Berufsunfähigkeitsversicherung bei Morbus Crohn
Berufsunfähig wegen Morbus Crohn – geht das?
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Verbreitung von Morbus Crohn weltweit zugenommen. Morbus Crohn ist eine chronische entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft. Grundsätzlich kann der gesamte Verdauungstrakt entzündet sein, meist ist jedoch der letzte Teil des Dünndarms betroffen. Das Krankheitsbild manifestiert sich in beiden Geschlechtern in gleicher Häufigkeit, zeigt allerdings eine bemerkenswerte familiäre Häufung. Der Großteil der Betroffenen entwickelt Morbus Crohn vor dem 30. Lebensjahr, wobei dies üblicherweise im Zeitraum zwischen dem 14. und 24. Lebensjahr geschieht.
Das Krankheitsbild ist von Patient zu Patient unterschiedlich und lässt sich im Einzelfall nicht vorhersagen. Da die Krankheit schubweise verläuft, erleben Betroffene immer wieder Phasen ohne bzw. mit lediglich geringen Beschwerden. Während eines Entzündungsschubs können jedoch starke Symptome wie Krämpfe, Durchfall, Abgeschlagenheit und Fieber auftreten. Bislang gilt Morbus Crohn als unheilbar. Durch geeignete Medikamente können aber die Entzündungsprozesse im Darm gebremst, Symptome gelindert und erneute Schübe hinausgezögert werden. Starke Verläufe der Krankheit können Alltag und Berufsleben stark beeinträchtigen. Vor einer möglichen Berufsunfähigkeit auf Grund von Morbus Crohn sind Patienten auch mit guter medizinischer Betreuung und Medikamenten nicht gefeit.
Morbus Crohn und Berufsunfähigkeit
Ob Morbus Crohn zur Berufsunfähigkeit führt, hängt von der Ausprägung der Krankheit und von der Tätigkeit der Betroffenen ab. Es kann durchaus sein, dass es diese chronische Darmerkrankung den Patienten auf Dauer unmöglich macht, ihren Berufen zu mehr als 50 Prozent nachzugehen. Hier bedarf es einer Prüfung im Einzelfall.
Ist ein Versicherter auf Grund eines Morbus Crohn zu mindestens 50% nicht mehr in der Lage seine berufliche Tätigkeit auszuüben, so tritt der Leistungsfall der Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Wurde die BU abgeschlossen bevor die Krankheit festgestellt wurde, so ist der Betroffene dank seiner vertraglich vereinbarten BU-Rente finanziell abgesichert.
Ähnliche Symptome bei Colitis ulcerosa
Ähnliches gilt übrigens für Berufsunfähigkeit bei Colitis ulcerosa. Auch bei dieser schubförmig verlaufenden Krankheit ist der Darm chronisch entzündet – in diesem Fall jedoch der Dickdarm. Mögliche Symptome sind unter anderem blutig-schleimige Durchfälle sowie krampfartige bzw. Kolik artige Unterbauchschmerzen. Abhängig von der Schwere der Krankheit und der ausgeübten Tätigkeit kann auch diese Erkrankung im Einzelfall dazu führen, dass der Betroffene durch Colitis ulcerosa berufsunfähig wird.
Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Morbus Crohn abschließen
Wie sieht es nun aus, wenn die Krankheit bereits diagnostiziert wurde: Kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Morbus Crohn abschließen? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es handelt sich um eine Einzelfallentscheidung durch den Versicherer. Jedes Versicherungsunternehmen prüft individuell, ob und zu welchen Bedingungen Betroffene in die BU aufgenommen werden können.
Beurteilt wird dies anhand der Gesundheitsfragen, die jeder Interessent vor Abschluss einer BU wahrheitsgemäß und vollständig beantworten muss. Bei Vorerkrankungen wie Morbus Crohn werden zusätzliche Fragen gestellt, um das Risiko einer drohenden Berufsunfähigkeit besser abschätzen zu können. Möglicherweise erhebt die Versicherungsgesellschaft einen Risikozuschlag oder es wird ein Leistungsausschluss vereinbart, um die Betroffenen versichern zu können. Möchte man eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Colitis ulcerosa abschließen, wird ebenso vorgegangen.
Wer an einer chronischen Krankheit wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leidet und wissen möchte, ob der Abschluss einer BU möglich ist, kann eine anonyme Voranfrage oder sich individuell beraten lassen stellen. Die LV 1871 bietet hierfür das Online-Tool „Quick Risk“ an: Durch die anonyme Beantwortung einiger weniger Fragen können Interessenten in Erfahrung bringen, ob eine Aufnahme in die private Berufsunfähigkeitsversicherung prinzipiell möglich ist.