Wie geht der Nachwuchs von heute eigentlich mit Geld um? Legen sich Jugendliche einen festen Betrag zur Seite oder geben sie ihr Geld mit beiden Händen aus? Spart die Jugend und wenn ja, wie? Ab und zu oder regelmäßig?
Genau das wird regelmäßig in Studien untersucht und man konzentriert sich dabei auf Jugendliche zwischen 17 und 27 Jahren. Es war auch ein Schwerpunktthema des LV 1871 Financial Freedom Reports 2022.
Im Vordergrund stehen beim Thema Jugend und Sparen die persönlichen Erwartungen an die Zukunft, das Sparverhalten, aber auch das Finanzwissen. Fakt ist: Wer zum Beispiel über die auf uns zukommende Rentenproblematik informiert ist, sorgt eher vor als andere – auch schon in jungen Jahren.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
- Was denken Jugendliche über die Zukunft?
- Welcher Anteil der Jugend ist bereit, für das Alter zu sparen?
- Wie sieht es mit dem Finanzwissen der jüngeren Generation aus?
- Haben junge Menschen Angst vor einer Altersarmut?
- Worauf achten junge Menschen bei der Geldanlage?
- Gibt es eine Diskrepanz zwischen jungen Frauen und jungen Männern?
- Warum machen sich immer noch zu wenig junge Menschen Gedanken um ihre Altersvorsorge?
- Altersvorsorge und Bildung
Was denken Jugendliche über die Zukunft?
Die meisten sind nach wie vor optimistisch in Sachen Job: Sie gehen davon aus, dass sie ihr Leben weiterhin ohne finanzielle Engpässe genießen können. Einen guten Lebensstandard halten die meisten von ihnen als realistisch.
Welcher Anteil der Jugend ist bereit, für das Alter zu sparen?
Es sind etwa 1/3 aller jungen Menschen, die Vorsorge fürs Alter treffen und bereits Geld zur Seite legen, falls die Rente mal nicht reichen sollte. Hier gibt es noch etwas Nachholbedarf, denn wer jünger mit dem Sparen einsteigt – auch wenn es nur kleine Summen sind – profitiert später vom Zinseszinseffekt. Dazu müsste man aber zunächst das Bewusstsein schärfen, dass das notwendig ist.
Wie sieht es mit dem Finanzwissen der jüngeren Generation aus?
Eine wichtige Voraussetzung für ein sinnvolles Sparverhalten setzt voraus, dass man sich mit der Materie auseinandersetzt und auskennt. Das ist gerade in jungen Jahren nicht so häufig der Fall. Verständlich. Als Jugendlicher oder junger Erwachsener gibt es sicherlich interessantere Themen als Geldanlagen oder Spartipps für Azubis und Studenten.
Junge Leute kennen sich heute tatsächlich besser aus, als es noch vor ein paar Jahren der Fall war. Viele wünschen sich, bereits in der Schule über das Thema Finanzen besser aufgeklärt zu werden.
Die mutige Generation: Gen Z
Gen Z bezieht sich auf die Generation, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind. Das ist übrigens die allererste Generation, die das Leben ohne Smartphone gar nicht kennt. Aus unserem Financial Freedom Report 2022 geht es hervor, dass Geld jüngeren Menschen besonders wichtig ist; doch leider fehlt dabei die richtige Finanzbildung und -planung. Das geben sie selbst zu: problematisch sind große Wissenslücken beim Thema Finanzen. Im Jungend-Finanzmonitor 2021 gaben 39 Prozent der Befragten ihrem Wissen im Bereich Finanzen die Schulnoten 4 bis 6.
Aus unserer Financial Freedom Report geht hervor, dass gerade die jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren von finanzieller Freiheit träumen und mehr Geld brauchen, damit sie ihre Träume verwirklichen können. Die gute Nachricht: Die Gen Z ist offen dafür, ihr Geld in Aktien zu investieren, als andere Generationen. Das ist durchaus sinnvoll, denn der Generationenvertrag, also die gesetzliche Rente wird womöglich nicht ausreichen. So ist es nur richtig, dass sie sich nicht drauf verlassen.
Haben junge Menschen Angst vor einer Altersarmut?
Im Durchschnitt ja. Nach der MetallRente Jugendstudie 2022 gaben knapp 80 Prozent der jungen Leute an, dass sie sich über ihre Rente Gedanken oder Sorgen machen. Insofern also ein guter Ansatzpunkt, um über eine zusätzliche, private Altersvorsorge nachzudenken und auch die Jugend zum Sparen zu bewegen. Nur: Nicht alle lassen diesem Wissen auch Taten folgen und ziehen die nötigen Konsequenzen.
Jugend und Sparen: Worauf achten junge Menschen bei der Geldanlage?
In der letzten Zeit hat das Stichwort grüne Altersvorsorge immer mehr an Bedeutung gewonnen. Etwa ein Drittel der Befragten einer repräsentativen forsa-Umfrage ist es wichtig, dass ihr Geld so angelegt wird, dass sie etwas Gutes damit bewirken können. Sprich: die Geldanlage sollte nachhaltig sein sowie ethisch und sozial vertretbar. Darauf achten immer mehr junge Geldanleger. Das ist auch sinnvoll, denn generell hat das Thema nachhaltige Geldanlage am Markt an Bedeutung zugelegt. Auch bei der LV 1871 gibt es verschiedene Anlageformen, die dem Gedanken einer ökologischen, sozialen und ethischen Geldanlage entsprechen und gerecht werden.
