Direktversicherung & Steuern
Wie wird eine Direktversicherung steuerlich gehandhabt?
Arbeitnehmer können sich freuen: Mit der Direktversicherung schließt ihr Arbeitgeber eine Lebens- oder Rentenversicherung zu günstigen Konditionen für sie ab (mit Beiträgen bis zu 302 Euro vom monatlichen Bruttoeinkommen im besten Fall komplett sozialabgaben- und steuerfrei / Stand 01/2024). Die Direktversicherung ist ein Klassiker der betrieblichen Altersvorsorge. Doch ab wann lohnt sie sich?
Die Direktversicherung durch den Arbeitgeber ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) – für Arbeitnehmer eine komfortable Möglichkeit, die oftmals bescheidene gesetzliche Rente aufzustocken. Dabei hat jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch darauf, einen Teil des Gehalts aus seiner beruflichen Haupttätigkeit für eine betriebliche Altersvorsorge einzusetzen. Der Staat belohnt solch vorausschauendes Denken mit Vergünstigungen bei der Einkommensteuer und bei den Sozialabgaben.
Direktversicherung als Vorsorge für die Berufsunfähigkeit und Hinterbliebene
Eine Direktversicherung mit integriertem Berufsunfähigkeitsschutz lässt sich nicht nur als zusätzliches Finanzpolster für den Lebensabend nutzen, sondern hilft auch, die existenziellen Probleme durch eine unerwartete Berufsunfähigkeit abzufedern. Diese kann einen ganz unvermittelt aus dem Erwerbsleben herausreißen. Laut Untersuchungen der Deutschen Aktuarvereinigung wird nahezu jeder vierte Arbeitnehmer im Lauf seines Erwerbslebens einmal berufsunfähig – sei es durch psychische Probleme, Nervenleiden, Krebs, Erkrankungen des Bewegungsapparats oder des Herz-Kreislauf-Systems.
Bei der Direktversicherung der LV 1871 gibt es daher die Möglichkeit einen optionalen Berufsunfähigkeitsschutz in die Direktversicherung miteinzuschließen.
Zudem kann ein Hinterbliebenenschutz in die Direktversicherung integriert werden. Damit erhält die bezugsberechtigte Familie des Verstorbenen über die vereinbarte Rentengarantiezeit eine Rente ausgezahlt. In den klassischen Produkten ist auch eine Hinterbliebenenzusatzversicherung möglich.
Welche Formen der Direktversicherung gibt es?
Bei der Direktversicherung hat man meist die Wahl zwischen einer klassischen Rentenversicherung oder fondsgebundenen Varianten. Setzt man auf ein fondsgebundenes Modell, kann man bei entsprechender Entwicklung der Kapitalmärkte zusätzliche Renditechancen nutzen.
Als Arbeitnehmer kann man einen Teil seines Gehalts als Entgeltumwandlung (oder Gehaltsumwandlung) unmittelbar in die Direktversicherung fließen lassen. Dann zieht der Arbeitgeber den vereinbarten Betrag vom Bruttolohn ab und überweist ihn unmittelbar an den Versicherungsträger. Der Arbeitgeber kann sich an der Direktversicherung beteiligen oder sogar die Möglichkeit einer komplett arbeitgeberfinanzierten Direktversicherung anbieten.
So profitieren Arbeitnehmer von einer Direktversicherung
Während der Ansparphase genießen Arbeitnehmer deutliche Vorteile bei der Einkommensteuer und den sozialen Abgaben. Die Basis hierfür bildet der monatliche Umwandlungsbetrag von bis zu 604 Euro im Monat (Stand: 01/2024). Die jeweilige Ersparnis hieraus hängt von den individuellen Gegebenheiten, wie beispielsweise dem persönlichen Steuersatz ab.
Ebenfalls beruhigend zu wissen: Selbst bei einer Insolvenz des Arbeitgebers bleibt die Versorgung komplett abgesichert. Bei einem Berufswechsel kann man im Idealfall die bestehende Direktversicherung zum neuen Arbeitgeber mitnehmen und dort weiterführen. Sollte das nicht möglich sein, besteht auch die Alternative, die bestehende bAV entweder beitragsfrei zu stellen, privat fortzuführen oder das Vertragsguthaben in eine neue betriebliche Altersvorsorge zu übertragen.
Auszahlung einer Direktversicherung: So funktioniert es
Direktversicherungen wie die der LV 1871 gestalten die Auszahloptionen individuell nach den Wünschen der Versicherten:
Direktversicherung & Steuer: Diese Vorteile ergeben sich
Seit 2018 sind Beitragszahlungen für Direktversicherungen, die nach dem 1. Januar 2005 abgeschlossen worden sind, bis zu acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung steuerfrei – und daher auch in der Steuererklärung nicht absetzbar. Im Jahr können das bis zu 7.248 Euro sein. Auf Beiträge bis zu 302 Euro pro Monat (Stand 01/2024) werden zudem keine Sozialversicherungsabgaben fällig. Erst in der Auszahlphase ist die Leistung aus der Direktversicherung steuerpflichtig – aber mit einem deutlich niedrigeren Steuersatz als während der Erwerbstätigkeit. Für gesetzlich Versicherte fallen zudem Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse und die Pflegeversicherung an.
Rechenbeispiel: So viel Steuern sparen Sie mit einer Direktversicherung 2024
Ein Arbeitnehmer verdient 3.000 Euro Brutto pro Monat und zahlt davon 100 Euro als Entgeltumwandlung in die Direktversicherung ein. Der Arbeitgeber gibt hierzu einen Zuschuss von 15%.
Darüber hinaus liegen dem Beispiel folgende Daten zu Grunde: Kirchensteuer berücksichtigt, Bundesland Bayern, keine Kinder, Krankenversicherung: gesetzlich Pflichtversichert, KV-Zusatzbeitrag 1,6%
Steuerersparnis pro Monat: 24,67€ (Stand Dezember 2023 - Werte für 2024)
Die Meinung der Experten:
Flexible Vertragsgestaltung macht Direktversicherung noch attraktiver
Je nachdem wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Direktversicherung zusammen ausgestalten, können verschiedene Zusatzoptionen möglich werden. So kann die Direktversicherung durch Leistungen für den Fall einer Berufsunfähigkeit oder durch einen Hinterbliebenenschutz ergänzt werden.
Fazit
Die Direktversicherung ist für Arbeitnehmer eine sehr solide Form der betrieblichen Altersvorsorge zur Ergänzung der gesetzlichen Rente – verbunden mit attraktiven Steuervorteilen und individuellem Spielraum für die Vertragsgestaltung in Absprache mit dem Arbeitgeber.
Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge
Wichtiger Hinweis: Diese Informationen stellen keine steuerliche Beratung dar und erheben trotz größtmöglicher Sorgfalt bei Auswahl und Erstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität.