Eine private Altersvorsorge ist definitiv eine gute Idee – auch schon in jungen Jahren. So wie sich die Lage derzeit darstellt, wird unsere gesetzliche Rente in ein paar Jahren bei Weitem nicht mehr ausreichen, um den derzeitigen Lebensstandard nur annähernd halten zu können.
Wer dem entgegenwirken will, sollte privat vorsorgen. Möglichkeiten gibt es dafür schier unendlich viele. Es gibt aber auch einige Fehler, die man dabei machen kann, wenn man sich nicht richtig informiert, nicht plant oder die ganze Sache falsch angeht.
Die typischsten und häufigsten Fehler bei der Altersvorsorge stellen wir nachfolgend vor.
Die größten Fehler bei der Altersvorsorge im Überblick
- Bei der Entscheidung zögern, ob man privat vorsorgen sollte
- Vorsorge noch viel zu früh finden
- Für das Alter gar nicht vorsorgen
- Geld vom Staat links liegen lassen
- Die Rentenlücke unterschätzen
- Zu früh aufgeben
- Die Lebenserwartung unterschätzen
- Sich keine Zeit für eine Beratung nehmen
- Angebote falsch vergleichen
- Der Glaube, über den Ehepartner abgesichert zu sein
- Eine inkonsequente Linie verfolgen – heute so, morgen so
- Auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung verzichten
- Kein Verzicht heute für eine bessere Zukunft
- Altersvorsorge mit zu hohem Risiko oder mit zu viel Sicherheit abschließen
1. Privat vorsorgen – soll ich oder soll ich nicht?
Es gibt viele Gründe, um die private Altersvorsorge vor sich herzuschieben: Ich bin noch zu jung, das ist noch so lange hin, wer weiß, ob es sich wirklich lohnt, ich weiß keinen guten Berater, ich bin mir unsicher bis hin zu ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Das alles sind für viele Menschen Hürden, die verhindern, das Thema endlich in Angriff zu nehmen. Das Resultat: Man spart am Sparen. Dabei ist das Sparen am falschen Ende. Denn wer richtig spart, der profitiert davon im Alter.
Die nachfolgenden Tipps können als eine Hilfestellung angesehen werden, um die Sache mit der Altersvorsorge rechtzeitig und vor allem richtig anzugehen.
2. Du findest es noch viel zu früh
Verständlich, dass junge Menschen sich nicht gerne mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen. Wer denkt schon mit Mitte 20 an die Rente? Aber: Je später man damit anfängt, in eine Altersvorsorge zu investieren, desto mehr muss man sich anstrengen, um eine gute Rentenversorgung zu bekommen. Wer hingegen rechtzeitig damit anfängt, kleinere Beträge auf die Seite zu legen, profitiert im Laufe der Jahre von Zins und Zinseszins. Dabei kann eine hübsche Summe zusammenkommen.
3. Du sorgst gar nicht für das Alter vor
Gar nicht vorsorgen ist tatsächlich ein wenig blauäugig. Okay, wer weiß schon, was morgen und übermorgen ist – in jungen Jahren macht man sich darüber nicht gerne einen Kopf. Sei dir dann aber im Klaren darüber, dass du möglicherweise im Alter ganz schön sparen musst und keine großen Sprünge mehr machen kannst. Willst du das wirklich?
4. Du lässt das Geld vom Staat links liegen
Die meisten Arbeitnehmer haben ein Anrecht auf Altersvorsorge vom Arbeitgeber, die vom Staat gefördert wird – Beispiel Riester Rente. Kurz gesagt: Nutzt du es nicht, schade drum, denn mit ein wenig Recherche oder einer Beratung durch einen Experten findest du sicherlich die passende Lösung für dich.
Erkundige dich doch außerdem mal bei deinem Arbeitgeber, welche Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge es gibt und überlege dir, ob sich das nicht rechnen könnte.
5. Du unterschätzt die Rentenlücke
Dir sagt der Begriff Rentenlücke etwas? Dabei handelt es sich um die Lücke, die entsteht zwischen deinem Bedarf und dem Geld, welches de facto zur Verfügung steht. „Um seinen Feind zu besiegen, muss man ihn kennen“: Nur wenn du dir darüber im Klaren bist, dass es definitiv eine Rentenlücke geben wird und dass diese möglicherweise beachtlich sein wird, kannst du das Problem vernünftig angehen.
6. Du gibst zu früh auf
Vielleicht hast du ja bereits einen Vertrag zur privaten Altersvorsorge abgeschlossen, dir ist aber etwas Wichtiges dazwischen gekommen und du brauchst das Geld einfach anderweitig. Oder du bist nicht mehr in der Lage, die monatlichen Beiträge weiter einzuzahlen. Dein größter Fehler wäre jetzt, den Vertrag einfach aufzulösen. Das ist nämlich fast immer mit finanziellen Einbußen verbunden. Versuche, den Vertrag auf Eis zu legen oder ihn, wenn möglich, mit etwas niedrigeren Beiträgen zu besparen.
7. Du unterschätzt die Lebenserwartung
Da die Lebenserwartung in den letzten Jahren immer mehr gestiegen ist, wird die Zeit immer länger, in der wir in Rente sind. Somit ist die Zeit, die wir finanziell überbrücken müssen, länger. Du kannst dich zum einen an der derzeitigen Lebenserwartung orientieren, zum anderen am Alter, zu dem aus momentaner Sicht der Renteneintritt erfolgt. Auch wenn du nicht davon ausgehst: Vielleicht wirst du ja doch 101 Jahre alt?
