Burnout: Fast jeder kennt das Gefühl von Erschöpfung nach harter Arbeit. Für viele ist es normal, dass der Job so viel Einsatz und Konzentration fordert. Man ist dann am Ende des Tages nicht mehr zu viel in der Lage, außer sich auf die Couch zu legen.

Wer in seinem Berufsleben Erfüllung findet und weiß, etwas Sinnvolles getan zu haben, kann sich nach anstrengenden Phasen wohlverdiente Entspannung nach Feierabend und am Wochenende gönnen. Dann wird Kraft für die nächste Woche getankt.

Aber was ist, wenn die Ruhepausen immer kürzer werden und man trotz eines stressigen Tages keinen Schlaf findet? Wenn man das Gefühl hat, dass die Arbeit einen krank macht. Wenn Schlafprobleme und Gereiztheit in Verbindung mit dem Arbeitsleben zunehmend den Alltag beherrschen, kann es sein, dass man am Burnout-Syndrom leidet.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

  • Was ist Burnout?
  • Was ist der Unterschied zwischen Depression und Burnout?
  • Wen kann Burnout treffen?
  • Tipps gegen Burnout – so kannst du Überarbeitung vorbeugen!

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Was ist Burnout?

Ein Burnout wird von Medizinern nicht als eigenständige Krankheit eingestuft, dafür sind die individuellen Beschwerden zu unterschiedlich und vielfältig. Daher gilt es als Syndrom, also als eine Kombination unterschiedlicher geistiger und körperlicher Symptome. Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Burnout als „berufsbezogenes Phänomen“, welches von drei Merkmalen gekennzeichnet ist:

  • Erschöpfungs- und Übermüdungsgefühlen
  • Negativen Gefühlen und einer geistigen Distanziertheit gegenüber der Arbeit, bis hin zu ausgeprägtem Zynismus
  • Verminderte Effizienz im Beruf

Der Verlauf dieser Beschwerden ist meist stufenweise. Anfangs ist der Betroffene besonders engagiert im Arbeitsalltag, fühlt sich aber durch die ständige Belastung häufig müde. Dies ist etwa der Fall, wenn es zwischen stressigen Phasen im Job kaum noch Pausen gibt und ein „Notfall“ den nächsten jagt.

Eines der ersten Zeichen auf dem Weg in den Burnout ist, wenn du dich auch nach längeren Ruhezeiten nicht entspannt fühslt. Diese Müdigkeit wird im weiteren Verlauf des Syndroms chronisch, dazu kommen Gereiztheit und innere Unruhe. Viele entwickeln eine Gefühllosigkeit gegenüber der Arbeit, „funktionieren“ nur noch und entfremden sich von anderen Menschen. In der letzten Phase häufen sich dann die Konzentrationsmängel, ein klarer Leistungsabfall auf der Arbeit wird immer deutlicher. Letztlich kann es zur Arbeits- bzw. Berufsunfähigkeit kommen, die Monate oder Jahre dauern kann.

Burnout oder Depression?

Viele der Burnout-Beschwerden ähneln denen von Depression und anderen psychischen Leiden. Allerdings sind Burnouts immer durch Überarbeitung gekennzeichnet, während Depressionen viele andere Ursachen haben können. Eine Depression kann zudem eine Teilerscheinung eines Burnouts sein oder die Folge davon. Experten warnen davor, diese Zustände gleichzusetzen. So besteht etwa die Gefahr, dass ein depressiver Patient Hilfe in Form von Wellness-Angeboten oder einem längeren Urlaub sucht, während seine Krankheitsursachen viel tiefer liegen.

Die Begriffe Burnout und Depression werden zudem sozial leider häufig unterschiedlich bewertet. So wird Burnout mehr mit erbrachter Leistung in Zusammenhang gebracht und Depression mit geistiger Schwäche – was natürlich nicht der Realität entspricht, beides sind psychische Leiden, die jeden treffen können.

Wenn du also an depressiven Stimmungen, Schlafstörungen oder Erschöpfungszuständen leidest, solltest du dir in jedem Fall professionelle Hilfe suchen. Schildere ihre Symptome zunächst Ihrem Hausarzt. Dieser kann dich dann an einen Psychologen oder andere Spezialisten verweisen.

