Die Frage ist durchaus berechtigt: Welche Zukunft hat die gesetzliche Rente in Deutschland überhaupt noch? Ist unser Rentensystem möglicherweise veraltet? Ist eine private Rentenversicherung sinnvoll?
Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Wie funktioniert die gesetzliche Rente (in Deutschland)?
- Das Problem der gesetzlichen Rente und Lösungsansätze
- Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge
Wie funktioniert die gesetzliche Rente?
Die Idee zu unserer Rente, so wie sie heute besteht, stammt von einem Wirtschaftstheoretiker namens Schreiber. Er kam darauf, dass jene Menschen, die arbeiten gehen, die Rente derjenigen, die nicht mehr arbeiten gehen, finanzieren. Man spricht deswegen auch von einem Generationenvertrag. In der Theorie hört sich das ja auch richtig gut an.
Dieses bestehende System ist jetzt 65 Jahre alt. Nur: Hat es sich bewährt? Was sagt ein Blick zurück, was sagt uns ein Blick in die Zukunft?
Die gesetzliche Rente in Deutschland
Als nach dem 2. Weltkrieg Deutschland in Trümmern lag, war es mit der Rente ganz ähnlich: es wurde nach und nach vom Bund flächendeckend wieder neu aufgebaut. Bestehende Rücklagen wurden beispielsweise in Staatsanleihen angelegt. Allerdings gab es zu Beginn des Systems keine Geldreserven, weshalb in den ersten paar Jahren fast die Hälfte der Rentenausgaben aus Steuermitteln getragen werden mussten.
Weiteres Problem: Damals diente die Rente nur zur Unterstützung und sollte nur zum Teil die Familiensicherung ergänzen. Was nicht damit erreicht werden konnte, war das Aufrechterhalten des bisherigen Lebensstandards im Alltag.
Unter Konrad Adenauer kam es dann im Jahr 1957 zu einer Rentenreform, die die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland grundlegend änderte:
- Man führte den Generationenvertrag ein, der heute noch gültig ist.
- Die Renten wurden immer mehr der Lohnentwicklung angepasst und daran ausgerichtet.
- Außerdem legte man den Grundstein für die heute gültige Hinterbliebenenrente.
- Die Rente stieg vom Jahr 1957 bis ins Jahr 2003 um das 8-fache an.
Im Jahr 2001 ergänzte man dann die staatliche Rente mit der Riester-Rente, so dass eine kapitalgedeckte Säule hinzukam.
Die Zukunft der gesetzlichen Rente
Die Frage ist aber aus heutiger Sicht: Wie geht es mit der Rente jetzt weiter? Denn das System, auch wenn es viele Vorteile hat, steht momentan vor einem Finanzierungsproblem.
Was ist das Problem mit der gesetzlichen Rente?
Das Problem liegt darin, dass die Alterspyramide sich ändert. Es gibt immer mehr Rentner, deren Rente bezahlt werden muss. Doch gibt es auf der anderen Seite aber immer weniger Beitragszahler. Insofern ist es also einleuchtend, dass unter dem Strich immer weniger dabei herauskommt.
Die Sache mit der Babyboomer Generation
Das bestehende Problem wird nochmal verschärft werden dadurch, dass die sogenannte Babyboomer Generation in Kürze in die Rente eintritt. Dieses Problem ist allerdings schon seit einigen Jahren bekannt. Es wurde aus diesem Grund von der Regierung im Koalitionsvertrag der Einstieg in ein kapitalgedecktes System beschlossen. Aber auch das wird das Problem nicht gänzlich lösen können, so viel steht jetzt schon fest. Es ist also abzusehen, dass die Rente in Deutschland auf einem gefährlichen Pfad ist in Richtung Sprengung des Generationenvertrags.
Steigende Lebenserwartung – ein Problem für die Rente?
Durch dieimmer weiter steigende Lebenserwartung bleibt nach dem Eintritt in die Rente viel mehr Lebenszeit übrig, die finanziert werden muss. Kurz gesagt: Immer mehr junge Menschen müssen für immer mehr alte Menschen die Rente zahlen.
Rentenversicherung: Steht eine weitere Rentenreform an?
Es werden seitens der Politik immer wieder Reformen gefordert – was auch durchaus verständlich ist, allerdings reagieren viele darauf schlichtweg mit Empörung. Derzeit ist es jedenfalls so, dass die Jüngeren nicht nur 20 Prozent ihres Gehalts für die Sozialversicherung abführen müssen, sondern auch noch einen beachtlichen Betrag für die Rentenversicherung.