8. Du nimmst dir keine Zeit für eine Beratung
Auch wenn es zeitaufwendig und nervig ist: Ohne eine gute und qualifizierte Beratung solltest du keine Altersvorsorge abschließen. Nimm dir ausreichend Zeit für eine gute Beratung und wenn du dir unsicher bist, lasse dich von mehreren Institutionen beraten, damit du Vergleichsmöglichkeiten hast.
9. Du vergleichst die Angebote falsch
Das Vergleichen der Angebote kann mitunter ganz schön schwierig sein. Wichtig: Du solltest darauf achten, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, wie man so schön sagt. Angebote lassen sich nur dann vergleichen, wenn sie die gleichen Konditionen haben. Demzufolge solltest du Versicherungen auch nicht ausschließlich anhand ihres Preises bewerten oder miteinander verglichen. Denn: Was weniger kostet, bietet am Ende oftmals schlichtweg weniger Leistung.
Genauso falsch wäre es, Angebote nur nach ihrer Rentenhöhe zu beurteilen.
10. Du glaubst, du bist über deinen Ehepartner abgesichert
Das kann ein fataler Fehler sein! Auch wenn die Beziehung gut ist – wer weiß, was sich in ein paar Jahren ergibt? Immerhin ist eine Scheidung heute kein Einzelfall mehr, sondern schon fast gang und gäbe. Es lohnt sich also auf jeden Fall, in eine eigene, private Altersvorsorge zu investieren.
11. Du hast eine inkonsequente Linie – heute so, morgen so
Du bist unschlüssig, was die Altersvorsorge angeht? Wenn du immer wieder deine Strategie wechselst und heute in Aktien, dafür aber morgen in Immobilien investierst, kann das zu finanziellen Einbußen führen. Entwickle also besser eine Strategie – am besten zusammen mit einem Fachmann – die genau zu dir und deinen Möglichkeiten passt, die flexibel ist, sicher und zudem eine ausreichende Rendite mit sich bringt. Klingt utopisch? Ist es aber nicht. Für jeden Anleger gibt es passende Möglichkeiten und Programme.
12. Du findest eine BU unnötig
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung brauche ich nicht – so denken viele Arbeitnehmer. Nur: Was, wenn es doch zum schlimmsten Fall der Berufsunfähigkeit kommt und du hast einen Unfall oder eine schwere Krankheit und kannst nicht mehr im gewohnten Umfang Geld verdienen? Das kann ziemlich schnell zu Existenznöten führen. Vor allem dann, wenn du der Hauptverdiener in der Familie bist.
Auch wenn du der festen Überzeugung bist, dass dir nichts passieren kann: Vor einem Unfall oder einer schweren Krankheit ist leider keiner gefeit. Eine BU zählt daher zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Du kannst sie übrigens als Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (kurz BUZ) auch zusammen mit einer Altersvorsorge abschließen.
Achte aber darauf, dass eine ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsrente versichert wird. Wichtiger als der Preis der Versicherung sind die Versicherungsbedingungen.
13. Du hast keine Lust, heute zu verzichten, um morgen ein besseres Leben zu haben
Verständlich ist das natürlich: Wer weiß schon, ob und wie wir in 20 oder 30 Jahren leben? Dennoch: Fürs Alter vorsorgen, das bedeutet, heute auf etwas zu verzichten, damit man morgen mehr Geld im Geldbeutel hat. Es führt also kein Weg daran vorbei: Wenn du im Alter nicht knapsen und dir weiterhin auch mal was gönnen willst, solltest du am besten jetzt damit anfangen, Geld beiseite zu legen.
14. Du schließt die Altersvorsorge mit zu hohem Risiko oder mit zu viel Sicherheit ab
Eine solide Altersvorsorge ist mit Geldanlagen, die sehr risikoreich sind, nur schwierig zu erreichen, auch wenn hier die Aussicht auf eine gute Rendite vielleicht größer sein mag. Aber auch wenn du zu viel Wert auf Sicherheit legst, zahlst du womöglich darauf. Denn maximale Sicherheit, zum Beispiel in Form von Beitragsgarantien, bringt dir in Zeiten von Inflation in wenigen Jahrzehnten eventuell nur noch einen Bruchteil des Geldes. Es gilt also eine Balance zu finden zwischen Risiko und Sicherheit.
Fehler bei der Altersvorsorge – nicht bei der LV 1871
Ganz schön viel, was man falsch machen kann, oder? Um genau diese Fehler bei der privaten Altersvorsorge zu vermeiden, lohnt sich ein ausgiebiges Beratungsgespräch mit einem Fachmann oder einer Fachfrau. Wir von der LV 1871 bieten unseren Kunden umfassende Beratungsgespräche an zu allen Arten der Altersvorsorge – angefangen bei der betrieblichen Altersversorgung über die Fondsrenten bis hin zur Basisrente. Wir sind uns darüber im Klaren, dass du mit deinem Geld das bestmögliche erreichen willst. Wer will das nicht?
Die richtige Altersvorsorge beginnt bei der Auswahl der richtigen Versicherung. Nimm dir also die Zeit für ein Gespräch mit uns, sodass wir gemeinsam eine Lösung finden mit möglichst geringem Risiko und dabei möglichst hohen Renditechancen.
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