Berufsunfähigkeitsversicherung

Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Definition

  • Vor- und Nachteile

  • Private BU als Alternative

Risiko Berufsunfähigkeit

Nicht immer läuft das Leben so, wie wir es uns wünschen. In Bürojobs führt oft der Dauerstress dazu, dass Mitarbeitende aufgrund von Burnout oder anderen psychischen und physischen Symptomen zeitweise oder dauerhaft ausfallen. Ähnlich geht es Menschen, die im Berufsleben starken körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Bei handwerklichen Tätigkeiten ist beispielsweise das Risiko eines Betriebsunfalls besonders hoch. Der Fall einer Berufsunfähigkeit tritt häufiger ein, als viele Menschen denken. Laut Statistik wird jeder Vierte in seinem Leben einmal berufsunfähig. Gut, wenn man dann mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt hat, die individuell auf die persönlichen Risiken zugeschnitten ist.  Für Menschen im Angestelltenverhältnis kann die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber eine Alternative zu privaten Modellen, die oft mit höheren Einstiegshürden verbunden sind, sein.

Jeder Vierte wird berufsunfähig

Was ist eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die betriebliche BU ist für Angestellte eine Zusatzleistung zum Gehalt, die mehr finanzielle Sicherheit ins Leben bringt. Für den Arbeitgeber bietet sie die Möglichkeit die Mitarbeiterbindung zu stärken und sich auf dem Markt als attraktiver, sozial engagierter Betrieb zu positionieren.

Private und betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherungen unterscheiden sich in der Regel kaum in ihren Leistungen. Bei Vertragsabschluss wird vereinbart, wie hoch die Rente bei Berufsunfähigkeit ausfallen soll. Die Voraussetzung für die Auszahlung der betrieblichen Berufsunfähigkeitsrente entspricht 1:1 der Voraussetzung für die Zahlung der privaten BU-Rente: Einen Anspruch auf Leistungen aus der betrieblichen BU haben Sie, sobald Sie zu mindestens 50 Prozent nicht mehr in der Lage sind Ihre Tätigkeit auszuüben. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Berufsunfähigkeitsrente mindestens 70 Prozent Ihres Netto-Gehalts abdeckt.

Arbeitgeber sind übrigens gesetzlich verpflichtet ihren Mitarbeitern einen bAV-Durchführungsweg anzubieten. In einem persönlichen Gespräch lässt sich am besten klären, ob der Arbeitgeber auch eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung ermöglichen würde.

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Warum Sie unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen sollten

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, egal ob privat oder betrieblich, kann für viele Menschen essentiell sein. Sie sorgt für finanzielle Sicherheit für die Versicherten und ihre Familien sowie für Unabhängigkeit:

Finanzielle Sicherheit: Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente fällt so gering aus, dass sich der Lebensunterhalt davon allein nicht bestreiten lässt.  Eine BU-Versicherung kann im Ernstfall finanzielle Engpässe mit abfangen. Trotzdem ist der Anteil der Personen in Deutschland, die im Haushalt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben, mit knapp 15 Millionen erstaunlich gering.

Unabhängigkeit: Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung bleiben Sie unabhängig von staatlichen Leistungen.

Sicherheit für Angehörige: Wenn Sie der Hauptverdiener sind, schützen Sie nicht nur sich, sondern Ihre ganze Familie vor finanziellen Notsituationen.

Gestaltungsmöglichkeiten einer bAV mit BU

Die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung kann entweder als Direktversicherung mit einem eigenständigen Vertrag abgeschlossen werden oder als Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) in die betriebliche Altersvorsorge integriert werden.