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Mehr InformationenGibt es eine Diskrepanz zwischen jungen Frauen und jungen Männern?
Die gibt es leider immer noch, ja. Nur etwa 30 Prozent der jungen Frauen legen regelmäßig Geld für später beiseite, bei den jungen Männern sind es immerhin 45 Prozent. Im Alter kann das auf jeden Fall zum Problem werden, vor allem, wenn sich Frauen darauf verlassen, durch ihren Ehemann abgesichert zu sein. Das ist viel häufiger der Fall, als man meinen sollte. Keine Ehe ist 100 Prozent sicher und keiner ist vor einer Trennung gefeit. Dann sind es leider häufig die Frauen, die Kinder großgezogen haben, weniger Rente bekommen und dann unter Altersarmut leiden.
Die inzwischen so starke und emanzipierte Frauengeneration fällt hier in alte, traditionelle Rollenmuster zurück – das fängt schon beim Thema Teilzeitarbeit an. Viele Frauen stecken der Familie und der Kinder wegen zurück und haben dann später im Alter das Nachsehen. Regina Halmich, Deutschlands berühmteste Boxerin und Unternehmerin ist ein bekanntes Rolemodel in Sachen Finanzen. Sie ermuntert junge Frauen regelmäßig: „Ich habe immer zwei Kämpfe geführt. Der außerhalb des Ringes war mitunter anstrengender. Deshalb appelliere ich eindringlich: Frauen, macht euch nicht klein. Natürlich wirken die Themen Finanzen und Geldanlage auf den ersten Blick komplex und liegen vielleicht auch nicht jeder. Doch wer selbstbestimmt leben will, muss sich damit befassen.“
Es gibt aber noch weitere Unterschiede zwischen dem Sparverhalten beim weiblichen und beim männlichen Geschlecht: Während Frauen eher auf Nachhaltigkeit achten, steht bei Männern nach wie vor die Rendite im Vordergrund. Nur wenn die Rendite erwartungsgemäß gleich hoch ist wie bei normalen Geldanlagen, können Männer sich für dieses Thema erwärmen. Allerdings sind sich beide Geschlechter einig, dass nachhaltiges Investieren grundsätzlich wichtiger ist denn je.
Jugend und Sparen: Warum machen sich immer noch zu wenig junge Menschen Gedanken um ihre Altersvorsorge?
Der Grund liegt auf der Hand: Weil als 20-Jähriger die Rente weit weg scheint. Auch wenn das Bewusstsein vorhanden ist, dass es im Alter knapp werden könnte, bilden immer noch zu wenig junge Menschen, vor allem aber junge Frauen, Rücklagen für ihren Ruhestand. Dabei hat sich längst bestätigt, dass es essenziell ist für die spätere Altersvorsorge, dass man rechtzeitig privat vorsorgt und spart. Wer damit rechtzeitig anfängt, kann im Rentenalter einen hohen Lebensstandard beibehalten. Für die anderen wird es meistens schwierig.
Altersvorsorge und Bildung – korreliert das?
Es scheint auf jeden Fall einen Zusammenhang zu geben zwischen Altersvorsorge und Bildung. Je höher der Bildungsstand ist, desto mehr Wille ist da, vorzusorgen. Und desto mehr Wissen ist vorhanden, um das Richtige zu tun in Sachen Altersvorsorge. Wer sich in der Jugend mit dem Thema Sparen befasst, zeigt mehr Bereitschaft dafür. Menschen mit Migrationshintergrund sparen deutlich seltener als jene ohne.
Aktien und Fonds voll im Trend
Jugend und Sparen – was liegt im Trend? Sparbücher und Festgeldkonten haben in der nachfolgenden Generation längst ausgedient, wenn es um Geldanlagen geht. Junge Leute setzen vermehrt auf Aktien und Fonds, das ergibt sich ebenso aus dem LV 1871 Financial Freedom Report 2022. Gerade daher sind nachhaltige Geldanlagen oftmals gut möglich, bei denen zum einen ausreichend Sicherheit gewährleistet ist, auf der anderen Seite aber auch eine gute Rendite erzielt werden kann.
Sprich uns gerne mal an, wir erarbeiten gemeinsam mit dir ein Konzept zur nachhaltigen Geldanlage, die deine Rente im Alter besser absichern kann und dir eine attraktive Rendite ermöglicht.
Betriebliche Altersvorsorge? Ja, bitte!
Allerdings ist auch hier noch Luft nach oben. Bei den jungen Frauen sind es gerade mal ein wenig mehr als ein Drittel der Berufstätigen, die diese Möglichkeit zum Sparen nutzen. Der Wert lag sogar schon mal höher. Die betriebliche Altersvorsorge erfreut sich bei den jungen Menschen einer höheren Beliebtheit als private Rentenversicherungen oder etwa die Riester Rente. Zweifellos rentiert sich eine betriebliche Altersvorsorge in den meisten Fällen und es lohnt sich, sich auch darum zu kümmern.
Jugend und Sparen – insgesamt ist die Bilanz nicht schlecht, aber es besteht durchaus in dem einen oder anderen Bereich noch Nachholbedarf in Sachen Altersversorgung.
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