Warum sind Finanzen für Frauen wichtig?
Nach wie vor hält sich hartnäckig das Vorurteil, Finanzen seien vorwiegend „Männersache“. Frauen würden sich hingegen eher ungern um Geldanlagen, Versicherungen und eine private Altersvorsorge kümmern. Mittlerweile hat sich in unserer Gesellschaft jedoch vieles getan: Frauen streben mehr als früher finanzielle Unabhängigkeit an und packen das Thema Vorsorge selbstbewusst an – und zwar größtenteils wie die Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Trotzdem stehen Frauen im Alter finanziell meistens immer noch schlechter da. Die Gründe dafür sind vielfältig
Finanzen und Frauen: von Chancengleichheit noch weit entfernt
Auf den ersten Blick mag sich für Frauen in Sachen Gleichberechtigung in den letzten Jahren vieles zum Besseren verändert haben. Trotzdem muss ein Großteil der Frauen in unserer Gesellschaft immer noch gravierende Nachteile hinnehmen. Dabei spielen zum einen tradierte Rollenbilder der Eltern- und Großeltern-Generation eine Rolle, nach denen sich Frauen vor allem um Haushalt und Kinder zu kümmern hatten, während der Ehemann „das Geld nach Hause brachte“. Das wirkt bis heute nach. So sind es immer noch überwiegend Frauen, die zumindest temporär aus dem Berufsleben aussteigen und die Kinder erziehen oder bestenfalls Teilzeitbeschäftigungen nachgehen. Oft ist der Grund hierfür aber auch in der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern zu suchen – nach dem bereinigten Gender-Pay-Gap verdienen Frauen bei vergleichbarer Tätigkeit und gleicher Qualifikation nach wie vor durchschnittlich zwei bis sieben Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen. Und nach wie vor ist die gesellschaftliche Akzeptanz für Männer, die Erziehungsurlaub nehmen wollen, relativ gering. Deshalb entscheiden sich viele Paare aus rein pragmatischen Gründen bis heute in der Frage der Kindererziehung für die traditionelle Aufgabenteilung.
Der Gedanke, durch eine Ehe im Alter gut versorgt zu sein, ist auch heute noch aktuell. Laut dem Financial Freedom Report 2022 geben zwar 74 Prozent der Frauen in Deutschland an, dass ihnen die finanzielle Unabhängigkeit in einer Partnerschaft wichtig ist, doch fühlt sich nur jede zweite im Falle eines einschneidenden Ereignisses wie einer Trennung finanziell abgesichert.
Privat fürs Alter vorsorgen – der richtige Mix macht‘s
Auch bei Geldanlagen für Frauen gilt die Grundregel: Am besten so früh wie möglich mit dem Vermögensaufbau beginnen. In jungen Jahren fällt es leicht, sich die Basis seiner Altersversorgung mit überschaubaren monatlichen Beiträgen bereits ab 25 Euro anzusparen. Je später man in die Altersvorsorge – etwa mit einer privaten Rentenversicherung – einsteigt, desto höher fallen die Beiträge aus.
Frauen und Finanzen – auf den Überblick kommt es an: Es empfiehlt sich in jedem Fall, einen gründlichen und ehrlichen Kassensturz über die eigenen Vermögenswerte zu machen und dabei herauszufinden, welchen Betrag man bis zum Ruhestand ansparen sollte, um auch im Alter noch gut über die Runden zu kommen. So lässt sich das Sparziel ermitteln, das man für den Vermögensaufbau verfolgen sollte.
Frauen sollten niemals ihr gesamtes Sparkapital in eine einzige Anlageform investieren! Stattdessen empfiehlt es sich, sein Geld auf mehrere verschiedene Finanzprodukte zu verteilen – etwa Investment-Fonds oder börsennotierte Aktien-Fonds (Exchange Traded Funds – ETFs). Welche Möglichkeiten es hierfür gibt, zeigen wir im Folgenden auf. Es empfiehlt sich in jedem Fall, sich von ausgewiesenen Fachleuten beraten zu lassen, um alle Möglichkeiten des Vermögensaufbaus bestmöglich auszuschöpfen. Viele Versicherer bieten Modelle an, die ganz individuell auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind.