Angst vor Burnout.

Burnout: Jeder Berufstätige kann „ausbrennen“

Der Begriff Burnout wurde das erste Mal in den 1970er Jahren vom deutsch-amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger verwendet, der bei klinischem Personal regelmäßig Erschöpfungszustände durch Überarbeitung beobachtete. Noch heute gelten soziale Berufe, wie Arzt, Krankenpfleger, Lehrer und Pfarrer als besonders risikoreich für Burnout. Aber auch Berufsanfänger können schon Burnout-Symptome zeigen.

Im Prinzip kann Burnout in jedem Beruf und jedem Unternehmen vorkommen. Besonders betroffen sind Persönlichkeiten, die sich sehr leidenschaftlich in ihre Arbeit einbringen und sich damit identifizieren. Sie ignorieren oft anfängliche Warnsignale und machen um der Arbeit willen trotz Erschöpfung weiter. Es kann also Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Führungskräfte treffen.

Tipps gegen Angst vor Burnout – wenn Arbeit krank macht

Jeder, der einer regelmäßigen Arbeit nachgeht, kann Opfer des Burnout-Syndroms werden. Dieses Leiden wird durch chronischen Stress am Arbeitsplatz ausgelöst und kann zum körperlichen oder geistigen Zusammenbruch führen.

Die Symptome können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, aber generell wird das Burnout-Syndrom definiert durch ständige Erschöpfungs- und Ermüdungsgefühle – dem Ausgebranntsein – geistige Distanziertheit und negative Empfindungen der Arbeit gegenüber. Die Effizienz bei der Arbeit lässt nach, bis man in seinem Beruf kaum noch funktioniert. Anders als beim normalen Alltagsstress verschwinden diese Symptome nicht, wenn man die Stresssituation verlässt, sondern bleiben konstant bestehen, selbst wenn man versucht sich zu entspannen.

Burnout kommt nicht von heute auf morgen, sondern überkommt einen schleichend und stufenweise. Betroffene konzentrieren sich in den ersten Stufen der Überarbeitung auf Leistungserfüllung im Beruf und weniger auf ihr eigenes Wohlbefinden.

Deshalb merken sie oft erst in den kritischen Phasen, dass etwas mit ihnen ganz und gar nicht mehr stimmt. Wenn der Arbeitsplatz die Ursache schwerer psychischer Probleme ist, kann es sein, dass eine Berufsunfähigkeit attestiert werden muss. Diese kann Monate oder sogar Jahre andauern.

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von hilfreichen Maßnahmen, wie man Vorbeuge gegen Burnout betreiben kann. Das Beste daran ist, dass die meisten dieser Tipps nicht bloß gegen Überarbeitung helfen, sondern allgemein das Wohlbefinden und die Lebensqualität steigern.

Hat man das Gefühl, der Job verlangt einem zu viel ab, ist es ratsam, Anpassungen bei der Work-Life-Balance zu machen. Es ist angebracht, dies auch mit dem Arbeitgeber zu besprechen, wenn man glaubt, sich durch die Arbeit gesundheitlich zu schaden. So sollte der Feierabend auch wirklich ein Ende des Arbeitstages bedeuten, in dem man sich gedanklich von den Aufgaben im Job löst. Experten empfehlen, seine Freizeit so angenehm wie möglich zu gestalten und zu genießen – sei es gemütlich alleine oder mit Freunden abseits vom Arbeitsplatz. Selbstverständlich ist es wichtig, sich Zeit für ausreichend Schlaf einzuräumen, auf gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung zu achten.

Übungen wie Meditation, Achtsamkeit oder autogenes Training sind leicht zu erlernen und sorgen regelmäßig ausgeführt erwiesenermaßen für bewusste Entspannung und geistige Fitness. Solche Techniken können jedem Berufstätigen nutzen, egal ob überarbeitet oder nicht. Auch Burnout-Betroffene in fortgeschrittenen Stadien sollten Entspannungsübungen ergänzend zu einer Therapie machen.

