Kinder und der Umgang mit Geld
Ob wir wollen oder nicht: Geld prägt unser ganzes Leben. Wir können gut damit wirtschaften, halbwegs damit über die Runden kommen oder uns finanziell ruinieren. Wie wir mit Geld umgehen, lernen wir bereits im Kindesalter. Eltern, Geschwister, Paten, Großeltern & Co. leben den Kindern vor, wie man spart, einkauft und auf die Verlockungen der Werbung reagiert. Viele Familien sind jedoch unsicher, wie das Thema Kinder und Umgang mit Geld beigebracht werden soll.
Finanzen sollten zuhause kein Tabuthema sein
Kinder verstehen sehr früh, welch große Rolle Geld im Leben spielt – etwa beim gemeinsamen Einkauf oder wenn man mit Bus, Bahn, per Flugzeug oder Auto unterwegs ist – alles kostet Geld. Eltern sollten dieses Thema auch schon offen mit den Kleinen besprechen und ihnen erklären, warum etwa beide Eltern berufstätig sein müssen oder warum man derzeit vielleicht nicht den gewünschten Computer oder Fernseher anschaffen kann. Gerade in der heutigen Zeit ist es zudem wichtig, schon den Nachwuchs für das Energiesparen zu sensibilisieren – aus ökologischen, aber auch aus finanziellen Gründen. Denn auch dies verstehen Kinder: Wenn das Monatsbudget durch die Kosten für Strom, Gas und Wasser schon fast aufgezehrt wird, fehlen die Euros eben für andere Annehmlichkeiten. Wie also Kindern den Umgang mit Geld beibringen?
Taschengeld – Kindern Freiräume beim Umgang mit Geld lassen
Den geschickten Umgang mit Geld lernen Kinder, indem man ihnen die Möglichkeit gibt, eigene Erfahrungen damit zu sammeln: Wenn die Kleinen regelmäßig eine begrenzte Summe als Taschengeld zur freien Verfügung haben, erkennen sie schnell, dass es sich lohnt, nicht alles auf einmal für Kleinigkeiten auszugeben, wenn man sich später vielleicht einen größeren Wunsch erfüllen will. Oder dass es schlauer ist, sein Taschengeld so einzuteilen, damit auch am Ende der Woche noch etwas davon übrigbleibt. So lernen Kinder den Umgang mit Geld in der Realität kennen.
Wichtig ist, dass die Kinder regelmäßig eine feste Summe als Taschengeld erhalten und dieses dann weitgehend frei verwenden können. Sinnvoll kann es sein, einen bestimmten Rahmen für die Verwendung von Taschengeld festzulegen – und etwa Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Kleidung noch aus der „Elternkasse“ zu bezahlen.
Umgang mit Geld lernen: Die Höhe des Taschengelds liegt ganz im eigenen Ermessen der Eltern und orientiert sich außerdem am Alter des Kindes. Die Kleinen sollten aber weder zu wenig noch zu viel Geld zur freien Verfügung erhalten. Nur so können sie lernen, mit Geld zu planen und eigene Strategien zu entwickeln. Natürlich muss sich der wöchentliche oder monatliche Taschengeldbetrag auch an der Einkommenssituation des Haushalts ausrichten. Gleichzeitig gilt es sicherzustellen, dass die Kinder ähnlich viel Taschengeld erhalten wie die Mehrzahl ihrer Altersgenossen in Schule oder Verein, um in diesem Umfeld eine gewisse Chancengleichheit zu gewährleisten.
Wer sich selbst über die optimale Höhe des Taschengelds im Unklaren ist, kann sich an den Handlungsempfehlungen des Deutschen Jugendinstituts (DJI) orientieren.
Bildquelle: https://www.dji.de/themen/jugend/taschengeld.html
Warum es so wichtig ist, dass Kinder frühzeitig den Umgang mit Geld lernen
Das Lernen mit Geld ist im wahrsten Sinne eine „Schule fürs Leben“. In unserer modernen Konsumwelt werden in allen Bereichen laufend neue Wünsche geweckt – nach der neuesten Mode, Unterhaltungselektronik, Smartphones und allen möglichen Lifestyle-Produkten. Das beginnt bereits im Kindesalter mit der „Quengelware“ an der Supermarkt-Kasse oder Spielzeug-Beigaben in Müsli-Packungen bis hin zu kostenpflichtigem, freischaltbarem Content in Videospielen.
