen
- Schlecht für die Gesundheit
- Slow Fashion – eine Alternative?
- Greenwashing – ein großes Problem in der Modeindustrie
- So vermeidest du Fast Fashion in deinem Kleiderschrank
Alternativen zur Wegwerfmode
- Secondhand
- Kleidertausch
- Kleiderbörse
- Secondhand-Mode aus dem Onlineshop
- Faire und vegane Kleidung
Was bedeutet Fast Fashion?
Im Endeffekt bedeutet Fast Fashion etwas Ähnliches wie Fast Food – schnell muss es gehen und billig muss es sein. Immer mehr werden kleine Boutiquen von großen Ketten verdrängt und locken ihre Kunden mit günstigen Angeboten. Diese Modeketten geben oftmals sogar vor, was Mode ist und was nicht.
Die Mode-Designer bringen auf Druck der Industrie hin in einem immer schnelleren Rhythmus und in immer kürzeren Abständen neue Mode heraus. Von den großen Ketten wird das dann umgesetzt und die Mode ist zu Billigpreisen erhältlich. Dass darunter nicht nur die Menschen in den Ländern leiden, die unter Billiglohn produzieren müssen, liegt auf der Hand. Für die Umwelt ist dieser Trend mehr als schädlich.
Unser Konsum treibt Fast Fashion an und es passt – leider – zu unserem Lebensstil, dass aus den 2 Kollektionen, die es früher im Jahr gab, mittlerweile 12 und mehr wurden. Bekannte Modelabels bringen mittlerweile 30 und mehr Designs pro Tag auf den Markt – unvorstellbar! Wer als Kunde mitmacht, unterstützt diesen Trend.
Der Nachteil von Fast Fashion
Klar, dass bei Fast Fashion die Gewinne maximiert werden sollen. Das war es dann aber auch schon mit den Vorteilen. Die Kleidung ist meist billig hergestellt, denn die Qualität zählt – wenn überhaupt – nur am Rande. Die Stoffe überdauern leider oftmals nicht mal ein Jahr und das ist dann ja auch kein Problem, weil schon die nächste Kollektion auf den Kunden wartet. Schlau gemacht, oder? Im Durchschnitt tragen wir ein Oberteil 1,7 mal, bevor es in der Tonne landet.
Weil die Kleidung billig produziert wird, schadet das der Umwelt, denn es kommt viel Chemie zum Einsatz. Hinzu kommt, dass Baumwolle für die Produktion Unmengen an Wasser verbraucht und in der Regel mit Pestiziden behandelt wird. Ist die Baumwolle geerntet, wird sie mit Bleichmitteln und Weichmachern ausgerüstet, was für die Umwelt verheerende Folgen hat.
Danach werden die Stoffe gefärbt und damit die Flüsse vergiftet. Man kann sich ausmalen, was mit den Klamotten passiert, die nicht gekauft werden. Und das sind wahrlich nicht gerade wenige. Diese Spirale aus immer schneller, immer mehr sollte also unbedingt durchbrochen werden, wenn uns die Umwelt am Herzen liegt.
Wegwerfmode: Kinderarbeit und miserable Arbeitsbedingungen
Hinzu kommt, und das sollte uns eigentlich allen klar ein, dass in den Ländern, in denen diese Mode produziert wird, bescheidene Arbeitsbedingungen herrschen. Kinderarbeit ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel, die Arbeiter sind täglich 16 Stunden beschäftigt und bekommen umgerechnet einen Monatslohn von 35 Euro. Die Anforderungen sind hoch.
Schlecht für die Gesundheit
Last but not least ist Fast Fashion nicht nur schlecht für die Umwelt und die Menschen, die sie produzieren, sondern auch für dich. Warum? Weil in der Kleidung jede Menge Chemie steckt. Dass die Schadstoffe, die sich darin befinden, auch der Haut schaden, sollte jedem klar ein. Außerdem belastet der immense Druck, immer in der neuesten Mode gekleidet zu sein, nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel, auch wenn es sich um Billigmode handelt.
Slow Fashion – eine Alternative?
Slow Fashion ist das exakte Gegenteil von Fast Fashion. Es handelt sich dabei um fair produzierte Ware und sie sind eine echte Alternative zu Ex und hopp Klamotten.
Greenwashing – ein großes Problem in der Modeindustrie
Was bedeutet eigentlich Greenwashing? Es bedeutet im Endeffekt „so tun als ob“ – Firmen hängen sich sozusagen ein grünes Mäntelchen um und geben vor, umweltfreundlich zu handeln. Man stellt sich gerne in der Öffentlichkeit verantwortungsvoller hin, als man es ist. Greenwashing kommt in der Lebensmittelbranche, aber auch in der Automobilindustrie, vor allem aber in der Modebranche häufig vor. Um das als Konsument zu vermeiden, ist es sinnvoll, auf anerkannte Siegel zu achten wie Fairtrade, Fair wear Foundation, GOTS oder IVN Best.
