Wetter und Gesundheit gehen oft Hand in Hand. Dadurch ist das Biowetter auch ein tagtägliches Thema für jeden für uns. Das Wetter spielt in unserem Alltag eine erhebliche Rolle. Machen wir Pläne für unser Wochenende oder unternehmen wir einen Spaziergang in der Natur, müssen wir das Wetter immer mitberücksichtigen. Das ist uns allen bewusst. Doch dass das Wetter zudem erhebliche Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat und sogar Krankheiten auslösen kann, nehmen die Wenigsten von uns wahr. Dieses Phänomen nennt sich Biowetter. Wie sich das Biowetter auf unsere Gesundheit auswirkt und wie wir damit besser umgehen können, erfährst du in diesem Artikel.
Biowetter: Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Was ist Biowetter?
- Wetter und Gesundheit: wie hängen sie zusammen?
- Wie wirkt sich das Wetter auf unsere Gesundheit aus?
- Biowetter: Welche Wetterfaktoren haben die stärksten Auswirkungen auf unser Wohlbefinden?
- Welchen Einfluss haben Pollen auf das Biowetter?
Was ist Biowetter?
Das Biowetter stellt einen direkten Zusammenhang zwischen den Wetterverhältnissen und den Auswirkungen auf den Körper des Menschen her. Jeder von uns hat es sicherlich schon einmal erlebt: Man wacht morgens bei warmen Temperaturen mit prallen Sonnenstrahlen auf und fühlt sich energiegeladen und fit. Im Laufe des Tages ziehen plötzlich heftige Gewitter auf, es wird grau und schlagartig wird man von drückenden Kopfschmerzen geplagt.
Dieses Phänomen wird in der Wissenschaft schon lange untersucht. Der Begriff „Biowetter“ hat seinen Ursprung aus der Biometeorologie, einem wissenschaftlichen Teilgebiet der Meteorologie. Das Wort Biowetter wurde zunächst umgangssprachlich verwendet, hat sich zur heutigen Zeit jedoch in das allgemeine Vokabular aller Wetterfrösche fest etabliert. Manchmal wird das Biowetter auch als Bioklima oder Gesundheitswetter bezeichnet. Egal wie man es nennen mag, dahinter verbirgt sich immer die Information, wie sich das aktuelle Wetter auf den Körper des Menschen auswirken kann.
Die meisten Menschen nehmen diese Auswirkungen nicht bewusst wahr. Sie können wetterbedingte Schlafstörungen nicht richtig deuten und erkennen in seltenen Fällen den Zusammenhang dahinter. Es gibt allerdings auch sehr körperbewusste Personen, die sich im Gegensatz dazu als „wetterfühlig“ bezeichnen und längst bemerkt haben, dass die Migräneattacken mit starken Wetterumschwüngen einhergehen. Wetterfühlige Menschen wissen oftmals im Vorfeld schon, wie es ihnen in den nächsten Tagen körperlich gehen wird.
Auf Seiten wie www.wetter.de kann man neben der allgemeinen Wettervorhersage inzwischen auch eine Auskunft über das Biowetter erhalten.
Wie wirkt sich das Wetter auf unsere Gesundheit aus?
Das Wetter hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. So unterschiedlich die Menschen selbst sind, so unterschiedlich stark sind diese Auswirkungen von den Individuen spürbar. Leidet man zum Beispiel unter einer Vorerkrankung wie Asthma oder einer Autoimmunerkrankung wie Rheuma, können die Folgen der Wetterlage stärker ausfallen. Rheuma ist eine Erkrankung der Gelenke und des Bewegungsapparats. Mit 20,33% zählen Erkrankungen des Bewegungsapparats zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Tritt die Berufsunfähigkeit durch eine dauerhafte oder vorübergehende Erkrankung, wie zum Beispiel Rheuma ein, so ist die finanzielle Abhängigkeit gefährdet. Informiere dich hier über die Gestaltungsmöglichkeiten für einen Schutz vor der Berufsunfähigkeit und wie die LV 1871 dich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung dabei unterstützen kann.
Zusammenhang von feuchten Luftmassen und Kopfschmerzen
Eine starke Strömung von feuchten Luftmassen bringt in der Regel Kopfschmerzen ebenso wie Migräne mit sich. Hinzu kommt, dass diese Druckgebiete in der Luftatmosphäre zu einem unruhigen Schlaf führen und wir uns nach dem Aufstehen in der Früh müde und unkonzentriert fühlen. Feuchte Luftmassen dieser Art triggern vor allem Migränepatienten und verursachen schnell eine Migräneattacke.
Des Weiteren wird der Kreislauf vom Biowetter in Mitleidenschaft gezogen. Beschwerden wie Schwindel und Unwohlsein treten gehäuft ein. Der Kreislauf kommt nicht so schnell in Gang. Besonders Patienten mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bekommen die Beschwerden zu spüren und können in ihrem Tagesablauf stark eingeschränkt sein.