Für Abwechslung vom Alltag im Büro und vor den Displays können Spaziergänge in der Natur Wunder wirken. Ob im Wald oder im Park, das bloße Betrachten von Pflanzengrün und dem Lauschen von Vögeln und Blätterrauschen hat alleine schon eine beruhigende Wirkung. Dazu kommt die gesunde Luft, die in Wäldern reich gefüllt mit Sauerstoff und pflanzlichen Botenstoffen ist, die unser Immunsystem stärken. Waldspaziergänge sind erwiesenermaßen stresslindernd und werden in asiatischen Ländern sogar regelmäßig von Ärzten gegen Überarbeitung verschrieben.

Angst vor Burnout. Wenn du Burnout hast, zögere dich nicht, zur Therapie zu gehen.

1. Keine Angst vor einer Therapie

So vielfältig wie die Symptome und Ausprägungen des Burnout-Syndroms sind, sind auch die Therapiemöglichkeiten. Dabei sollte man sich nicht auf die Behandlung der körperlichen Symptome beschränken, etwa durch Schlafmittel, sondern sich möglichst im Rahmen einer gezielten Therapie mit den Ursachen der Beschwerden auseinandersetzen. Kosten für Psychotherapien werden von den Krankenkassen übernommen, wenn der Hausarzt dies empfiehlt.

Bei einer kognitiven Verhaltenstherapie erfährt der Betroffene, welche Gewohnheiten ihn daran hindern, sich vollständig entspannen zu können. Er lernt, sein Verhalten so anzupassen, dass er Arbeit und Freizeit besser organisiert bekommt und sich schädigende Gewohnheiten abgewöhnt. Bei der tiefenpsychologisch orientierten Therapie und Psychoanalyse wird hingegen eher darauf geschaut, wo die seelischen Ursachen für die Probleme liegen und wie der Patient diese am besten verarbeiten kann.

2. Krankschreibung bei Burnout

Wer nicht rechtzeitig handelt und die Symptome eines Burnouts ignoriert, muss damit rechnen, zeitweilig arbeitsunfähig zu werden. Wenn die Beschwerden überhandnehmen, kann der Hausarzt oder Psychologe eine Krankschreibung für längere Zeit ausstellen. Diese Auszeit sollte zur dringend nötigen Entspannung genutzt werden. Gleichzeitig sollte man sich einer Therapie unterziehen, damit es in Zukunft nicht wieder zu schädlicher Überarbeitung kommt.

3. Werde Dir deiner Ziele bewusst

Nehme dir ein wenig Zeit und schreibe dir auf, welche persönlichen Ziele du mittel- und langfristig erreichen möchtest. Denke dabei nicht bloß an materielle Dinge und beruflichen Status. Lege einen Fokus darauf, wie du deine seelische Gesundheit bewahren und wie ihr idealer Tagesablauf aussehen soll.

Vergesse nicht, dass es auch erfüllend ist, anderen Menschen zu helfen. Wenn du einen Weg einschlägst, auf dem du nicht glücklich bist und der dich nur ausbrennt, wirst du dir auch an der Spitze der Karriereleiter nicht wohlfühlen.

4. Meditieren und den Geist entspannen

Meditations- und Entspannungstechniken sind wertvolle Hilfen bei der Stressbewältigung, Konzentrationsfähigkeit und allgemeinem Wohlbefinden. Immer mehr Menschen erkennen, dass Meditation nichts mit Esoterik oder Religion zu tun haben muss, sondern in der heutigen Zeit notwendig ist, wenn man mental gelassen durch den Arbeits- und Alltagsstress navigieren will. Wer lernen will, seinen Geist richtig einzusetzen und Sorgen, Ängste und kreisende Gedanken zu bändigen, kommt um Meditation nicht herum.

Es gibt eine Menge verschiedener Techniken, mit denen sich innere Ruhe finden lässt: Achtsamkeit nach wissenschaftlicher MBSR-Methode, Autogenes Training, progressive Muskelentspannung und traditionelle Meditationstechniken. Auch Yoga-Varianten und Pilates haben meditative und stressmildernde Effekte. Immer populärer werden auch Atemübungen, mit denen man sich innerhalb kürzester Zeit beruhigen und seine Konzentration wiederherstellen kann.