Steigende Löhne aufgrund einer gut funktionierenden Wirtschaft würden einen Teil des Problems lösen. Sie kurbeln zum einen die Nachfrage an, zum anderen füllen sie den Topf der staatlichen Altersvorsorge.
Man ringt jedenfalls um Lösungen, ob es allerdings in Kürze zu einer erneuten Reform kommt, ist unklar und bleibt abzuwarten.
Rentenalter hochsetzen?
Ein Ansatz ist das Hochsetzen des Renteneintrittsalters. Immerhin, so wird argumentiert, steigt ja auch die Lebenserwartung der Menschen, also würde unter dem Strich gleich viel Lebenszeit verbleiben, die man in Rente verbringt.
Ein anderer Ansatzpunkt wäre es, pro Jahr mehr Lebenserwartung das Rentenalter um 8 Monate nach oben zu setzen. Am Ende bliebe dann immer noch mehr Zeit im Ruhestand übrig.
Aber auch dieses Modell hat einen Haken: Abgesehen vom Unmut, den dieser Schritt zwangsläufig nach sich zieht, ist man sich gar nicht wirklich sicher, ob die Lebenserwartung wirklich immer weiter steigen wird.
Ohne Vorsorge kein entspanntes Leben im Alter?
Ist die Rente sicher, so wie man es uns immer wieder zugesichert hat? Keiner kann in die Zukunft schauen, aber sicher ist sie vermutlich schon lange nicht mehr. Das Rentenniveau von derzeit 48% des bisherigen durchschnittlichen Einkommens ist gerade für Geringverdiener bei Weitem nicht ausreichend. Immer mehr Menschen fallen in Altersarmut und müssen auf die Grundrente des Staates zurückgreifen. Das gilt umso mehr, da die meisten Geringverdiener leider auch keine private Vorsorge getroffen haben.
Es sieht also sehr danach aus, dass es den künftigen Rentnern nicht mehr möglich sein wird, ihren Lebensstandard mit der staatlichen Rente beizubehalten. Wer sich hier absichern will, sollte auf eine private Zusatzrente zurückgreifen.
Private Altersvorsorge – die Möglichkeiten
Welche Form des Sparens als finanzielle Vorsorge die beste ist, das hängt von deiner finanziellen Situation ab. Die Entscheidung ist gravierend, weil sie den Grundstein legt für deine Finanzlage im Alter. Vergleich also in Ruhe alle Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge, bevor du dich entscheidest.
- Stelle dir vorab folgende Fragen:
- Wie viel kannst du investieren?
- Wie flexibel soll der Vertrag sein?
- Kannst du von einer staatlichen Förderung profitieren?
- Wie hoch ist deine Risikobereitschaft?
- Wie hoch wird deine Versorgungslücke im Alter sein?
In jedem Fall gilt: Besser schon früh anfangen zu sparen als zu spät. Denn je später du damit anfängst, desto mehr musst du pro Monat zurücklegen, um die entstandene Lücke im Alter zu schließen. Die Frage ist aber auch, wie viele Jahre das angesparte Geld ausreichen soll. Du musst mehr zurücklegen, wenn deine Rente statt 23 zum Beispiel 28 Jahre lang reichen soll.
Es ist also gar nicht so einfach, zu wissen wie viel Rente man braucht, weil viele Eckdaten in Bezug auf die Rentenlücke nur angenommen werden können und derzeit noch unsicher sind. Dennoch geht es letzten Endes vor allem darum, sich darüber im Klaren zu sein, dass es eine Lücke geben wird, diese rechtzeitig zu erkennen und dem vorzubeugen.
Private Altersvorsorge bei der LV 1871
Bei der LV 187 gibt es mehrere Möglichkeiten der privaten Rentenversicherung bzw. Altersvorsorge.
Wir bieten unseren Kunden flexible Lösungen:
- Private Rentenversicherung
- Fondsgebundene Rentenversicherung
- Rente mit Indexpartizipation
- Basisrente – Rürup
- Klassische Rentenversicherung
Diese Arten der Altersvorsorge bieten dir zusätzlich zur Rente eine finanzielle Absicherung für den Ruhestand und du baust dir nach und nach eine lebenslange, gesicherte Altersvorsorge auf. Du kannst außerdem je nach Modell von Steuervorteilen profitieren und zwischen laufender Rente und einmaliger Kapitalauszahlung wählen. Die Beträge, die du heute einzahlst, verhelfen dir zu einem sorgenfreien Leben im Alter.
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