Biowetter: Was sind die häufigsten Beschwerden?
Das Biowetter gibt einen Gefahrenindex für Wetterfühlige und Personen mit Vorerkrankungen an. Bestimmte Wetterlagen beeinflussen unser Wohlbefinden:
- Starke Abweichungen und Wechsel der Wetterlagen
- Föhn
- Drückende, starke Schwüle
- Hoher Luftdruck
- Hohe und sehr niedrige Luftfeuchtigkeit
- Sonneneinstrahlung
- Hohe Temperatur
- Nebel, Bewölkung
- Hochdruck mit Kaltluft
- Wind.
Tritt mindestens eine dieser Wetterfaktoren auf, so werden Reize im menschlichen Körper ausgelöst, die sich unterschiedlich auswirken können. Die häufigsten Beschwerden, die in Abhängigkeit vom Wetter auftreten, sind:
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Allgemeine Schwäche, Müdigkeit
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Asthma
- Schlafstörungen
- Gelenkbeschwerden, Rheuma und Arthritis
- Konzentrationsstörungen
- Krämpfe
- Hoher Blutdruck
- Niedriger Blutdruck
- Koliken
- Erkältung
- Gicht
- Angina Pectoris
- Verminderte Leistungsfähigkeit.
Wie sich die Wetterbedingung auf die Beschwerden genau auswirkt, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Der Gefahrenindex des Biowetters gibt dabei an, ob der Einfluss des Biowetters positiv ist, eine geringe, hohe oder keine Gefährdung auf die jeweilige Vorerkrankung darstellt. Eine Übersicht über die aktuelle Gefährdung gibt es z. B. hier.
Wetter und Gesundheit: Welche Wetterfaktoren haben die stärksten Auswirkungen auf unser Wohlbefinden?
- Die Temperatur: Fällt die Lufttemperatur, so kommt es zu Kältereizen im Körper des Menschen. Rheumatische Beschwerden sowie eine bestehende Arthritis können in Kälteperioden verstärkt werden. Wärme hingegen verringert das Leiden einer chronischen Rheumaerkrankung. Starke Kälte sorgt außerdem dafür, dass die Reinigungsfähigkeit der Lunge abnimmt, was zu Infekten in der Lunge führen kann und außerdem Erkältungen fördert. Kalte Temperaturen stören unser Immunsystem, da sie die Blutgefäße in den Schleimhäuten verengen und die Durchblutung verringert. Folge: Wir werden schneller krank.
- Luftfeuchtigkeit: Eine niedrige Luftfeuchtigkeit zieht unsere oberen Luftwege in Mitleidenschaft und führt zu Infekten, wohingegen eine höhere Luftfeuchtigkeit eine rheumatische Erkrankung verschlimmern kann.
- Luftdruck: Starke Schwankungen des Luftdrucks beeinflussen unser Herz-Kreislauf-System und fördern Bluthochdruck.
- Wind: Ein starker Wind fördert Kopfschmerzen und verstärkt oftmals rheumatische Beschwerden.
Welchen Einfluss haben Pollen auf das Biowetter?
Die am häufigsten vorkommenden Pollen in Deutschland wie Birke, Esche, Süßgräser oder Hasel sind in der Luft je nach Wetterlage unterschiedlich stark konzentriert. Auch hier gibt das Biowetter einen Index an, wie stark das Vorkommen des Pollenflugs eine Auswirkung auf Allergiker am jeweiligen Tag hat. So kann sich der Allergiker im Vorfeld besser auf seine Beschwerden einstellen und gegebenenfalls Vorkehrungen treffen. Ist die Pollenkonzentration morgens besonders hoch, empfiehlt es sich zum Beispiel, sich in überdachten Wohnräumen aufzuhalten, statt einen Spaziergang in der Natur zu absolvieren.
Welches Wetter wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus?
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Das Wetter kann unsere Gesundheit auch positiv beeinflussen und heilende Kräfte haben. Folgendes Wetter stärkt unser Immunsystem und begünstigt unser Wohlbefinden:
- Gleichbleibende, konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit
- Sonnenschein (versorgt unseren Körper mit Vitamin D) mit Schattenbildung
- Seeklima
- Hochgebirgsklima
- Starkes Vorkommen von negativen Ionen in der Atemluft.
Dass das Biowetter ein sehr präsentes Thema in unserem Alltag ist, dürfte jedem klar sein. Wie stark sich das Wetter auf unsere Gesundheit auswirkt, dürfte den ein oder anderen Leser überrascht haben. Hier empfiehlt es sich in Zukunft nicht nur die allgemeine Wettervorhersage bei einer geplanten Wanderung im Wald zu checken, sondern auch das Biowetter zu berücksichtigen, damit vor allem Patienten mit Vorerkrankungen entsprechende Vorkehrungen treffen können.
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