Leider sind Frauen heute häufig noch immer deutlich schlechter versichert, was die Altersvorsorge angeht bzw. schlechter finanziell aufgestellt als Männer. Das hat mehrere Gründe. Manchmal liegt der Grund in mangelndem Finanzwissen, manchmal ist es zu wenig Selbstvertrauen oder Interesse, um sich mit den Finanzen zu beschäftigen. In neuesten Erhebungen wurde herausgefunden, dass Frauen im Schnitt 400 Euro weniger Rente bekommen als Männer. Das ist ein ziemlicher Unterschied bei der Altersvorsorge – und das, obwohl Frauen statistisch gesehen länger leben und somit das Geld länger reichen muss.
Die Ursachen für die finanzielle Schlechterstellung von Frauen
Neben den bereits genannten Gründen gibt es noch eine Reihe weiterer Gründe, die verantwortlich sind, dass Frauen leider oftmals schlechter aufgestellt sind als Männer, wenn es um Finanzplanung und Altersvorsorge geht.
Zum einen verdienen Frauen auch in den gleichen Berufen und bei gleicher Qualifizierung immer noch schlechter als Männer. Hinzu kommt die Tatsache, dass Frauen häufig aufgrund von Kindern ihren Beruf pausieren, in Teilzeit arbeiten oder sich mit schlechter bezahlten Jobs zufriedengeben. Die Karriere wird stillgelegt, was sich natürlich auch negativ auf den Verdienst auswirkt. Wer weniger verdient, zahlt zwangsläufig weniger in die Rentenkasse ein und bekommt demzufolge natürlich auch weniger Rente.
Ein entspanntes Leben im Alter ist aber nur dann möglich, wenn für ein ausreichend großes, finanzielles Polster gesorgt ist. Wir haben hier Tipps zur Altersvorsorge für Frauen.
10 Vorsorge-Tipps für Frauen
1. Klarheit verschaffen
Bevor du anfängst für eine bessere Altersvorsorge zu planen, solltest du dir über den derzeitigen Ist-Zustand bewusst werden. Wie hoch ist dein gesetzlicher Rentenanspruch zur Zeit? Wenn du deine spätere Rente realistisch einschätzen kannst, kannst du weiter planen. Vergiss dabei aber nicht die Inflation. Mit dem jetzt errechneten Geld kannst du wahrscheinlich in ein paar Jahren oder Jahrzehnten längst nicht mehr so viel anfangen.
2. Rechtzeitig mit der Altersvorsorge anfangen
Gerade bei der Altersvorsorge ist es wichtig, rechtzeitig anzufangen. Je früher, desto besser. Zwar scheint das Thema Rente mit 25 noch sehr, sehr weit weg – aber in dem Alter kannst du schon mit geringen Summen starten und anfangen zu sparen für die Altersvorsorge. Besser jetzt 50 Euro im Monat auf die Seite legen als in 10 Jahren dann gleich 300 Euro, um dein Sparziel bis zur Rente zu erreichen.
3. Geldanlage streuen
Verkehrt wäre es, bei der Altersvorsorge nur auf ein einziges Pferd zu setzen. Du solltest daher deine Geldanlage gezielt streuen und mehrere Möglichkeiten für dich nutzen. Der Markt an Angeboten ist enorm – von der betrieblichen Altersvorsorge bis hin zur Basisrente stehen dir alle Möglichkeiten offen. Lass dich in jedem Fall persönlich beraten, um deiner persönlichen Vorsorge näher zu kommen und um umfassend informiert zu sein. Wichtig ist, nicht nur auf eine einzige Möglichkeit zu setzen, sondern mehrere Alternativen zu nutzen.
4. Ein Mann ist keine Altersvorsorge!
Leider lassen sich noch immer viele Frauen davon blenden, verheiratet und dadurch vermeintlich auf der sicheren Seite zu sein. Aber natürlich ist auch eine gute Ehe kein Garant dafür, dass es nicht doch irgendwann zu einer Trennung kommt – und dann stehen viele Frauen leider ganz schlecht da. Auch bei der Vorsorge sollten Frauen emanzipiert handeln, denn eine finanzielle Unabhängigkeit ist auch bei der besten Ehe niemals ein Fehler.