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Mehr InformationenSo vermeidest du Fast Fashion in deinem Kleiderschrank
Du musst nicht zwingend ganz damit aufhören, Kleidung zu kaufen, du kannst aber zum Beispiel dein Kaufverhalten ändern und nur noch ganz bewusst einkaufen. Minimalismus kann dir dabei helfen, nur noch die Dinge zu kaufen, die du wirklich brauchst und dich von allem anderen zu verabschieden. Oder du setzt vermehrt auf faire Kleidung, das kostet mehr, aber du kannst die Sachen auch viel länger tragen. Es muss nicht immer der neueste Schrei sein, es gibt auch Kleidungsstücke mit zeitlosen Designs, die eben nicht schon morgen wieder out sind.
Konzentriere dich auf wenige Teile, die hochwertig sind und lange halten, die so aussehen, dass sie auch etliche Modetrends überdauern.
Secondhand
Secondhand ist die beste Option in Sachen Nachhaltigkeit im Alltag. Wenn dir die Vorstellung nicht gefällt, dass jemand anderes vor dir die Kleidung getragen hat, dann mache dir bewusst, dass es eigentlich egal ist, ob der Schweiß vom Vorgänger drin hängt oder die Chemie, die bei der Produktion eingesetzt wird. Den Schweiß jedenfalls kannst du durch einmaliges Waschen in der Waschmaschine entfernen. Die Chemie bleibt länger im Kleidungsstück drin. Secondhand-Mode bekommst du zum Beispiel in Secondhand Läden, die es mittlerweile in nahezu jeder Stadt gibt. In vielen Städten gibt es auch gebrauchte Kleidung in Diakonie Läden zu erstehen. Für Menschen mit schmalem Geldbeutel ist der Kauf von Secondhand Klamotten äußerst empfehlenswert. Wenn du die Kleidung dann nicht mehr tragen willst, gib sie einfach erneut in den Secondhandshop, vielleicht freut sich noch ein anderer darüber.
Kleidertausch
In vielen Städten werden Kleidertauschbörsen angeboten. Du kannst aber natürlich auch privat etwas auf die Beine stellen. Lade ein paar Freunde und Freundinnen ein und jeder bringt etwas zum Tauschen mit. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch richtig viel Spaß.
Kleiderbörse
Kleiderbörsen gibt es nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Dort bekommst du meist nach Größen sortiert eine gute Auswahl an Klamotten, die den Besitzer wechseln wollen und viel zu schade sind zum Wegwerfen.
Secondhand-Mode aus dem Onlineshop
Du hast keinen Secondhand Shop in deiner Nähe? Dann greif einfach auf einen der zahlreichen Shops im Internet zurück. Der Vorteil: Bei vielen davon kannst du die Ware zurückgeben und musst sie also nicht zwingend behalten, falls sie dir nicht passen oder gefallen. Die Auswahl ist riesig! Auch bei Ebay kannst du das ein oder andere Schnäppchen machen, dann allerdings in der Regel ohne Rückgaberecht.
Faire und vegane Kleidung
Ansonsten besteht natürlich auch noch die Möglichkeit, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und in faire, nachhaltige und vegane Kleidung zu investieren. Es gibt davon immer mehr und die Kleidung sieht entgegen aller Vorurteile nicht langweilig oder öko aus. Die Bandbreite an fairer Kleidung ist in der letzten Zeit stetig gewachsen und macht vor Accessoires wie Schuhen und Handtaschen nicht Halt.
So macht Shoppen Spaß und du hast ein gutes Gewissen dabei.
Nachhaltigkeit bei der Geldanlage
Sicherlich sind wir uns einig, dass Nachhaltigkeit viele Facetten hat. Wer nachhaltig leben will, lässt dabei häufig die Finanzen außer Acht. Dabei gibt es auch hier viele Möglichkeiten, um mit seinem Geld Nachhaltigkeit zu unterstützen. Dazu musst du dein Geld aber sehr bewusst anlegen.
Bei der LV 1871 bekommst du nachhaltige Anlageformen, die nach ESG-Kriterien ausgezeichnet sind. Das bedeutet, deine Gelder fließen in Firmen und Projekte, bei denen die Umwelt, Soziales und entsprechend handelnde Unternehmen unterstützt werden, andere hingegen, die beispielsweise klimaschädlich agieren oder Kinderarbeit unterstützen, bleiben außen vor.
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