Zuhören und Begleiten

Zuerst das Allerwichtigste: Egal wie alt Ihre Kinder sind, nehmen Sie sich Zeit und seien Sie für sie da. Auch und vor allem, wenn es um digitale Medien geht. Suchen Sie neue Apps gemeinsam aus und testen Sie diese zusammen. Seien Sie Ansprechpartner bei Problemen und hören Sie zu, wenn Ihre Kinder von den letzten Erlebnissen in Ihrem Lieblingsspiel berichten. Das stärkt Vertrauen und Kompetenz auf beiden Seiten und mit zunehmendem Alter können Sie Ihre Kinder selbständig in die digitale Welt der Smartphones entlassen.

Gute und schlechte Apps

Welche App für Ihr Kind geeignet ist, lässt sich anhand der folgenden Kriterien herausfinden:

Für jedes Alter die richtige App

Ab welchem Alter Kinder erste Erfahrungen mit Smartphone-Apps sammeln sollten lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ab dem 3. oder 4. Lebensjahr mit einfachen Apps wohldosiert anzufangen.

Ähnlich wie bei Filmen (FSK) gibt es auch bei Computerspielen eine freiwillige Selbstkontrolle (USK), die auch Altersempfehlungen für Apps veröffentlicht. Eine Alterskennzeichnung sagt nichts darüber aus, ob ein Spiel pädagogisch besonders wertvoll ist.

Es garantiert lediglich, dass die Software aus Sicht des gesetzlichen Jugendschutzes unbedenklich ist. Ob eine App für das eigene Kind geeignet ist, muss man als Mutter oder Vater am Ende selbst entscheiden. Genauso wie bei Filmen verarbeiten Kinder mediale Inhalte teilweise sehr unterschiedlich. Manche Sechsjährigen schauen sich schon die ersten Star Wars Filme an, anderen ist die Zeichentrickserie Paw Patrol spannend genug.

Google blendet im PlayStore bei den meisten Apps die USK-Empfehlung ein, im Apple-Store beruht die Alterseinstufung auf einem eigenen, internen System, bei dem die Hersteller ihre Apps selbst einstufen.

Kostenlos gibt es nicht

Die Charts in den App-Stores werden von, nur auf den ersten Blick, kostenlosen Apps und Spielen angeführt. Sie können aber davon ausgehen: ein kommerzieller Anbieter wird niemals eine aufwändig produzierte App wirklich kostenlos anbieten. Meistens sind diese Apps aber nur Lockmittel.

Bezahlt wird dann entweder mit Ihren persönlichen Daten, die für Werbeeinblendungen genutzt werden oder zusätzlichen In-App-Käufen, mit denen das Spiel erst richtig spielbar und unterhaltsam wird. Wenn sie die Wahl haben zwischen einer solchen Free-to-Play App und einer vergleichbaren App, die ein paar Euro kostet, sollten Sie in den meisten Fällen der kostenpflichtigen Variante den Vorzug geben.

Wenn Ihr Kind unbedingt ein bestimmtes Free-to-Play Spiel haben möchte (weil es z.B. alle anderen Freunde auch spielen), dann erklären Sie ihm zumindest wie dieses Spielprinzip funktioniert, wie es auf aufpoppende Werbung reagieren soll und prüfen sie, ob man das Spiel vielleicht offline im Flugzeugmodus spielen kann. Das sorgt dafür, dass weniger persönliche Daten abfließen und keine Werbung eingeblendet wird.

Datenschutz und Datensicherheit

Schauen sie sich genau an, welche Daten und Freigaben die jeweilige App anfordert. Eine einfache Puzzle-App braucht keinen Zugriff auf die Standortdaten des Smartphones. Lesen sie dazu vor dem Download die Rezensionen im App-Store und prüfen sie nach dem Download die App-Einstellungen auf Ihrem Smartphone (Tipps dazu für iOS und Android).

iOS und Android absichern

Android und iOS bieten einige Möglichkeiten die Geräte für Kinder abzusichern. Am wichtigsten ist, dass Ihre Kinder selbständig keine In-App-Käufe durchführen können. Vor Download oder Kauf einer App sollten sie die Genehmigung der Eltern einholen müssen.

In den Jugendschutzeinstellungen legen Sie fest, dass z. B. nur Apps oder Webinhalte bis zu einer bestimmten Alterseinstufung angezeigt werden. Und bei beiden Betriebssystemen können Sie auch die Nutzungsdauer für Apps vorgeben, also wieviel Zeit Ihr Kind mit welcher App verbringen darf bevor eine Bildschirmsperre kommt. Die Initiative [Schau Hin] erklärt ausführlich wie man Android und iOS kindersicher macht.

All diese Maßnahmen und Einstellungen ersetzen aber niemals die elterliche Begleitung der Kinder bei der Smartphonenutzung. Seien Sie immer ansprechbar, besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es mit Inhalten umgeht, die es vielleicht verstörend findet und legen Sie klare Familienregeln zur Smartphonenutzung fest, z. B. mit dem Mediennutzungsvertrag.

Vor dem Download informieren

Zur Einschätzung von Kinder-Apps gibt es einige gut gemachte und zuverlässige Informationsquellen, die Kinder-Apps ausführlich begutachten und Altersempfehlungen abgeben.

Das Deutsche Jugendinstitut führt eine umfangreiche Datenbank mit Kinder-Apps, die Bundeszentrale für politische Bildung bespricht auf spielbar.de einzelne Spiele und gibt Praxistipps zum Umgang mit digitalen Medien, beim Kindersoftware Preis Tommi werden gute Apps von Kindern selbst prämiert und der Spieleratgeber NRW hat regelmäßig neue Kinder-App-Besprechungen.

App-Empfehlungen

Nachdem Sie jetzt wissen, nach welchen Kriterien Sie eine gute von einer schlechten App unterscheiden können möchte ich noch ein paar Lieblings-Apps meiner Kinder (10 und 12 Jahre) empfehlen, die sie seit dem Kleinkindalter begleitet haben.

Die Fiete-Apps

Rund um den Seemann Fiete ist in den letzten Jahren ein kleines App-Universum mit schön gestalteten Puzzle- und Lernspielen für Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter entstanden.

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Toca Boca-Apps

Ebenfalls für kleinere Kinder ab drei Jahren sehr gut geeignet sind die Spiele von Toca Boca. In den unterschiedlichen Minispielen können die Kinder einen Friseursalon leiten, Tiere pflegen oder auf dem Bauernhof arbeiten. Tipp: Toca Boca bietet manchmal als Angebot alle Spiele in einem kostengünstigen Bundle an.

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Fox & Sheep Apps

Die Kinder-Apps von Fox & Sheep sind ebenfalls sehr liebevoll gestaltet und werbefrei. Meinen Kindern hat mit drei Jahren der Klassiker Schlaf gut beim Einschlafen geholfen und der Streichelzoo von Christoph Niemann viel Freude bereitet.

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Card Crawl

Ein phantasievoll gestaltetes Kartenspiel. Hat man die Regeln einmal verinnerlicht bietet es ewig langen Spielspaß. Für Erwachsene und Kinder ab sieben Jahre.

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Alto’s Adventure und Alto’s Odyssey

Bei den beiden Spielen steuert man einen Snowboarder durch eine Hügellandschaft. Das Spielprinzip ist simpel. Man muss eigentlich nur im richtigen Moment springen. Trotzdem ist es so abwechslungsreich gestaltet, dass es bei uns zu Hause schon seit Monaten ein Dauerbrenner ist. Bei mir und meinen Kindern.

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