Vereinbarkeit von Familie und Beruf – wie kann das funktionieren? Während der Elternzeit ist das Familienglück besonders groß. Man hat nun die Möglichkeit, sich vollständig auf die eigene Familie, die neuen Herausforderungen und Aufgaben zu konzentrieren. 

In der Regel bleiben vor allem die Mütter zuhause, während der Vater weiterhin als Hauptverdiener die Familie finanziell stützt. Nach einiger Zeit jedoch möchten auch die Mütter, aus verschiedensten Gründen, wieder berufstätig werden. Das gestaltet sich mit Kinder zwar oft nicht so einfach, unmöglich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber nicht. 

Die Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf 

Die Rollenverteilung ist in vielen Fällen immer noch nach klassischen Mustern verteilt. Während die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmert, geht der Mann arbeiten. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Zum einen ist ein zweites Einkommen oftmals notwendig, um einen gewissen Lebensstandard halten zu können und für das Alter vorzusorgen, andererseits wollen Frauen durchaus finanzielle Freiheit und eigenes Geld verdienen. 

Außerdem bringt die Mutterrolle nicht nur Herausforderungen im Job mit sich. Durch die Aufgaben als Mutter, bringen Frauen häufig ein enormes Organisationstalent mit und können sich zudem sehr gut durchsetzen und ihren Standpunkt vertreten. 

Zeitlich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dennoch keine leichte Aufgabe, vor allem als alleinerziehende Eltern. Denn nun müssen Haushalt, Erziehung und Job unter einen Hut gebracht werden. Es gibt dabei jedoch einige Tipps, die den Alltag als berufstätige Familie erleichtern können.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann ganz schön anstrengend sein.

Prioritäten setzen

Zuerst sollte man sich bewusst machen, welche Bedürfnisse in der Familie auf keinen Fall vernachlässigt werden sollten und auch welche Anforderungen man im Job an sich selbst hat. 

Mit der richtigen Planung ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchaus möglich und man schafft die perfekte Work-Life-Balance. Daher sollte man sich zunächst überlegen, wie man sich das Familienleben vorstellt. Welche Aufgaben kann man realistisch selbst übernehmen? Und welche Aufgaben übernimmt der Partner? Wie viel Zeit in der Woche kann man arbeiten und welche Tage sind grundsätzlich für die Zeit mit den Kindern vorgesehen? Diese Vorüberlegungen sollten nicht außer Acht gelassen werden. Denn so erspart man sich im Job einige organisatorische Schwierigkeiten. 

Die Prioritäten sollten selbstverständlich mit dem Partner gemeinsam besprochen und festgelegt werden. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen und dieselben Ziele verfolgen, kann es funktionieren.

Kinderbetreuung

Ein weitere wichtiger Aspekt ist, sich um die Kinderbetreuung zu kümmern. Darunter fällt zum einen zu entscheiden, wer wann zuhause ist und die Kinder beaufsichtigen kann. Zum anderen muss man sich um die externe Kinderbetreuung kümmern. In den meisten Fällen gehen die Kinder schon in den Kindergarten oder in die Schule.

Im Kindergartenalter ist es oftmals möglich, die Kinder bis zum späten Nachmittag in die Betreuung zu geben. Dort haben sie dann nicht nur ein warmes Mittagessen, sondern auch Spielkameraden. Kommen die Kinder in die Schule, wird es schon etwas komplizierter. Gerade in den unteren Klassen haben Kinder oftmals relativ früh Schulschluss. Dann müssen sich Eltern informieren, ob es eine Mittagsbetreuung gibt. Ansonsten gilt es, sich anderweitig Unterstützung zu suchen. 

Glücklicherweise gibt es verschiedene Anlaufstellen. Zuerst kann man die Großeltern der Kinder fragen, ob sie an bestimmten Tagen auf die Kinder aufpassen können. Eventuell hat man aber auch einen familienfreundlichen Arbeitgeber. Gerade in größeren Unternehmen gibt es immer öfter eine interne Kinderbetreuung, um den Eltern das Arbeiten zu erleichtern. In manchen Berufsfeldern ist zum Beispiel auch das Home-Office eine sinnvolle Lösung.

Bei Kindern kann es jedoch jederzeit zu einem Notfall kommen. Diese Notfälle reichen von einer Verletzung im Kindergarten bis hin zu einer Grippe. Diese Ausnahmesituationen zwingen die Eltern dazu, spontan eine Lösung zu finden. Grundsätzlich stehen Eltern dafür Kinderkrankentage zur Verfügung, welche sie beantragen können. Aber auch eine Tagesmutter oder ein Tagesvater oder ein Babysitter können Abhilfe schaffen. 

In dieser Hinsicht gilt es, sich auszuprobieren und eine Lösung zu finden, mit welcher nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder gut leben können. Denn nur so lässt sich verhindern, dass das Familienleben unter dem Berufsleben leidet. 

Im Notfall kann man die Großeltern fragen, ob sie auf die Kinder aufpassen können.

Organisation ist das A und O bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen ist ein geregelter Tagesablauf nicht wegzudenken. Idealerweise führt man einen Familienplaner. Dort sollten alle wichtigen Termine der Woche festgehalten werden. Wann ist wer in der Arbeit? Wer passt auf die Kinder auf? Wann steht der Wocheneinkauf an? Haben die Kinder irgendwelche Termine? 

Mit so einem Plan lassen sich schon viele kleine und große Pannen verhindern und das Zeitmanagement wird verbessert. Denn es ist genau festgehalten, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist und was ansteht. Wichtig dabei ist nur, dass der Terminkalender auch jederzeit aktuell ist. Es wäre also hilfreich, beispielsweise jeden morgen nochmal kurz zu überprüfen, ob sich nicht doch irgendwelche Änderungen ergeben haben.

Mit einem Wochenplan ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einfacher.

Pausen einrichten

Sowohl der Familienalltag, als auch der Arbeitsalltag können manchmal unheimlich ermüdend und stressig werden. Daher sollte bei dem ganzen Trubel auch immer ein wenig Zeit für Ruhe und persönliche Hobbys eingeräumt werden, um Stress zu vermeiden und abzubauen. 

Am besten trägt man sich diese Zeiten auch in den Kalender ein. So kann nicht ganz so schnell etwas dazwischen kommen. Diese Zeiten kann man dann so gestalten, wie man es gerne möchte. Vielleicht bietet es sich einmal im Monat an die Kinder bei den Großeltern übernachten zu lassen, damit man wieder einmal Zeit als Paar verbringen kann. Oder der Partner plant mit den Kindern einen Ausflug, sodass Mama oder Papa zuhause ganz in Ruhe entspannen kann. 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist sicherlich nicht einfach. Gerade in der Anfangszeit, bis sich alles soweit eingependelt hat, wird man noch häufiger vor der ein oder anderen Herausforderung stehen. Doch mit den richtigen Zielen und einer sinnvollen Organisation lässt sich der Familienalltag gut mit dem beruflichen Leben vereinbaren. 

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