Viele Menschen stehen Versicherungen äußerst kritisch gegenüber. Sie kosten viel Geld, sind meistens unnütz und eigentlich kann man sich die ganzen Beträge doch auch sparen. Außerdem bringen sie vor allem einem etwas: dem Versicherer – oder? Sicherlich gibt es die eine oder andere Versicherung, die nicht unbedingt sein muss. Dennoch herrschen hier leider ziemlich viele Vorurteile und mindestens genauso viele Ausreden, sich nicht zu versichern, die oft für Verunsicherung sorgen.

Fakt ist aber, dass es sehr viele Fälle und Situationen im Leben gibt, in denen man ohne eine Versicherung schlichtweg aufgeschmissen ist. Wenn nämlich mal das Existenzminimum droht, dann wird schnell klar, dass es ein böser Fehler war, auf bestimmte Versicherungen zu verzichten. Nicht umsonst gibt es einige Versicherungen, die sogar gesetzlich vorgeschrieben sind. 

Sicherlich, es gibt auch vom Staat in finanziellen Notlagen Unterstützung, diese reicht aber oft bei weitem nicht aus, um alle Kosten auffangen zu können. Ist der Versicherungsfall erst einmal eingetreten, ist es in den meisten Fällen schon zu spät für einen Abschluss. 

Die Menschen haben in Sachen Versicherungen oftmals interessante Ausreden in petto – die gängigsten von ihnen, die wohl auch jeder Makler immer wieder zu hören bekommt, stellen wir hier vor und halten auch gleich entgegen, denn wie immer gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille.

1. Bis jetzt ist mir noch nichts passiert

Das mag zwar sein, kann sich aber jeden Tag ändern. Nur weil bislang nichts passiert ist, heißt das ja nicht, dass man von jetzt an bis ans Lebensende davor gefeit ist, dass eben doch mal was passiert. Ein zugegebenermaßen menschlicher Irrtum aber dennoch: ein Irrtum. Ein Unfall oder eine Krankheit können sich jederzeit ereignen und trifft wohl jeden von uns unerwartet. Auch wenn man immer denkt, dass das nur den anderen passiert und niemals einem selbst.

2. Versicherungen zahlen eh nie

Gerne wird dies als Vorwand genommen, um sich nicht zu versichern. Doch mal ehrlich: wozu sind Versicherungen denn da, wenn nicht dafür, dass sie bezahlen im Falle eines Schadens? Wann genau bezahlt wird, steht im Versicherungsvertrag bzw. den Versicherungsbedingungen und wird somit immer schriftlich fixiert. Versicherungen zahlen also sehr wohl und zwar genau dann, wenn ein vorher definierter Versicherungsfall eingetreten ist. Das ist sogar ziemlich häufig der Fall, denn beispielsweise für die Altersvorsorge zahlen Versicherungen in Deutschland mehr als 200 Millionen Euro täglich. Das ist ja nun wirklich nicht nichts, oder?

3. Ich behalte mein Geld lieber bei mir

Wie man sein Geld anlegt, das bleibt jedem selbst überlassen. Aber dass der Sparstrumpf dann doch eine etwas veraltete Methode ist, sollte jedem klar sein. Wer sein Geld zuhause aufbewahrt, riskiert immer, dass alles bei einem Einbruch gestohlen wird. Sehr ärgerlich, aber dann nicht mehr zu ändern. Im Vergleich dazu gibt es außerdem wirklich gute Anlageformen, die sich selbst bei einer Inflation noch lohnen können.

4. Was soll ich denn versichern? Ich habe doch keine Wertgegenstände.

Auch das ist ein wenig kurz gedacht. Selbst Personen, die kein Auto oder kein Haus besitzen, haben etwas Wertvolles: ihr Leben und ihre Gesundheit. Schon allein das ist es wert, versichert zu werden. Wer nämlich aufgrund der Gesundheit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, steht schlecht da, finanziell und auch sonst. 

Genau diese Ausreden – und daneben auch noch einige weitere – bekommen Vermittler in ihren Gesprächen tagtäglich zu hören. Es sind Versicherungsmythen, die gerne auch genutzt werden, um sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen. Ist der Schaden aber erst einmal da, ist es zu spät. 

Fest steht: Schadensfälle treten nicht permanent und nicht bei jedem täglich auf – das wäre dann doch auch ziemlich außergewöhnlich – aber wenn einmal ein Schaden passiert, dann ist die Zahlung der Versicherung umso wichtiger. Viele Schäden können nämlich aus der eigenen Tasche gar nicht bezahlt werden. 

Auch wer der Meinung ist, ihm passiere nie etwas: Garantieren kann das leider niemand. Denn letztendlich kann das Schicksal jeden treffen, egal ob arm oder reich und egal ob Haus, Auto oder eben nicht.

5. Ich brauche nicht noch eine private Altersvorsorge

“Die Rente ist sicher” – dieser Satz von Norbert Blüm wird immer wieder gerne zitiert, doch wohl allen von uns ist klar, dass eines nicht sicher ist: Eine ausreichend hohe Rente und damit auch Geld im Alter. Die Meisten wollen gerne, wenn sie endlich in den wohlverdienten Ruhestand gehen, ihr Leben noch so richtig genießen: reisen, neue Hobbys anfangen, essen gehen, ins Kino oder Theater gehen, das Haus umbauen – nur kostet das alles ziemlich viel Geld. Wer in Rente ist, bei dem sinken zwar die Kosten für den täglichen Lebensbedarf leicht, aber eben nicht gravierend. Umso böser ist dann das Erwachen, wenn am Ende des Monats nur noch ein Bruchteil dessen zur Verfügung steht, was vor der Rente auf dem Konto war. 

Wer also seinen Lebensstandard auf einem ähnlichen Niveau behalten will, wenn er in Rente geht, tut in jedem Fall gut daran, auch privat vorzusorgen.

6. Ich kenne mich damit nicht aus

Gerade junge Menschen oder Berufseinsteiger haben teilweise kein umfassendes Wissen zum Thema Finanzen oder finanzieller Freiheit. Und es ist richtig: Man sollte keine undurchdachten Entscheidungen treffen. Jedoch sollte man sich aus diesem Grund der Thematik nicht entziehen. Finanzielle Bildung ist die Grundlage für eine sichere Zukunft. Und für den Anfang gibt es außerdem verschiedene Berater, Vermittler oder auch Makler, die hier unterstützen können.

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