Jeden Tag arbeiten zu gehen, um das nötige Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, ist für die meisten von uns Normalität. Wie schön müsste es sein, sich von seinem wohlverdienten und angesparten Geld vorzeitig zur Ruhe setzen zu können! Oder sein Geld ganz nebenbei zu verdienen, ohne einen Finger dafür krumm zu machen. Nur: Wie kann das gelingen, wenn das ganze Gehalt dafür draufgeht, den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten? Ein zusätzliches Einkommen, welches es ermöglicht, weniger oder sogar irgendwann gar nicht mehr arbeiten zu müssen, ist der Traum von vielen berufstätigen Menschen.
Aber wie soll das gehen? Zum Beispiel mithilfe eines passiven Einkommens. Doch was bedeutet das überhaupt? Was muss man dabei beachten und wie gelingt es, diese Einkommensquelle zu nutzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, sein Vermögen zu verlieren?
Was ist eigentlich ein passives Einkommen?
Im Grunde genommen wird es durch den Begriff schon gut erklärt: Passives Einkommen bedeutet, dass du dein Geld passiv einnimmst, ohne dafür zu arbeiten. Du musst also nicht viel dafür tun, das Geld aber fließt trotzdem. Ein unerfüllbarer Traum? Nicht unbedingt, wenn man es richtig anstellt. Es geht dabei darum, sein vorhandenes Geld beziehungsweise die Arbeitszeit so zu investieren, dass man sich bequem zurücklehnen kann und die Zeit dafür arbeitet, dass sich das Geld vermehrt. Passives Einkommen, das heißt, du verdienst dieses Geld ganz nebenbei, auch im Schlaf oder während des Urlaubs.
Ein einfaches Beispiel: Ein Autor schreibt einen Bestseller. Wenn das Buch auf dem Markt ist, sorgt es auch Wochen, Monate, wenn nicht sogar Jahre danach noch dafür, dass Einnahmen generiert werden. Der Autor ist zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr aktiv. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn die Voraussetzungen stimmen. Es muss wirklich ein Bestseller sein, damit die gewünschten Einnahmen auch ausreichend sind.
Mit Songs verhält sich das ganz ähnlich. Aber auch hier gilt: Nur die wenigsten schaffen es, so geniale Stücke zu komponieren, die auch lange Zeit danach noch Geldeinkünfte mit sich bringen.
Deutlich wird an diesem Beispiel der Unterschied zwischen passivem und aktivem Einkommen: während du beim aktiven Einkommen jede Woche einem 40-Stunden-Job nachgehst, damit am Ende des Monats Geld auf deinem Konto landet, ist beim passiven Einkommen ein Mal eine Arbeit erforderlich, danach verdient sich das Geld sozusagen von alleine.
Wie kann man ein passives Einkommen aufbauen?
Da nicht jeder ein erfolgreicher Autor oder Songwriter ist, stellt sich die berechtigte Frage: Wie kann man passives Einkommen aufbauen? Es gibt dafür mehrere Möglichkeiten, ein paar davon sind:
- Das selber Herstellen und Verkaufen von Produkten
- Geldanlagen, zum Beispiel in Aktien oder Fonds
- Mieteinnahmen aus Immobilien oder Gegenständen
- Werbung, Affiliate-Marketing durch eigenen Blog
- Das Vergeben von Krediten (führt zu Zinseinnahmen)
- Eine Software oder eine App entwickeln
- Durchführung von Webinaren oder Online Seminaren
- Fotografie (Stockfotos)
- Youtube-Videos veröffentlichen
Nicht für jeden ist jede dieser Möglichkeiten durchführbar, denn wer keine Immobilie besitzt, kann natürlich auch keine Wohnung vermieten. Vielleicht besitzt du aber etwas anderes, was du zur Miete anbieten könntest? Eine Garage, ein Fahrrad, Werkzeug oder einen hochwertigen Kinderwagen? Oder dir fällt ein anderer Gegenstand ein, den du dir kaufen und dann vermieten kannst?
Nicht vergessen solltest du aber, dass jeder dieser Vorschläge, auch wenn sie noch so attraktiv klingen, auch Risiken birgt. Wenn du dich zum Beispiel dafür entscheidest, etwas selbst zu produzieren, hast du Kosten für die Rohstoffe. Es kann immer passieren, dass du auf den Produkten sitzen bleibst, weil sich keiner dafür interessiert, weil sie zu teuer sind etc. Kritisch ist das vor allem, wenn die Produkte ein Verfallsdatum haben.
Wenn du dich dafür entscheidest, etwas zu vermieten, kann es passieren, dass der Mietgegenstand nicht mehr im selben Zustand zurückgegeben wird.
Was gilt es beim Thema passives Einkommen zu beachten?
Zuallererst mal solltest du dir ein paar Gedanken machen, wie ein passives Einkommen für dich am besten aussehen könnte.
Folgende Fragen solltest du dir vorab stellen:
- Welche Möglichkeiten passen am besten zu dir?
- Wie viel Geld kannst du am Anfang investieren?
- Wie viel Zeit kannst du investieren?
- Ist die Idee erfolgversprechend, ist sie zeitgemäß?