5. Betriebliche Altersvorsorge
Arbeitnehmer haben in Deutschland einen Anspruch auf Entgeltumwandlung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge. Somit kannst du dir für später eine Betriebsrente sichern. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten, informiere dich also rechtzeitig bei deinem Arbeitgeber, was machbar ist.
6. Staatliche Förderung nutzen
Als staatliche Förderung kommt zum Beispiel die Basisrente in Betracht. Die Beiträge für eine Basisrente kann man größtenteils steuerlich geltend machen. Der steuerfreie Anteil erhöht sich jedes Jahr um zwei Prozent – im Jahr 2025 lassen sich die Beiträge damit vollständig von der Steuer absetzen. Vor allem Selbständige und Gutverdienerinnen können von der Basisrente profitieren.
Die Basisrente lohnt sich vor allem für Selbständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, aber auch für Besserverdiener, die gern eine zusätzliche Altersvorsorge haben wollen.
7. Flexibilität mit einer privaten Altersvorsorge
Die staatliche Rente wird nach jetzigem Wissensstand vielen Menschen nicht mehr ausreichen, um den derzeitigen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Es kann also auf jeden Fall sinnvoll sein, über eine private Rentenversicherung nachzudenken. Hierbei kannst du am flexibelsten agieren, denn von einer klassischen Rentenversicherung bis hin zu fondsgebundenen Rentenversicherung gibt es viele Optionen.
8. Gebe deine Altersvorsorge nicht auf halber Strecke auf
Häufig kommt doch etwas dazwischen, beispielsweise die Geburt eines Kindes oder die Pflege der Eltern, sodass die private Altersvorsorge vorzeitig aufgegeben wird. Das Kündigen einer bestehenden privaten Versicherung ist die denkbar schlechteste Lösung von allen – es handelt sich dabei immer um ein Verlustgeschäft. Rede lieber mit deiner Versicherungsgesellschaft darüber, den Beitrag vorübergehend zu mindern oder aber den Vertrag übergangsweise beitragsfrei zu stellen – auch das ist meistens möglich.
9. Investmentfonds und ETFs
Wenn du bereit bist, bei der Geldanlage ein wenig Risiko einzugehen, dann sind vielleicht Investmentfonds und ETFs eine gute Wahl um für die Zukunft vorzusorgen. Dabei ist zwar das Risiko größer, dafür sind diese Optionen in der Regel gewinnbringender als die klassischen Altersvorsorgen. Welche Fonds hier in Frage kommen, hängt maßgeblich davon ab, wie risikobereit du persönlich bist. Bedenke, dass die Altersvorsorge umso rentabler wird, je jünger du damit beginnst. Empfehlenswert ist ein Anlagezeitraum von mindestens 15 Jahren. Setze aber lieber nicht nur auf einen einzigen Fonds, sondern streue die Anlage und somit auch das Risiko.
10. Ein Eigenheim als Altersvorsorge
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Möglichkeit der Altersvorsorge durch ein Eigenheim. Das kann durchaus eine sehr sinnvolle Altersvorsorge darstellen, denn im Alter ist die Immobilie im Idealfall abbezahlt und dir bleibt deine Rente für alle anderen Lebenshaltungskosten übrig – ganz ohne Miete und ohne Ratenzahlung. Eine Immobilie kannst du weitervererben und außerdem hat sie immer auch einen emotionalen Wert.
Private Rentenversicherungen bei der LV 1871
Die Vorteile einer privaten Altersvorsorge liegen auf der Hand:
- Es ist möglich, Beitragspausen einzulegen
- Nach Ablauf stehen dir viele Auszahlungsoptionen zur Verfügung
- Du kannst die Versicherung bereits für deinen Nachwuchs abschließen
- Die Ansprüche, die dir daraus entstehen, sind häufig vererbbar und übertragbar
- Außerdem kommen diverse Steuervorteile hinzu.
Lass dich zum Thema private Rentenversicherung gerne von uns beraten – gemeinsam mit dir finden wir für dich die passende Option, sodass du flexibel bleiben kannst und im Alter bestmöglich finanziell abgesichert bist.
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