Der Trick, um richtiges Meditieren zu lernen, liegt in der Regelmäßigkeit. Jeden Tag zwei bis drei Minuten aufrecht sitzen und seinem eigenen Atem zuhören bringt mehr, als sich einmal im Monat an einer stundenlangen Dauermeditation zu versuchen. Das Angebot an Büchern und Kursen ist groß. Im Internet gibt es unzählige geführte Meditationen und Smartphone-Apps für den Einstieg. Probiere ein paar davon aus und bleibe bei einer Methode, die sich für dich gut anfühlt.

5. Raus in die Natur

Wer viel arbeitet, findet sich oft in einer Schleife wieder in der er die meiste Zeit am Arbeitsplatz, zu Hause oder auf dem Pendelweg dazwischen ist. Zum Stressabbau ist es hilfreich, sich regelmäßig ins Grüne zu begeben. Man kann im Wald spazieren zu gehen oder gemächlich Fahrrad am Fluss entlangfahren, ganz ohne Leistungsdruck. Solche Exkursionen müssen nicht im Jahresurlaub unternommen werden, auch Kurzausflüge in Stadtwälder und Parks können die Probleme des Alltags vergessen machen.

6. Soziale Kontakte pflegen

Hat man ein forderndes Berufsleben, geht das meist auf Kosten des Soziallebens. Waren die Wochenenden früher noch voller Partys und Treffen mit Freunden, entscheidet man sich als Berufstätiger eher für die Couch. Auf Dauer kann es aber schädlich sein, wenn man außer den Kollegen im Büro und dem Lebenspartner kaum noch Außenkontakte hat. du brauchst also kein schlechtes Gewissen haben, wenn du mal wieder ein Wochenende mit Freunden verbringen. Dazu ist es wichtig, anderen Menschen Hilfe anzubieten, wo es geht. Freunden zu helfen fühlt sich gut an und ist selten Zeitverschwendung.

Angst vor Burnout? Überarbeitung vorbeugen. 

7. Sport und Ernährung nicht vernachlässigen

Viele stressgeplagte Menschen haben ein inniges Verhältnis zu Zucker und Koffein. Zwei oder drei Tassen Kaffee und etwas Schokolade am Tag sind zwar nicht schädlich, wenn das mit frischen und gesunden Mahlzeiten ausgeglichen wird. Aber wenn die Mengen überhandnehmen und gleichzeitig die körperliche Ertüchtigung vernachlässigt wird, schlägt das nicht nur auf die Figur, sondern auch auf das geistige Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.

8. Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen

In Deutschland bekommt im Schnitt jeder vierte Berufstätige irgendwann eine Berufsunfähigkeit attestiert. Das ist eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, einmal im Laufe seines Lebens seinen Beruf längerfristig nicht mehr ausführen zu können. Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind nicht bloß Arbeitsunfälle in körperlichen Berufen, sondern auch psychische Leiden, wie eben ein Burnout. Wer einmal mit dieser Diagnose konfrontiert wird, muss sich darauf einstellen, mehrere Monate oder sogar Jahre in Therapie zu bleiben, ohne Einkommen aus dem gelernten Beruf. Der Arbeitgeber leistet hier bloß eine maximal sechswöchige Lohnfortzahlung. Wer nicht anders abgesichert ist, muss sich danach um Arbeitslosengeld kümmern.

Unter bestimmten Bedingungen bekommen Arbeitnehmer bei Berufsunfähigkeit zwar finanzielle Unterstützung in Form einer Erwerbsminderungsrente über die gesetzliche Rentenversicherung, aber die staatliche Rente reicht jedoch meist kaum zur Grundsicherung.

Es ist also mehr als ratsam eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die auch psychische Ursachen abdeckt.

Glaubst du, bereits auf dem Weg in einen Burnout zu sein? Bist du ständig erschöpft und hast das Gefühl in deinem Beruf nur noch wie ein Roboter funktionieren zu müssen?

Dann zögere nicht und suche dir professionelle therapeutische Hilfe. Es gibt zahlreiche Fachtherapeuten, die sich auf Burnout-Geschädigte spezialisiert haben. Auch dein Hausarzt kann dir erste Anlaufstellen nennen.

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