Betriebliche BU als Direktversicherung

Die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung kann als Direktversicherung in einem eigenständigen Versicherungsvertrag (SBU) abgeschlossen werden. Der Arbeitnehmer ist in diesem Vertrag die versicherte Person, während der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer auftritt. In diesem Fall deckt die betriebliche BU das Risiko einer Berufsunfähigkeit ab und lässt sich schon mit vergleichsweise niedrigen Beiträgen finanzieren. Im Fall einer Berufsunfähigkeit erhält der Arbeitnehmer für die vereinbarte Leistungsdauer monatlich die vertraglich festgelegte BU-Rente. Läuft der Versicherungsvertrag ab, erfolgt in der Regel keine Auszahlung der angesparten Summe an den Versicherungsnehmer, da es sich um eine reine Risikoabsicherung handelt.

Betriebliche BU als Zusatzversicherung

Eine weitere Möglichkeit ist es die BU in Form einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) in die betriebliche Altersvorsorge zu integrieren. Die BUZ erweitert also die Leistungen einer betrieblichen Altersvorsorge um einen Berufsunfähigkeitsschutz. Die Beiträge für eine bAV mit BUZ sind naturgemäß höher als für den eigenständigen Vertrag, da die Berufsunfähigkeitsabsicherung nur eine Teilleistung darstellt. Im Fall der betrieblichen Altersvorsorge mit Berufsunfähigkeitsschutz erhält der Arbeitnehmer nach Ablauf der Vertragsdauer eine Auszahlung in Form einer einmaligen Kapitalleistung oder einer monatlichen Rente. Ein Vorteil: Liegt eine Berufsunfähigkeit vor, dann zahlt die BUZ die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge weiter.

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Finanzierungsoptionen für die betriebliche BU

Für die Finanzierung der betrieblichen BU gibt es mehrere Möglichkeiten: Zum einen die Arbeitgeberfinanzierung: Der Arbeitgeber übernimmt die vollen Beiträge für die betriebliche BU als Zusatzleistung zum regulären Gehalt. Und zum anderen die Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Im Rahmen der sogenannten Entgeltumwandlung wird jeden Monat ein vereinbarter Betrag vom Brutto-Gehalt der Arbeitnehmer in die betriebliche BU eingezahlt. Zusätzlich wird die Versicherung mit einem Zuschuss vom Arbeitgeber aufgestockt. Der Arbeitgeberzuschuss beträgt 15 Prozent des um 15 Prozent des umgewandelten Arbeitsentgelts zur betrieblichen Altersversorgung, wenn der Arbeitgeber durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge einspart.

Vorteile und Nachteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber

Vorteile der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Vereinfachte Annahmekriterien gegenüber der privaten BU: Beim Abschluss einer privaten BU gilt es, einen umfassenden Katalog mit Fragen zur Gesundheit und zu Vorerkrankungen beantworten. Dieser ist bei der betrieblichen BU oft deutlich kürzer. So können auch Menschen mit Vorerkrankungen leichter von den Vorteilen einer BU profitieren. Oft genügt den Versicherern bei großen Unternehmen eine „Dienstobliegenheitserklärung“ (kurz DOE) des Arbeitgebers z. B. hinsichtlich der früheren und aktuellen Arbeitsfähigkeit, einer Behinderung und dem Bezug bzw. Antrag auf eine Erwerbsminderungsrente aus. Jedoch ist Vorsicht geboten: Ein Verzicht auf detaillierte Gesundheitsfragen kann wegen des höheren Risikos für den Versicherer mit höheren Beiträgen kompensiert werden.
  • Verpflichtender Beitragszuschuss vom Arbeitgeber bei Entgeltumwandlung: Bei einer Entgeltumwandlung muss der Arbeitgeber mindestens 15 Prozent des vom Mitarbeiter eingezahlten Betrags zur Versicherung zuzahlen, sofern er sich durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart.
  • Geringere Steuern und Sozialabgaben bei Entgeltumwandlung: Da die Beiträge zur betrieblichen BU vom Brutto-Gehalt abgezogen werden bevor Steuern und Sozialabgaben berechnet werden, haben Arbeitnehmer eine Lohnsteuer- und ggf. auch eine Sozialversicherungsersparnis (abhängig vom Einkommen). Jedoch reduziert sich dadurch auch die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung. Angestellte können bei einer Direktversicherung monatlich bis zu 302 Euro sozialabgabenfrei und bis zu 604 Euro steuerfrei einzahlen (Stand 2024).
  • Günstige Gruppentarife: Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherungen werden häufig in Gruppentarifen mit einem kleinen Beitragsrabatt angeboten und bieten damit günstigere Prämien als individuelle Tarife.