Hier ist es wichtig, dass die lieben Töchter und Söhne lernen, mit dem verfügbaren Taschengeld so zu haushalten, dass sie damit gut durch die Woche kommen. Es empfiehlt sich demnach nicht, das Taschengeld bei „Engpässen“ aufzustocken, wenn man den Lerneffekt des intelligenten Wirtschaftens nicht gefährden will.
Sollte es dem Nachwuchs einmal nicht gelingen, seine Konsumleidenschaft mit dem verfügbaren Budget in Einklang zu bringen, ist dies eine gute Gelegenheit, mit dem Kind in aller Ruhe darüber zu sprechen. Frustrierende Belehrungen sind bei diesem langfristigen Lernprozess sicher fehl am Platz – erfolgversprechender ist es, wenn man seinen Sprösslingen mit Tipps und Anregungen zur Seite steht, wie sie künftig ihre „Finanzen“ besser managen können und den Umgang mit Geld besser lernen.
Auch das gehört für Kinder zum Umgang mit Geld
den Verführungen der Werbung widerstehen lernen – mit der 30-Tage-Liste
Die schnelle, kurzlebige Begeisterung für ein Game, einen Musik-Download, schicke Klamotten oder ein Spielzeug kann schnell teurer werden, als einem lieb ist. Deshalb ist es gut, wenn man schon in jungen Jahren lernt, spontanen Kaufimpulsen nicht sofort nachzugeben. So sehr die schnelle Bedürfnisbefriedigung in unserer Konsumgesellschaft gang und gäbe geworden ist, so wichtig ist es auch, Strategien zu entwickeln, um dem Werbedauerfeuer Kaufentscheidungen mit klarem Verstand entgegensetzen zu können.
Eine gute Methode, um auch Kindern zu vermitteln, dass sie einmal mehr Nachdenken vor finanziell fatalen Fehlentscheidungen schützen kann, ist die 30-Tage-Liste: Eltern schlagen ihren Kindern vor, eine Liste über ihre Kaufwünsche zu führen – besonders wenn es um höherpreisige Produkte geht. Jeder Wunsch kommt auf die Liste und nach 30 Tagen wird überprüft, welche Wünsche tatsächlich noch so dringend sind, dass das Kind sie unbedingt haben möchte. In der Regel können nach den 30 Tagen viele Posten aus der Liste gestrichen werden. Auch so lernen Kinder nicht nur den Umgang mit Geld, sondern auch, ihre Impulse besser zu kontrollieren und langfristig zu denken.
Geld längerfristig anlegen – was die Familie für die Zukunft der Kinder tun kann
Früher haben Eltern, Paten und Großeltern für die Kinder gerne ein Sparbuch angelegt, um dem Nachwuchs einen sorgenfreien Start ins Erwachsenenleben zu sichern. Diese aktuell schlecht verzinste Anlageform eignet sich heute kaum mehr zum Vermögensaufbau. Stattdessen empfehlen sich fondsbasierte Produkte wie etwa MeinPlan oder MeinPlan Kids von der LV 1871, mit denen man bereits mit geringen Beiträgen frühzeitig beginnen kann, ein Startkapital für den Nachwuchs anzusparen. Fondsrenten bieten auch in zinsschwachen Zeiten noch gute Renditechancen.
Ein weiterer Vorteil: Nach dem Ende der Versorgungsphase im Alter zwischen 18 und 27 Jahren haben junge Menschen die Möglichkeit, MeinPlan Kids eigenständig fortzusetzen und als Altersvorsorge bis zur Rente weiterzuführen.
Fazit
Eltern können ihren Kindern den Umgang mit Geld beibringen – und zusätzlich noch mehr für ihre finanzielle Absicherung tun. Der eigenverantwortliche Umgang mit Geld gehört zu den wichtigsten Fertigkeiten im Leben. Hier können Eltern bereits sehr früh mit dem Taschengeld die Weichen für die Entwicklung einer grundlegenden Finanzkompetenz stellen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, mit einer langfristigen Geldanlage wie einer Fondsrente die Basis für den systematischen Vermögensaufbau und eine gute Altersvorsorge zu legen. So lernen Kinder den Umgang mit Geld auf nachhaltige Weise.