Den Nachwuchs zum ersten Mal in fremde Hände zu geben, fällt vielen Eltern nicht leicht. Gleichzeitig wünscht man sich einige Zeit nach der Geburt wieder etwas Freiheit zurück – oder muss Pflichttermine wahrnehmen, bei denen man das Baby oder das Kind nicht mitnehmen kann. Wer in diesen Fällen auf Familienmitglieder oder Personen im Freundeskreis beziehungsweise in der Nachbarschaft als Babysitter zurückgreifen kann, hat Glück. Es sind Menschen, denen man vertraut und die das Kind bereits kennt, im besten Fall sind sie auch noch mit einigen der Regeln und Rituale im Alltag mit dem Kind vertraut.

Doch nicht jeder hat Menschen um sich, die im Bedarfsfall auf die Kinder aufpassen. In diesen Fällen muss man nach einem Babysitter suchen, am besten rechtzeitig und nicht erst dann, wenn akut Bedarf besteht. Denn für die Wahl des Babysitters sollte man sich vor allem Zeit nehmen.

Möglichkeiten der Babysitter-Suche

Zunächst sollte man im eigenen Umfeld fragen, ob jemand einen Babysitter oder Jugendlichen kennt, der Erfahrung im Babysitten hat, beispielsweise durch jüngere Geschwister. Bringt diese Suche keinen Erfolg, kann man sich bei der Wahl eines guten Babysitters an verschiedenen weiteren Möglichkeiten orientieren:

  • Zeitungsannoncen: Selbst eine Annonce zu schalten ist eine gute Option, um die Suche auszuweiten. Gleichzeitig kann man die Zeitung auch nach Gesuchen von Babysittern durchsehen. Auf diese Weise lässt sich auch nach einer Tagesmutter suchen.
  • Eine Nachfrage bei Gemeinden, Stadtverwaltungen oder Kirchen kann ergeben, ob beispielsweise „Leihomas und -opas“ zur Verfügung stehen.
  • Aushänge: Vor allem in Kindergärten und Hochschulen, die pädagogische Fächer und Lehrgänge anbieten, ist ein Aushang sinnvoll.
  • Online-Portale: Es gibt verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Online-Portale und Apps, auf denen Babysitter ihre Dienste anbieten. Zu beachten ist hier, dass die kostenpflichtigen Portale in der Regel die Kandidaten selbst prüfen, während sich bei den kostenfreien mehr oder weniger jeder eintragen kann.
  • Wenn es definitiv jemand Professionelles sein soll, kann man beim Arbeitsamt beziehungsweise der Agentur für Arbeit anrufen.
  • Jugendämter können einen Überblick darüber geben, ob Tagesmütter in der Nähe verfügbar sind und auch Kontakte vermitteln. Hat die Tagesmutter selbst keine Kapazitäten mehr frei, kann sie in der Regel Empfehlungen aussprechen.
  • Babysitter-Agenturen sind ebenfalls eine Möglichkeit, um bequem und zuverlässig an einen professionellen Babysitter zu kommen.

Kennenlerngespräch mit dem Babysitter

Wenn der Kontakt zu einem potenziellen Babysitter hergestellt ist, ist die Suche allerdings noch nicht ganz zu Ende. Jetzt gilt es, die Person kennenzulernen und zu prüfen. Dabei ist auch entscheidend, dass die Chemie zwischen ihr/ihm und dem Kind stimmt.

Babysitter und Kind malen gemeinsam.

Ideal ist es, wenn der zukünftige Babysitter ein oder zweimal vorbeikommt. Zunächst, damit man sich ein persönliches Bild machen kann und dann, um zu sehen, wie er sich mit dem Kind versteht. Eigenschaften eines Babysitters sollten unter anderem Natürlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit sein.

Bei einem Kennenlerngespräch empfiehlt es sich – neben entsprechenden Fragen, die man stellt, vor allem auf die folgenden Dinge zu achten:

  • Die generelle Einstellung des Babysitters, das Empathievermögen, die Begeisterung sowie die Warmherzigkeit
  • Die Art und Weise, wie er/sie über seine bisherigen Babysitter-Jobs spricht
  • Das Ausstrahlen von Souveränität und Gelassenheit
  • Engagement und Interesse am Kind
  • Stellt der Babysitter von sich aus Fragen, beispielsweise nach Krankheiten, Allergien, Einschlaf-Ritualen oder dem Lieblingsbuch? Das bekundet Interesse und zeigt, dass der Babysitter nicht nur seine Zeit absitzen wird.

Fragen, die man stellen sollte, sind unter anderem:

  • Warum arbeitet die Person als Babysitter?
  • Welche Erfahrungen hat der Babysitter bereits?
  • Welche Erziehungsmethoden bevorzugt der Babysitter?
  • Was sind die Gründe, weswegen er nicht mehr bei den früheren Familien arbeitet?

Hat er einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert? Hat er Kurse zur Babybetreuung und -pflege besucht?

Kennenlernen: Babysitter und Kind

Ist das erste Kennenlerngespräch gut verlaufen, sollte der Babysitter in einem zweiten Schritt das Kind kennenlernen und sich bereits auch ein wenig mit ihm beschäftigen.

Dabei hat man die Möglichkeit, sich ein Bild in der Praxis zu machen:

  • Wie reagieren Babysitter und Kind aufeinander?
  • Wie beschäftigt der Babysitter das Kind z.B. Indoor-Aktivitäten bei Regen, Ausflüge in die Natur etc.? Ist es altersgerecht?
  • Wirkt der Babysitter auch in der Praxis souverän? Wie geht er mit schwierigen Situationen um?
  • Welchen Eindruck macht das Kind nach dem Kennenlernen? Ist es verängstigt oder weint es sogar? Oder ist es fröhlich und hat seine Eltern gar nicht vermisst?

Darüber hinaus sollte man einige persönliche Angaben des Babysitters überprüfen, indem man sich seinen Ausweis zeigen lässt und an seiner Adresse vorbeifährt. Bei der Entscheidung sollte nicht zuletzt auch das eigene Bauchgefühl eine Rolle spielen.

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