Nachteile der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Geringe individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer legt gemeinsam mit dem Versicherer die Konditionen für die betriebliche BU fest und gibt in der Regel auch die Versicherungsgesellschaft mit der der Vertrag geschlossen wird vor. Damit bleibt den Angestellten meist wenig Spielraum, die Berufsunfähigkeitsversicherung an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Vertragsdetails wie beispielsweise Laufzeit, Höhe der BU-Rente oder Dynamik sind nicht immer frei konfigurierbar.
  • Nachteile bei der Besteuerung: Anders als bei der privaten BU-Rente, von der man nur für den sogenannten „Ertragsanteil“ Steuern zahlen muss, wird bei der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung der volle Betrag der Rente versteuert. Dies kann die Steuer- und Kostenvorteile, die Sie mit der betrieblichen BU in der Ansparphase hatten, in Nachhinein zum großen Teil wieder aufheben. Da eine BU-Rente im Leistungsfall höher besteuert wird, sollte vorsorglich auch eine entsprechend höhere monatliche Berufsunfähigkeitsrente eingeplant werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass im Leistungsfall - im Vergleich zu einer geringer versteuerten klassischen BU-Versicherung - am Ende auch die gewünschte BU-Rente für den Leistungsempfänger übrig bleibt.
  • Probleme beim Wechsel des Arbeitgebers: Nicht immer ist es möglich, bei einem Jobwechsel seine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung zum nächsten Arbeitgeber „mitzunehmen“. Bietet das neue Unternehmen eine eigene betriebliche BU an, muss man diese in der Regel neu abschließen und verliert die Beiträge, die man vorher an die BU des früheren Arbeitgebers entrichtet hat. Will man seine alte betriebliche BU privat weiterführen, werden die Beiträge aus dem Netto-Gehalt finanziert. Damit fallen die steuerlichen Vorteile während der Ansparphase weg.
  • Datenschutz: Bei einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung erfährt der Arbeitgeber meist mehr über den Gesundheitszustand des Arbeitnehmers als im Normalfall, da er als Vertragspartner der Versicherung beispielsweise auch den Anspruch auf die BU-Rente beim Versicherer geltend machen muss.

Für wen empfiehlt sich eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wenn eine private Berufsunfähigkeitsversicherung aus finanziellen Gründen nicht machbar ist oder eine Vorerkrankung vorliegt, kann eine betriebliche BU eine Möglichkeit sein, um einen einfachen und günstigen Einstieg in die Versicherung zu erhalten. Dahingegen bietet ein privater Vertrag für die BU bessere Individualisierungsmöglichkeiten und man kann die Versicherungsgesellschaft abhängig von den Konditionen selbst wählen. Falls Sie in der heutigen volatilen Arbeitswelt künftig mit einem oder mehreren Arbeitgeberwechseln planen, kann eine vom Arbeitgeber unabhängige private BU sinnvoller sein.

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Private Berufsunfähigkeitsversicherung der LV 1871

Wer in der heutigen volatilen Arbeitswelt flexibel bleiben möchte, sollte über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken. Diese kann ganz unabhängig vom Arbeitgeber geführt werden und wird auch nicht von etwaigen Jobwechseln beeinträchtigt. Darüber hinaus hat der Versicherungsnehmer die Wahl der Versicherungsgesellschaft sowie des Tarifs und die individuelle Vertragsgestaltung selbst in der Hand. Die LV 1871 bietet mit der Golden BU eine flexible Berufsunfähigkeitsversicherung, die sich passgenaue an die eigenen Lebensumstände anpassen lässt.

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