Eins ist klar: Versicherungen gehören zu unserem täglichen Leben. Unser Auto haben wir versichert, wir sind für mögliche Krankheitsfälle abgesichert, viele besitzen eine Haftpflichtversicherung. Anders gesagt: Versicherungen sind für jeden wichtig, doch kursieren in der Luft oft Missverständnisse und falsche Annahmen über die Funktion der Versicherungen: das sind die sogenannten Versicherungsmythen.
Mit diesen Versicherungsmythen möchten wir in diesem Beitrag aufräumen, um euch dabei zu helfen, aus euren Versicherungen am meisten Gebrauch machen zu können.
Das sind 8 häufige Versicherungsmythen
- “Ich kenne mich mit Versicherungen einfach nicht aus”
- “Bis jetzt ist mir noch nichts passiert, dann brauche ich auch keine Versicherungen”
- “Versicherungen zahlen eh nie”
- “Ich behalte mein Geld lieber bei mir”
- “Was soll ich denn versichern? Ich hab doch keine Wertgegenstände”
- “Ich brauche nicht noch eine private Altersvorsorge”
- “BU Versicherungen leisten meistens nicht.”
- “Die BU zahlt nur, wenn mir etwas auf der Arbeit passiert”
1. Versicherungsmythos: “Ich kenne mich mit Versicherungen einfach nicht aus”
Du beschäftigst dich nicht mit Versicherungen, weil du dich damit eh nicht auskennst? Das ist nicht unbedingt zielführend.
Die Welt der Versicherungen ist gewiss nicht einfach, doch solltest du diese deswegen nicht ignorieren. Das ist eigentlich das Schlimmste, was du machen kannst.
Ein großer Vorteil, wenn du dich regelmäßig mit deinem Versicherungsstatus beschäftigst: Du kannst dir sicher sein, dass du im Ernstfall ausreichend abgesichert bist und der Versicherungsschutz zu deiner aktuellen Lebenssituation passt. Außerdem kann ein regelmäßiger Check deiner Verträge vielleicht sogar dabei helfen, Geld sparen.
Du kennst dich nicht mit Versicherungen aus? Das ist überhaupt kein Problem. Es gibt im Internet – zum Beispiel auf TikTok, auf Youtube und auf allen möglichen Blogs – unzählige Informationen und Videos, die dir die Themen einfach und schnell erklären. Alternativ kannst du dich natürlich auch einfach an einen unabhängigen Berater wenden.
2. Versicherungsmythos: “Bis jetzt ist mir noch nichts passiert, dann brauche ich auch keine Versicherungen”
Du denkst, du brauchst keine Versicherungen, weil dir bis jetzt noch nichts passiert ist? Da hast du Glück gehabt! Doch ist das keine Garantie für die Zukunft.
Eine private Rentenversicherung brauchst du zum Beispiel nicht nur im Fall eines Unfalls: Du solltest sie vielmehr als Absicherung deiner finanziellen Lage in deiner Rentenzeit nutzen. So kannst du entspannt dein Leben auch in Rente weiterhin genießen. Deswegen solltest du dich doch mit Versicherungen beschäftigen.
3. Versicherungsmythos: “Versicherungen zahlen eh nie”
Du denkst, Versicherungen zahlen sowieso nichts? Du willst dich deswegen auch nicht damit beschäftigen?
Schauen wir uns einmal die konkreten Zahlen an. Nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft haben Lebensversicherungen 2020 insgesamt 82,1 Milliarden Euro an ihre Kunden ausgezahlt. Das sind rund 225 Millionen Euro pro Tag. Mit einer solchen Aussage darf man also ruhig vorsichtig sein. Natürlich prüfen die Versicherungen durchaus genau, ob die Forderungen ihrer Kunden berechtigt sind. Denn das Geld soll ja den Menschen zugutekommen, die es wirklich brauchen.
Das gilt auch für uns bei der LV 1871 – zum Beispiel bei der Berufsunfähigkeit: Natürlich unterstützen wir unsere Kunden finanziell mit einer monatlichen BU-Rente, um ihre finanzielle Lücke zu schließen. Aber langfristig wollen wir natürlich, dass unsere Kunden wieder gesund werden und in ihren Beruf zurückkehren können.
4. Versicherungsmythos: “Ich behalte mein Geld lieber bei mir”
Warum eine Versicherung abschließen, wenn du dein Geld auch bei dir behalten und selbst für dich sorgen kannst? Das klingt schön, funktioniert aber leider in sehr vielen Fällen nicht. Egal ob Berufsunfähigkeit, ein unglücklicher Unfall, bei dem du einen riesigen Schaden auslöst, oder einfach deine Rente.
Selbst wenn du dir für später ein gewisses Kapital auf dem Konto aufbaust und sagst, du möchtest deine Rente später davon bezahlen, kann es passieren, dass das Geld nicht lange genug reicht. Denn selbst angespartes Kapital ist irgendwann aufgebraucht – solltest du länger leben, als das Geld reicht, kannst du deinen Lebensstandard schlichtweg nicht mehr halten. Eine private Rentenversicherung hingegen zahlt – je nach Modell- dein ganzes Leben lang deine Rente aus. Du solltest also definitiv auch über eine private Altersvorsorge nachdenken.
5. Versicherungsmythos: “Was soll ich denn versichern? Ich hab doch keine Wertgegenstände”
Du denkst, du brauchst keine Versicherungen abzuschließen, weil du keine Wertgegenstände hast? Du kannst allerdings nicht nur materielle Dinge versichern. Ganz im Gegenteil: dein Leben und deine Gesundheit kannst du genauso versichern – und das solltest du auch.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt dich zum Beispiel vor finanziellen Lücken, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deinen Beruf zu weniger als 50 % ausüben kannst.
Aber es geht auch nicht nur um dich selbst. Was passiert dann, wenn du aus Versehen einen riesigen Kratzer mit einem Einkaufswagen in einen parkenden Porsche machst? Das könnte teuer werden. Und jetzt hast du den Salat – und musst selbst dafür aufkommen. Außer, du hast eine private Haftpflichtversicherung – dann springt sie für dich ein. Deswegen solltest du dir doch noch einmal genau überlegen, ob nicht manche Versicherungen doch sinnvoll für dich sind.
6. Versicherungsmythos: “Ich brauche nicht noch eine private Altersvorsorge”
Du glaubst immer noch, du brauchst keine private Altersvorsorge abzuschließen, weil die gesetzliche Rente ausreicht?
Das wäre natürlich schön, aber das stimmt so leider nicht. Hast du schon einmal von der Rentenlücke gehört? Diese ist die Differenz zwischen dem Einkommen während der Erwerbstätigkeit und der Rente. Sie verhindert, dass du deinen Lebensstandard im Alter weiterhin aufrechterhalten kannst. Möchtest du also im Alter frei von finanziellen Sorgen sein, solltest du unbedingt über eine private Altersvorsorge nachdenken! Denn sie ist durch das aktuelle Rentenniveau unerlässlich!
Das Schöne daran: Je früher du anfängst, umso mehr hilft dir die Zeit dabei, eine eventuelle Versorgungslücke für die Rente zu schließen. Denn das angesparte Kapital kann sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und auch mal Schwankungen ausgleichen. Je früher du also mit dem Sparen anfängst, desto weniger Geld musst du meist einsetzen und kannst trotzdem ein solides Polster für die Zukunft aufbauen.
7. Versicherungsmythos: “BU Versicherungen leisten meistens nicht.”
Denkst du, dass Versicherungen sowieso nie auszahlen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung erst recht nicht und deswegen schließt du auch keine ab? Lass uns diesen Irrtum aufklären!
In etwa 8 von 10 Fällen endet der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsrente mit einer Anerkennung der Leistungspflicht. Abgelehnt werden Leistungsfälle hauptsächlich, wenn bei Vertragsabschluss die Gesundheitsfragen falsch beantwortet wurden. Dann ist der Vertrag unwirksam, weshalb der Versicherer nicht leisten kann – und nicht, weil die Versicherung generell nicht zahlen will. Deswegen solltest du jede Frage ehrlich beantworten. Dabei kann dir übrigens ein unabhängiger und erfahrener Versicherungsvermittler gut helfen. Vor Berufsunfähigkeit sind übrigens auch Schreibtischjobs nicht geschützt. Jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Klingt unheimlich viel? Es ist aber leider so.
Die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind tatsächlich psychische und Nervenkrankheiten, wie zum Beispiel Depressionen oder Burnout. Daher solltest du vielleicht doch über eine BU nachdenken.
8. Versicherungsmythos: “Die BU zahlt nur, wenn mir etwas auf der Arbeit passiert”
Du denkst, du brauchst keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil nur Ereignisse am Arbeitsplatz abgedeckt werden? Das ist allerdings ein ganz großer Irrtum. Wenn du berufsunfähig wirst, spielt es dabei keine Rolle, auf welche Art und Weise oder an welchem Ort es passiert: Du bekommst deine Berufsunfähigkeitsversicherung ausbezahlt, wenn du deinen Job mindestens 6 Monate lang weniger als zu 50 % ausüben kannst.
Sollte dir also etwas in deiner Freizeit oder im Urlaub zustoßen, was zu einer Berufsunfähigkeit führt, wird die Leistung genauso erbracht, als wärst du am Arbeitsplatz gewesen.
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