Das Geld, das Sie für Ihre private Altersvorsorge in verschiedenen Anlageformen „auf die hohe Kante“ gelegt haben, sollte dort auch bleiben. So verführerisch es in schwierigen Lebenssituationen oder bei finanziellen Engpässen auch sein mag, Erspartes vorzeitig „flüssig“ zu machen – Sie sollten dabei stets bedenken, dass Sie nur einen Bruchteil der investierten Summe zurückerhalten und darüber hinaus das Ersparte nicht mehr für die dringend notwendige Altersvorsorge zur Verfügung steht.
Finanztipps für Frauen: ein persönliches Vorsorge-Portfolio zusammenstellen
Welche Geldanlagen für Frauen besonders empfehlenswert sind, hängt sehr stark von den persönlichen Lebensumständen ab:
- Wie alt sind Sie?
- Wie viel Geld haben Sie zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge monatlich oder einmalig zur Verfügung?
- Waren Sie lange sozialversicherungspflichtig berufstätig?
- Sind Sie aktuell sozialversicherungspflichtig berufstätig?
- Sind Sie selbstständig oder freiberuflich tätig?
- Welches Sparziel verfolgen Sie?
Anhand dieser Informationen ist es erfahrenen Finanzberaterinnen und -beratern möglich, gemeinsam mit Ihnen eine möglichst renditestarke Lösung für Ihren Vermögensaufbau zu entwickeln.
Welche Optionen haben Frauen beim Vermögensaufbau
Vermögensaufbau für Frauen – wichtig, um Versorgungslücken auszugleichen
Es gilt allerdings immer noch, dass Frauen dazu neigen, eher schlechter bezahlte Jobs anzustreben, vor allem im sozialen Gewerbe oder im Dienstleistungssektor. Öfter als bei Männern führen bei Frauen Pausen im Berufsleben zu Versorgungslücken in der gesetzlichen Rentenversicherung – zum Beispiel in Zeiten, in denen sie sich der Kindererziehung gewidmet haben. Auf der anderen Seite haben Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer und sind deshalb besonders auf eine solide Altersversorgung angewiesen.
Fonds für Frauen, ETFs & Co. – mit der gesetzlichen Rente allein ist es nicht getan
Fassen wir zusammen: Frauen haben aufgrund ihrer oft unsteteren Erwerbsbiografien im Lauf ihres Berufslebens häufig weniger Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt als Männer. Da sich mit der gesetzlichen Rente allein der Lebensunterhalt im Ruhestand heute ohnehin nicht mehr bestreiten lässt, ist es umso wichtiger, möglichst früh durch private Sparmodelle fürs Alter vorzusorgen, um den Lebensabend unbeschwert genießen zu können. Man bedenke: Wer 45 Jahre lang ohne Unterbrechungen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen ist, erhält später derzeit gerade mal ca. 48 Prozent seines letzten Gehalts als Rente ausbezahlt. Wer bis zur Rente weniger gearbeitet hat, bekommt auch entsprechend weniger gesetzliche Rente. Frühzeitiger und strategisch geschickter Vermögensaufbau ist deshalb für Frauen besonders wichtig.
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Fazit: Vermögensaufbau für Frauen lohnt sich
Der Markt bietet viele verschiedene Möglichkeiten, Frauen im Ruhestand finanziell besser abzusichern. Wichtig ist, sich kompetent beraten zu lassen. Denn Vermögensaufbau und Altersvorsorge erfordern immer maßgeschneiderte und individuelle Lösungen, die der eigenen Lebenssituation Rechnung tragen.