Berufsunfähigkeitsversicherung bei Depression
Berufsunfähigkeitsversicherung bei Depressionen: Geht das?
Depressionen sind zu einem Volksleiden geworden. Laut Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe erkranken gemäß einer Studie aus dem Jahr 2016 im Laufe eines Jahres 8,2 Prozent der Bevölkerung an diesem psychischen Leiden. Das entspricht 5,3 Millionen Menschen – Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Symptome einer Depression sind vielfältig: Antriebsminderung, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Verlust der persönlichen Interessen sowie anhaltende Freudlosigkeit können dazuzählen.
Je nachdem, wie schwer der Krankheitsverlauf ist und wie lange die Symptome bestehen, kann es zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Berufsunfähigkeit wegen Depressionen kommen. Nervenkrankheiten und psychische Leiden sind inzwischen der häufigste Grund dafür, dass Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Als Ursachen gelten unter anderem ein gestiegener Leistungsdruck am Arbeitsplatz, Mobbing durch Kollegen und Vorgesetzte sowie Stress aufgrund der Doppelbelastung durch Beruf und Familie. Statistisch gesehen scheidet jeder vierte Berufstätige vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen, die dann den Verdienstausfall ausgleicht. Doch zahlt die BU bei Depression?
Depression und Berufsunfähigkeit: Beantragung der Berufsunfähigkeitsrente
Wer über eine Berufsunfähigkeitsversicherung verfügt und für mindestens 50 Prozent seiner Arbeitszeit wenigstens sechs Monate lang ausfällt, kann eine Berufsunfähigkeitsrente beantragen. Ist der Grund für die Berufsunfähigkeit eine Depression, muss diese entsprechend nachgewiesen werden – etwa durch eine schriftliche Einschätzung des behandelnden Arztes und/oder des Psychotherapeuten. Gegebenenfalls zieht der Versicherungsanbieter einen Gutachter hinzu, um die Depression und die Ausfallquote von mindestens 50 Prozent eindeutig zu belegen.
Aber was ist, wenn die Erkrankung schon vor Vertragsabschluss bekannt ist? Kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Depression abschließen? Es müssen schließlich vorab Risikofragen auch zur körperlichen und seelischen Verfassung wahrheitsgemäß beantwortet werden. Man spricht dabei von der «vorvertraglichen Anzeigepflicht». Das heißt, wer den Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung genießen möchte, darf eine Depression nicht verschweigen. Ob die Versicherungsgesellschaft den Antragsteller trotz seiner Vorerkrankung aufnimmt, ist von Anbieter zu Anbieter verschieden und hängt von mehreren Faktoren ab.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Depression muss kein Hindernis sein
Bevor Interessenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können, prüfen die Versicherungsgesellschaften das individuelle Risiko: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Leistungsfall eintritt und der Versicherte früher oder später berufsunfähig wird? Eine bestehende Depression erhöht das Risiko einer Berufsunfähigkeit und erschwert deshalb den Abschluss einer BU – unmöglich ist er aber nicht. Abhängig vom Grad der Erkrankung und der Aussicht auf Behandlungserfolg entscheidet jedes Versicherungsunternehmen individuell, ob mit dem Interessenten ein Vertrag abgeschlossen wird.
Möglich ist auch, dass die Versicherungsgesellschaft einen Risikozuschlag für Menschen mit Depression erhebt oder einen Leistungsausschluss vereinbart. Dann kann beispielsweise bei mittelschwerer Depression eine BU abgeschlossen werden – der Versicherer zahlt aber nur, wenn später die Berufsunfähigkeit nicht aufgrund der Depression eintritt. Eine weitere Variante ist, die Entscheidung über die Aufnahme in die Berufsunfähigkeitsversicherung zurückzustellen. In diesem Fall wartet der Anbieter ab, bis eine eindeutigere Prognose bezüglich des Krankheitsverlaufs möglich ist.
Gut zu wissen: Wenn Sie bei der LV 1871 eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, können Sie vorab anonym prüfen ob ein Vertragsabschluss trotz Vorerkrankung voraussichtlich möglich ist.
Mit unserem Tool «Quick Risk» können Sie eine unverbindliche Ersteinschätzung erhalten, wie sich eine Depression voraussichtlich auf den Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung auswirkt.