- Wie lässt sich das Ganze am besten umsetzen?
- Bist du bereit, ein gewisses Risiko einzugehen?
- Gibt es Voraussetzungen, die du zuerst noch erfüllen musst?
Alles beantwortet? Dann kann es ja losgehen. Oder? Noch nicht ganz. Zuerst einmal noch ein paar wichtige Tipps, damit dein Vorhaben nicht scheitert.
1. Arbeitsplatz behalten
Du würdest am liebsten sofort deinen Job schmeißen? Das ist keine gute Idee. Nutze zuerst einmal die Option, dir ein weiteres Standbein mit dem passiven Einkommen aufzubauen. Wenn die Sache wirklich gut anläuft, kannst du immer noch umsatteln und kündigen.
2. Hast du noch Schulden?
Dann solltest du zuerst einmal die Schulden abbauen, bevor du Geld investierst und möglicherweise wieder einen neuen Kredit aufnimmst.
3. Konzentriere dich auf eine Sache
Wenn du viele Ideen im Kopf hast und am liebsten gleich mit allen durchstarten würdest, besteht die Gefahr, dass du dich verzettelst und einer Sache nicht mit ausreichend Herzblut widmest. Bleibe also lieber erst mal bei einer Sache und teile dir deine Zeit und Ressourcen gut auf.
4. Die Sache mit dem Geld
Es ist allemal besser, du steckst nicht gleich dein gesamtes Vermögen in dein Vorhaben. Behalte also immer einen Teil deines Geldes zurück, denn ein gewisses Risiko besteht immer. Solltest du also entgegen aller Hoffnung dein Geld verlieren, ist es immer gut, wenn du noch ein finanzielles Polster auf der Seite hast. Bedenke, dass du weiterhin deine Lebenshaltungskosten bestreiten musst und auch immer einen Notgroschen zur Verfügung haben solltest.
5. Plane langfristig
Du würdest am liebsten auf einen Trend aufspringen, von dem du dir etwas erhoffst, ein Produkt, welches gerade gehypt wird? Plane lieber langfristig. Denn ein passives Einkommen sollte im Idealfall mehrere Jahre lang lukrativ sein. Setze daher lieber auf nachhaltige Nachfragen anstatt auf kurzfristige Hypes.
6. Strategie überdenken und ggf. anpassen
Nach einiger Zeit solltest du anhand der Finanzen prüfen, ob sich der Aufwand lohnt und ob sich der gewünschte Erfolg einstellt. Ansonsten ist es Zeit, die Strategie zu überdenken und zu ändern.
7. Muss ein hohes Startkapital zwingend sein?
Nein, nicht unbedingt. Zwar ist es immer von Vorteil, wenn ein finanzielles Polster vorhanden ist, weil es vieles erleichtert. Dennoch: Es gibt auch Möglichkeiten, ein passives Einkommen zu generieren, ohne einen dicken Geldbeutel zu haben.
8. Nicht vergessen: die Steuern
Einkommen muss versteuert werden. Das gilt nicht nur für dein monatliches Gehalt, sondern selbstverständlich auch für ein passives Einkommen. Je nachdem, um welche Art es sich dabei handelt, werden die Steuern unterschiedlich ausfallen. Wenn du beispielsweise Produkte oder Dienstleistungen verkaufst, sind Nebeneinkünfte unter 411 Euro pro Jahr in der Regel steuerfrei.
Passives Einkommen durch ETFs oder Aktien
Kein passives Einkommen ohne Risiko. Wenn du nicht der Typ dazu bist, etwas herzustellen, einen als Influencer einen Blog zu erstellen oder einen Gegenstand zu vermieten, bleibt immer noch die Option, dein Geld in Aktien oder Investmentfonds zu stecken und darauf zu warten, dass das Geld für dich arbeitet. Durch die möglichen Renditen kommt es zu einem passiven Einkommen und du tust dafür im Idealfall gar nichts, außer abzuwarten.
Du könntest zum Beispiel Aktien kaufen, die von Unternehmen herausgegeben und an der Börse gehandelt werden. Somit bist du Investor und wirst zum Miteigentümer.
Entscheidest du dich hingegen für einen Investmentfonds, dann investierst du nicht in einzelne Aktien, sondern gleich in mehrere, also ein ganzes Bündel. Das hat den Vorteil, dass das Risiko gestreut wird.
Fonds und ETFs sind also eine gute Möglichkeit, um passives Einkommen zu generieren, wenn auch nicht gänzlich ohne Risiko.
Du bist mit der Frage nach Geldanlagen mit guter Rendite überfordert?
Dann lass dich von uns, der LV 1871, umfassend in Sachen Geldanlage beraten. Auch eine nachhaltige Geldanlage könnte für dich infrage kommen. Damit kannst du dir zum Beispiel ein Polster für die Rente aufbauen und tust sogar noch etwas für den Umweltschutz und das Klima. Du kannst damit soziale Projekte unterstützen und in Firmen investieren, die zukunftsfähige Projekte vergeben.
Gemeinsam finden wir für dich das passende Finanzmodell, welches dir auch im Alter eine gewisse finanzielle Basis und Sicherheit bieten kann.
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